Hallo zusammen, normalerweise schreibe ich nicht groß in Foren. Mein Mann und ich besuchen seine Mutter, die im anderen Bundesland lebt vielleicht zweimal im Jahr. Diese hat letztes Jahr neu geheiratet, sie sind aber fast 10 Jahre zusammen. Mir ist schon lange aufgefallen, dass der Mann meiner Schweigermutter mir gewisse Signale sendet, was mir auch irgendwie unangenehm ist. Es ist jemand, der generell gerne mit Frauen rumflirtet. Deswegen habe ich es nicht auf mich persönlich unbedingt bezogen, sondern dachte okay, er mag mich einfach. Bis dieses Jahr hielt sich das aber alles noch in Grenzen, ich konnte damit leben. Dieses Jahr im Frühjahr war schon das erste unangenehme Erlebnis. Wir saßen im Großraumtaxi auf der letzten Bank Schwiegermutter, er in der Mitte und ich rechts außen. Da hat er seinen Arm freundlich um mich gelegt, fing dann aber an meinen Oberarm zu streicheln. Das war richtig komisch. Auf der Feier vorher hat er mich länger eindringlich beim Tanzen beobachtet, ich fühlte mich da schon angemacht. Später in der Küche hat er mich richtig lüstern angeschaut die ganze Zeit.
Was mich aber jetzt bewegt hat, zu schreiben ist der Umstand, dass er mich bei der Familienfeier am Wochenende einfach am Hintern begrapscht hat. Wir räumten leere Flaschen in Kisten ein, er war natürlich auch angetrunken. Als ich mich zum Kasten bückte, hat er mehrmals meine rechte Pobacke gequetscht und mir anschließend einen Klaps gegeben. Ich war sowas von erschrocken, konnte das gar nicht glauben und hätte ihm das nicht zugetraut. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Als ich mich erschrocken hochstellte ist er sofort abgehauen.
Vom Alter her ist dieser Mann ca. 11 Jahre älter, da er jünger als die Schwiegermutter ist. Das Schlimme ist, das ich ihn eigentlich mochte und auch was von ihm hielt aber jetzt ist das ganze Familienverhältnis gestört. Ich habe mich danach nur noch zurückgezogen und bin ihm die letzten zwei Tage des Aufenthaltes komplett wie es ging aus dem Weg gegangen. Wenn es nicht vermeidbar war, konnte ich ihm aber ansehen, dass er das genau wusste, weil er sich auch komisch verhalten hat. Ich war kühl und distanziert. Was mich sehr beschäftigt, ist dass ich mich so schlecht fühle. Ich habe es meinem Mann erzählt, er weiß auch nicht, wie er damit umgehen soll. Ich habe nicht das beste Verhältnis zu der Schwiegermutter, kann auch sein, dass sie mir es eh nicht glaubt oder nicht glauben will und ich als Störenfried eingeordnet werde. Vielleicht gibt sie mir auch noch die Schuld dafür.
Ich fühle mich irgendwie erniedrigt. Das war einfach ekelig. Das war so ein befremdliches Gefühl. Ich werde jedenfalls dort nicht mehr übernachten aber eigentlich müsste ich es doch der Mutter meines Mannes sagen. Oder er müsste es seiner Mutter sagen aber ich hatte das Gefühl, er würde das gerne verschweigen um die Harmonie zu wahren bzw. die ganzen negativen Folgen des Erzählens zu vermeiden.
Ich muss dazu sagen, dass schonmal in meiner Familie in der Kindheit ein sexueller Missbrauch stattgefunden hat und es unter dem Teppich gekehrt wurde. Ich selbst war indirekt und nicht direkt getroffen.
Irgendwie tut es gut, dass mal geschrieben zu haben, ich weiß gerade nicht weiter.
Durch angeheirateter Schwiegervater belästigt
Was für eine blöder Situation. Ich kann dich verstehen, auch wenn ich selbst nie in einer solchen Situation war. Und ich kann mir auch vorstellen, dass die SM dann sowas sagt wie "Er hatte halt getrunken, blablabla".
Das Wichtigste ist denke ich, dass du dir mit deinem Mann einig wirst, wie ihr damit umgeht. Wenn ihr es der SM sagt, muss er hinter dir stehen, zu 100%. Ich weiß er will die Harmonie nicht stören, aber ich denke, die ist jetzt sowieso schon gestört.Du willst da nicht mehr Übernachten, gehts dem Mann aus dem Weg, das ist dann nicht mehr friedlich, wenn auch noch nicht feindlich.
