Habt ihr da Erfahrungen, ward ihr selbst solche Kinder oder habt ihr erwachsene Kinder und wie haben die sich entwickelt?
Meine Kinder sind erwachsen und leben ihr Leben, der Sohn ist erst vor Kurzem ausgezogen plant aber einen Auslandsaufenthalt die Tochter wohnt noch in Deutschland, wird aber nächstes Jahr auch ins Ausland gehen
Ich habe hauptsächlich in Deutschland gelebt, bin nach der Wende in den Westen zum Studium.
War dann nur während des Studiums ein halbes Jahr in Frankreich und habe als die Kinder im Grundschulalter waren 2 Jahre in Dänemark gelebt.
Als meine Tochter 1 Jahr war sind wir mit dem Camper durch Europa gefahren. Das war mega schön und voller toller Erlebnisse.
Meine Eltern sind DDR Gewächse und kamen dort einfach nicht weg sls ich Kind war.
Das wollte ich für meine Kinder anders, also unterschiedliche Erfahrungen mit unterschiedlichen Orten und Menschen sollten sie sammeln können.
Was ich bisher sagen kann, beide sind flexibel und selbständig, ob sie meine Reiselust auch so weiter leben, wird sich zeigen.
Meine Tochter hat einen Nicht Deutschen Europäer zum Partner und auch mit Kind wollen sie jetzt ins Ausland.
Meine Kinder fanden es insgesamt gut, natürlich gab es schon mal Dramen wenn die Schule gewechselt werden musste, Stichwort Freunde, da haben mei Ex und ich geschaut dass wir es da beschränkt haben also mein Sohn musste einmal die Grundschule und einmal die Realschule wechseln und meine Tochter zweimal die weiterführende Schule, aber so dass es nicht kurz vorm Abschluss war.
Ansonsten haben sie insbesondere auch vom Aufenthalt in Dänemark profitiert und können vergleichen.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Färbt der eigene
Lebensstil ab oder ist es eher Charakter Frage jedes einzelnen Kindes was ihm entspricht und kann man das gar nicht so sehr beeinflussen?
Als Eltern Weltenbummler sein, Auswirkungen auf Kinder
Mein Ex- Partner hat in den 70er Jahren mit seinen Eltern von seinem 4. bis zu seinem 11. Lebensjahr in einem arabischen Land in einem deutschen Camp gelebt, ohne gleichaltrige Kinder und ich finde, dass man es ihm heute anmerkt. Er ist insgesamt sehr weltfremd und hatte wohl auch große Schwierigkeiten mit den Gepflogenheiten in Deutschland, als sie wieder zurück kamen und hat sich sehr lange nicht richtig in der Schule eingefunden, ist auch heute noch eher ein Einzelgänger mit sonderbaren Vorstellungen und Ansichten und irgendwie ohne Geschichte. Das sage ich nicht, weil er mein Exfreund ist, sondern weil ich ihn genau so erlebe.
Er hat nie Fahrrad fahren gelernt ( wegen der Wüste), kannte keinen Kindergarten, kannte einige Produkte und Kinderserien aus dieser Zeit nicht und war insgesamt durch dieses Leben sehr abgesondert von anderen Kindern.
Ich glaube, dass es in jungem Alter schon wichtig ist gleichaltrige Kontakte zu pflegen, nicht ständig umzuziehen und ein festes und sicheres Umfeld zu haben.
Ich würde meinen Kindern das nicht "antun" wollen ständig den Wohnort zu wechseln und sie somit auch der Möglichkeit berauben ein stabiles soziales Umfeld aufzubauen.
Der Nutzen wäre für mich gegenüber dem Risiko viel zu gering.
That's it. Ganz genauso geht es mir. Hast es echt gut getroffen. Ich war in dem Alter auch ungefähr auf Reisen. Mir fehlt so viel aus der Zeit....
Man muss aber noch sagen, dass erschwerend dazu kommt, dass seine Eltern auch noch echt ziemlich schräge Vögel waren irgendwie. Also nicht im Sinne von "fröhlich & verrückt", eher genauso weltfremd und ebenfalls krude Sonderlinge.
Das alles in Kombination ist halt schon echt richtig kacke und schafft nicht die besten Vorraussetzungen.
Hast du mal versucht, das ein oder andere aufzuarbeiten?
Rückgängig machen lässt sich ja nichts mehr, aber sich integrieren kann man sicher noch spät lernen.
