Ältere Partner - wie damit umgehen?

Moin moin, hier im Forum sind viele Junge Frauen und Paare, die sich für meine Frage sicher nicht interessieren oder davon betroffen sind. Mein Mann ist 55 und ich bin 46 und wir sind seit 27 Jahren verheiratet, unser geneinsamer Sohn ist 18. Mein Mann hat nun letzte Woche seine "Renteninformation" erhalten, was wieder ein guter Anlass war, darüber zu sprechen, was mein Mann und ich machen möchten, wenn er in Rente gehen wird. Der springende Punkt ist, dass ich wenn er in Rente geht selbst noch 12 Jahre "vor mir habe". Solange wir beide quasi im Dienst sind ist das Thema gemeinsame Zeit kein Thema, aber in der Rente wird es dies doch sein. Er möchte so sagte er, dann erstmal für paar Wochen auf eine Kreuzfahrt gehen und ein Haus am Meer mieten um sich dort langsam mit der Situation der Verrentung einzuleben. Er meint, dass die Lebensperspektive doch eine andere ist, als würde es sich um einen Urlaub handeln. Selbst würde ich gerne das Haus in dem wir selbst aktuell wohnen verkaufen und ein Anwesen im bayrischen Oberland oder Salzburger Land kaufen. Wir schauen schon immer nebenbei danach, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Wir arbeiten beide mit Menschen und möchten daher etwas abseits und isoliert in der Natur etwas finden und so wenig als möglich Menschen oder Nachbarn um uns herum haben. Ich könnte/ würde dann weiter pendeln oder meine Aufgaben die ich habe (Stand heute) reduzieren. Habt ihr Erfahrungen damit und wie lief dies so? LG Jutta

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Ich bin zwar noch ein bisschen jünger, aber altersmässig liegen keine Welten zwischen uns. Wenn ich über meine Rente nachdenke kommen mir andere Gedanken. Die Frage, ob Kreuzfahrt, Haus am Meer oder Oberbayern oder alles zusammen klingt für viele, die sich eher mit dem Thema Altersarmut auseinandersetzen müssen, wie ein schlechter Witz.
In Zeiten von Corona, Krieg und Inflation sind diese Optionen für eine gestandene Frau erstaunlich naiv, für meinen Geschmack. Wer weiß schon, was in zehn Jahren ist. Aber gut, ich kann euch nicht in die Taschen gucken, wer weiß. Mit 46 und auch mit 55 habt ihr noch sehr viel Zeit, euch auf die Rente vorzubereiten. Ich würde es auf mich zukommen lassen und in 8-9 Jahren nochmal überlegen.

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Danke für deine Nachricht, für die Ängste oder Lebenssituation kann ich nichts - wir sorgen uns nicht und jeder ist seines Glückes Schmied. Uns geht`s sehr gut ja, dafür haben wir jedoch auch viel getan - beides ist in der Regel kein Zufall. Natürlich gibt es die Altersarmut und es wird viele treffen. Dieses Thema ist seit Jahren täglich und zurecht in der Presse, siehst du oder ich, dass sich die Menschen damit beschäftigen? ich leider nicht, gerade viele Frauen sind in 450,- oder Teilzeitstellen, was wird sie im Alter erwarten? Ganz schlimm finde ich so Aussagen, "ich habe dann ja ne Witwenrente", ich glaube diese Menschen haben nicht mitbekommen, was die geänderte Gesetzgebung dazu sagt. Egal, die Hauptsache aus meiner Perspektive ist, das es mir und der Familie gut geht. Corona, Ukraine, Katar etc. sind uns völlig egal, Sorgen machen Falten

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Ich maße mir nicht an, über Menschen, denen es schlecht geht, den Kopf zu schütteln oder zu beurteilen, wie sie sich auf die Rente vorbereitet haben. Das steht mir nicht zu. Jeder ist seines Glückes Schmied - wieder so ein naiver Gedanke. Aber gut, euch geht es gut, das ist ganz wunderbar, trotzdem würde ich mir noch andere Gedanken machen als Kreuzfahrt oder Häuser in der Natur abseits vom Plebs. Wie kommt ihr im Alter bequem zum Arzt, beispielsweise. Ab vom Pöbel ist es leider mit der Infrastruktur etwas mau. Wenn der Weg zum Edeka allerdings beginnt schwerer zu fallen, oder die nächste Apotheke, der nächste Friseur nicht zu euch in die Einsamkeit fahren können? Was wenn der eine den anderen pflegen muss?

