Qualität im Familienleben

Hallo,

Mein Mann und ich haben im Frühling unser Baby bekommen. Irgendwie ist unser Familienleben gerade einfach nur anstrengend. Natürlich war von Anfang an klar das es mit Baby anstrengend und nicht mehr wie früher wird, die Fremdbestimmung macht uns trotzdem etwas mehr zu schaffen als wir dachten.
Irgendwie ist das Leben gerade einfach stressig ( natürlich gibts auch die vielen tollen Momente mit unserem Baby - keine Frage ). Mein Mann hat eine neue Stelle wo er Schichten muss, ich habe das Gefühl das Familienleben leidet gerade total. Mann nur am arbeiten, ich nur mit Kind zu Hause, klar geht man mal in die Krabbelgruppe um den Tag zu füllen aber alles in einem ist es doch eher langweilig mit Baby zu Hause. Am Wochenende, wenn mein Mann dann zu Hause ist wird oft das erledigt was sonst im Haushalt auf der Strecke bleibt oder der Wocheneinkauf, Wasser kaufen etc.
Die tollen Unternehmungen und lustigen Momente sind gerade irgendwie selten geworden. Unser Baby ist auch nicht so pflegeleicht, schläft absolut nicht überall, braucht total Ruhe, abends mal ins Restaurant oder so ist unmöglich.
Ich hab das Gefühl man lebt gerade so vor sich hin aber so richtig qualitativ und schön ist es zur Zeit irgendwie nicht. Ging es jemandem von euch auch so? Bessert sich das wieder ?
Mein Mann hat auch das Gefühl er lebt gerade nur zum arbeiten und um sich am Wochenende für die Arbeit auszukurieren.
Ist jemand von euch auch in so einer Spirale? Ich denke mal zusätzlich macht es der Winter nicht besser, im Sommer waren wir wenigstens oft spazieren und draußen

1

Ja, das kenne ich noch vom 1. Kind im Babyjahr. Mir war oft langweilig und geschlafen hat er auch nicht überall. Es half sich mit anderen Müttern zu treffen. Trotzdem immer jeden Tag raus und spazieren auch wenn es kalt ist. Mag dein Baby die Trage? Unser 2. Kind liebt sie und schläft da auch immer ein, von daher kann man zumindest draußen was unternehmen (Weihnachtsmarkt usw).
Es wird aber auch wieder anders. Wenn dein Baby weniger Tagesschläfchen macht, hast du mehr Zeit für Unternehmungen. Die Zwerge bekommen immer mehr mit, dann machen auch Ausflüge mehr Spaß und es ist mit steigendem Alter weniger öde.

4

Ja die Trage mag er. Ich kann aber leider nicht länger als 30, 40 Minuten tragen, da ich dann Rückenschmerzen bekomme ( hab schon eine Trageberatung gemacht), er wiegt schon fast 10 kg :O
Ja ich hoffe darauf, das es mit steigendem Alter besser wird

6

Trägst du vorne oder hinten? Hinten würde deutlich weniger auf den Rücken gehen...

weitere Kommentare laden
2

Hallo Kaffejunkie.

Ich bin dir zwar keine große Hilfe, aber ich kann dich beruhigen: das ist völlig normal und wahrscheinlich ging/geht es so ziemlich jedem so.

Der gesamte Tages-/Nachtablauf richtet sich nun einmal zwangsläufig nach dem kleinen Wurm, was einen strukturierten Ablauf halt schwierig macht.
Aber glaub mir. Mit jeder Woche wird es besser. Es ist alles nur eine Frage der Zeit. Sobald das Kleine älter wird, kann man auch seinen Alltag besser planen und genießen.

Vielleicht hilft es dir ja, wenn du dir für jeden Tag EIN besonderes Highlight vornimmst. Und sei es nur
- die Großeltern besuchen
- mit ner Freundin treffen (inkl. Baby halt)
- ne halbe Stunde in der Badewanne genießen
- wenn dein Mann dir das Kleine abnimmt, dich alleine mit jemandem treffen - ohne Kind
- kleinere Ausflüge
- Kind in den Kiwa und ab in den Tierpark

Habt ihr Großeltern, die mal einspringen könnten, um mal als Paar was alleine zu unternehmen?

3

Mir ging das so in der Elternzeit. Gefühlt im Hamsterrad, wenig Highlights, und nie, wirklich nie etwas das ich abschließen konnte. Nen Haken dran machen.

