Wer hat hier auch weniger Zeit für sich?

Liebe Forengemeinde,

wer hat hier auch weniger Zeit für sich oder vielleicht auch gar keine? Wie komme ich jetzt darauf? Mir wurde schon häufiger mal mit diese Frage aus dem Freundes/Bekanntenkreis bzw. neulich auch von meiner Schwägerin gestellt, ob ich wirklich mal Zeit für mich habe. Im Vorwege, mein Mann und ich haben einen mehrfachbehinderten (Autismus+geistige Behinderung) dieses Jahr volljährig gewordenen Sohn, der viel Zeit und Aufmerksamkeit kostet. Ich versuche ihn gerade in eine Freizeitgruppe unterzubringen, wo mir leider die Coronaauflagen (Testeritis nenn ich das mal, mein Sohn lässt sich höchstens auf einen beaufsichtigten Selbsttest ein, im Testzentrum muss man ihn mit zwei Mann festhalten, das dazu).
wieder ein Strich durch die Rechnung macht. Und im Moment bittet auch der Familienentlastende Dienst kaum etwas an.
Wir kucken gerade nach einer Wohneinrichtung für ihn. Alles zähflüssig. Erst im Mai 2023 kann er dort Probewohnen (wenn es dann klappt, kommt er auf die Warteliste). Mein Mann und ich kümmern uns beide um ihn. Mein Mann sehr viel mehr, da er nicht mehr arbeitet (Rentner). Schläft wie ich häufig vor dem Fernseher ein. Unser Sohn ist ein freundlicher umgänglicher junger Mann, ist aber motorisch unruhig. Hier zur Ruhe kommen gestaltet sich eher etwas schwierig. Buch lesen funktioniert nicht, abends im Bett ist man zu müde dazu.1x die Woche wird er von unserem privat engagierten Betreuer zum Sport abgeholt und ist dann insgesamt 2,5 Stunden weg. Therapien machen wir nicht mehr mit ihm zum Glück. Sonst hätten wir noch weniger Zeit.

Ich mache etwas für mich, 3x die Woche Nordic Walking (einmal mit einer Freundin zusammen). Mehr schaffe ich im Moment nicht. Ich arbeite Teilzeit und schleppe im Moment viele Überstunden vor mir her. Mein Mann macht einen großen Teil im Haushalt, kocht kauf ein. Unser Sohn arbeitet in einer Werkstatt für behinderte Menschen und ist um 16:45 Uhr zu Hause.
Uns solange unser Sohn bei uns zu Hause wohnt, können wir daran wenig ändern. Mein Mann ist Ü60 und ich Ende 50.
Wir haben also nicht mehr so die Energie wie vor 10 oder 15 Jahren. Früher erledigten wir Sachen gefühlt in Lichtgeschwindigkeit.

Wie sieht es bei euch aus? Warum habt Ihr wenig bis gar keine Zeit für euch? Vielleicht pflegt ihr auch ein behindertes Kind oder einen nahen Angehörigen,oder ihr habt ein Schreikind was den familiären Rahmen sprengt (Geschwisterkinder müssen hinten anstehen), seid durch Termine eurer Kinder ziemlich durchgetaktet oder ihr habt Eltern/Schwiegereltern, die dauernd etwas von einen wollen wie z.B tägliche Besuche wegen den Enkelkindern oder auch nur so, weil sie scheinbar nichts mit sich anfangen können. So etwas finde ich hier auch ab und an mal.

LG Hinzwife

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Ich kenne das.
Bei mir ist (fast) die gleiche Situation.

Kind 1 … kognitiv fitter frühkindlicher Autist, der immer wieder in Depressionen rutscht. Aktuell 16,5 Jahre - macht gerade seinen Realschulabschluss und die Schule stresst einfach nur. Lehrer erkennen Nachteilsausgleiche nicht an, üben noch zusätzlich Druck aus,….
Kind 2 … geistig behinderter frühkindlicher Autist mit zahlreichen Körperbehinderungen und mehreren Gendefekten. Aktuell fast 15 Jahre jung - auch er steckt aktuell in der Prüfungszeit.