Klar, die ersten Jahre der Rente sind für viele schön, man ist noch fit, aber das kann sich leider sehr schnell ändern. Ich wünsche euch, dass ihr bis zum Alter von 90 Jahren gut reisen und in eurem Haus in der Natur leben könnt, aber man sollte sich schon Gedanken darum machen, was ist, wenn das anders wird. Gerade wenn dein Mann so viel älter ist als du.

Aber was rede ich - dein letzter Satz sagt alles. Aber anderen vorwerfen, sich nicht mit wichtigen Dingen (Altersarmut) zu beschäftigen. Ich bleibe dabei, ich kann kaum glauben, dass da eine erwachsene Frau schreibt.

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Für uns mit Ende 30 und Anfang/fast Mitte 40 ist das noch lange hin, aber auch wir haben uns darüber schon Gedanken gemacht. Mein Mann ist 7 Jahre älter als ich. In seinem Beruf arbeiten viele noch über das Renteneintrittsalter hinaus, daher ist unsere (v.a. meine) Überlegung bisher, dass er (vermutlich und nur wenn er das will) bis 67 arbeiten wird und ich ab ca. 60 meine Erwerbsarbeit langsam runterschrauben werde und nur noch Teilzeit arbeite, bis ich mit spätestens 63 in Rente gehen werde. Vielleicht höre ich aber auch schon mit 60 ganz auf, dann muss man dann sehen. Wie gesagt, ist es bei uns noch lange hin und keiner weiß, wie dann die gesetzlichen Regelungen dazu aussehen. Finanziell können wir es uns leisten, da wir bereits jetzt entsprechend vorsorgen und im Alter trotz Abschlägen gut abgesichert sein werden.

Wie es im Detail aussieht, wissen wir derzeit noch gar nicht. Ich kenne viele Paare, bei denen einer noch gearbeitet hat und der andere schon in Rente war. Letzterer hat meist normal weitergelebt. Ich kann aber verstehen, wenn man stattdessen seine Träume ausleben möchte. Das Leben ist zu kurz, um darauf zu verzichten. In meinem Umfeld sind ebenfalls ein paar Leute kurz nach Renteneintritt verstorben. Was hat man in dem Fall davon, bis zu letzt zu arbeiten?
Allerdings muss man sich solche Überlegungen leisten können. Mir ist bewusst, dass viele das nicht können.

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Oja, das kenne ich aus dem Kollegenkreis. Gefühlt drei Tage im Ruhestand und schon verstorben Ich finde deinen Ansatz mit 60 zu gehen gut. Klar ist das eine Frage der finanziellen Möglichkeit. Stand heute wären die Abschläge bei einem Alter mit 60 schon enorm und die sich wenn es "schlecht" läuft noch zwanzig Jahre und mehr durchziehen. Der Ruhestand kostet ja auch Geld und das nicht zu knapp :-)

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Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und jetzt schon das Haus in den Bergen kaufen. Wer weiß schon, was die Zeit bringt?
Wir haben jetzt schon unser Traumhaus an der Ostsee bezogen (ich bin so alt wie Du). Wir wollen uns im Alter schon heimisch fühlen und nicht dann erst anfangen müssen, uns alles neu aufzubauen. Wenn ich die Leute ab 60 aufwärts in meinem Umfeld betrachte - da sind die wenigsten dann tatsächlich noch bereit, ihr gewohntes Umfeld zu verlassen. Angefangen von den vertrauten Ärzten, Freunden…
Also wenn der Wunsch ernsthaft ist, warum nicht gleich? Sohnemann ist ja auch bald aus dem Haus.