Ich musste mit 12 ins Ausland ziehen und nach einigen Jahren wieder zurück. Für mich war es sehr, sehr schlimm und ich war dadurch in meinem jungen Erwachsenenalter auch einsam. Ich habe mir geschworen, meinen Kindern so etwas nicht anzutun
Hallo, meine Mutter hat mich immer irgendwo raus gerissen. Als Kind 3 verschiedene Kindergärten... Grundschule durfte ich am Stück machen. Danach jede 2 Jahre Schule gewechselt.... Studium hab ich an einem Stück geschafft.
Ende vom Lied: ich habe bisher ständig meine Jobs gewechselt. Ich kann es nicht ertragen lange wo zu sein.
Für meine Kinder möchte ich das nicht. Die gehen in Spielkreis, Kiga und angrenzende Schule (privat). Mir ging es sehr schlecht mit den Wechseln. Die hat es bewusst so gesteuert, mich von meinen Großeltern und Vater fern gehalten um Macht über mich zu haben. Freunde hatte ich kaum. Ich war abhängig. Das hat mich sehr kaputt gemacht gemacht. Ich habe eine paranoide Persönlichkeitsstörung entwickelt.
Aber warum fragst du, es ist doch durch und vorbei. Nun musst du dir die Frage nicht mehr stellen.
Ist doch eine äußerst interessante Diskussion!
Ist wohl so, dass die meisten hier negative Erfahrungen gemacht haben.
Aber das liegt natürlich nicht nur an der Lebensweise sondern oft auch am Umgang der Eltern mit den Kindern.
Meine Kinder hatten überall schnell Anschluss und wir sind bis auf die zwei Jahre in Dänemark, nie im Ausland gewesen .
Es ist halt nicht möglich auf die Bedürfnisse einzugehen, insbesondere wenn man mehrere Kinder hat.
Ich fand das Leben in der Kleinstadt auch nicht gut, es hat mir nicht gut getan meine Schwester fand es super ich hätte mir oft gewünscht, meine Eltern wären da offener gewesen den Wohnort ab und an zu wechseln.
Meiner Schwester hätte das wiederum womöglich nicht gefallen oder geschadet.
Wichtig ist, dass man die Kinder immer im Blick behält und im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht , Ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen es gibt ja meist Kompromisse.
Ich lebe seit sechs Jahren in den USA. Meine Kinder sind hier auch geboren. Ich möchte aber wieder zurück nach Europa. Am liebsten nach Deutschland oder ins benachbarte europäische Ausland. Ich muss allerdings noch 3-4 Jahre warten bis mein Mann sein Studium beendet hat. Unsere Kinder wären dann 7 und 9 Jahre alt. Ich hoffe, dass meine Kinder es als Bereicherung sehen in beiden Kulturen/Ländern aufzuwachsen. Das sie bei dem Rückzug auch noch jung genug sind um sich in Deutschland/Europa heimisch zu fühlen.
Kinder brauchen eher Stabilität. Die können, wenn sie erwachsen sind, selbst entscheiden, ob sie viel rumreisen wollen.
Ich habe als Kind 3 mal die Grundschule gewechselt und wir sind nach Deutschland ausgewandert. Heute wechsle ich oft meine Jobs, es fällt mir schwer irgendwo lange zu bleiben.
Sinnvoller finde ich die 6 Wochen Sommerferien zu nutzen um mit dem Camper zu reisen. Ich glaube für die meisten Kids ist es schöner ein zu Hause zu haben, eines wo sie von klein auf aufwachsen
Meine Mutter hat eine Freundin, an sich eine sehr liebe. Hat mit ihrer Tochter immer in derselben Stadt gewohnt. Allerdings sind sie innerstädtisch andauernd umgezogen, alles ausgemistet, umgeräumt etc. alles sehr unbeständig im Kleinen. Und ihre Tochter war ein „Messi“. Ich habe als Studentin dieser Mutter öfters geholfen umzuziehen oder das Kinderzimmer mal zwangsweise aufzuräumen…nach ein paar Wochen konnte man es nicht mehr betreten, teilweise krochen die Maden unter dem Bett hervor. Gegenüber der sonst picobello, sehr clean eingerichteten Wohnung extra krass. Man hatte immer das Gefühl die Tochter hat keinen Halt, nichts was ihr zuhause wichtig ist oder überhaupt wichtig sein kann.
Ich denke es kommt also nicht auf das Weltenbummeln an sich an, sondern auf die Unbeständigkeit die die Eltern vorleben. Weltenbummelei aber z.B. in festem (immer gleichen) Familienverbund, mit Ritualen die einem das Zuhause-Gefühl geben und Wertschätzung von z.B. dem ausgelutschten Kuschelhasen oder dem gemeinsamen Pastaabend ist dann umso wichtiger.