Zeit habe ich ausschließlich wenn die Jungs in der Schule sind und dort von der Schulbegleitung betreut werden. Am Wochenende und in den Ferien ist das definitiv nicht der Fall … niemals.
Ich komme auf 70 Wochenstunden Pflege. Wie soll man da noch nebenbei arbeiten?
Therapien haben wir auch alle mit der weiterführenden Schule aufgehört. Davor gab es eigentlich 7 Therapien pro Woche. Seit der Pubertät läuft wieder die Autismustherapie - hier aber als Einzeltherapie, als Gruppentherapie und als Familientherapie, also insgesamt 5 mal die Woche. Dazu kommen unendlich viele Arzttermine.

Einmal pro Woche gehe ich mit einer Freundin für 2 Stunden zum Sport. Da übernimmt mein Mann. Ansonsten brauche ich zum Glück nur sehr wenig Schlaf. Abends gönne ich mir ab und an einen Film.

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<<<Therapien haben wir auch alle mit der weiterführenden Schule aufgehört. Davor gab es eigentlich 7 Therapien pro Woche. Seit der Pubertät läuft wieder die Autismustherapie - hier aber als Einzeltherapie, als Gruppentherapie und als Familientherapie, also insgesamt 5 mal die Woche. Dazu kommen unendlich viele Arzttermine.<<<

Liebe Kati,

auweia, 5x die Woche ist eine echte Hausnummer und die ganzen Arztbesuche. Wenn mein Mann damals keinen Schichtdienst gehabt hätte, wäre arbeiten für mich wohl auch kaum drinne gewesen. Ich hatte zwar nur max. 3 Therapien mit unserem Autisten, dafür musste ich mich auch noch 1x die Woche um meine pflegebedürftige Mutter (nicht pflegen) kümmern. Auf dem Zahnfleischgehen lässt grüßen, weil ich da leider nicht viel dran ändern konnte, obwohl mir mein Sohn echt reichte.

Wie gehst du damit eigentlich um? Bist du völlig durchgetaktet? Bei mir war es so, Teilzeitarbeit, Therapien Arztbesuche neben dem ganzen Familienleben (ich habe noch einen älteren Sohn zusätzlich). Ich war nachher froh diese ganzen Therapien los zu sein. Bis Juli 22 hatten wir noch Autismustherapie..

LG Hinzwife

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Ich habe auch wenig Zeit für mich. Bin zwar aufgrund einer chronischen Schmerzerkrankung pensioniert,aber ich habe noch zwei kleine Kinder. Sie sind 4 Jahre alt und 10 Monate. Habe noch drei weitere Kinder aus erster Ehe,wovon die beiden Großen (19/17) bei ihrem Papa wohnen und der dritte (16) wohnt bei mir.
Mein 16-jähriger ist nicht einfach, schon seit seiner frühesten Kindheit gab es immer wieder Probleme und viel Aufwand und Zeit ist für ihn drauf gegangen. Momentan geht es einigermaßen.
Meine Kleinste ist ein Schreibaby und braucht sehr viel Zuwendung und will viel getragen werden und dabei sein.
Hoffe das geht irgendwann vorbei.
Mein Mann ist Veranstaltungsmeister und momentan ständig unterwegs, kann mich also nicht unterstützen. Mitte Dezember bis Mitte Februar ist er dann erstmal wieder zuhause, darauf freue ich mich schon.
Dann drück ich ihm unsere Kleinste in die Hand und geh erstmal eine halbe Stunde lang unter die Dusche. Das hab ich mir verdient...😄

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Ich drücke dir die Daumen, dass dein Schreikind mit der Zeit ruhiger wird und auch wieder in den Schlaf kommt. Und das dein Mann dich dann ab Mitte Dezember gut unterstützen kann und mal etwas Zeit für dich hast.

LG und alles Gute für dich
Andrea

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Danke, ich wünsche euch auch, dass alles so kommt wie ihr euch das wünscht. 😊

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Ohne euch zu nahe treten zu wollen. Ihr ward ja dann doch bei der Geburt eures Sohnes ziemlich alt. Und ich denke, selbst gesunde junge Erwachsene zerren an den Nerven ihrer im Rentenalter angekommenen Eltern. Hoffentlich klappt es mit dem betreuten Wohnen. Eine andere Lösung gibt es da wohl gar nicht, um etwas mehr Zeit zu haben.

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Hast du ein behindertes Kind oder woher kommt diese Weisheit? Ein normal entwickelter 18 jähriger ist schon Jahre vorher selbständiger geworden. Man kann schon einen normalen 12jährigen stundenweise allein zu Hause und zum Sport lassen. Das kann man doch gar nicht vergleichen.

