Hallo,
meine Eltern, 66&68, haben mir heute gesagt, dass sie ihr Haus verkaufen wollen und eine 2-3 Zimmerwohnung in der Stadt suchen, in der ich mit Mann und Kinder lebe, um uns besser unterstützen zu können.
Grundsätzlich kenne ich diese Idee, sie ist nicht neu und es ist auch OK für uns, meine Eltern unterstützen uns ohnehin viel, einmal wöchentlich nehmen sie die Kinder am Nachmittag etc.
Sie wohnen jetzt etwa 25 Kilometer weg und suchen nun eine Wohnung, die 10-15 Minuten zu Fuß von uns ist.
Ich finde die Idee grundsätzlich gut, aber bin unsicher, ob es das richtige für meine Eltern ist. Meine Eltern wohnen seit über 30 Jahren in einem Haus mit einem riesigen Grundstück, sie sind das letzte Haus im Dorf, haben einen Hund, der Auslauf braucht, Hühner und Bienen und meine Mutter hat einen riesigen Garten, in dem sie viel Gemüse anbaut, einen liebevoll eingerichteten Schuppen, sie macht viel ein usw.
Ich bin nicht sicher, ob denn nicht ein Wechsel in eine 2-3-Zimmer-Wohnung in eine Stadt nicht viel zu krass ist und das habe ich ihnen auch gesagt. Ich habe in Mietwohnungen in der Stadt gelebt, meine Eltern vor über 30 Jahren das letzte Mal und ich fürchte, dass sie nicht wissen, was das bedeutet. Ich habe meinen Vater gefragt, ob sie sich bewusst sind, dass er noch nicht mal seinen Grill mitnehmen kann ... ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, dass meine Mutter GAR nichts mehr anbauen kann außer ein paar Zimmerpflanzen ... ich verstehe das Bedürfnis, sich verkleinern zu wollen, es ist wirklich groß, wo sie jetzt sind und macht Arbeit, aber ein solches Extrem finde ich 10 Jahre zu früh um ehrlich zu sein und mache mir Sorgen, dass sie dann verkümmern. #
Meine Eltern belastet auch, dass sie noch viel arbeiten müssen, sie sind selbstständig und ich habe ihnen nun vorgeschlagen, dass wir vielleicht Schritt für Schritt gehen, zuerst das Geschäft abgeben/schließen, damit hätten sie schon sehr viel mehr Ruhe und Zeit gewonnen und dann schauen, ob es nicht in der Stadt bei uns ein kleines Häuschen mit 3-4 Zimmer und zumindest einem kleinen Garten gibt. Es gibt gerade ein paar kleine Reihenhäuschen mit kleinem Garten, in netten Vierteln, die bezahlbar sind (unsere ganze Gegend hier ist nicht so teuer).
Aber mein Vater lehnt es ab und meint, er wüsste, was er tut, es soll eine kleine Wohnung sein und dass meine Meinung nicht gefragt wäre - aber wie gesagt, ich fürchte, dass er sich keine Vorstellung davon macht und denke, dass ein Mittelweg besser wäre.
Wie seht ihr das?
Soll ich nochmal mit ihnen reden?
Umzug der Eltern - Meinung haben?
Ich finde die Entscheidung sehr klug und noch viel besser den gewählten Zeitpunkt.
Noch sind deine Eltern fit, können bewusst „ausmisten“, sich eine geeignete Wohnung suchen und diese auch selbst einrichten und gestalten, sind fit genug für Reisen oder ein neues Hobby. Sie sind fit genug um in einer neuen Wohngegend anzukommen und Freunde& Bekannte zu finden.
Möglicherweise kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem sie nicht sie nicht mehr fit genug sind sich um ihr großes Haus und den großen Garten zu kümmern, sie sind möglicherweise nicht mehr fit genug sich wo neu einzuleben und eine Wohnung ALLEINE zu suchen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ältere (pflegebedürftige) Menschen viel zufriedener sind, wenn diese rechtzeitig ihr (großes) Haus aufgegeben haben und in eine (zentral gelegene) Wohnung gezogen sind. Sie konnten sich dort einen neuen Freundeskreis aufbauen, ihr Leben leben.
Es ist für ältere Menschen nicht schön, mitanzusehen wie Haus& Garten immer mehr verkommen, weil man nicht in der Lage ist alles in Schuss zu halten. Ich kenne einige ältere Menschen, die auf Gedeih und Verderb im eigenen Haus bleiben wollen. Diese Menschen sind allesamt nicht glücklich. Weitaus zufriedener sind die, die aus freien Stücken den Neuanfang im Alter gewagt haben.
Alles Gute deinen Eltern 🍀
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
Ganz lieben Dank stellvertretend für alle konstruktiven Beiträge!
Ein wenig spielt hier sicher auch eine Rolle, dass es mir nicht so leicht fällt zu sehen, dass meine Eltern nun mal älter werden …
Jedenfalls an die Bedenkenträger: in meiner Familie sieht es niemand als respektlos wenn man seine Meinung sagt, wir haben da eine offene Gesprächskultur. Ganz im Gegenteil, wir fänden es furchtbar, wenn sich die anderen keine Gedanken machen würden.
Meine Eltern haben in der Zwischenzeit angerufen, sie haben wohl meine Bedenken verstanden und wollen schauen, dass es zumindest eine Terrasse oder ein kleines Gärtchen gibt, zumindest ein kleines Stück Natur für ein paar Pflanzen und einer Sonnenliege. Und ich habe ihnen den Kontakt zu einem sehr umtriebigen Makler in der Stadt gegeben. Mal schauen.
Lieben Dank an alle, war sehr interessant!
Du hast Deine Bedenken mitgetez. Offensichtlich sind diese Einwände für Deine Eltern nicht relevant, bzw sie haben sich zu diesen Themen schon ausreichend Gedanken gemacht.
