Verhältnis zu Opa verbessern?

Liebe Alle,

aus aktuellem Anlass (die Schwiegermama kommt zu Besuch - alleine), muss ich mal kurz was schildern. Vielleicht hat ja jemand eine Meinung dazu.

Unsere Tochter (2) mag irgendwie Ihren Opa nicht, die beiden Omas und den anderen Opa (mein Vater) liebt sie heiß und innig. Nun ist es so, dass wir den Schwiegeropa nicht wirklich oft sehen, da uns die Schwiegers nur etwa 1 Mal pro Jahr besuchen kommen (einfache Entfernung zwischen unseren Wohnorten ist knapp über 300 km). Wir sind etwas häufiger dort, aber sicher auch nicht mehr als 2-3x im Jahr, auch weil wir nicht bei den Schwiegereltern übernachten können und uns dann immer ein Hotel/FeWo nehmen müssen. Meine Schwiegermutter dagegen kommt auch zwischendrin häufiger mal für ein paar Tage zu uns, aber eben alleine. Meine Eltern (Entfernung knapp 200 km) sehen wir häufiger (dort oder bei uns), idR min. 2x pro Monat für Wochenende. Nun ist es so, dass mein Schwiegervater, wenn wir uns gesehen haben immer unsere Tochter auf den Arm nehmen wollte und das auch sehr fordernd kundgetan hat, seit sie selbst läuft, wird ihr im Befehlston aufgetragen, jetzt zum Opa zu kommen. Macht sie natürlich nicht, weil sie nicht will und ich würde sie auch nie zwingen. Seit ein paar Monaten interessiert er sich nun anscheinend gar nicht mehr für sie oder ist beleidigt. Wir videotelefonieren idR jedes Wochenende mal und seit einiger Zeit ruft meine Schwiegermutter entweder alleine an, oder wenn wir anrufen ist der Opa immer irgendwie nicht greifbar und irgendwo im Haus unterwegs und kommt nie zum Telefonat dazu. Und jetzt hat sie sich fürs WE zum Besuch angekündigt - alleine...

Ich frage mich jetzt, ob ich irgendwas tun kann und sollte, um das Verhältnis des Opas zu seiner Enkelin zu verbessern. Zusätzliches Problem ist, dass mein Mann seit jeher ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater hat und ich ihn einfach nicht mag. Er stellt sich selbst sehr in den Mittelpunkt, und wird schnell und ohne Grund beleidigend. Ich weiß nicht, ob unsere Tochter merkt, dass wir dem Schwiegervater auch wenig positiv gegenüber stehen und uns da quasi "kopiert". Im Grunde ist es mir also nicht unrecht dass sie ihn nicht mag. Andererseits hat sie das Glück noch alle Großeltern erleben zu dürfen und frage mich, ob es meine Pflicht ist, da ein wenig "helfend einzugreifen". Ich weiß nur nicht wie, da ich ja dann auch erstmal über meinen eigenen Schatten springen müsste...

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Es liegt wahrscheinlich einfach daran, dass sie ihn zu selten sieht.
Wie soll sie eine Beziehung zu ihm aufbauen und ihn besser kennenlernen können, wenn sie ihn nur 3 x im Jahr zu Gesicht bekommt?

Vielleicht wäre ein regelmäßiger Video-Anruf eine Möglichkeit?

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Hallo hausstaubmilbe,

danke für Deine Antwort. Ja, den regelmäßigen Videocall haben wir eigentlich schon immer 1x pro Woche, nur dass der halt immer entweder von uns oder der Schwiegermutter ausgeht und mein Schwiegervater seit einigen Monaten nicht mal mehr mit dazukommt... Ich glaube er ist beleidigt, weil sie ihn irgendwie nicht akzeptiert. Die wenigen Mal, die er sie gesehen hat, hat er sie dann auch noch immer ziemlich "bedrängt", auch in Phasen, wo sie eh erstmal gefremdelt hat. Ansonsten ist sie schon ein sehr aufgeschlossenes Kind, aber alle anderen akzeptieren auch, wenn sie erstmal auf Abstand geht und warten ab, bis sie sich von selbst annähert. Nur mein Schwiegervater konnte das leider nie akzeptieren.

