Ich habe weiter unten den Thread über alte Eltern gelesen und dabei überlegt, wie ich es eigentlich finde, früh Mutter und vor allem Oma geworden zu sein.
Ich bin jetzt 51 und mein Sohn ist 33 er hat zwei Kinder 11 und 8.
Das war so geplant , er wollte früh Papa werden.
Also war ich mit knapp 40 Oma, mein Mann war 42.
Bei der Geburt unseres Sohnes waren wir 18 und 20.
Und auch das war kein Unfall, etwas was automatisch unterstellt wird aufgrund unseres sehr jungen Alters.
Ich war damals noch in der Schule, kurz vorm Abitur und hab dann bewusst ein Kind bekommen, da ich mir dachte, dass ich Im Studium flexibel bin , man lebt bescheiden, ist noch locker und belastbar.
Mein Mann war damals schon Student im 3.Semester und auch flexibel, was die Möglichkeit der Betreuung angeht.
Wir haben uns due Kinderbetreuung also geteilt, ich war am Tag der Geburt morgens noch in der Schule, und bin zwei Wochen später wieder da gewesen um an einer Klausur teilzunehmen
Als mein Studium los ging, war mein Sohn 6 Monate alt, wir sind zusammen gezogen, kleine 45 qm Wohnung und haben uns hakt gegenseitig den Rücken frei gehalten, hatten auch etwas Unterstützung von den Eltern und einen Kita Platz im Uni Kindergarten seit er 8 Monate alt war.
Alles anstrengend aber ich hab das nie bereut.
Mit 40 Oma zu werden war schon speziell vor allem hatten mein Mann uns ich überhaupt keine Zeit und keinen Kopf für Enkel.
Erst jetzt können wir uns die Zeit nehmen und uns mehr engagieren.
Da ich niemanden im Umfeld habe, wo es ähnlich lief, hab ich auch keine Vergleiche wie andere junge Großeltern mit ihrer Rolle umgehen.
Gibt es hier vielleicht jemanden der berichten kann?
Junge Eltern/Großeltern
Ich hab meine Mutter" früh" zur Oma gemacht.Ich wurde mit 22 schwanger da war meine Mutter mitte 40.Sie hat sich auch sehr gefreut,viele Pläne gemacht und Sachen fürs Baby gekauft.
Dann war mein Sohn da und es stellte sich heraus dass Sie garnicht wirklich Oma sein möchte.Hat ständig Treffen wieder abgesagt und hat keine wirkliche Beziehung zu den Kindern.Sie fühlt sich anscheinend dafür zu jung und hat meinen kleinen Sohn sogar mal gesagt er soll Sie nicht Oma nennen sondern Simone.Er hat Sie nur verwundert angeschaut🤦🏻♀️
Kann nur mutmaßen was Sie für Gründe hat.Zum Glück gibt's meine Schwiegereltern die vergöttern die Kids.
Unserer Mutter Tochter Beziehung hat das schon ziemlich geschadet.
Wir persönlich sind auch bewusst früh Eltern geworden und würden es wieder so machen mit den beiden :)
Ich finde, es gibt kein RICHTIG oder FALSCH.
Alles hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Jeder sollte das so machen, wie er es für richtig hält und sich auch über die Konsequenzen im Klaren sein.
Sagen wir mal so:
Du sagst, dass das Kind mit 18 geplant war. Schön und gut, aber was verstehst du denn unter Planung?
Verhütung weg lassen und GO?
Wo hast du da gerade gewohnt? Wer hat dein Leben finanziert?
Wer hat die Ausstattung des Babys finanziert?
Es hat geklappt, von daher bei euch gut gelaufen 👌🏻
Aber ein Kind im die Welt zu setzen ohne Schulabschluss (in dem Moment), ohne Ausbildung und ohne konkrete finanzielle und berufliche Aussichten finde ich….nicht wirklich verantwortungsvoll
Ich wohnte damals schon mit meinem jetzigen Mann zusammen, er hat schon studiert und nebenbei gearbeitet, ich hatte ebenfalls Jobs.
