Keine Unterstützung vom Partner 😕

Hallo ihr Lieben!
Wie unterstützt euch euer Partner? Ich würde mich über eure Antworten/Meinungen freuen, weil ich momentan echt verzweifle…

Mein Partner und ich sind bereits seit fast 10 Jahren zusammen und haben ein Kind (5 Monate).
Seit kurzen sind wir auch verheiratet.
Er arbeitet Vollzeit und macht auch einige Überstunden (teils freiwillige Überstunden). Aus diesem Grund verlange ich auch nicht dass er mir viel im Haushalt und mit unserem Kind hilft, aber einbisschen könnte man mir doch unter die Arme greifen, oder? 😕
Ich koche, ich mache den gesamten Haushalt und kümmere mich alleine um unser Kind. Er nimmt ihn eventuell mal für ein paar Minuten oder spielt kurz mit ihm, aber Windeln wechseln, ins Bett bringen oder das Fläschchen geben, macht er nicht.
Ich habe daher oft das Gefühl, dass ich alleinerziehend bin und dass ich eigentlich nur seine Putzfrau bin weil ich auch oft seine Sachen wegräumen/aufräumen muss.
Wenn er nicht arbeitet dann geht er seinem Hobby nach, dem Zocken/Playstation spielen und das hat er auch mal ein GANZES Wochenende gemacht.
Es tut weh, wenn die Konsole wichtiger ist als Zeit mit der Familie zu verbringen.
Was mich bis heute noch fertig macht ist, dass er mir im ersten Monat, als unser Baby auf die Welt gekommen ist, gar nicht geholfen hat, obwohl ich eine Wochenbettdepression hatte und starken Schlafmangel, weil unser Sohn jede Stunde wach wurde. Er hat gesehen wie schlecht es mir ging, aber hat nichts gemacht damit es mir besser geht.
Als unser Baby da war hat er versprochen, dass ich zu Hause ausschlafen darf und dass er sich um das Baby kümmern wird aber so wie es auch zu erwarten war, hat er mir gar nicht geholfen. Ich hab nicht mal einen Blumenstrauß bekommen als ich aus dem Krankenhaus gekommen bin. Das verlange ich auch nicht, aber es wäre doch schön gewesen. ☹️
Ich habe die Probleme oft angesprochen und es artet immer in eine Diskussion aus, weil er sich angegriffen fühlt, aber nachdem er sich gesammelt hat verspricht er mir immer dass es besser wird, aber nichts tut sich.

Manchmal denke ich darüber nach mich vom ihm zu trennen bzw. mich scheiden zu lassen, aber es ist echt schwer, vorallem wegen des gemeinsamen Kindes. Ich liebe ihn auch noch.

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen oder Tipps geben? 😓

Es tut mir Leid wegen dem langen Text! 💕

Liebe Grüße

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Das ist eine untragbare Situation.
Bevor du dich aber direkt trennst, würde ich dir raten, zu versuchen es mit dem Vater des Kindes hin zu bekommen.
Du bist an der ganzen Situation nämlich nicht ganz unschuldig, wenn du das jahrelang akzeptiert hast und wenn du nicht auf Konfrontation gehst, weil er sonst böse wird.
Am wichtigsten ist ehrlich Kommunikation ohne Vorwürfe. Nicht so Sachen sagen wie: „du hilfst nie! Du lässt mich im Stich!“
Das mag zwar stimmen, führt aber nur dazu, dass er sich verteidigt und dich angreift.
Du solltest so unaufgeregt wie möglich ansprechen, wie du die Situation wahrnimmst und wo du gerne hinkommen möchtest. Dir auch Fehler eingestehen, die du gemacht hast und auch seine Sicht der Dinge anhören. Und keine Angst vor Konfrontation.
Frag ihn mal ganz offen nach seiner Meinung: „Wie hast du dir das vorgestellt, Vater zu sein? Was für ein Vater würdest du gerne sein? Welche Aufgaben musst du da deiner Meinung nach erfüllen? Wie sieht für dich faire Arbeitsteilung zuhause aus? Findest du, dass die Frau für den Haushalt alleine zuständig ist / sich viel mehr ums Kind kümmern sollte?“ etc. Dann schilderst du deine Sicht der Dinge und Wünsche und sagst auch, was für dich einfach nicht mehr geht. Dass du so nicht glücklich bist.

