Hallo, ich hätte gerne eine Meinung zum Thema Kinder Erziehung, beziehungsweise freiwillige Geschäftsreisen.
Mein Mann und ich sind seit vier Monaten Eltern, ich bin in Elternzeit und er arbeitet Vollzeit weiter.
Ich wünsche mir manchmal auch sehr meinen Job zurück, auch wenn es nur in Teilzeit wäre.
Sein Job ist circa 20 Minuten von daheim entfernt, er ist dann meistens von sieben bis 17:00 Uhr außer Haus. Er kümmert sich abends dann auch richtig toll um unser Baby.
In letzter Zeit nimmt er aber öfter an Geschäftsreisen teil, die freiwillig sind (andere Filialen in Deutschland besichtigen etc…)
Mich stört das ehrlich gesagt etwas, denn in der Zeit / Nacht bin ich alleine mit dem Baby. Und da es eine freiwillige Aktion ist, sehe ich keinen Grund weshalb er da hin möchte…Vor seinem Chef punktet er damit auch nicht … ich selber habe 0 Freizeit mit Baby, oder Plane eben alles mit Baby … und je öfter er auswärts ist desto mehr bin ich mit der babybetreuung beschäftigt.
Er sagt, ich sei eine Spielverderberin, da ich ihm keine Geschäftsreisen gönne. Ich sage wiederum, ich kann mir keine freie Minute ohne Baby gönnen, da ich eben voll Stille. Und da ist es eben eine Entlastung für mich wenn er abends daheim ist.
Wie ist eure Aufteilung in Sachen Baby? Ich merke häufig, dass ich es irgendwie ungerecht finde, wie schlecht (stillende) Mamas in Sachen „Freiheit“ / „Freizeit“ abschneiden.
Vollzeit mit Baby / Partner will auf Geschäftsreisen
Ich erkenne da schon eine Ungerechtigkeit. Letztens ist die Mama ja eh 24h mit Baby und wenn er die Geschäftsreisen freiwillig machen möchte, und dann in seiner Freizeit (dh abends) unterwegs ist, ist das ja unfair seiner Frau gegenüber.
Bei der Überschrift dachte ich ihr arbeitet beide VZ. War bei uns so. War anstrengend für mich VZ mit Baby, bis 6 Monate nur Muttermilch, d.h ich habe neben dem Stillen noch.viel gepumpt und dann Mann viel auf Dienstreise. Ist er ausserhalb der Arbeit für euch da?
Mir ging das nach der Geburt meines Sohnes auch so und ich war mit der Aufteilung auch nicht einverstanden.
Es lief leider dennoch das gesamte erste Jahr so, dass ich fast keine Freiheit/ Freizeit hatte.
Respekt an alle die eine einigermaßen gute Aufteilung bei der Kinderbetreuung hinbekommen, bei uns war es schon sehr einseitig, auch weil mein Sohn sehr auf mich fixiert war.
Mein Sohn hat auch am Tag nur eine halbe Stunde am Stück geschlafen, für mehr musste man mit dem KiWa unterwegs sein, sonst war er müde und schlecht drauf. Pausen gab es also keine.
Der einzige Ausgleich war, dass ich dann irgendwann gelegentlich abgepumpt hatte und mein Partner mal einen Morgen oder Vormittag komplett übernommen hat, damit ich ausschlafen konnte.
Aber ja: es ist erstmal ungerecht, wird aber besser :).
Naja oft ist es auch so ein Teufelskreis. Das Baby wird so auf dich fixiert gewesen sein, eben weil du es überwiegend hattest. Baby lernt also „Mama/Person X erfüllt alle meine Bedürfnisse, ist IMMER da“ usw, bei Person Y/Papa muss es erst noch lernen, dass sie diese Kompetenz ebenfalls hat. Und Babys haben lieber „Sicherheit“ ;) vereinfacht ausgedrückt.
Daher empfinde ich es als wahnsinnig wichtig, dass auch Papa ab Minute 1 alles (außer stillen) übernimmt und das auch möglichst oft. :)
Ja das war ja das Problem. Obwohl mein Partner ein superlieber Papa ist, war er die erste Zeit einfach oft nicht da und dann hat sich das schnell in diese Richtung entwickelt. Auch später noch gab es bei uns das berühmte "Mama lieber" im Sinne von "Mama soll das lieber machen".
Mittlerweile (4 Jahre später) haben wir allerdings eine gute Aufteilung und da mein Partner Lehrer ist, habe ich momentan durch die Herbstferien auch eine sehr entspannte Zeit :).
Ich seh da keine Ungerechtigkeit.
Selbst wenn die Reisen freiwillig sind, gehört es doch irgendwie zum Job dazu.