So haben wir es dann auch im Studium gemacht, also nebenbei gearbeitet.
Die Wohnung war einfach und günstig, damals 300 DM Kaktus plus 100 Nebenkosten.
Wir haben beide volles Bafög bekommen, finanziell gab es nie Probleme.
Du schreibst oben ihr seid nach 6 Monaten zusammen gezogen.
Naja gut, wie gesagt, bei euch gibt das.
Ich hätte zB mit meinem Studium und meinem Job damals ein Kind höchstens 2 Stunden am Tag gesehen, kommt immer auf den Studiengang an denk ich.
Bafög hätte ich auch nicht bekommen, weil meine Eltern zu gut verdienen.
Ich wäre also komplett abhängig gewesen - finanziell und bezüglich Betreuung und hätte mein Kind - wie gesagt - kaum gesehen.
Wenn es für euch gepasst hat dann spricht ja nichts dagegen, weiß nicht genau warum du es jetzt Jahrzehnte später noch mal bewertet haben möchtest 😅
Meine Oma ist auch mit 19 Mutter und mit 45 Oma geworden. Sie hat sich also zuerst um ihre zwei Kinder und dann um ihre drei (später fünf, aber mit den letzten beiden, von der zweiten Tochter, hatte sie weniger Kontakt) Enkelkinder gekümmert (neben ihrem Job). Als alle Enkelkinder groß waren, war sie über 60, bald danach wurde mein Opa krank und pflegebedürftig, dann hat sie den viele Jahre gepflegt. Sie ist jetzt 82, er ist vor zwei Jahren gestorben und erstmals in ihrem Leben hat sie keinen, um den sie sich kümmern muss. Das ist einerseits schwer für sie und sie weiß nicht viel mit sich alleine anzufangen, hatte ja früher im Leben wenig Gelegenheit, sich damit zu beschäftigen. Und andererseits hat sie mir immer geraten, ja nicht zu früh Kinder zu bekommen, weil dann vieles in meinem Leben vorbei sei. Auch deshalb bin ich erst mit Mitte 30 Mutter geworden.
Für mich war es als Enkelkind schön, so eine junge, engagierte Oma zu haben. Und es ist auch schön, dass sie immer noch lebt. Für mich hätte ich mir so ein Leben aber nicht vorstellen können.
Eine Freundin von mir ist ebenfalls jung Mutter und mit 39 Oma geworden, mittlerweile hat sie fünf Enkelkinder. Sie liebt ihren Beruf und ihre Zeit für sich, jetzt, wo ihre drei eigenen Kinder groß sind, und hat sich geweigert, eine aktive Omarolle einzunehmen. Sie sieht die Enkelkinder gelegentlich, übernimmt aber keine Betreuungsaufgaben, zur großen Enttäuschung ihrer erwachsenen Kinder.
Zu erwarten, dass Großraum sich in die Betreuung regelmäßig einbringen, finde ich schwierig.
Mein Dihn lebt mit den Kindern Im Ausland, von daher stand das nie zur Debatte.
Aber ich war selbständig und hatte rund um die Uhr zu tun, daneben noch einen Partner, für den dann die wenige Freizeit reserviert war.
Ich hätte das von meinem Vater oder Mutter nicht erwartet , egal in welchem Alter.
Kontakt ist sicher eine Bereicherung für Enkel und Großeltern , das steht außer Frage.
Aber regelmäßige Betreuung im.Alltag zu erwarten von Menschen die ihr eigenes Leben haben mit Arbeit Hobbies, Partnerschaft haben, ist nicht angemessen.
Man muss halt offen darüber reden was man erwartet als Eltern und Großeltern dann kann Frust erspart werden, Enttäuschung natürlich nicht.