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Dann nicht die Schwiegermutti etwas Einfluss auf ihn nehmen? #schwitz

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Ich kann dir mal unsere Situationen schildern:
Ich mag meine SE überhaupt nicht, nicht mal mein mann mag sie besonders. Unser Kind sah alle 4 Großeltern regelmäßig. Meine Eltern werden heiß und innig geliebt. Der SV wird akzeptiert vom Kind, die SM überhaupt nicht. Auch die ist unglaublich fordernd dem Kind gegenüber, mit Küsschen geben müssen und auf dem schoß sitzen müssen usw. Da müssen wir regelmäßig einschreiten. Kinder merken das, auch wenn sie noch so klein sind. Auch die innere Ablehnung bekommen von uns bekommen sie mit, auch wenn man das natürlich nicht offen vorm Kind sagt. Und nicht zuletzt, kann auch die Chemie einfach nicht stimmen. Letztlich ist der Erwachsene das Problem mit dem Verhalten. Wenn das nicht geändert wird, kannst auch du die Beziehung nicht verbessern. Unser Kind ist mittlerweile 12 u d mag die Oma immer noch nicht, das wird sich wahrscheinlich nicht mehr ändern. Aber so wie sie uns ihren Willen immer aufzwingen wollte, so will sie das auch bei unserem Kind. Ich bin stolz, dass mein Kind heute für sich selbst spricht und sagt nein, mit der will ich meine zeit nicht verbringen.

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Ja, Du hast Recht. Eigentlich kommt es mir ja gelegen, dass wir den SV nicht so oft sehen, da wir ihn auch beide nicht sonderlich mögen und die SM kommt ja weiterhin alleine, was und auch unsere Tochter freut. Manchmal kommt halt so eine Art Pflichtgefühl in mir hoch und ich denke mir, er ist aber halt auch ihr Opa. Andererseits hat er es als Vater schon nicht geschafft ein vernünftiges Verhältnis zu seinen Kindern aufgebaut, also warum sollte er es als Opa bei seinem Enkelkind schaffen.

Ich denke, ich sollte mich da tatsächlich freimachen und sagen "Pech gehabt, Opa"...

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Im Grunde ist es mir also nicht unrecht dass sie ihn nicht mag.

Genau das merkt das Kind an Deinem Verhalten, Kinder sind nicht dumm.
Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Die eine ist, dass die Schwiegermutter ihrem Mann mal beibringt, dass man kleine Kinder nicht im Befehlston zu sich zitieren kann und er passt sich an - dann könnte sich der Umgang verbessern und Du akzeptierst das auch so! Oder jeder beharrt auf seiner Art und Meinung, dann bleibt eben vorerst alles wie es ist. Vielleicht verbessert sich das Verhältnis, wenn das Kind größer ist und es den Opa und seine Art besser versteht, aber das müsste auch von Dir unterstützt werden. Man muss sich nicht herzlich lieben, aber bei den wenigen Terminen anständig miteinander umgehen, könnte man erwarten.
LG Moni

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Hey!

Dann würde ich es dabei belassen. Dein Schwiegervater hat anscheinend ein schwieriges Naturell und kommt selbst mit dem eigenen Sohn auf keinen grünen Zweig.
Jetzt läuft es mit der Enkelin in dieselbe Richtung. Es klingt heraus, dass er auf Abstand geht, wenn die Menschen nicht nach seiner Pfeife tanzen. Ganz ehrlich, dann würde ich meine Tochter nicht zurecht biegen, nur damit Opa sie lieb hat.

Liebe Grüße
Schoko

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„…und frage mich, ob es meine Pflicht ist, da ein wenig „helfend einzugreifen“.“


Ich vertraue auf den ganz natürlichen „Instinkt“ von kleinen Kindern.
Ich würde da keinesfalls rein erziehen und ihr ihr natürliches Gefühl auch nicht absprechen.
Kinder denken noch nicht „pflichtbewusst“ und das ist gut so.
Sie handeln ganz nach ihrem natürlichen Gefühl und sagen auch Dinge einfach ehrlich, wie sie sie empfinden und sehen - und das ist gut und richtig.

Uns wurde in der eigenen Kindheit damals viel anerzogen, weil es „sich so gehört“, weil „sich das so schickt“.
Wir wurden als Kinder genau zu solchen Dingen „gezwungen“.
Ich weiß, wie sich das anfühlt: ein unangenehmes Gefühl! Alles sträubt sich, man muss gegen das eigene Gefühl handeln, weil es sich so gehört und die eigenen Eltern fordern einen dazu auf.

Ich würde die Grenzen meines kleinen Kindes wahren. Würde sie keinesfalls zwingen.
Wenn sie nicht zum Opa ( oder wem auch immer) kommen möchte und er sie dann im Befehlston ruft, würde ich direkt und auch scharf zum Opa sagen, dass er doch sieht, das sie das nicht will und er bitte nicht in so einem Ton mit ihr reden soll.
Sollte er dann eingeschnappt sein, wäre mir das ehrlich gesagt egal- aber die Grenzen meines Kindes würde ich verteidigen, bis sie es selbst kann.
Es liegt am Opa selbst.
Wenn er Interesse an einer besseren Bindung zur Enkelin hat, sollte er mehr Zeit mit ihr verbringen und Eigeninitiative ergreifen.
Nicht DU solltest das in die Wege leiten, sondern er. Und ein Befehlston ist halt auch nicht der richtige Weg 🤷🏼‍♀️.

