Hallo, im Moment haben wir ziemliche Zukunftsängste, wie wahrscheinlich viele von euch. Wir haben mit den steigenden lebenerhaltungskosten wie Strom und Gas sowie der Lwbensmittel zu kämpfen und kommen grade so um die Runden. Bis Februar bin ich noch in Elternzeit und verdiene im Moment nichts. Im August ist leider mein Vater verstorben und jetzt hat mich meine Mutter gefragt ob ich wegen der oben genannten Dinge wieder nach Hause kommen möchte. Ich bin mit einfach unsicher. Auf der einen Seite wäre es für meinen Sohn bestimmt eine tolle Kindheit. Wir haben einen Bauernhof und viel Garten. Außerdem würden wir uns sicher 1000 Euro Miete sparen und nur die Nebenkosten bezahlen. Auf der anderen Seite bin ich mir unschlüssig. Man hat halt einfach nicht mehr alles für sich, wenn ihr versteht was ich meine. Auch wenn wir im OG unsere eigene Wohnung einrichten könnten. Aber es fühlt sich für mich irgendwie wie ein Rückschritt an. Wisst ihr was ich meine oder bin ich einfach bescheuert?
Wohnung oder zu Mama zurück?
Lebt deine Mama weit von euch weg? Wäre es möglich mal ein paar Wochen zur Probe einzuziehen und dann zu sehen, ob es passt?
Für mich wäre es ehrlich gesagt nichts, was aber nicht heißt, dass so etwas nicht funktionieren kann. Du kennst da deine Mama und kannst besser einschätzen, ob sie eure Privatsphäre respektiert.
Wir sind ungefähr eine Dreiviertelstunde entfernt. Meine Mutter ist wirklich eine tolle Person, die auch unsere Privatsphäre auf jedenfall einhalten würde. Zudem ist sie halt auch schon 71 und könnte bestimmt auch etwas Hilfe gebrauchen, so im Alltag.
Ich würde es nicht machen, denn auf absehbare Zeit werdet ihr die Mutter pflegen müssen, ausser sie möchte direkt in ein Heim. Wenn du dir das jedoch gut vorstellen kannst und dir das nichts ausmachen würde, dann steht dem natürlich nichts im Wege..
Ich würde es davon abhängig machen, wie sehr deine Mutter die Grenzen von dir und deine Familie respektiert.
Beim Zusammenleben mit den eigenen Eltern sehe ich am meisten die Gefahr, dass die Grenzen der neuen Kernfamilie - also du, dein Mann und Kind - nicht respektiert werden. Wenn also deine Mutter unangekündigt bei euch in der Wohnung steht oder die Erwartungshaltung da ist, dass ihr euch jeden Tag seht und zum Essen kommt, dann kann es schnell zu Stress kommen.
Wenn ihr es wirklich in Erwägung zieht, würde ich an deiner Stelle vorsichtig abklopfen, wie die Vorstellung des Zusammenlebens von deiner Mutter ist. Und dass du auch für dich im Kopf durchgehst, welche Grenzen brauchst du, damit du dich wohlfühlst und wirklich offen damit sein.
Ich glaube, das ist grundsätzlich eine schöne Möglichkeit, weil euer Kind auch direkt eine neue Bezugsperson im Leben hat. Und ihr seid auch flexibler mit der Zeit, da die Oma auch auf das Kind aufpassen kann. Großer Garten, Bauernhof klingen traumhaft. Wichtig wäre die Erwartungshaltung vorab ehrlich und offen zu kommunizieren, damit man nicht nach Streitigkeiten wieder ausziehen muss.
Hallo,
ich würde nicht zu meinen Eltern zurückziehen, mir ist meine Unabhängigkeit und Eigenständigkeit viel zu wichtig.
Wenn ihr gerade so über die Runden kommt, habt ihr vielleicht Anspruch auf Wohngeld und/oder Kinderzuschlag? Im nächsten Jahr gehst du ja auch wieder arbeiten, dann entspannt sich eure finanzielle Situation auch wieder.
Ich würde es mir an deiner Stelle gut überlegen. Das enge Zusammenleben mit den eigenen Eltern geht oft nicht gut, weil dadurch Erwartungen geweckt werden, die man nicht immer erfüllen möchte.