Wir haben einen ADHSler zu Hause und ich erlebe seit einem halben Jahr, seit er Medikamente dagegen nimmt und er wegen vorheriger gesundheitlicher Probleme die sich zum Glück verwachsen haben nicht mehr dauernd zu Spezialisten muss hautnah den Unterschied zwischen einem sozial-emotional und gesundheitlich beeinträchtigem Kind und einem das halbwegs normal agieren kann.
Das sind Welten. Ich stand die ersten Jahre mit einem BBein im Burnout und dachte auch es läge an meinem Alter mit aber nein, seit unser Leben wieder normaler geworden ist fällt mir erst auf wie sehr ich auf der letzten Rille oft gelaufen bin und wie entspannt auch das Leben mit Kindern sein kann.

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Was verstehst du unter alt? Zur Info mein Sohn hat keinen Gendefekt, sondern eher
eine Laune der Natur. Und selbst jüngere
Mütter können behinderte Kinder bekommen, das darf man nicht vergessen.
Oder Kind hat einen schweren Unfall. Behinderte Kinder zu haben ist nicht unbedingt eine Frage des Alters.

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Ich habe momentan eigentlich gar keine Zeit für mich.

Ich habe 4 Kinder, ein Mann, der den ganzen Tag arbeitet und mein letztes Kind ist nun 6 Monate und brauch Full-Time Care. Jede Baby-Mama kennts wohl. Ich bin wirklich froh, wenn ich mal kurz in Ruhe duschen gehen kann o.ä.

Bei Urbia klick ich per Smartphone oft auch nur kurz rein, schreib nen kleinen Text und bin auch schon wieder weg.

Eine ganz kleine Zeit für mich habe ich meistens Nachts, wenn Baby schläft und wenn generell alle schlafen. Dann sitz ich mit einem Latte Machiato am einen der PC´s meiner Söhne und hör auch manchmal richtig laut Musik auf Kopfhörern. Dann komm ich vom Tag meist ganz gut runter.

Eigentlich dreht sich hauptsächlich alles ums Baby, denn unsere anderen 3 Kinder waren schon recht aus dem gröbsten raus. Die 2 größten sind ja schon Teenager. Ich hätte durchaus auch mal alleine was machen können oderso. Aber seitdem unser letztes da ist, geht erstmal nichts mehr. :-) So ist das.

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Boah, hast du es gut. Dein Baby schläft ohne dich nachts? 😉 Ich muss da bleiben, ansonsten wird sie nach spätestens 10 Minuten wach....
😫
Die anderen vier haben nachts geschlafen und man konnte das Bett bzw. Zimmer verlassen, aber sie leider nicht. Langsam fehlt es mir abends noch mal alleine auf dem Sofa zu sitzen und einen Film zu gucken oder ein Buch zu lesen.

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Hallo,

mein kleiner ist leider auch so. Bin auch gezwungen jeden Abend mit den Kindern ins Bett zu gehen...hab beschlossen mich mit der Situation abzufinden und das beste draus zu machen.

Da er ausschließlich an der Brust schläft habe ich mir neben mein Bett Kopfhörer und was zu trinken bereitgestellt. So höre ich jeden Abend true crime bis ich selbst schlafen möchte.

Und immer wieder mit dem Gedanken: es bleibt nicht für immer so ☺️

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Ein Jammer Thread, da mache ich auch gerne mit. ;-)

Ich hatte bis vor kurzem auch so gar keine Zeit für mich, aber nun habe ich meine Arbeitszeit umgestellt und mir einen freien Vormittag freigeschaufelt.

Mein Asperger Autist ist acht Jahre alt, meine Tochter ist fünf- und leider auch nicht ganz normal. Ich vermute sie ist sehr intelligent, und daher auch ein wenig anstrengend. Hat sich gerade das lesen selbst beigebracht, plappert ohne Unterlass und will alles wissen und alles diskutieren. Sie schläft höchstens neun Stunden und wacht auch nachts einmal auf und will dann ins Elternbett. Unser Sohn ist bei acht Stunden, und liegt manchmal nachts stundenlang wach. Leider streiten die beiden gerade andauernd.

