Wie sagt man höflich: das geht dich nichts an?

Ich habe eine Schwiegermutter, die sich sehr gerne für ihre Kinder und Enkel engagiert und sehr tatkräftig ist. Sie ist interessiert und leidenschaftlich. Das klingt schon mal gut, die Sache hat nur einen Haken. Sie ist auch übergriffig, indiskret und unberechenbar.
Ich habe 7 Jahre nichts gesagt und sie so sein lassen wie sie ist, weil mein Verlobter das gerne so handhabt. Mit gemeinsamem Kind hat sich für mich aber Einiges geändert. Ich hab sie die Hausherrin spielen lassen wenn sie bei uns war, ich hab ihre Sticheleien bezogen auf mein Gewicht, meine Einrichtung, ect ignoriert. Ich habe mich wegen ihrer Neugier was unser Gefühlsleben oder Finanzielles ect. betrifft ein ganzes Stück weit geöffnet. Über ihren ständigen Haltungs- /Meinungswechsel was seine Ex-Frau, ihre Enkel oder uns betrifft hab ich mich nur im Stillen gewundert.

Mir geht das mit unserem Kind aber alles zu weit. Von Anfang an hat sie mir die Kleine aus dem Arm "gerissen", Sticheleien die Kleine sei so "Mamalich" und komische Fragen darüber wie lange ich noch stillen will (es waren 1,5 Jahre) gestellt. Sie breitet vor meiner Tochter Pärchen-Fotoalben mit der Ex meines Partners aus, es war für meine Stiefkinder gedacht, trotzdem fand ich es bedrückend. USW Sie will mich immer "raus schmeissen" wenn ich ihrer Einladung folge. Ich solle mein Kind (20 Monate) doch endlich alleine bei ihnen lassen. Jetzt hat sie hartnäckig versucht mich zu überreden vor Ablauf meiner Elternzeit wieder zu arbeiten und das Kind in Betreuung zu geben. Ohne dass ich mich über finanzielle Sorgen beschwert hätte.

Sie beteuert immer wie sehr sie mich mag und das glaube ich ihr auch. Sie ist zwar ein Fähnchen im Wind aber ich glaube nicht dass sie etwas persönlich gegen mich hat. Ich glaube sie ist halt so wie sie ist. Direkt zu ihr möchte ich nicht sein, das hat keinen Wert, sie beschwert sich immer über Leute die zu barsch zu ihr sind. Wenn sie in Wirklichkeit zu Recht in ihre Schranken geweisen wurde. Ich hatte mich vor einer Weile komplett zurück gezogen, woraufhin sie beleidigt war. Meine Kleine will gerne mal die Oma sehen, das will ich ihr nicht verwehren. Ich will kein Familiendrama, es fällt mir nur schwer höflich Grenzen zu setzen, die auch gehört werden. Mein Verlobter sagt nie etwas, er versteht es auch nicht, sie sei doch immer so nett und die "paar Sprüche" findet er nicht schlimm. Ich finde es definitiv problematisch dass er sich nicht klarer positioniert. Wenn ich etwas sage dann habe ich etwas gegen Seine Familie...

Habt ihr mir ein paar gute Ratschläge oder Sätze wie ich selber der guten Dame Grenzen setzen kann ohne großes Fiasko?

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Wenn sie keinen Filter hat, dann lass du ihn doch auch weg? Das kann sie dann sicher verkraften.
Ich wäre da ehrlich. Nicht unfreundlich ehrlich, aber eben ehrlich.

"Ich krieg das schon hin, wie ich es mir vorstelle."
"Wir bleiben da bei unserem bisherigen Plan, dankem"
"Das entscheiden wir Eltern, niemand sonst."
"Meine Meinung dazu ist eine andere."

Ich frage mich wirklich, warum sich Menschen so oft scheuen, einfach die Wahrheit auszusprechen. Vor allem, wen es um die eigenen Grenzen geht. Wenn jemand auf denen rumtrampelt, egal ob absichtlich oder unbedacht trampelig, kann man doch deutlich was sagen.
Trau dich ;)

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Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Der Verlobte der TE ruht sich sehr darauf aus, dass sie den Mund hält- ich würde mir ein paar Worte zurecht legen und ihr contra geben.
Liebe TE,
Wenn nette Worte nicht ziehen, musst du eben etwas direkter werden. Lass sie zetern, vielleicht kannst du sie dir so vom Leib halten. Sprich die Sätze mit deinem Mann ab.
Ggf kannst du auch zu einer Familienberatung gehen, damit haben wir gute Erfahrung gemacht.

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Nein. Wie bereits gesagt wurde - die Frau hat selbst keinen Filter und so, wie du sie beschreibst, will/kann sie auch kein "höflich". Subtile Hinweise werden da nichts nutzen, also Holzhammer auspacken. Und deinen Verlobten kannste gleich mit auf den Pott setzen. Klar sollst, "darfst" und musst du für dich selbst einstehen, aber das Verhalten seiner Mutter zu banalisieren und berechtigte Kritik so abzubügeln kanns ja wohl echt nicht sein. So löst man keine Konflikte. Wenn er das nicht beizeiten versteht, heirate ihn lieber nicht.

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Wieso haben eigentlich er und seine ex sich scheiden lassen?

