Wie mit Fehlgeburt in der Familie umgehen

Hi zusammen,

ich habe vor ein paar Tagen von meiner Mutter erfahren, dass die Frau meines Bruders letzte Woche in der 12. Schwangerschaftwoche eine Fehlgeburt erlitten hat. Wir wussten nichtmal von der Schwangerschaft und unsere Mutter hat jetzt auch nur durch die Fehlgeburt davon erfahren.
Nächste Woche treffen wir die beiden nun auf einer Familienfeier. Mein Mann und ich überlegen, wie wir damit umgehen. Nachdem mein Bruder aber zu uns nichts gesagt hat, würde ich das Thema auch nicht ansprechen. Wie handhabt ihr denn sowas innerhalb der Familie?

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Wenn man davon offiziell weiß, dann bekundet man sein Beileid und je nach bisherigem Kontakt kann man anbieten zu unterstützen wenn sie etwas brauchen sollten.
Zu vermeiden sind auf jeden Fall Sprüche wie: „Ihr seid ja noch jung“, „besser so früh als später wenn es ein richtiges Baby ist“, „besser so als ein behindertes Kind“ und ähnliches.

Wenn man offiziell nichts davon weiß, dann sollte man es auch nicht von sich aus ansprechen. Das ist zumindest meine Ansicht.
Evtl fällt es der Frau schon schwer genug sich zu aufzuraffen und an der Feier teilzunehmen. und wenn sie dann darauf angesprochen wird, könnte es den ganzen Schmerz wieder heraufholen. Nicht jede Frau möchte darüber sprechen oder will, dass alle es erfahren. Manche brauchen auch erstmal Zeit für sich und sprechen erst später darüber.
Da es bei Trauer kein richtig oder falsch gibt, sollte man sich zu 100% nach den Betroffenen richten.

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Irgendwie wissen wir es schon offiziell, also mein Bruder weiß, dass es unsere Mutter erzählt hat.

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Dann schickt vorab eine beileidskarte oder ruft an und sprecht euer Beileid aus. Ignorieren wenn man davon weiß ist nicht schön. Kommt oft beim gegenüber so an, als würde man es nicht als Verlust sehen, weil noch kein richtiges Kind. Für die Eltern war es aber schon sehr real und der Schmerz ist ebenfalls sehr real. Und sollten sie euch das dann krumm nehmen, dann braucht ihr euch keinen Kopf zu machen, weil erraten was richtig wäre kann man nun mal auch nicht.

Immerhin kommt ihr so nicht in Verlegenheit bei der Feier das Thema erstmalig ansprechen zu müssen.

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Ich würde es auch nicht ansprechen. Alleine aus dem Grund, dass ich es auch einfach unmöglich finde, dass deine Mutter dir so eine sensitive Information einfach weiter erzählt.

Die Person die erstmal damit umgehen muss ist deine Schwägerin. Wenn die Schwägerin darüber sprechen will, dann tut sie das schon.

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Meine Mutter hat meinen Bruder gefragt, ob sie es mir erzählen kann. Er weiß also theoretisch, dass wir bescheid wissen.

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Joa, aber die haben es euch aber trotzdem nicht persönlich erzählt. Ich würde mich da jetzt nicht in den Vordergrund drängen. Euer Bedürfnis darüber zu sprechen geht nicht vor das Bedürfnis der betroffenen Frau. Wenn sie darüber sprechen möchte, dann wird sie das schon tun.

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Ich würde die beiden gar nicht darauf ansprechen. Würden sie darüber reden wollen würden sie das von sich aus tun. Zumal ihr von der Schwangerschaft ja auch nichts wusstet.

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Also ich hatte auch eine FG in der 10ssw.

Ich wollte danach von niemanden darauf angesprochen werden und habe es auch so kommuniziert, daß mich bitte jeder so wie vorher behandelt.

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Dann hattest du ja aber auch von der Fehlgeburt erzählt? Mein Bruder weiß, dass es mir unsere Mutter erzählt hat.

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Naja ich war leider von Tag 1 in Beschäftigungsverbot. Das bedeutet ich kam nicht drumherum das die Leute um mich herum von der Schwangerschaft wussten.

So kam ich auch nicht drumherum zu sagen das wir eine FG hatten...

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Eine Familienfeier ist nicht der richtige Ort, nicht die richtige Zeit das anzusprechen. Lasst die beiden in Ruhe. Sollten von ihnen aus das Thema aufkommen, bekundet Mitgefühl.

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Falls es bei der Feier einen Moment gibt, wo du alleine mit deinem Bruder bist, würde ich mein Beileid zum Verlust des Fötus ausdrücken. Gleichzeitig ihn das Angebot machen, mit mir jederzeit darüber reden zu können wenn er das möchte. Weiter würde ich nicht nachfragen.

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Den Verlust zu ignorieren,führt of zu einer Entfremdung. Oft hier nachzulesen. "Hilfe, meine Schwägerin redet nicht mit mir und ich weiß gar nicht warum...."

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Danke dafür. Mir rollen sich die Nägel bei vielen Vorschlägen.

Als du mit deiner Mama telefoniert hast hast du hoffentlich danach gleich zum Telefon gegriffen und deinen Bruder angerufen, ihm gesagt dass es ihm leid tut und ihn gefragt wie ihr helfen könnt?

Richtig gibt es nicht im Umgang mit Verlusten. Aber ignorieren ist mit Sicherheit die schlechteste Option.

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Je nachdem wie dein Verhältnis zu deiner Schwägerin ist, würde ich ihr schon das es dir leid tut um den Verlust.
Ebenso würde ich deinem Bruder dasselbe sagen, er hat ja auch einen Verlust erlebt.

Manchmal ergibt sich das ja in einem Gespräch gerade auf einer Feier.

Lg

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Als ich eine Eileiterschwangerschaft hatte, war ein paar Tage später auf einem Geburtstag. Ich wusste, dass die Leute es wissen und die haben mir einfach bei der Begrüßung (Umarmung) ihr Beileid ausgedrückt. Dann hat man ein paar Worte gewechselt dazu und dann wars für alle erledigt. Ich fand das gut so und hab dann später noch mit dem ein oder anderen in einer ruhigen Minute gesprochen.

Wenn man garnichts sagt, steht das für alle blöd im Raum finde ich.

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Du kennst deinen Bruder am besten…. Wenn er eher jemand ist, der nicht so gerne über Gefühle oder so spricht , würde ich persönlich nix sagen, schon gar nicht die Initiative ergreifen…
Weisst du, vielleicht reicht es ihm und der Schwägerin ja schon nur, wenn du sie zur Begrüssung etwas stärker, länger, fester Umarmst… und anhand der Reaktion von ihnen entscheidest du dann, ob du genau zu diesem Zeitpunkt etwas sagen willst… (und ich denke, da reicht schon so was wie „wenn du was brauchst, melde dich“, „ich bin da wenn du reden magst“ (aber dann musst du natürlich auch tatsächlich dann da sein..))

Es ist zwar nicht das gleiche, aber als mein Bruder in jungen Jahren gestorben ist, gab mir eine „von Herzen gegebene“ Umarmung mehr Trost, als so dahingesagte Floskeln…

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Genau so würde ich es machen #pro