Es ist so, dass wir seit einigen Jahren immer wieder Probleme mit der Familie meines Mannes haben.
Anfang unserer Beziehung war eigentlich alles in Ordnung. Sind fast 20 Jahre zusammen. Damals haben wir uns auch noch sehr gut mit seiner Schwester und ihrem damaligen Partner verstanden. Als es bei uns nach acht Jahren zur Familienplanung kam, kam es bei der Schwester gerade zur Trennung. Von da an wurde unser Glück stets mit einer gewissen Missgunst und Neid beäugelt. Kind 2 und Kind 3 folgten und es nahm immer mehr zu. Wir suchten zwar stets das Gespräch und den Kontakt, doch wurden jegliche Versuche abgeblockt. Während der Schwangerschaft mit Kind 3 kam es dann zu einem Streit mit den Schwiegereltern, wo mein Schwiegervater mir (hochschwanger, gesundheitlich angeschlagen) die Schuld an dem gesamten Dilemma gab. Ich und mein Mann waren völlig fassungslos. Er hat mir wirklich unfassbar viele verletzende Dinge an den Kopf geworfen.
Das ist nun auch schon vier Jahre her und ich für meinen Teil, bin sehr bemueht, dass zumindest der Kinder wegen Frieden herrscht. Sie dürfen die Kinder sehen, auch mitnehmen, wir sehen uns zu Weihnachten usw. Ich koche und backe dann, versuche Gespräche anzufangen, aber es ist gerade mit meinem Schwiegervater sehr schwierig. Er ist da unglaublich bockig. Meine Schwiegermutter ist bemüht, aber sie ist der Meinung man müsse alles vergeben und vergessen.
Und das ist der Punkt, der mir unglaublich schwer fällt. Ich kann das einfach nicht vergessen, vergeben habe ich es ja sogar schon halbwegs. Aber ich kann diese Worte und auch diese Geste, mich hochschwanger so zu verletzen nicht vergessen. Und halt dieses Unrecht tun. Ich kann verstehen, dass ihm der fehlende Kontakt zwischen seinen Kindern unglaublich weh tat, keine Frage. Aber ich/wir haben nicht dazu beigetragen.
Ich habe es damals für unglaublich wichtig gefunden sich mit offenen Karten an den Tisch zu setzen, sich ordentlich die Meinung zu sagen und auch sachlich zu streiten. Aber das wurde von allen Parteien abgelehnt. Es hieß man könnte ja sowieso nicht mehr genau nachvollziehen, wer was gesagt hat.
Mittlerweile leben wir ganz gut damit, dass wir zu seiner Schwester gar keinen Kontakt mehr haben. (Zu seinem Bruder schon) Zu seinen Eltern haben wir wie schon geschrieben Kontakt, aber es steht halt immer etwas im Raum.
Unsere Beziehung ist wirklich gut, sehr beständig. Wir haben tolle Kinder und ein schönes Leben. Trotzdem steht diese Familienstreitigkeit immer zwischen uns. Er steht zu mir und seinen Kindern, aber würde schon gerne diesen Streit aus der Welt haben, seinetwegen, könnte man das Thema auch einfach totschweigen.
Aber für mich ist das einfach unmöglich.
Manche Tage erdrückt mich der Gedanke so sehr, dass ich aus dieser Situation einfach gerne ausbrechen würde. Vielleicht sogar auch eine Trennung dafür in Kauf nehmen würde, damit mein Mann nicht mehr zwischen den Stühlen sitzt.
Trennung wegen Schwiegerfamilie?
Ich fände es auch total krass, wenn es dir wichtiger wäre, dass dein Manb nicht zwischen den Stühlen steht als dass deine Kinder in einer ansonsten intakten glücklichen Familie aufwachsen 😳
Hallo Nordlicht,
du und dein Mann habt, wenn ich dich richtig verstehe eine wunderbare Beziehung, tolle Kinder und das ist eure home-base. Sehr, sehr gut!
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum du dich in Zugzwang für allgemeine Harmonie in der Großfamilie siehst. Es ist Einiges vorgefallen an Streit, Eifersucht, nicht schön, aber das passiert. Alles grundsätzlich klären ist ein frommer Wunsch, aber ehrlich gesagt habe ich noch nirgendwo gesehen, dass das funktioniert.