LG
Ich würde es sofort tun! Auf lange Sicht wird das Haus doch eh mal dir gehören und du sparst dir über die Jahre so viel Geld. Du hast immer deine Mutter in der Nähe, sie kann dir mit dem Kind helfen und wenn sie man Hilfe braucht, seid ihr auch gleich da. Für mich ist das eine der idealsten Lebensformen, das Mehrgenerationenhaus.
Einen Rückschritt finde ich das nicht. Zumindest nicht, wenn man nicht als 'Kind' zurückkommt, sondern als Erwachsene. Aber das kann m.M.n. nur klappen, wenn man vorher offen seine Vorstellungen vom Zusammenleben bespricht. Wenn es Euch z.B. in erster Linie darum geht, Miete zu sparen und ansonsten Euer Leben als Kleinfamilie wie bisher weiterzuleben, während sich Deine Mutter wünscht, Gesellschaft und Hilfe beim Hof zu haben, sind Enttäuschung und Verletzung schon vorprogrammiert. Auch über die finanzielle Seite sollte man sprechen. Kann und will Deine Mutter den Hof ausschliesslich aus eigenen Mittel finanzieren oder hofft sie, das Ihr einspringt, wenn es eng wird?
Auch das von meiner Vorschreiberin so enthusiastisch eingeworfene 'dann kann Deine Mutter Dir mit dem Kind helfen', erscheint mir etwas naiv. Vielleicht will die Mutter gar nicht ständig auf Abruf bereitstehen, vielleicht wirst Du ihre Hilfe ab einem bestimmten Punkt als Einmischung empfinden.
Wie geschrieben: Redet miteinander.
Grüsse
BiDi
Du würdest nicht in dein altes Kinderzimmer zurück ziehen, sondern mit Familie in eine separate Wohnung.
Ihr versteht euch alle gut. Deine Mutter beherzigt eure Privatsphäre und ihr ihre.
Das sind neben der Kostenersparnis tolle Voraussetzungen. Selbst dein Mann kann sich vorstellen mit deiner Mutter unter einem Dach zu leben.
Sich gegenseitig zu unterstützen ist doch genau das was Familie ausmacht.
Sollte das Zusammenleben hinten und vorne nicht klappen, dann sucht ihr euch eben wieder etwas eigenes. Ihr habt nichts zu verlieren.
Klappt das denn auch mit den Jobs? Müsstet ihr euch was neues suchen oder pendeln?
Was ist mit eurem Freundeskreis? Müsst ihr viele Leute zurücklassen?
Ist dein Heimatort attraktiv? Wie sieht dort die Infrastruktur aus? Könntet ihr euch auch ohne Mietersparnis vorstellen, dort zu wohnen?
Und setzt euch mit deiner Mutter zusammen, nehmt kein Blatt vor den Mund, sondern redet Tacheles. Wie stellt ihr euch das Zusammenleben vor? Was wünscht ihr euch? Wo sind eure Grenzen? Haut alles ungeschönt auf den Tisch und redet nicht um den heißen Brei, um bloß nicht die andere Partei zu verletzen. Sonst ist im Nachhinein Ärger vorprogrammiert und bevor es scheitert, nachdem ihr umgezogen seid, wäre es besser gewesen, ihr hättet es gar nicht gewagt.
Macht also nicht den Fehler wie die meisten TEs, die hier über ihre Mehrgenerationenhauserfahrungen Dampf ablassen.
Wir wohnen zusammen mit meinem Schwiegervater in einem Mehrgenerationenhaus und ich finde es super, weil wir alle davon profitieren. Wir helfen uns gegenseitig und die Kinder lieben es, den Opa im Haus zu haben. Ich war auch skeptisch und habe gehofft, dass unser Vorhaben klappt und jetzt bin ich froh, dass wir es gemacht haben. Mein Schwiegervater war aber auch der Einzige, aus der näheren Verwandtschaft, mit dem ich mir das vorstellen konnte. Mit meiner Schwiegermutter (die zwei sind geschieden) und auch mit meiner eigenen Mutter hätte ich es mir nicht vorstellen können. Als Rückschritt würde ich es nicht bezeichnen und es eher als große Bereicherung für die ganze Familie sehen (wenn es klappt).