Ich verlasse um sieben das Haus und hole direkt von der Arbeit meine Kinder ab, einmal die Woche arbeite ich bis 15 Uhr, ansonsten sind wir kurz nach zwei zuhause. Einmal die Woche hat mein Sohn Therapie, da müssen wir in eine andere Stadt für und sind drei Stunden weg. Weil meine Tochter nicht so lange in der Kita bleiben kann geht die mit einer Freundin mit an diesem Nachmittag, sonst müsste ich mit ihr der zwei Stunden in dieser Fremden Kleinstadt totschlagen, der Horror. #zitter

Jede Woche ruft der Klassenlehrer an, weil es irgendeinen Vorfall gab. Ich bin bei dem auf Kurzwahl. Mein Sohn hasst die Schule, und wehrt sich mittlerweile gerne körperlich gegen verbale Angriffe. Zuhause neigt er zu Wutausbrüchen, und Verweigerung. Lernen ist ein Kampf. In der Schule sitzt er unter dem Schreibtisch und hält sich die Ohren zu. Wir haben eine Schulassistenz, diesen ganzen Antrags gedöns, die Hilfeplangespräche und Termine mache ich alles selbst- mein Mann hat sich da ziemlich ausgeklinkt. Bald ist wieder Hilfeplangespräch, wir sind alle ratlos. Er ist zu intelligent für die „Sonderschule“und kommt trotz Arbeitsverweigerung gut mit, aber für die Regelschule ist er eigentlich zu „besonders“.

Meine Mutter hat MS, und baut leider zunehmend ab, sitzt im Rollstuhl. Sie ist keine große Hilfe mit den Kindern mehr, braucht eher selbst Hilfe. Zum Glück ist mein Vater körperlich fit, aber leider depressiv und auch kein „Baby Sitter“. Aber er kümmert sich um meine Mutter.

Einmal die Woche habe ich zwischen 08:00 und 14:00 Uhr „Freizeit“. Ich mache natürlich auch was im Haushalt liegen geblieben ist an dem Tag, aber versuche auch ein bisschen Zeit für mich abzuzwacken.

Wir haben ein 130 qm Haus, älteres Semester und einen Hund. Zu tun ist irgendwie immer was.

Mein Hauptproblem ist vermutlich das was auch dich belastet- unser autistischer Sohn kostet wirklich Nerven. Er spielt nicht wirklich, rennt nur von einer Wand zur anderen und zischt dabei. Stundenlang. Ab und zu „kämpft“ er mit Figuren. Ansonsten langweilt er sich viel und klebt einem rund um die Uhr am Bein. Verabredungen will er nicht, auch keine Hobbys oder Freizeit Aktivitäten. Er verlässt nicht gerne das Haus.

Mich belastet die Vorstellung was mal aus ihm wird. Klingt blöd, aber ihr habt zumindest die Perspektive „Behindertenwerkstatt/betreutes wohnen“. Unseren Sohn sehe ich dort nicht wirklich. Aber wenn er nicht an seinem Verhalten arbeitet sehe ich ihn auch nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Und ich will mich auch nicht für immer um ihn kümmern.

Ich drück dir die Daumen das es bald funktioniert mit dem betreuten wohnen, ich würde es dir sehr wünschen. #klee

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Mein Sohn ist auch sehr intelligent und wir haben ihn trotzdem auf die Förderschule (emotional-sozial) gebracht. Es sind kleine Gruppen und damit kommt er besser klar.
Er hat von März 2020 bis März 2022 die Schule verweigert und war in der Zeit zweimal in der Jugendpsychiatrie und seit dem zweiten Mal geht er endlich wieder zur Schule.
Manchmal bringt es halt nichts zwanghaft in der Regelschule zu bleiben, wenn es nicht funktioniert.

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Danke für deine Erfahrungen. Dein Sohn war aber vermutlich schon etwas älter? Meiner ist in der 3. klasse, und ich soll noch abwarten bis die Hilfen anlaufen.

Wir haben die Diagnose erst seit 1 Jahr, und die Therapie läuft auch erst seit ein paar Wochen. Erstmal werden nun Nachteils Ausgleiche im Hilfeplangespräch ausgehandelt.

Falls es wirklich gar nichts hilft würde ich ihn auch auf eine Förderschule bringen, aber an dem Punkt sind wir noch nicht. In einer Psychiatrie war er auch noch nie, aber auch das würde ich natürlich im Notfall machen.