Vielleicht, aber nur vielleicht könnte man auch erstmal mit dem Mann sprechen, ihm sagen, wo deine Grenzen sind ohne die SM mit "reinzuziehen". Ich habe nur dir Erfahrung gemacht, dass dies selten klappt, da immer einer was erzählt und das ist dann immer einseitig.
Leider wird dir nicht viel mehr übrig bleiben, den es zu verschweigen wird ja nichts an der Situation ändern, außer vielleicht den Unmut der SM schüren, weil Sie ja nicht weiß, warum du plötzlich so distanziert bist. Das führt dann eher zu noch mehr Problemen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft.
Ich würde da definitv nicht mehr zu den Schwiegereltern und auch den Schwiegervater nicht mehr in meinen eigenen vier Wänden dulden.
Dein Mann sollte seiner Mutter definitiv davon erzählen!
Wenn die Frage aufkommt, warum du nicht mehr mitkommst oder du nicht zu Hause bist wenn die Schwiegereltern kommen, dann sagt deutlich warum.
Dein Mann sollte da ganz klar hinter dir stehen und nicht der Harmonie wegen den Mund halten!
Das Problem haben wir ja eigentlich nicht, dafür wohnen die zu weit weg. Ich fahre nicht dahin und hierhin brauchen sie auch nicht kommen bzw. wenn überhaupt nur die SM aber ich denke sie wird zu ihrem Mann halten, alleine schon aus existenziellen Gründen (Eigentum etc.), deshalb wird es eh keinen Kontakt mehr geben, wenn wir es ihr sagen. Ich denke auch, dass mein Mann es ihr sagen muss. Doch er scheint genau so wenig Vertrauen zu seiner eigenen Mutter zu haben, das er selbst so damit zu kämpfen hat, den Mund auf zu bekommen. Harmonie ist aber eh gestört.
Hey!
Ich schließe mich hier an:
Ich würde den Mann nie wieder sehen wollen und entsprechend dort nicht mehr hinfahren.
Dein Mann kann kommunizieren, warum. Ich würde sie darüber auch nur in Kenntnis setzen und keine Diskussion über die Angemessenheit seines Verhaltens oder eine mögliche Schuldminderung führen.
Diskussionen sind unnötig.
Hast du Kinder?
Überlegt dein Mann noch?
Würde es dir helfen, mit Fachkräften darüber zu sprechen, um die Situation einzuschätzen?
Liebe Grüße
Schoko
Also dort hinfahren werde ich nicht mehr. Mein Mann hat das auch akzeptiert, wir beide haben leider aufgrund ihres unmöglichen Wesens ohnehin kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter und haben des Friedens Willen schon sehr viel hingenommen. D.h. auch ohne den Fehltritt ihres Mannes haben wir uns in den letzten Jahren zunehmend distanziert (es gibt noch kaum Familienmitglieder, die Kontakt zu ihr halten, ist also alles nicht rein subjektiv). Für mich war dieser Übergriff praktisch die Sahne auf dem Kuchen. Ich möchte die SM und auch den SV nicht mehr bei uns haben. Ich schließe gerade insgesamt damit ab und fühle mich immer mehr befreit. Was das Erzählen des Vorfalles betrifft, liegt es gerade "auf Eis", weil mein Mann sich auch gerade in Jobverhandlungen befindet und sich darauf konzentrieren muss. Auf Eis geht auch nur, weil SM und Mann in einem anderen Bundesland wohnen also ziemlich weit weg und wir uns im Alltag sowieso nicht mit ihnen auseinander setzen müssen.
Wäre das Verhältnis anders, hätten wir es vielleicht auch schon gesagt. Doch das zeigt auch eigentlich, was mir jetzt auch klar wurde, wie wenig Vertrauen zu der SM besteht, wenn wir nicht das Gefühl haben, wir können es ihr sagen, ohne dass sie hysterisch wird und uns oder besser gesagt mir auch noch die Schuld gibt dafür bzw. vielleicht mir noch unterstellt, dass es nicht wahr ist. Wir werden es früher oder später herausfinden.