Ihr habt ein funktionelles Verhältnis zu den Schwiegereltern, zur Schwester deine Mannes nicht mehr. Dann ist das so.
Wenn dein Mann draunter leidet, sollte er sich drum kümmern. Vielleicht auch über eine Beratung oder Therapie nachdenken, die ihm dem Umgang mit seiner Ursprungsfamilie erleichtern kann, wenn diese Symbiosen und Muster mal angeschaut werden. Gleiches gilt für dich. Bitte wirf jetzt nicht in einem unbedachten Moment alles über den Haufen in der Hoffnung, dass Trennung alles besser macht. Macht es nicht.
Alles Gute euch!
Wenn dein Mann zu dir steht, würde ich mich nicht trennen.
Scheinbar „möchte“ er zwischen den Stühlen sitzen, denn sonst würde er vehementer drauf bestehen, dass es geklärt wird. Das tut er nicht.
Also muss er mit dem Status Quo leben, dass du es nicht vergessen kannst und den Kontakt beschränkst (von deiner Seite aus).
Eine Trennung fände ich zu krass, wenn sonst bei euch als Paar harmonisch ist.
Lieben Dank. Aus der Perspektive habe ich es tatsächlich noch gar nicht betrachtet.
Ja, mein Mann könnte diesbezüglich viel aktiver sein. Er hat stets akzeptiert, dass weder seine Eltern noch seine Schwester ein klärendes Gespräch wünschen. Obwohl es ihn und uns als Familie/Paar sehr wahrscheinlich Vieles erspart hätte.
Vielleicht sollte ich mir deshalb seine Situation auch nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Er könnte ja etwas daran ändern.
Letztlich kann aber auch dein Mann weder seine Schwester, noch seine Eltern dazu zwingen, es zu klären. Wenn sie so vehement nicht wollen, kann man ja nichts machen 🤷♀️
Man kann sie schlecht an den Tisch fesseln 😅
Hey!
Da dich die Situation mit ihnen so arg belastet, würde ich mich mehr von ihnen distanzieren und den Kontakt abbrechen. Die Trennung vom Mann wäre für mich der letzte Schritt- aber nicht bevor ich andere Mittel ausprobiert habe.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo, Dein Text wirkt reflektiert und man kann nachvollziehen, wie sich das für Dich anfühlt, diese andauernde Dysbalance mit der Schwiegerfamilie.
Deine Gedanken zu einer Trennung, obwohl Du eine glückliche Beziehung zu Deinem Mann schilderst, spricht für eine große Verzweiflung deinerseits.
Ich würde mich bei einer Familienberatungsstelle melden und das aufarbeiten.
Alles Liebe
Nein, das ist kein Trennungsgrund.
Hast du dir schon mal vor Augen geführt, welche Probleme mit einer Trennung einhergehen (können)....finanziell, wohnungstechnisch, für die Kinder....usw.
Außerdem kannst du ja deswegen deine Kinder nicht von der Familie trennen.
Halt dich einfach dort mehr im Hintergrund.
Es fehlt mir in deinem Beitrag jedoch irgendwie die "schlimme" Ursache, für die momentane Situation.
nicht böse gemeint- aber du beschreibst hier nur deine Seite. schaffst du es, dich ein Stück weit in die andere Seite hinein zu denken?
Warum soll man wenn einen jemand verletzt in die Gegenseite, die hier völlig überreagiert, versetzen? Soll man sich vielleicht noch entschuldigen?
Wenn man die eigene Ehe mit drei Kindern in Frage stellt ist bestimmt kein Kinkerlitzchen passiert.
Ich kenne das selbst und ich bin immer schockiert wie man immer zu den Schwiegereltern halt, einfach aus Prinzip weil es die Eltern des Mannes und somit Oma und Opa sind.
Selbstverständlich ist mir bewusst, was hinter einer Trennung alles steckt.
Und ich würde da nie leichtsinnig entscheiden. Aber diese Unstimmigkeiten innerhalb der Familie über so viele Jahre zu ertragen und jedes Mal aufs Neue dafür verantwortlich gemacht zu werden, macht mürbe. Sehr mürbe.
Zum einen rate ich dir zu einer professionellen Begleitung.
Da stehen größere Verletzungen, Familienstreitereien, generell eine ganz eigene Dynamik innerhalb der Familie im Raum und Du überlegst tatsächlich deinen Mann zu verlassen.