Und all das, was ich mir so als Highlight vorgenommen habe, war immer mit enorm viel Stress verbunden. Stichworte Wanderzirkus einpacken und zwei Babies und mich ohne Kackageddon pünktlich fertig zu haben, um aus dem Haus zu kommen.

Ich habe mir dann die kleinen Dinge schön gemacht. Spaziergänge genossen. Sonst wär ich durchgedreht.

Heute noch tappe ich manchmal in die Falle, dass ich irgendwas plane und die Vorstellung habe, das müsse für die Kinder besonders toll sein. Und dann hasst es mindestens einer. Und dann bin ich enttäuscht, weil all die Mühe Mal wieder umsonst war und die Kinder Abweichungen von der Routine eher doof finden.

Tatsächlich besteht der Alltag hauptsächlich aus Alltag. Und die Wochenenden reichen nicht Mal aus, um alles Liegengebliebene zu schaffen. Jeder Besuch bei Oma und Opa reißt mir ein Loch in meinen Wochenend-to-do-plan.

5

Danke das bringt mich zum schmunzeln

8

Huhu du ☺️ unsere Kinder sind im gleichen Alter und hier ist es genauso.

Jeden Tag das gleiche und doch immer was neues/ anderes, weil eben auch viel von der Stimmung vom Kleinen abhängt.

Ich weine manchmal, weil ich das Gefühl habe ich hab mein altes, "wildes" ich verloren. Und dann wieder weine ich vor Freude so viel Liebe empfinden zu dürfen.
Generell, in den letzten 7 Monaten habe ich noch nie so viel gelacht und gleichzeitig so viel geweint.

Manchmal ertappe ich mich auch dabei, wie ich etwas neidisch auf meinen Mann bin. So unabhängig ist er. Sein Leben hat eine Ergänzung bekommen, während mein Leben sich einfach um 180° gedreht hat. Nichts ist wie vorher. Soll es auch nicht, ich würde alles für meinen Sohn geben. Schau ihn manchmal an und denke ich platze vor Liebe und Glückseligkeit. Und gleichzeitig schau ich an mir runter und denk mir : " hm, wieder n Tag im Schlabberlook verbracht".

Naja, und dann schmeißt mein Mann den kleinen in die Luft, der lacht und unser Zuhause ist gefüllt mit Liebe.

Könnte mir kein schöneres Weihnachten vorstellen.

♥️

10

Dann schreibt mir ne Freundin beispielsweise sie haben sich einen neuen TV gegönnt und sie freut sich , morgen komplett den Tag mit Netflix auf der Couch zu verbringen.
Hätte ich auch so gern mal wieder 🤪 einfach 12h Serienmarathon. Boar wäre das toll.

Aber das kommt wieder. Irgendwann. Bestimmt 🤣

16

Uuuhhh stimmt. Das war es. Ich wusste ja, irgendwas vermisse ich dolle. 😂😂😂 Einen Tag nix machen. Gar nix. Das wär der Hammer. 😂

weitere Kommentare laden
9

Hallo,
Es wird besser!!!!! Ich verspreche es dir!
Momentan bin ich mit Nr. 2 zu Hause, man vergisst sogar irgendwann, dass der Anfang "scheiße" ist!
Ich fand es mit Nr 1 furchtbar öde zu Hause! Hab mich aber versucht viel mit Leute zu treffen.
Liebe Grüße

12

Ja das stimmt. Mehr unter Leute kommen würde bestimmt helfen. Ich besuche schon einmal die Woche eine Krabbelgruppe und einmal die Woche treffe ich mich auch mit einer Freundin, die auch in Elternzeit ist. Die anderen 2 Freundinnen haben keine Kinder und arbeiten unter der Woche.
Manchmal besuche ich auch meine Oma.
Meine Eltern/ Geschwister leben leider in einer anderen Stadt.

15

Bei mir war das erste Kind auch eine riesige Umstellung. Vom Vollzeit Außendienst zur Vollzeit Mama, was hab ich die anderen beneidet, die ja alle frei waren. Und mein Mann beruflich auch viel unterwegs, das hat es nicht besser gemacht. Schöner wurde es für mich, als ich mehr mit der Kleinen anfangen konnte und mal was zurück kam. Und so mit drei Jahren war der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr das Gefühl hatte, das Kind zur Oma schicken zu müssen um mal ein bisschen selbstbestimmte Zeit zu haben. Kind zwei kam mit ordentlichem Abstand, ist jetzt auch sieben Monate alt. Und läuft ehrlicherweise so mit. Die große muss zur Schule, zum tanzen und was weiß ich, da kann nicht so viel Rücksicht genommen werden. Und weißte was? Es geht. Mit der Erfahrung von heute hätte ich mir damals halb so viel Stress mit Essens- und Schlafenszeiten machen müssen.

