Angstzustände

Hallo,

seit ich mutter bin (2 jahre) hab ich immer wieder mal angst vor allem möglichen. Richtig schlimm ist es vor 3 monaten geworden, da wurde ein freund von uns (27 jahre) erschossen. Ich nehme passedan Tropfen und vitamin B komplex allerdings habe ich trotzdem schon 4 Panikattacken gehabt, immer nachts vor dem schlafen gehen bzw. denke ich das es welche waren. Plötzlich drehen sich meine Gedanken nur ums thema tod, mir wird schlecht und bekomme durchfall, meine hände zittern. Schaffe es meist mir selbst einzureden das alles gut ist und nach ein paar minuten ists auxh wieder vorbei aber Kriege dann meist die ganze nacht kein auge zu.

Kennt das jemand? Hat jemand Erfahrungen damit und kann mir sagen was ich tun kann? Irgendwelche homöopathischen mitteln oä.

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Was helfen kann? Du solltest dir dringend professionelle Hilfe suchen bevor es noch schlimmer wird. Da helfen keine Zuckerkugeln...

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Ich war bereits bei meiner Hausärztin, die meinte es sei normal in der „trauerphase“ ängstlich zu sein, alle anderen ängste seien nicht schlimm, bin zwar ängstlicher als manch anderer aber das ist nicht schlimm. Wie gesagt die erste vermutliche panikattacke hatte ich vor 3 monaten als ein Freund erschossen wurde, davor hatte ich sowas noch nie. Es schränkt aber nicht meinen alltag ein..

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Ja, das ist das Fiese an Panikattacken: Die schleichen sich ganz langsam ein. Erst ist man nur ein etwas ängstlicherer Mensch, dann sind sie Teil der Trauer... und dann ist man halt bloß wach, aber sie schränken nicht ein.
Du solltest hellhörig werden, wenn du nun schon überlegst, welche Mittelchen dagegen helfen können. Andere stellen fest, dass ein kleines, gemütliches Glas Wein wunderbar hilft und schlittern in eine Abhängigkeit. Nee. Pass lieber auf und hol dir Hilfe, bevor sich der Zustand manifestiert.
Im Grunde bist du in der Abwärtsspirale. Wenn du nun Panikattacken in der Nacht hast, kannst du nicht ordentlich schlafen, bist am Morgen nicht erholt- und bist dann anfälliger für die Attacken bzw entwickelst "Angst vor der Angst". Daher vermutlich auch der Gedanke, etwas "Mildes" einzunehmen.
Schade, dass deine Ärztin nicht anders reagiert hat. Mein Mann hat in einer vergleichbaren Situation ein Rezept vom Hausarzt für eine Therapie erhalten. Er saß schon etwas tiefer drin, würde ich sagen. Der Schlafmangel hatte ihn mürbe gemacht. Aber es war immer noch rechtzeitig, dass ein normaler Satz Therapiestunden ausreichte.

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Bei der 116117 anrufen und deine Situation schildern. Sie können dir als Notfall einen Platz beim Psychologen zuteilen.
Lieber nun eine ordentliche Therapie beginnen, als die Angststörung verschleppen. Wenn das nun schon seit 2 Jahren latent brodelt, wird das nichts mehr von alleine oder mit Zuckerkugeln. Vom Weihnachtsgebäck in 3 Wochen erwartest du ja auch keine Heilung.

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Tatsächlich ist eine Therapie die einzig sinnvolle Lösung aus meiner Sicht (und ich lebe mit einer Generaliserten Angststörung, dank Therapie aber tatsächlich aber sehr sehr viel besser).

Da ein Therapieplatz aber nicht vom Himmel fällt und oft Wartezeit mit sich bringt kann ich auch allgemein Achtsamkeitstraining empfehlen. Mir hat Headspace als Zusatz zur Therapie und als Nachbetreuung geholfen, aber es ersetzt nicht die Therapie.

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Diagnose, Therapiesitzungen und Medikation. Aber mit echten Medikamenten, nicht mit Zuckerkügelchen.

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Hallo du, die ich lieber "ganz wichtig" nennen mag: Zunächst mal finde ich weder Homöopahtie noch Natuheilmitteln und auch Schulmedizin nicht grundsätzlich schlecht. Für mich gibt es da kein entwerder-oder. Wer heilt, hat Recht. Was bei einem funktioniert, muß ja nicht für alle gelten. Du kannst es mit Aconitum versuchen ("Zuckerkügelchen") oder Rescue-Tropfen (Bachblüten) und parallel dazu regelmäßig eine Teemischung, vielleicht Johanniskraut, Passionsblume... Beim Hausarzt vorsprechen, Blutwerte checken lassen. Therapie suchen, evtl. auch eine Trauergruppe. Letztlich gibt es kein Rezept. Wir sind ja keine Automaten, wo jemand nen Euro reinwirft und dass der passende Chip unten rausfällt. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, ganz viel Mut und etwas Glück für deinen Weg!