Alltag mit Einzelkind

Nachdem sich immer mehr herauskristallisiert, dass unser Kind Einzelkind bleiben wird (leider hat es trotz ärztlicher Hilfe nicht funktioniert und zudem ist unser Kinderwunsch nach den Behandlungen irgendwie auch nicht mehr vorhanden, ich bin müde und will vom Kinderwunsch nichts mehr hören), frage ich mich, wie wir unser Leben mit Einzelkind gestalten können und "das Beste" aus dieser Situation, die in meiner Lebensplanung nicht vorkam rausholen zu können.
Ich habe immer Vollzeit gearbeitet, auch aufgrund eines etwaigen Elterngeldes etc., würde aber gerne anlässlich des anstehenden Schulstarts auf 70-80% reduzieren.
Mein Mann möchte dies auf gar keinen Fall, seine Begründung ist vordergründig dass das mit Einzelkind unnötig sei, ich bin mir aber zu 99% sicher, dass die Inflation ihm derzeit große Angst macht, da wir bisher keinerlei Lohnerhöhungen etc. bekommen haben, aber ein Haus gekauft haben und unsere Rücklagen demnach jetzt gerade so bei 0 sind. Bei 80% könnten wir gut leben, groß Rücklagen wenn das Auto kaputt ist oder Urlaube außerhalb des Ferienhauses des Onkels oder Renovierungen wären aber nicht drin.

Ich sehe aber in VZ-Arbeit nicht wirklich den Sinn - bei mehreren Kindern war es für mich ok, aber mit einem Kind habe ich eben nur ein einziges Mal die Möglichkeit die Kindheit mitzuerleben, und wenn er 6 ist, werde ich halt nie mehr einen 5-jährigen zuhause haben. Ich hoffe man versteht was ich meine 🙈
Deswegen würde mich von euch interessieren, wie euer Alltag mit Einzelkind läuft. Wie viel arbeitet ihr? Was läuft gut/weniger gut? Was macht ihr, was mit mehreren Kindern nicht ginge (also was sind die Vorteile)? Wie kommt ihr klar mit vorallem älteren Kindern, ist es für das Kind quasi nicht irgendwann langweilig, nur mit Mama und Papa am Abendbrottisch zu sitzen? Habt ihr neben dem Kind noch Hobbies oder groß Karriere gemacht? Ich würde mich über viele Berichte aus dem Leben freuen 😊

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Unabhängig wer von uns wie viel arbeitet wollte ich dir sagen: das Leben mit einem Kind kann ganz wunderbar sein genauso wie das Leben mit mehreren Kindern. Ich lese in deinem Text zwischen den Zeilen heraus, dass du noch nicht im reinen mit dir bist, was ich gut verstehen kann. Unserer Tochter ist es nicht langweilig am Tisch mit uns, wir unternehmen viel zusammen, sie hat viele Freunde, sie genießt es, dass wir ihr zuhören ohne dass noch jemand dazwischen funkt...ich könnte noch hundert weitere Beispiele nennen...ob ein Kind zufrieden ist oder nicht hängt ganz entscheidend davon ab welche Einstellung ihr transportiert also gib euch die Chance zu dritt glücklich zu sein und dann werdet ihr auch glücklich. Und erlaube dir die Trauerphase, dass es nicht geklappt hat mit dem Kinderwunsch. So was hakt man nicht ab wie eine to so liste, das muss man verarbeiten und das braucht seine Zeit und dann genieß euer Leben gemeinsam.

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Wir haben zwar 2 Kinder deswegen kann ich auf die meisten Fragen nicht antworten allerdings wollte ich dir folgenden Denkansatz aufzeigen :

Kinder sind teuer. Ziemlich teuer sogar. Auch kleine.
Unser kleiner kostet uns 250 Euro Krippen kosten, hat vorgestern ein paar Winterschuhe für 80 Euro bekommen, letzten Monat Herbstschuhe für 80 Euro …

Das sind nur kleine Beispiele … was ich damit sagen möchte : mit nur einem Kind ist das Leben günstiger, aus dem Grund würde ich mir die Teilzeit gönnen wenn es finanziell möglich ist.

Wie gesagt, mit einem Kind wärst du ja erstmal wegen der Elternzeit ganz daheim und später ja vermutlich auch erstmal Teilzeit und es würde irgendwie gehen.