Wichtig ist, dass ihr beide eine gemeinsame Basis schafft. Z.B. ihr wollt für euer Kind die bestmöglichen Eltern sein. Und dann Kompromisse schließt. Du musst dich auch darauf einstellen, dass das nicht alles mit einem Gespräch erledigt sein wird. Aber es kann trotzdem funktionieren.
Noch ein Tipp:
Statt zu sagen: „nie kümmerst du dich um dein Kind! Alles bleibt an mir hängen!“
Zieht folgendes vielleicht besser: „ich wünsche mir, dass unser Kind auch zu dir eine ganz innige Beziehung aufbaut. Bis jetzt bin ich dem im Weg gestanden, weil ich alles übernommen habe. Das hört jetzt auf. Nur wenn du dich auch alleine um unser Kind kümmerst und ihr Zeit miteinander verbringt, könnt ihr eine gute Beziehung aufbauen.“
Und das musst du dann auch durchziehen und es auch aushalten können, wenn der Vater anfangs länger braucht, das Kind zu beruhigen.

Auch helfen so Abmachungen wie: einer kocht, dafür räumt der andere auf.
Einer badet das Kind, bringt es ins Bett, geht mit ihm raus, spielt mit ihm, etc. - in der Zeit erledigt der andere Haushalt.
Es ist natürlich nicht immer alles perfekt ausgeglichen, das ist glaube ich auch nicht möglich. Aber beide sollten ungefähr dasselbe Ausmaß an Freizeit haben und mit der Situation zufrieden sein.

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Oh und natürlich auch standhaft bleiben. Bei diesen Gesprächen klar machen, dass das so nicht mehr geht und sich etwas ändern muss und auch wird, weil du das ganz einfach nicht mehr so mitmachst.
Mit der Zeit soll er immer mehr Aufgaben übernehmen, bis ihr an dem Punkt seid, wo es fair ist und für euch beide passt.
Und sollte er sich stur weigern und keine Lust haben, etwas zu ändern, dann bleibt ja immer noch die Trennung.

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Oh wow 😯 danke für deinen Beitrag! Ich werde mir deinen Rat und die Tipps auf jeden Fall zu Herzen nehmen und bei einem Gespräch mit meinem Partner anwenden. Das ist wirklich sehr hilfreich! 👍🏼
Dass ich nicht ganz unschuldig bin, das weiß ich. Das ist mir vorallem jetzt so richtig klar geworden, dass sich eigentlich schon viel früher einiges hätte ändern müssen. Ich bin eben auch ein sehr positiver und harmonischer Mensch und vermeide unnötige Diskussion, deshalb habe ich mich vor solchen Situationen „gedrückt“. LEIDER 🙄

Ich habe es eben immer so gesehen „er arbeitet viel weil er auch Überstunden machen muss, deswegen muss ich den ganzen Haushalt übernehmen + mich um das Kind kümmern“ ich habe mir selber eingeredet, dass das fair für beide ist, aber im Endeffekt ist es doch nicht so fair aufgeteilt wie ich dachte 😓 bevor wir ein Kind hatten bzw bevor ich schwanger war, war es irgendwie machbar, aber mit Kind ist es dann doch nicht so einfach, wenn man alles alleine machen muss. ☹️

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Ich kapiere das mit der Unterstützung immer nicht.
Wir haben hier zusammen einen Haushalt (Haus mit Garten) und ein paar Kinder.
Und da machen wir halt, was nötig ist, damit es funktioniert.