Wie lange ist er denn dann immer weg?
Ich würde dann an deiner Stelle eben nur das Nötigste machen wenn er weg ist und mich nicht gross mit Haushalt stressen, und dein Mann kümmert sich dann umso mehr um euch wenn er wieder da ist.
Ich gehe davon aus, dass ihr euch die Elternzeit gerecht aufteilen werdet? Du das 1. Jahr - er das 2. Jahr?
Dann würde ich das jetzt weiter so durchziehen. Im nächsten Jahr würde ich dann Vollzeit arbeiten, ihm deinen jetzigen Part überlassen und mir auch die Freiheiten nehmen, die er jetzt hat.
wieso gehst du dann davon aus? ist im deutsprachigen raum leider statistisch nur sehr selten der fall (auch noch mit gleicher zeitaufteilung)
Weil es gerecht wäre. Drum gehe ich davon aus.
Hallo, ich als TE melde mich auch noch mal zu Wort, um offene Fragen zu klären.
Ich hatte vor der Elternzeit einen ganz normalen Vollzeit Job, und habe genauso gut verdient wie mein Partner. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich zwei Jahre Elternzeit nehme, und er in der Zeit normal weiter arbeitet. Ich kriege den Höchstsatz von 1800 €, werde im zweiten Jahr allerdings nichts verdienen, weshalb ich wieder in Teilzeit anfangen möchte.
Nachdem unser Baby auf der Welt war, habe ich erst so wirklich gemerkt was für wahnsinnige Abstriche eine Frau eigentlich macht, die der Partner in der Form nicht hat… auch wenn andere davon erzählt haben, war mir das vor der Geburt unseres Kindes einfach nicht bewusst. Das muss ich mir eingestehen! Und nein mein Mann finanziert mich ganz sicher nicht mit!
Mein Mann ist wie gesagt, ein ganz toller Vater, er kümmert sich auch genauso gut um den Haushalt wenn er daheim isr, so wie ich, dennoch sind meine Freizeitaktivitäten nur mit Kind möglich, und bei ihm eben auch ohne…
Er kann einfach zum Friseur gehen, ohne das mit mir abzustimmen. Bei mir wäre dies ohne abpumpen, und Absprachen nicht möglich.
Die Geschäftsreisen sind freiwillig, und dienen, wenn dann auch eher dem sozialen Zweck unter Kollegen. Wann habe ich denn mal die Möglichkeit, ohne Baby soziale Kontakte zu knüpfen?
Mein Mann hat mir einmal ein, dass ich in der Elternzeit total sozial geworden sei, ja genau weil ich eben Kontakte zu Müttern habe.
Ich könnte jetzt aber nicht einfach mal 1 bis 2 Stunden einfach so alleine zum Friseur gehen. Und ja, ich mache auch finanzielle Verluste, meinem Baby zu liebe mache ich das gerne.
Ich habe übrigens vergessen zu erwähnen, dass mein Mann im Monat 2-3 auch samstags arbeitet, dh eigentlich bin ich 6 Tage die Woche tagsüber alleine mit Baby.
daher: wenn möglich, wünsche ich mir, dass der Vater auch zuhause übernachtet, wenn er keine verpflichtenden Termine hat.
Könnt oder wollt ihr die EZ nicht aufteilen?
Hm gute Frage. Wir könnten zwar schon aber irgendwie stand es nie zur Diskussion dass er daheim bleibt. Das werde ich beim 2. Baby aber anders machen!!!
Mmh ich glaube das Hauptproblem ist, dass du dir keine freie Zeit gönnst.
Plan doch mal was (Therme, Sauna, Spaziergang, Fitnessstudio oder was dir auch immer Spaß macht). Das Kind kurz vor Aufbruch stillen und dann los. Es ist zwar keine Geschäftsreise, aber schon mal ein Anfang.
Bei uns hat es dann auch funktioniert, dass das Baby im Notfall ein Fläschchen bekommen hat.
Und immer dran denken, dass es wieder besser wird.
LG
Wir teilen uns 50:50 auf. Während er arbeitet, bin ich natürlich beim Kind. Aber wenn er Abends zuhause ist und am Wochenende, dann ist die Kinder Betreuung genau so seine Pflicht wie meine.
Es wird zusammen Abendessen gekocht und gegessen. Dann habe ich 2 Stunden für mich zum Lesen, Badewanne nehmen usw. Das ins Bett bringen übernimmt mein Mann.
Verpflichtende Dienstreisen würde ich vollkommen verstehen. Kenne ich selber von meinem Job, sind anstrengend und nicht immer spaßig. Finde es also etwas seltsam, dass er die freiwillig macht. Ich hoffe nicht zu oft? Sonst wäre ich auch etwas angepisst.