LG
Cersei

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„Ich weiß nicht, ob unsere Tochter merkt, dass wir dem Schwiegervater auch wenig positiv gegenüber stehen und uns da quasi "kopiert".“

Ich glaube nicht, dass sie es kopiert, aber denke sie merkt es.

Wenn ich meine Tochter auf dem Arm habe, jemand den ich nicht mag kommt, fängt sie direkt an zu weinen, wenn der die Arme ausstreckt oder Körperkontakt sucht.

Ich denke, Kinder sind sehr sensibel auf uns programmiert, da früher ihr Überleben davon abhängig war, ob sie die Signale der Eltern über Gefahr gut deuten konnten. Wenn dein Mann also eine große Abneigung gegenüber seinem Vater hat, wird sie es merken und ordnet ihn zurecht als nicht vertrauenswürdig ein.

Ich glaube, Familiengefühl kann man nicht erzwingen. Deine Tochter ist eine eigenständige Person und darf eigene Vorlieben haben. Ich persönlich finde es sogar gut, wenn man dem Kind keine „Beziehungen“ vorgibt, wenn sie sich unwohl damit fühlt. Das schützt sie mMn auch später.

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Hey!

Vielleicht sollten wir alle da etwas mehr auf unser Gefühl und unsere Intuition hören als auf unser Pflichtbewusstsein. Sie möchte nicht und diese Gründe siehst du ja auch. Scheinen also berechtigt zu sein 😅.
Ich würd mir wünschen, ich wäre manchmal mehr so wie deine Tochter ☺️… Man muss nicht jeden mögen, so ist das Leben.

Ich find es wichtig, mein Kind darin zu bestärken auch Nein sagen zu dürfen. Bei uns gab es auch so Sachen wie: Gib die Hand, sag Hallo, gib ein Küsschen, komm auf den Arm. Mein Sohn wollte am Anfang nur zu Mama und Papa, ich hab ihn bestärkt, dass das ok ist. Er darf Nein sagen, auch zu Küsschen und Knuddeln bei Uroma und Uropa. Die mussten dann mit „einklatschen“ leben 😅🤷🏻‍♀️. Die Gefühle der Kinder zu übergehen bringt den Kindern ja eigentlich nur bei, dass auch später ihre Grenzen überschritten werden dürfen oder!? 🧐

Lg

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Ehrlich gesagt würde ich da keinen Auftrag sehen. Es klingt als würdest du überlegen, ob du das Verhältnis fördern solltest, weil es für den SV blöd ist, dass er von der Kleinen nicht beachtet wird. Aber der SV ist erwachsen...wenn dann muss er überlegen, was er tun kann, wenn es ihm wichtig ist.

Also der SV sieht euch 4x im Jahr. Das finde ich nicht wenig. Ich finde das normal...im Vergleich zu meiner Familie ist das sogar oft (weniger Entfernung). Also ich würde ihm kein Desinteresse oder so unterstellen.

Aber 4 mal bei einem Kleinkind ist halt zu wenig, um Vertrauen aufzubauen...das ist so. Das wird sich ändern, wenn das Kind älter und der SV im Kontakt mit dem Kind sympathisch ist. Wenn nciht, dann halt nicht..ist halt so...wenn man Menschen gegenüber niht nett ist, dann mögen sie einen nicht.

WEnn der SV Eigenarten hat, die das Kind verunsichern oder so (laute Stimme, großmotorische Bewegung, wilde Spiele ohne zu merken, dass das Kind es nicht os lustig findet wie er) und er sich dann grämt, weil das Kind ihn ablehnt, dann kann man ja mit ihm reden und er kann versuchem im Kontakt mit dem Kind was zu ändern....liegt dann wieder bei ihm. Also man kann sagen "Du Herbert die Elsa fühlt sich glaube ich bei XY nicht wohl, das verunsichert sie...wenn du das weglässt, wird sie vermutlich lieber mit dir spielen".

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Du kannst etwas versuchen zu vermitteln, wenn der Opa da ist. Oder am Telefon ist. Also sie mal zu ihm schicken (zeig dein Bild doch auch mal dem Opa) oder wenn sie Hilfe braucht (vllt kann Opa dir helfen).

Ansonsten würde ich nix ändern. Opa ist anscheinend kein umgänglicher Mann, es ist ok, nicht jeden zu mögen.