Ich habe übrigens ein erwachsenes Kind, was noch weniger Kontakt zu besagten Personen hat. Alle paar Jahre mal. Was aber Diskussionen über Verhalten des SV betrifft, sehe ich das genau so. Da gibt es überhaupt nichts zu diskutieren, wenn es soweit ist, wird es gesagt und fertig. Es ist so wie es ist. Ich finde den Übergriff reflektiert gesagt auch respektlos. Von der SM kannten wir schon allgemein gesehen respektloses Verhalten doch von ihm kannten wir das bisher nicht, deshalb auch so enttäuschend. Er war eigentlich immer die gute Seele, deshalb hätten wir das ja nicht von ihm gedacht.
Wäre ich nicht so erledigt gewesen, wäre ich auch schon am nächsten Tag nach Hause gefahren, ich hatte aber am Vortag die lange Anreise mit der Feier und musste mich ausruhen. Ich habe es meiner Schwester erzählt, sie meint, sie hätte es am nächsten Tag gesagt aber spätestens kurz vor der Abreise und auch nicht weiter diskutiert. Sie ist aber ein Typ, der kein Blatt vor dem Mund nimmt, wenn ihr was stört. Ich bin da ein bisschen zurückhaltender.
Ich muss nicht mit Fachkräften sprechen, ich merke jetzt schon durch den Abstand, dass es mir schon besser geht und ich nicht mehr so oft daran denken muss.
Vielen Dank für die hilfreichen Meinungen.
Wenn er so sehr nach Frauen schmachtet wird es wohl auch schon deiner Schwiegermutter aufgefallen sein.
Ich hätte schon im Taxi lautstark kommentiert seinen Arm weggeschoben.
Selbst ohne streicheln wäre mir das zuviel gewesen. Warst du zu perplex oder bist du zu schüchtern dich zu wehren?
So ekelhaft und plump wie er sich dir gegenüber verhalten hat, würde ich es deiner Schwiegermutter sagen. Was sie dann damit macht ist ihr Ding.
Die Harmonie ist mit seiner Aktion sowieso schon zerstört.
Du hast Recht, auch schon den Arm umgelegt zu bekommen besonders auf so engem Raum fand ich auch schon unangenehm, mit dem Streicheln war ich schon halb erfroren da gesessen. Vielleicht hätte ich es geschickt so machen können in dem ich gesagt hätte, hier ist kaum Platz, enge mich nicht noch mehr ein. Damit hätte ich auf diplomatische Art und Weise schon darauf aufmerksam gemacht, dass mir das unangenehm ist. Ich habe kein Vertrauen zu der SM, deshalb habe ich es ihr nicht oder noch nicht gesagt. Generell gehen mein Mann und ich eher unangenehmen Situation aus dem Weg, was nicht immer richtig ist. Wir schlucken generell eher was runter.
Harmonisch war es mit der SM trotz aller Bemühungen unsererseits sowieso nicht, deshalb ist es eigentlich egal, wie sie reagiert. Soll selbst gucken, was sie damit macht, wenn sie mir die Schuld gibt oder mir noch unterstellt, es sei nicht wahr, dann kann ich auch gut auf die SM verzichten.
Solchen Ferkeln würde ich wünschen, dass sie schon beim ersten Versuch eine geklatscht kriegen. Gut, das ging in Deinem Fall wohl nicht. Ich kann auch verstehen, dass man erstmal geschockt ist. Der hat das wohl als Einladung gesehen, weil er immer dreister wurde.
Da wäre mir die Familienharmonie echt egal, den Mann würde ich nicht mehr sehen wollen. Nicht mehr hinfahren und wenn der zu Besuch käme, wäre ich weg. Klare Ansage " ich lasse mich ganz sicher nie wieder von dem Kerl begrapschen." Sollen sie Dir doch vorwerfen, was sie wollen, das hast Du nicht nötig.
LG Moni
Oh Gott. Da ist ja widerlich 🤮
Ich will ehrlich sein, ich hätte ihn spätestens beim 2. mal in seine Schranken verwiesen und vermutlich eine rein gepfeffert. Mich tatscht niemand an! Da verstehe ich auch echt keinen Spaß.
Wie ekelhaft. Ich würde ihn konfrontieren und sehr deutlich machen, dass er das zu unterlassen hat. Sexuelle Belästigung ist eine Straftat.
Der hätte meine Rückhand kennengelernt und das mit Schwung.