Was immer hilft. Alles Gute dir mit deinen Kids

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Wir haben zwar zwei gesunde Kinder, ich und mein Freund haben aber tatsächlich praktisch nie Zeit für uns. Wir sind beide selbstständig, mein Freund hat zusätzlich noch eine Anstellung in Teilzeit. Ich bin in einem Berufsverband im Vorstand und in mehreren Arbeitsgruppen und Gremien. Da geht auch viel Zeit drauf. Ich packe meine Arbeitstage so voll wie möglich, mache keine Pausen und gebe Vollgas, um möglichst schnell wieder daheim zu sein bzw. die Kinder aus der Krippe zu holen. Den Rest der Zeit betreue ich die Kinder alleine oder mit meinem Freund zusammen. Ich arbeite Teilzeit, bewältige aber ein 80-100%-Pensum in 3 Arbeitstagen (oder 2, wenn ein Kind krank ist). Eigentlich wolllte ich mit der Geburt des 2. Kindes kürzertreten, nachdem ich vorher mehrere Jahre Alleinverdienerin war. Das hat leider nicht so geklappt, weil mein Freund zu wenig verdient. Im Gegensatz zu dir,
liebe TE, werden unsere Kinder aber schnell selbstständiger und von Monat zu Monat weniger betreuungsintensiv. Dein Pensum ist da natürlich nochmals eine ganz andere Hausnummer und vor allem ist die Aussicht, dass es sich bessert, nicht so greifbar. Ich drücke die Daumen, dass es mit dem betreuten Wohnen klappt!

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Ich habe abends ab 19:30 Uhr Feierabend und da bin ich dann viel zu müde/zu kaputt, um noch etwas für mich zu tun..

Wir haben 4 Kinder. Unser Großer (13) hat adhs-ähnliche Züge und nimmt Methylphenidat. Das 2. Kind (7) ist frühkindlicher Autist (80% schwerbehindert, PG 3). K3 (5) und K4 (3) sind neuro-typisch 🙏🙏🙏🙏.

Mein Mann arbeitet VZ, unsere Familien wohnen weit weg (200 und 500km), somit manage ich alles rund um unsere Familie. Alleine unser Autist hat 3 Termine/Woche, K3 bisher nur 2 Termine (Fußball und Kindersportschule).
Bei den meisten FUD‘s stehen wir auf der Warteliste.

Das Schlimme ist, dass ich weiß, wie gut Me-Time für mich wäre, nur fehlt mir die Kraft mich dafür aufzuraffen. Ich will abends nur meine Ruhe haben.

Hier sind gerade Herbstferien. Unser Autist verbringt diese bei meinen Schwiegereltern. Das betrachte ich als Auszeit ☀️🥰👍. Es ist schön, mal total ungezwungen sein zu können. Ich habe heute am Spielplatz 🛝 nach der Kita mit anderen Mamas geschnackt, während alle Kinder Spaß hatten (After-Kita-Party sozusagen 😂😂, man trifft dort die halbe Kita). DAS ist was ganz Besonderes für mich, weil es mit unserem Autisten so nicht möglich ist (man muss immer in Habacht-Stellung sein, um rechtzeitig eingreifen zu können).

Nichtsdestotrotz haben wir Glück mit ihm, er ist ziemlich fit, spricht, er kuschelt so gerne, hat an der Schule viel Freude. Seine Geschwister lieben ihn, tun ihm gut, sie profitieren voneinander.
Wir lieben ihn über alles 🥰

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<<<Wir haben 4 Kinder. Unser Großer (13) hat adhs-ähnliche Züge und nimmt Methylphenidat. Das 2. Kind (7) ist frühkindlicher Autist (80% schwerbehindert, PG 3). K3 (5) und K4 (3) sind neuro-typisch 🙏🙏🙏🙏.

Mein Mann arbeitet VZ, unsere Familien wohnen weit weg (200 und 500km), somit manage ich alles rund um unsere Familie. Alleine unser Autist hat 3 Termine/Woche, K3 bisher nur 2 Termine (Fußball und Kindersportschule).
Bei den meisten FUD‘s stehen wir auf der Warteliste.

Das Schlimme ist, dass ich weiß, wie gut Me-Time für mich wäre, nur fehlt mir die Kraft mich dafür aufzuraffen. Ich will abends nur meine Ruhe haben.<<<

Hallo incredible-baby1979,

über den FUD bekomme ich kaum noch Leute, die meinen Jüngsten betreuen. Das war vor Corona schon, aber nicht so schlimm. Gruppenangebote gibt es leider nicht im Moment in unserer Nähe. Und die Freizeitgruppe mit ihren neuen Coronaauflagen ist dann doch nicht das Wahre (warte allerdings noch auf eine Rückmeldung wegen beaufsichtigten Selbsttest, wo ich allerdings dabeisein möchte, durch eine berechtigte Person). Für mich ist das nur ein irrer Aufwand wegen
zwei Stunden Freizeitgruppe. Ging das letzte Mal auch ohne Testung.