Grundsätzlich muss ich sagen:
Jeder muss für sich entscheiden was ihm wie wichtig ist im Leben.
Ich hätte auch gerne ein Eigenheim, allerdings ist mir die Zeit mit meinen Kindern wichtiger als ein eigenes Haus. Sie werden so schnell groß, für mich käme es nicht in Frage, nach einem Jahr Vollzeit arbeiten zu gehen.

Also ja, ICH würde definitiv die Stunden reduzieren weil ICH die Zeit mit meinen Kindern sehr wertvoll finde.

Man ist aber sicher keine schlechtere Mutter nur weil man Vollzeit arbeitet.

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Wir haben ein Kind und sollte mein Mann nicht wie durch ein Wunder nach mehreren Jahren plötzlich seine psychische Erkrankung überwinden, wird es leider bei einem bleiben. Er wird bald 4 Jahre alt und ich gehe derzeit zu 80% arbeiten, wir kommen gerade so zurecht (bin Alleinverdienerin). Mir ist es dennoch wichtiger, meinen Sohn aufwachsen zu sehen, für ihn da zu sein und seine Kindheit erfüllt gestalten zu können. Wenn ich manchmal höre, wie schwierig es für meine Schwägerin mit 2 Kindern ist Ausflüge zu machen, genieße ich es, nur ein Kind zu haben: Ich kann mich nach seinen Bedürfnissen und Interessen richten. Schwimmbad ist nie ein Problem, da ich ja alleine problemlos auf ein Kind achten kann. Ich kann meinen Hobbies wieder nachgehen. Und ich genieße das Leben mit dem Kleinen wirklich sehr.

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Meine Tochter ist zwar inzwischen kein Einzelkind mehr, aber war es zumindest 3,5 Jahre lang. Ich habe immer Vollzeit gearbeitet (im ersten Jahr von zu Hause aus - mir ist bewusst, dass das nicht jeder kann).

Obwohl sie ab 14 Monaten 8h in der Kita gegangen ist und ich wieder ins Büro kann ich nicht sagen, dass ich Zeit mit ihr verpasst hätte. Man hat ja mind. 2 Tage pro Woche frei, sowie vor und nach der Arbeit Zeit fürs Kind. Die Kita ist auch eher eine Bereicherung für die gemeinsame Kommunikation. Wir freuen uns immer, wenn wir Geschichten aus ihrem Kita-Alltag hören. Das ist Mal was anderes als das, was man täglich (und meist immer gleich) zu Hause hat.

Wenn sie jetzt nicht, durch ein Wunder, noch ein Geschwisterchen bekommen hätte (mit dem sie auch erstmal nicht wirklich spielen kann, weil es ein Baby ist), hätte sie trotzdem genug Kontakt mit anderen Kindern (um nicht nur mit Erwachsenen Zeit zu verbringen). Sie verbringt sehr gerne Zeit mit uns und muss zur Zeit eher lernen ihre Eltern zu teilen. Also, wenn es nach ihr gehen würde, würde sie die volle Aufmerksamkeit ihrer Eltern bevorzugen (nichts mit langweilig am Abendbrottisch mit ihren Eltern).

Ich persönlich mag Geld sehr gerne. Dementsprechend bevorzuge ich es, einen Vollzeitjob zu haben. Ich möchte gerne eine neue Waschmaschine kaufen können, ohne, dass ich dafür dann den Kindern nichts mehr kaufen kann. Wir haben seit Anfang des Jahres auch ein Haus und wissen, was das an Geld verschlingt. Wir müssen die Jahre das Dach machen. Das kostet nicht wenig. Wenn wir dafür keine Rücklagen aufbauen könnten, wäre das fatal.

Wir sind inzwischen auch in einem Alter, wo sich die Krebsfälle im Freundeskreis häufen (das macht mir persönlich etwas Angst) und bekomme mit, was passiert, wenn plötzlich ein Gehalt wegfällt und man sich das Haus nicht mehr leisten kann. Mein Mann hat wenigstens eine BU, da wäre das finanziell zumindest nicht so dramatisch, aber ich bekomme keine. Wenn ich ausfalle, dann müssen wir uns einschränken. Daher sind für mich Rücklagen nicht nur für Kleinigkeiten (aka Waschmachine) essentiell.

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Bislang hab ich nur ein Kind. Dass beide VZ arbeiten, stand hier nie zur Debatte 😅 tatsächlich wäre es auch nicht zu stemmen bei unseren Berufen.

Inzwischen würde ich aber auch ohne Kind nicht mehr VZ arbeiten, zumindest wenn’s finanziell auch mit 80% geht.