Ich fände es schade wenn deine eigene kleine Familie wegen den Schwiegereltern auseinander geht.
Ich kenne das selbst auch so ähnlich. Seit der Hochzeit und erst recht seit der Schwangerschaft haben die Schwiegereltern ihr wahres Gesicht gezeigt. Mir wurden auch oft verletztende Dinge gesagt, es wurde sich generell übergriffig und respektlos verhalten und ich wurde selbst in Gegenwart meiner Tochter schlecht gemacht. Mir ging es damals selbst nicht gut nach der Geburt und ich habe leider zu spät so richtig reagieren können. Mein Mann hat nicht direkt zu mir gestanden und u.a. deshalb ist die Situation jetzt so wie sie ist. Wir haben nicht oft Kontakt, ich sehe die beiden nur zu Geburtstagen, Weihnachten und selten mal zwischendurch. Ich bin neutral aber sobald ich wieder einen respektlosen Kommentar bekomme bin ich nicht mehr ruhig. Und ich bin mittlerweile soweit dass wenn es wieder zu einem Verhalten kommt wie kurz nach der Geburt und im ersten Jahr dann ist Feierabend auf meiner Seite.
Ich sage auch dass meine Tochter da nicht alleine hingeht (die SE wären sowieso mittlerweile überfordert damit), mein Mann geht dann eher alleine mit ihr hin und ich weiß auch, wie die eigenen Kinder manipuliert wurden und auch die Enkelkinder. Diese Dynamik habe ich leider erst mitbekommen als ich selbst Mutter wurde, leider. Vorher hat man sich gut verstellt.
Hier wurde ich auch schon verantwortlich dafür gemacht dass mein Mann keinen allzu engen Kontakt zu seinen Geschwistern hat. Mein Mann kann tun und lassen was er will und er kennt prinzipiell seine Eltern und Geschwister auch, er hat auch vor meiner Zeit nicht viel mit ihnen unternommen.
Ich habe mich da auch begleiten lassen und bin mittlerweile ziemlich im Reinen damit.
Und ganz ehrlich: ich habe so oft gehört dass es ja doch Oma und Opa sind... Ich war geschockt wie viele der Meinung waren man solle das Verhalten des lieben Frieden Willens schlucken.
Aber mal ehrlich man ist auch was wert und was ist man bitte für ein Vorbild für deine Kinder wenn es mitbekommt was da Opa zu dir sagt? Und glaub mir, das bekommen Kinder irgendwann mit.
Deshalb verstehe ich nicht wieso man den Kindern zuliebe den Frieden aufrecht erhält wenn es ganz schlimm ist. Irgendwann kommt das Verhalten auch gegenüber den Kindern zu Tage (habe ich schon bei meiner Tochter oft beobachtet). Natürlich kann man Kinder nicht vor allem schützen, aber dieses Verhalten innerhalb der Familie sollte man schon im Auge behalten.
Genau, die Kinder werden immer mehr und immer wieder manipuliert. Es werden Fotos von der "verstoßenen Tante" gezeigt. Gefragt, ob sie sie nicht mal wieder sehen wollen etc.
Wobei nur das älteste Kind leichte Erinnerungen an sie hat. Die anderen beiden Kinder kennen sie nicht.
Wir haben ihnen schon sehr häufig mitgeteilt, dass sie das zu unterlassen haben.
Aber ja, es wird halt jede Chance genutzt.
Ich muss einfach schauen, dass ich mich noch mehr distanziere.
Also Trennung deswegen nein.
Ich habe keinen Kontakt zu meiner Schwester, weil sie das nicht möchte und meine Eltern finden es nicht toll,aber akzeptieren es.
Ich würde an deiner Stelle deutlich kommunizieren, dass der fehlende Kontakt nicht eure Schuld ist und dass sie das akzeptieren sollen. Und ich würde selbst nicht mehr mitgehen, da der Schwiegervater ja offensichtlich eh ein Problem mit dir hat und mir meine Lebenszeit zu kurz ist,um sie mit Menschen zu verbringen, die mir nicht gut tun.
Dein Mann kann sie ja gerne mit den Kindern besuchen, aber ohne dich.
Ganz ehrlich Familie darf nicht alles und warum sollst du still halten um des lieben Frieden willens? Tun sie es?