Mich hatten diese ganze Belastungen mit unserem Autisten (hatte auch eine lange Zeit immer 3 Termine in der Woche, Arztbesuche noch nicht eingerechnet), Familienarbeit (auch wenn mein Mann mich immer so gut es ging unterstützt hatte)
Teilzeitarbeit (eigentlich auch eine gute Ablenkung, die Spaß brachte und noch bringt) und meine Mutter damals brachten mich an dem Rande des Burnouts. Me-Time, zeitweise fragte ich mich, was ist das? Es blieben faktisch nur die Wochenenden, wo dann noch mal etwas im Haushalt gemacht werden musste. In der Woche war keine Zeit für mich. Abends war ich wie du totmüde. Eine Kur (Mukikur) brachte mich auf andere Gedanken, auch für meinen Autisten. Das tat richtig gut. Mein Kind wurde betreut jeden Tag von 08:15 bis 15:30 Uhr und hatte Anwendungen wie ich.
Wäre das nicht auch etwas für dich? Ich war dort mit Kind 2020:

http://www.haus-elstersteinpark.de/

Die sind u.a auch auf Autismus spezialisiert.

Ich finde Me-Time ganz wichtig. Und da solltest du auch wieder hinkommen, nur mal so als Gedankenanstoß.

LG und alles Gute für dich
Hinzwife

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Danke für deine lieben Worte 😘.
Eine Kur für pflegende Angehörige (ich ALLEINE) kommt mir immer und immer wieder in den Sinn 😅🫣. Das müsste im Vorfeld gut organisiert werden, da fehlen uns die Ideen, wie man das gebacken bekommt.

Im Sommer 2021 musste ich kurzfristig wegen eines akuten Bandscheibenvorfalls mit neurologischen Ausfällen in die Klinik (bekam eine Bandscheiben-Prothese). War 5 Tage stationär. War das herrlich 😅🫣. Fünf Tage im Einzelzimmer und absolutem Besuchsverbot…..war wie Wellness 😅.

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Wenn ich das hier so lese, fühle ich mich fast schlecht, dass ich schon mit einer "normalen" Belastung wenig Zeit für mich habe.
Ich habe ein Kind im Kindergartenalter und arbeite 75%, meist von Zuhause. Allerdings ist mein Sohn in einer Waldkita mit geringer Betreuungszeit, die man mit den Öffis oder dem Auto nicht ganz erreichen kann, so dass mich eine Kita Tour auch gut mal eine Stunde oder mehr kostet.
Ich bringe und hole 3 Tage die Woche, verbringe dann die Nachmittage und Abende mit meinem Kind und hole an den anderen beiden Tagen die Arbeitsstunden nach die ich an den Kita Tagen nicht geschafft habe. Wenn ich gut in der Arbeitszeit liege, kann ich an diesen zwei Tagen die Nachmittage/ Abende aber auch mal für Termine wie Arzt oder Friseurbesuche oder (wenn auch selten) Treffen mit Freunden nutzen. Das klappt aber erst in letzter Zeit, vorher habe ich da nie einen guten Rhythmus finden können.
Ich versuche ansonsten so gut es geht meine Hobbys in den Alltag zu integrieren, also zB. mal den Kitaweg zurück zu joggen oder mit meinem Sohn zusammen kleine DIY Projekte zuhause zu machen.
Mein Kind braucht Abends auch noch eine Einschlafbegleitung, ist aber völlig ok damit wenn ich einfach neben ihm liege und mit meinem leicht beleuchteten Kindle noch was lese, was dann wiederum auch sowas wie Zeit für mich ist ;).

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Verstehe ich das jetzt richtig. Du brauchst 2 Stunden insgesamt, um dein Kind vom Waldkita abzuholen? Das sind natürlich
Zeitfresser. Da bleibt natürlich nicht viel Zeit. Das kann ich verstehen. Ich hoffe, dass du von deinem Partner genügend Unterstützung bekommst.

LG Hinzwife und alles Gute für dich