Das ist hier nicht nur mein Haushalt, und es sind nicht nur meine Kinder, also unterstützt mich mein Mann nicht, und er hilft mir auch nicht. Der beteiligt sich einfach.

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Genau so sieht für mich eine gesunde Beziehung/Ehe aus 👍🏼

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Ich glaube tatsächlich, dass es ein Teil des Problems ist, wenn Frauen von "Hilfe" und "Unterstützung" sprechen, weil das dem Mann suggeriert, dass Kind und Haushalt eigentlich gar nicht seine Aufgabe sind und die Frau unfähig ist, *ihre* Pflicht richtig zu erfüllen.
Man muss nicht alles 50:50 teilen, das machen wir auch nicht, aber dass ein Vater sich nicht mit seinem Kind beschäftigt, das geht gar nicht.

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Was hat er denn vor dem Kind im Haushalt gemacht?

Wenn sprechen nicht hilft, hätte ich per se ein Problem. Konntest du noch nie in den 10 Jahren mit ihm sprechen? Hat er immer nur leere versprechen gehabt? Oder ist das neu?

Ich würde ihm das Kind in die Hand drücken und sagen, dass ich jetzt einen Termin habe (keine Ahnung, Fitnessstudio, Friseur oder sonst was).

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Bevor das Baby da war hat er mir nur geholfen wenn sich Besuch angekündigt hat und sonst hat er mal gesaugt oder den Geschirrspüler ausgeräumt.

Doch, ich suche immer das Gespräch wenn es mal ein Problem gibt, aber momentan verzweifle ich eben auch weil ich einfach nicht mit ihm sprechen möchte, weil ich eh weiß dass es nichts bringt und nur zu einer unnötigen Diskussion kommt.

Die leeren Versprechungen kamen häufiger ab der Geburt unseres Kindes. Davor eher selten.

Es ist schwer für mich in mit dem Baby alleine zu lassen, weil er in manchen Situationen nicht mit ihm umgehen kann (zB wenn er quengelt bzw weint). Ich habe es probiert, aber das hat nicht geklappt 😕

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Ganz ehrlich dem würde ich das Baby auch nicht anvertrauen. Nicht das er die Geduld verliert und sonst was macht, wenn der Kleine schreit.

Deinen anderen antworten nach zu urteilen muss man es leider sagen: Wie kamst du auf die Idee ihn als geeigneten Vater zu sehen? Der war vor dem Baby schon eine Nullnummer und wird auch jetzt eine bleiben!

Reden würde ich mir echt sparen und die Zeit in das packen meiner Koffer investieren. Das war nix und wird auch nix werden mit euch.

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Hört sich leider so an, als hättest du bei der Partnerwahl in die tonne gegriffen und einen ordentlichen Schwätzer erwischt.

Wer seiner Frau nicht einmal hilft, wenn sie an Wochenbett Depressionen leidet, der wird ihr nie helfen.

Tut mir sehr leid, dass du so ein Exemplar erwischt hast. War er vor dem Kind auch schon so?

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„ Wer seiner Frau nicht einmal hilft, wenn sie an Wochenbett Depressionen leidet, der wird ihr nie helfen.“

Das ist leider wirklich wahr! 😕

Ja, er war immer schon so, dass er mir kaum im Haushalt geholfen hat. Er hat mir ab und zu geholfen, wenn sich Besuch ankündigt. Da hat er gesaugt bzw den Müll rausgetragen.

Als ich hochschwanger war, hat er mir ab und zu mal den Wäschekorb vom Keller in den 1. Stock getragen oder geholfen die Wäsche aufzuhängen.

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Naja wann wusstest du ja auf was du dich einlässt und es war jetzt nicht so die Überraschung. Oder hast du gedacht, dass er sich ändern würde nur weil ein Baby da ist?

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"mich scheiden zu lassen, aber es ist echt schwer, vorallem wegen des gemeinsamen Kindes"

Wieso wegen des Kindes? So wie du sein Verhalten schilderst, hat euer Kind doch am wenigsten etwas von seinem Vater.