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Der Gedanke kam mir auch#schein

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Es lag nicht an der Schwiegermutter, die wurde weit auf Abstand gehalten. Deshalb hab ich sie auch nah an mich rangelassen, weil sie sich bei mir darüber beklagt hat, dass seine Ex-Frau nie ein gutes Verhältnis zugelassen hat. Und ich wollte ihnen zeigen, dass ich eine gute Wahl bin...

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Ich mein das jetzt nicht böse, aber ich frage mich immer wieder, was die Kinder denn bei so einem Verhalten lernen sollen?
Dass man sich immer alles gefallen lassen muss nur um des lieben Friedens willen? Das find ich falsch. Den Kindern soll doch vorgelebt werden, dass man für sich selbst einstehen darf und soll! Jeder hat für sich andere Grenzen und wer ein harmonisches miteinander leben will, sollte die Grenzen seines Gegenübers respektieren.
Andersherum muss der der aufteilt, auch dasselbe aushalten können. Also sag deiner SM offen und ehrlich, ohne etwas zu beschönigen, was dich stört. Wenn ihr etwas an eurem miteinander liegt, wird sie es wohl oder übel akzeptiert müssen, falls nicht, dann zieh konsequenzen. Für dich und auch damit dein Kind sieht, Mama lässt sich nicht schlecht behandeln und steht für sich selbst ein. Es wird nämlich der Zeitpunkt kommen, wo jedes kind das mitbekommt.

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Ich persönlich wäre da ziemlich direkt aber es gibt bestimmt auch höflichere Phrasen um Grenzen aufzuweisen, wenn sie dies auch versteht.

"Das ist lieb von dir dass du dir Gedanken machst, aber wir versuchen es erstmal so." "Gute Idee Marie, wenn der Zeitpunkt richtig ist, machen wir das wir du vorschlägst." "Ich befasse mich mit dem Thema/Problem schon lange und werde erstmal einen Spezialisten kontaktieren. Heutzutage macht man das ja anders. " "Unser Kind freut sich immer so sehr wenn er MIT seiner Mama die Oma besuchen kann. "

Ob die Samthandschuh - Methode bei ihr fruchtet, bezweifle ich allerdings stark. Zu deinem Mann sag ich jetzt nichts, ich würde mehr Unterstützung einfordern.

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Meany Vulpix hat das sehr gut auf den Punkt gebracht, genau so solltest du das machen.👍🏻

Allerdings wäre es wichtig, zusätzlich auch deinen Mann ins Boot zu holen.
Er sollte ebenfalls nicht ( mehr ) schweigen und ganz klar zu dir/ euch und euren Grenzen und Entscheidungen stehen.
Wenn du eure Grenzen alleine verteidigst und dein Mann nichts dazu sagt, stehst du schnell als „Buh-Frau“ da.
Zusammenhalt zwischen deinem Mann und dir ist hier ganz wichtig.
Er sollte dir ggf. den Rücken stärken.

Deshalb rede mit ihm und haltet zusammen.
Es geht hier um euer gemeinsames Kind, für das beide Eltern einstehen sollten.

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Grenzen sind wichtig und ganz ehrlich, ich würde da drauf schei*en, wie es bei ihr ankommt.

Klar muss man nicht beleidigend werden. Aber wenn sie fragt „wie lang willst du denn noch stillen?“ kann man ruhig sagen „das geht dich nichts an!“ evtl mit Erklärung, aber keinesfalls (!) Rechtfertigung!

Ihr ist ja auch egal, ob du etwas unhöflich findest oder beleidigt reagierst. Warum machst DU dir dann Gedanken?

Ich würde klar meine Grenzen setzen (je später du anfängst, desto schwerer!) und trotzdem im restlichen Umgang „normal“ bleiben. So wie sie eben. Sie sagt ja auch, dass sie dich mag. Und das würde ich dann auch so kommunizieren.

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Deine Schwiegermutter ist nicht die sensibelste Person, du sagst, sie scheint dich zu mögen und du möchtest nicht den Familienfrieden stören.

In dem Fall würde ich es erstmal mit Körpersprache probieren.

Wenn sie auf dich zukommt, wenn du dein Kind auf dem Arm hast, dich wegdrehen, ihr die Schulter zeigen und entspannt sagen „jetzt nicht“.

Bei komischen Fragen stark mit Achseln zucken, nichts sagen.

Wenn auf dich eingeredet wird, drehe ihr die Schulter zu, damit unterbrichst du den Gesprächsablauf, dann kannst dann auch ein anderes Thema einstreuen „ich hatte mir überlegt bei den Wetter nach draußen zu gehen.“

Man kann mit Körpersprache das Gespräch lenken, wenn der andere nicht sensibel ist, merkt er das oft garnicht. Wenn ich ein Gespräch nicht führen möchte, dann bekommt mein Gegenüber keine direkte Linie zu mir hin.

Die Einstellung deines Mannes sehe ich kritisch. Er nimmt deine Gefühle nicht ernst.

Und sollte es mit der Körpersprache nicht klappen. Ich bin ehrlich gesagt auch jemand, der die Dinge ehrlich anspricht.

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👍 richtig cooler tipp!

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Nö, mach dir da keine Hoffnungen. Bei solchen Leuten hilft keine Diplomatie. Sie ist übergriffig und du solltest das entschieden unterbinden.