Mein Mann würde vllt auch Bedenken anmelden, aber entscheiden würde ich das trotzdem. Also er würde mir nie „Vorschriften“ machen.

Könntest du denn jederzeit wieder auf VZ aufstocken bei Bedarf?

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Wir haben ein Einzelkind. Gerade weil er keine Geschwister hat, fanden wir es gut das er in der Betreuung war und da Freunde hatte, alleine mit mir am Nachmittag hätte er ziemlich doof gefunden 😬. Der Vorteil vom Einzelkind ist halt das es die Ausgaben fürs Kind nur einmal gibt. Er durfte also alle Hobbies ausprobieren ohne das wir rechnen mussten. Da er einige Baustellen hatte, waren wir froh ihn auf eine Privatschule schicken zu können, Regelschule hat nicht funktioniert. Ich würde die Arbeitszeiten erstmal nicht verringern. Ich habe zwar am Anfang nur 30 Stunden gearbeitet, das hing aber auch damit zusammen das er einige Therapien hatte und ich das mit Vollzeit nicht geschafft hätte.

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Guten Morgen,

bei uns gestaltet sich die Situation ein wenig anders, da wir 2 Kinder haben, allerdings mit einem Abstand von 6 Jahren.
Da es beim ersten Kind noch kein Elterngeld gab, bin ich nach 14 Monaten Elternzeit weder Teilzeit arbeiten gegangen (etwas mehr als 50%). Ich arbeite auswärts und muss aber auch noch zuhause arbeiten. Mit einem Kind ging das einigermaßen gut bei der Stundenzhal, ich hatte ausreichend Zeit für die Aktivitäten am Nachmittag und habe die häusiche Arbeit auf den Abend gelegt.
Beim zweiten wurde es etwas komplizierter was das Arbeiten anging, aber es gab zumindest Elterngeld, aber da bin ich auch nach 14 Monaten arbeiten gegangen, da ich sonst die Stelle hätte evt. wechseln müssen.
Je älter die Kinder und somit auch ich wurden, je komplizierter gestaltete sich das Lebn, weil viel mehr Fahrdienst für Hobbys etc anstand. Das war schon sehr belastend und auch im Job hat die Belastung erheblich zugenommen.
Inzwischen sind meine Kinder 12 und 18 (das ältere Kind ist zwecks Studium vor kurzem ausgezogen) und man meint, mit einem wird es wieder besser. Aber weit gefehlt! Das jüngeren Kind pflegt seine Hobbys außerhalb eines mit dem Fahhrad erreichbaren Bereichs, so heißt es fast täglich den Fahrdienst, trotz vorhandener Fahrgemeinschaften.
Ich habe jetzt auf ca. 80% aufgestockt und zwar aus den von deinem Mann genannten Gründen. Zum einen haben wir ein Haus, wo immer was anfällt und zum anderen bekommt das ältere Kind kein Bafög und obendrauf die Inflation und die Rennte zumindest in Sicht. Das waren die Gründe aufzustocken, aber leichter wird es auch mit einem Kind nicht.

in deiner Situation fände ich 80% passend, gerade in der Grundschule brauchen sie doch mehr Betreuung und es fallen immer Termin an, die manchmal nicht mit den Arbeitszeiten übereinstimmen.

Man kann sich sein Leben auch mit einem Kind wunderbar gestalten. Wichtig ist, das du ein Hobby pflegst, damit du nicht in ein Loch fällt, wenn das Kind nicht mehr zuhause wohnt. Du kannst deine Zeit voll und ganz auf das Kind konzentrieren und ihm schöne Erinnerungen schaffen ohne das du dich zwischen zwei oder mehr "zerreißen" musst.

Alles hat Vor- und Nachteile. Ich genieße gerade die Zeit mit einem Kind zuhause, weil es vieles erleichtert, aber bin auch nicht mehr die Jüngste. Das "Einzelkind" genießt auch sein "Einzelkinddasein". Aber gerade mit dem Älter werden hat sich auch mein Denken verändert, vor allem in Bezug auf die finanzielle Sicherheit und die Rente.
Auch wenn es schön ist, sich voll und ganz um die Kinder zu kümmern, sie kosten, je älter sie werden, viel Geld. Ich sehe das ganz extrem bei den Schulfahrten. Die gleiche Fahrt, die men älteres Kind vor 6 Jahren gemacht hat ist von 275€ auf 340€ gestiegen. Wochendenden mit dem Sportverein kosten jetzt auch locker 30€ mehr.