Was mir geholfen hat: Bei jeder Schwangeren dachte ich mir, du musst da noch durch, ich hab das Babyjahr schon fast geschafft! 😂 Und ich hab gelernt, dass wir uns selbst genug sind. Ich liebe es, wenn Abends Ruhe einkehrt, wir den Ofen anzünden und unser Familiending machen. Ich hab den Fokus anders gelegt. Natürlich gehen wir gern mal raus, im Moment halt abwechselnd. Aber zu den Mädelstreffen will mein Mann eh nicht mit. 😉

Ich kann dich also sehr gut verstehen. Dazu muss man sagen, dass ich keine Babymama bin. Mir sind sie lieber, je größer sie werden. 😁

Liebe Grüße,
Mellie

17

Ach so: und zu den öden Tagen: Aufraffen und raus gehen. Einkaufen, Bummeln, Bäcker, Krabbelgruppe. Das hilft wirklich! 😊

18

Ich hoffe auch dass das bei mir kommt ...

weitere Kommentare laden
19

Ja ist wohl leider bei den meisten so in den ersten Jahren. Bei uns wird es jetzt besser, entspannter, schöner seit das jüngste 3 jahre alt ist.
Würden wir alle (als Gesellschaft) mehr 'zusammen' leben und nicht jede Familie so eingemauert für sich...dann wäre das Leben auch für Eltern kleiner Kinder nicht so schrecklich öde, eindam, anstrengend: 'es braucht ein Dorf...'

22

Dqs stimmt. Da bewundere ich manchmal die Nehrgenerationenhäuser.
Ich muss aber sagen das ich jetzt auch nicht sooo viele Freundschaften habe. Natürlich treffe ich mich mindestens einmal in der Woche mit einer Freundin die auch in Elternzeit ist und besuche auch wöchentlich die Krabbelgruppe, aber öde ist das leben gerade trotzdem

23

Ich habe die ersten 2 Jahre mit unserem Kind geliebt. Es war so schön, ich war glücklich! Einmal in der Woche war irgendein Kurs, ich hatte eine Freundin mit Kind, nach der Elternzeit bin ich gern wieder arbeiten gegangen. Außerdem hatten wir einen tollen Park vor der Tür.

Dann wurde ich krank und parallel sind wir umgezogen.

Jetzt gerade fühle ich mich so wie du.
Unser Sohn ist 3,7 Jahre, geht in den Kindergarten.
Ich arbeite eine halbe Stelle im Schichtdienst. Oft auch am Wochenende.
Mein Mann kommt Montag bis Freitag meistens erst 18 Uhr nach Hause. Danach Essen, kurz spielen, Kind bettfertig machen, Kind schlafen legen und wir versacken dann auf dem Sofa. So stelle ich mir kein Familienleben vor.
Wenn ich frei habe langweile ich mich auch manchmal.

Unser Probleme hier:
Die neuen langen Arbeitszeiten von meinem Mann.
Meine Arbeit am Wochenende.
Ich hab hier keine Freundin mit Kind.
Abends sind wir so platt, dass wir keine Lust mehr auf tiefgründige Gespräche haben.

Ich habe mich beim Sport angemeldet und meinen Sohn beim Kinderturnen. Damit ich mal wieder rauskomme. Aber wir waren noch nie dort weil immer einer krank ist. Nervig.

24

Willkommen im Elternalltag. :)

"aber alles in einem ist es doch eher langweilig mit Baby zu Hause."

Vermisst du den Stress bei der Arbeit? Termine, Rennereien etc.? Überleg doch Mal, was sich vielleicht positiv verändert hat. Atme einfach mal durch wenn das Baby schläft oder mach auch ein Mittagsschlaf oder mach dir dann gemütlich eine Kerze an oder lies Wann im Leben kann man morgens einfach aufwachen und schauen was der Tag und das Baby so bringen? Zu Hause mal richtig Klarschiff machen, Dinge über Tag erledigen (eben mit Kinderwagen), spazieren gehen, spielen, singen, staunen, kuscheln. Es ist so eine schöne Zeit, genieße sie trotz Anstrengung und vor allem langweile dich nicht.