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Ja das stimmt schon, es ist sinnvoll. Wir schauen schon bzw. wir haben einen Makler engagiert der bis 2027 etwas finden soll. Letzens haben wir uns etwas Schönes bei Salzburg angesehen. Ich sammele schon Ideen wie die Inneneinrichtung sein sollte oder könnte. ja mal sehen was die Zeit bringen wird. Wo an der Ostsee habt ihr etwas gefunden. Wir waren erst letzten Monat in Travemünde und Heiligenhafen

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Nur so viel sei gesagt: direkt am Meer und SH, mehr möchte ich dazu nicht sagen. Aber ja, es ist ein Träumchen.
Berge sind auch klasse. Viel Erfolg bei der Suche.

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Hm, Haus am Meer und Oberbayern hört sich nicht so kompatibel an. Da muss wohl ein Kompromiss her. Aber ihr habt ja noch ein bisschen Zeit.

Wir haben 15 Jahre Altersunterschied und mein Mann geht in ein paar Jahren in Rente. Seine Pläne sind zwar auch etwas außergewöhnlich, lassen sich aber mit unserer Wohnsituation und meiner Beruftätigkeit problemlos vereinbaren. Er möchte Homer im Original lesen. #zitter Mal schauen, wie weit er da kommt. Wahrscheinlich wird er eher ganz viel am Haus herumwerkeln. Zweiter Plan, den ich als realistischer einschätze, ist die Anschaffung eines Hundes. Das wünschen wir uns schon so lange, bisher fehlt uns aber die Zeit.

Über meinen Ruhestand habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Liebe Grüße!

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Ostsee nur für den Urlaub

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Ach so :-D

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Mein Vater ist 13 Jahre älter als meine Mutter. Als er in Rente ging, war das für uns alle eine starke Veränderung und reibungslos war das alles nicht, ich glaube auch die Beziehung hat es belastet.

Meine Eltern leben aber noch hier, eben weil meine Mutter ja noch arbeitet. Mein Vater hatte dann bald einen Nebenjob bzw. hat sich Ehrenämter gesucht. Er hat natürlich viel Zeit und lebt viele Hobbys aus (er malt viel, besucht Kurse, Leitet inzwischen das Bogenschießen, was er eh schon lange gemacht hat usw). Also er macht es sich vor Ort so schön es geht und Mama arbeitet nicht Vollzeit, sodass sie auch jetzt schon etwas mehr Zeit gemeinsam haben. Mein papa ist inzwischen 8 Jahre in Rente, meine Mutter muss noch ein paar Jahre (ich glaub er durfte noch mit 65 gehen, er machte aber eh Altersteilzeit und sie darf erst mit 67). Sie haben aber eine gute Basis gefunden.

Trotzdem langweilt sich Papa manchmal etwas daheim und Mama hat das Gefühl, zu rotieren (Job, Freunde, Hobby und trotzdem Papa nicht so viel „alleine“ lassen 😂). Also es gibt immer mal Streitthemen, aber die gibt es ja immer.

Wenn dein Mann erst mal (alleine) reisen möchte, ist das ja ok. Aber überlegt euch schon, wie ihr auch als Paar weiter machen möchtet, eben weil du noch lange arbeitest.

Ihr findet euren Weg 😊

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So ähnlich kenne ich das Geschilderte von meinen Eltern, es müssen sich alle zuerst einmal in diese neue und letztendlich finale Lebensphase einleben. Das er alleine reist ist üblich, wir reisen im Jahr höchsten 2-3 Wochen zusammen. Ansonsten reisen wir gerne getrennt. Unsere Urlaubsinteressen und Länder weichen sehr von einander ab. Als Paar wäre das kein Unterschied, höchstens das er nun daheim wäre

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Eine ehemalige Professorin von mir mach Ruhestands Coaching. Vielleicht wären einige Gespräche mit ihr für euch sehr gewinnbringend.
Ich finde sie super angenehm und war sehr gerne ihre Studentin. :)

https://gudrunbehmsteidel.de/

@ Urbia: Wenn ich den Link nicht posten darf bitte entfernen.
@TE: Link kann dann per PN erfragt werden. :)