Setz dich in Ruhe mit deinem Mann zusammen und besprecht eure persönlichen Wünsche und Sorgen. Ich wünsche euch, dass ihr einen Kompromiss findet, mit dem ihr beide glücklich seid und auch das Kind glücklich ist. Genießt die Zeit mit dem Kind intensiv.

VG

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Wenn es beim 1. Kind kein Elterngeld gab, gab es doch auch keine Elternzeit? Das wurde doch zeitgleich eingeführt? 2006 bei der Geburt unseres 1. Kindes bin ich, da es noch kein Elterngeld und keine Elternzeit gab, nach dem Mutterschutz wieder VZ arbeiten gegangen.

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Mein ältestes Kind ist 2004 geboren, es gab das Geld im Mutterschutz.
Den Begriff für die Zeit danach, dass man 3 Jahre zuhause bleiben kann ohne Jobverlust, schien dann anders zu sein. Ich war jedenfalls ohne Verdienst zuhause. Wir lebten vom Geld meines Mannes.

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Was wäre denn der Unterschied bei Dir zwischen VZ und 80%, gemessen an Fremdbetreuungszeit und Zeit mit Dir? Müßte er bei VZ bis 17 Uhr in die Kita, oder gar länger?

Ich hatte lange Zeit ein Einzelkind, und ich habe 80% gearbeitet. Gestartet mit 100%, aber ich habe das zeitlich einfach nicht geschafft. Morgens übermüdet ins Büro gefahren, nachmittags übermüdet heimgefahren, direkt das Kind eingesammelt, dann ein anstrengender Nachmittag. Ging nicht. Also auf 80%. War immer noch anstrengend, aber ich mußte nicht so früh starten, um die Stunden zu schaffen, und war nicht mehr übermüdet. Bei den 80% bin ich dann geblieben.

Hieß, Papa hat Kind morgens in die Kita gebracht (ich bin schon vorher los, allerdings hat er es immer erst um 9 gebracht, damit der Tag nicht so lang ist). Ich hab es dann um 15 Uhr in der Krippe abgeholt. Das war für mich für das Alter einfach Maximum, was ich an Fremdbetreuung wollte. Als es älter war, ist es bis 16 Uhr geblieben, weil auch die Freunde so lange da waren. Das hat meinen Tag etwas entzerrt.

Finanziell hat uns das allerdings nicht weh getan. Man verdient ja nicht 20% weniger, die Steuer sinkt ja überdurchschnittlich, war bei uns zumindest so. Und ja, mir war die Zeit mit Kind wichtig. Ich hätte es nicht bis 17 Uhr in der Kita haben wollen, dann ist der Tag nämlich fast schon um.

Ich weiß, das sieht jeder etwas anders. Aber ich verstehe Dich total, dass Du Zeit mit dem Kind haben möchtest. Auch wenn die ebenfalls anstrengend sein wird. Aber sie sind eben nur einmal klein.

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Wir haben zwei Kinder, daher kann ich zum Zusammenleben nichts sagen.
Finanzielle Sicherheit ist mir jedoch sehr wichtig. Ohne Rücklagen und mit der Sorge, dass jede größere Ausgabe uns in den Ruin treibt oder ich nicht mehr wüsste, was ich den Rest des Monats an Essen auf den Tisch bringen soll, würde mich psychisch kaputt machen. Deswegen wäre meine Entscheidung pro Vollzeit.

Habt ihr einen Notfallplan, was ihr macht, wenn das Auto kaputt geht, oder die Heizung? Oder einer von euch arbeitslos wird und längere Zeit nichts neues findet?

Ich persönlich sehe es kritisch, wenn man kein Geld hat um das Haus, was man gekauft hat, instand halten zu können. Solche Häuser sieht man hier sehr oft. Die Senioren haben aktuell Glück, dass der Immobilienmarkt auf ihrer Seite ist und die Käufer für ihre Bruchbuden trotzdem noch viel Geld zahlen müssen. Aber auch das hat sich aufgrund der Zinsen geändert. Man wird nicht mehr jedes baufällige Haus zu Mondpreisen los.
Aber nicht nur für den Käufer sind ungepflegte Häuser ärgerlich. Auch für die Eigentümer wird es zum Problem, wenn sie Schäden, die die Versicherung nicht übernimmt, nicht reparieren können.
Stunden aufstocken können ist gut, hilft einem aber nicht, wenn man das Geld sofort braucht und keine Rücklagen hat.