Dein Partner scheint leider wirklich ein Griff ins Klo zu sein, dem du so ziemlich egal bist.
Das ist echt hart- vor allem, dass er dich im Wochenbett hängen ließ. Puh. Ein starkes Stück.
So, wie du die Situation schilderst, wärst du wirklich besser dran, wenn du dich nicht auch noch um seinen Dreck kümmern musst. Vielleicht profitiert dein Kind sogar von einer Trennung, falls sich der Vater zu dem Umgängen 1-2 Tage pro Woche bewusst Zeit nimmt.
Oder das ist der Schuss vor den Bug, den dein Mann braucht, um aktiv zu werden.

Liebe Grüße
Schoko

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Es fällt mir schwer, weil ich selber ein Scheidungskind war und ich mir immer gewünscht habe, dass mein Kind so etwas nicht durchleben muss 😕

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Dein Kind ist jetzt noch so klein, dass es eine Scheidung nicht mitbekäme. Das würde ich mir vor Augen führen.

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Wie war er denn vor dem Kind? Aufmerksam? Liebevoll? Welchen Part hat er da im Haushalt übernommen? War er da kritikfähig?

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Ein paar Dinge hab ich bereites beantwortet, da kannst du mal weiter oben nachlesen 😊

Er war vor ein paar Jahren liebevoller. Momentan ist er das nicht.
Er war kritikfähig. Ich weiß leider nicht warum er das nicht mehr ist. 😕

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Es ist immer schwer, was zu raten. Letztlich müsst ihr sprechen, so geht’s nicht weiter.

Ein ganzes We zocken? Was hast du da gesagt/gemacht?

Ich würde mich wohl auch trennen… was hast du zu verlieren? Oder das Kind? Er macht ja eh nix.

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Ich habe leider nichts gesagt. Man hat mir aber angemerkt, dass es mir nicht passt. Das Problem ist dann auch, wenn ich was sage, dass er direkt böse ist.
Was das angeht bin ich leider zuuuu gutmütig, weil ich mir denke „hey, er arbeitet doch so viel, lass ihm den Spaß“ 😣

Ich weiß, dass eine Trennung evtl. das schlaueste wäre..

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Und du arbeitest nicht?
Ein Baby ist ein 24/6/365 Job. Nach der Arbeit hat der Herr Feierabend und kann auch noch schalfen. Dh er hätte mit Arbeitspausen, fahren und schlafen noch mind 4 Stunden freie Zeit.
Nur so ein Gedanke

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Hallo Lola3382,
Meine erste Frage wäre jetzt auch: wie war eure Beziehung vor dem Baby? 🤔 Hattest du gedacht er würde dannschon zuverlässiger/aufmerksamer werden? Oder war er es tatsächlich?
Du könntest es mit Gewaltfreier Kommunikation versuchen, Paartherapie oder Schocktherapie 'hier hast du unser Baby, es ist Freitag Abend, ich mache jetzt ein Wellness WE, komme Sontag Mittag zurück und dann können wir reden wie es weitergehen kann. Mein Handy lasse ich hier. Viel Spaß mit deiner ersten Vater-Kind Erfahrung!'

So leben würde ich jedenfalls nicht wollen 😕 ich würde mich nicht genug geliebt und geschätzt fühlen.

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dass dich dein partner nicht unterstützt, finde ich nicht okay. Es ist ja euer gemeinsames Kind und euer gemeinsamer Haushalt. Da müsstet ihr schon eine Lösung finden, wenn dir das alleine zu viel ist. Was absolut verständlich ist! Bei uns wird der Haushalt 50/50 geteilt und die Kinder, wenn beide Zeit haben, auch. Allerdings ist bei uns die Arbeitszeit unterschiedlich aufgeteilt, also mir bleibt schon mehr mit den Kindern über, weil ich 25 h arbeite und mein Mann mehr.