Auch Menschen die im Ruhestand sind, wie meine Mutter, die haben oft eigene Pläne und wollen keine regelmäßigen Verpflichtungen im Alltag mehr.
Ich würde es auch ablehnen, z.b einmal die Woche fix auf Enkelkinder aufzupassen, da es mich in meinen Plänen beschränkt bzw zu Diskussionen führen würde da berufstätige Eltern halt das ganze Jahr zuverlässige Betreuung brauchen Großeltern aber oft länger verreisen wollen oder auch mal spontan weg fahren für ein paar Tage/Wochen.
Das sehe ich auch im Freundeskreis, dass Eltern dann oft sauer sind wenn die Oma sagt, ok, mache ich, aber ich bin drei Monate im Jahr weg ...
Dann ist das schon nicht mehr tragbar.
Ich bin nicht in der Situation, aber wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich gerne kurz vor Renteneintritt Oma werden (sofern ich gesund bleibe und meine Kinder überhaupt mal Kinder wollen).
Dann hätte ich zwischen meinen Kindern und den Enkeln etwas Luft gehabt, um meine Partnerschaft und Freizeit zu genießen und könnte mich dann ganz entspannt und vor allem auch mit genügend Zeit um die Enkel kümmern, weil mich meine Arbeit nicht mehr so fordert. So ähnlich war es auch bei meiner Oma und ich fand es toll, wieviel Zeit sie für uns hatte und auch wie viel Aufmerksamkeit sie uns schenken wollte und konnte.
Das würde mir gefallen, aber wie das Leben so spielt, weiß man ja nicht. Letztlich nehme ich alles, wie es kommt.
Es kommt vielleicht auch darauf an, was man will. Für mich war immer klar, dass ich erst Kinder möchte, wenn ich finanziell gut gestellt und berufstätig bin. Außerdem wusste ich, dass ich mein Kind erst mit 1 Jahr in die Kita geben möchte. Inzwischen hat sich das sogar verändert zu frühestens mit 2 Jahren.
All das wäre zu Unizeiten nicht möglich gewesen.
Ich wollte nie ein Kind, das nebenher läuft. Es sollte im Mittelpunkt stehen. Das geht halt erst nach dem Studium und ggf dem Referendariat oä.
Aber nur wenn man nicht Vollzeit arbeiten will und seinen Beruf nach abgeschlossener Ausbildung erstmal zurück stellen will.
Ich war im Studium viel flexibler, konnte auch mal Vorlesungen ausfallen lassen.
Nachher im Krankenhaus bei der Facharzt Ausbildung ging das nicht, da war voller Einsatz gefragt , von 40 Stunden keine Spur.
Nachtdienste, Überstunden etc, das war viel stressiger als das Studium und ich hatte wesentlich weniger Zeit.
Genau. Das meine ich ja. Kind im Mittelpunkt heißt aus meiner Sicht nunmal, die eigenen Interessen und Ambitionen erstmal hinten an zu stellen, dh Elternzeit und dann Teilzeit.
Ich habe meine Oma damals mit 40 zur Oma gemacht, ich kann also eher aus der Kinderrolle sprechen..
Für mich als Kind war es wirklich super, ich konnte mir auch nie vorstellen ältere Großeltern zu haben. Sie hatten einfach noch viel Energie, waren fit und haben sehr viel mit mir unternommen. Wir waren oft im Zirkus, am WE im Schwimmbad, Inliner fahren mit dem Hund etc. Haben Spieleabende veranstaltet usw. Mittlerweile sind sie ja schon Urgroßeltern aber dennoch Unternehmen sie die gleichen Dinge wie mit mir damals und für die Kinder ist es ja auch schön so viele Omas & Opas zu haben mit denen man auch noch was unternehmen kann.
Meine Oma war jedenfalls immer sehr stolz und sehr froh darüber das sie so viel Zeit mit uns hatte und fit genug war um diese Zeit so schön wie möglich zu gestalten.