Deine Eltern sind halt auch erwachsen.
Ich kann deine Bedenken verstehen!
Aber mehr als dich mitzuteilen und einmal darauf hinzuweisen kannst du in dieser Situation leider nicht machen.. deine Eltern sind erwachsen und werden sich da bestimmt Gedanken gemacht haben.
Wenn sie die Wohnung im Nachhinein dann doch befremdlich finden, wird sich der Mittelweg vielleicht doch noch mal anbieten 🙌🏻
Euch alles gute! 🍀
Das ist ja das gute an einer Mietwohnung, man kann sie wieder kündigen.
Vielleicht wäre da eine kleine EG Wohnung mit Terrasse und Mini Garten etwas.
Ich würde sie nun lassen, du hast deine Bedenken geäußert. Sie sind sich ihrer Entscheidung aktuell sicher. Und ganz ehrlich, ich finde ihre Entscheidung nachvollziehbar. Sie brauchen das große Haus mit Grundstück zu zweit vielleicht nicht mehr, es ist zu viel Arbeit. In der Stadt sind sie vielleicht besser angebunden an medizinische Versorgung wenn nötig usw.
Deine Eltern sind erwachsen, nochmal versuchen, deine Meinung aufzuzwingen wäre wehr übergriffig.
Wenn ich jetzt ganz ehrlich bin, dann finde ich dich sehr übergriffig. Deine Eltern sind im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und genau das solltest akzeptieren.
Mal ganz hart ausgedrückt:
Du hast weder den Zeitpunkt, noch die Umstände und schon gar nicht ihre Pläne zu bewerten. Was du darüber denkst, findest oder was du anders machen würdest, das solltest du für dich behalten.
Wir reden hier von erwachsenen Menschen, Menschen die garantiert eine Menge Lebenserfahrung haben und ihre eigenen Entscheidungen klar treffen.
Und sollte meine eigene Tochter später mir mal so meine Lebenspläne, meine Ideen und meine Cuts so madig machen und mich wie einen grenzdebilen Rentner behandeln.....glaub mir, sie würde mich in einer Position wiederfinden, von der sie bis dahin nicht mal wusste, das diese Seite in mir existiert.
Halt dich zurück, du bist unverschämt und respektlos gegenüber deinen Eltern.
Na ja, jetzt mal halblang .. es soll auch Familien geben, die miteinander reden und diskutieren und das wertschätzen können und nicht ihre Meinung für sich behalten, weil es sich nicht zu interessieren hat, was die anderen machen ... da habe ich persönlich einen sehr anderen Familienbegriff, die TE schreibt ja, dass sie sich Sorgen um die Eltern macht ... und nur weil die mehr Lebenserfahrung haben, sind sie nicht allwissend, wenn sie das Leben in kleinen Wohnungen nicht kennen, kann es durchaus sein, dass sie sich in ihrer Einschätzung jetzt täuschen.
Wie bist du denn drauf?
Als meine Eltern im Alter deiner Eltern waren, wurde meine Mutter sehr krank. Sie hatten ein großes Reihenhaus mit vielen Treppen - die meine Mutter dann nicht mehr gehen konnte.
Es war sehr schwer für meinen Vater, dass sie sich verkleinern mussten, aber wir fanden eine Eigentumswohnung mit kleinem Gärtchen. Allerdings mussten sie viel, viel ausmisten - bzw. mein Bruder und ich mussten das tun.
Das ist über 20 Jahre her. Sie leben seitdem in der 3,5 Zimmerwohnung und lieben ihr Gärtchen. Nun sind sie über achtzig und werden wirklich gebrechlich.
Mein Vater - 86, bald 87 - weigert sich auszuziehen. Wir wohnen nicht in der Nähe und in absehbarer Zeit werden sie eine Seniorenwohnung mit Betreuung brauchen. Mir graut schon davor.
Der Umzug in die Wohnung war schließlich gewollt, wenn auch mit Bedenken. Aber letztendlich war es auch ihre (Vernunfts) Entscheidung.
Du kannst deine Meinung haben und äußern, deine Eltern aber treffen die Entscheidung.
Ich kann dich gut verstehen - aber eine Handhabe hast du nicht.
LG
Luna
Ich verstehe da durchaus beide Seiten.
Deine Eltern sind erwachsen und können und sollen ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Dir steht es aber auch zu, dir Sorgen machen zu dürfen. Du kennst deine Eltern schon ein wenig und offenbar auch den Unterschied zwischen dem Leben im Dorf und in der Stadtwohnung.
Ich kenne das von meinen Großeltern, die sind in eine kleine Stadtwohnung gezogen und danach sichtlich schnell sichtlich gealtert, schon allein, weil sie weniger zu tun hatten. Es gibt ja auch genug Studien, die das belegen.
Allerdings kannst du die körperlichen und geistigen Bedürfnisse nur bedingt einschätzen. Das können sie nur selbst machen.
Ich an deiner Stelle würde erstmal schauen, was deine Eltern sagen wenn sie erstmal so eine Wohnung gesehen haben. Wenn deine Einschätzung stimmt, dass deine Eltern das Leben in einer kleinen Wohnung nicht kennen, entscheiden sie sich vielleicht selbst für den Mittelweg entscheiden.
Deine Eltern denken vielleicht schon auf lange Sicht. Vielleicht wollen sie das restliche Leben noch mit anderen Dingen genießen als mit einem Garten und Hühner?
Junge Menschen bauen Häuser obwohl sie vielleicht bisher nur in Wohnungen gelebt haben. Da kommt man ja auch nicht mit der Keule und rät ihnen davon ab,weil sie es nicht kennen.
Wenn deine Eltern alleine wegen euch alles aufgeben wollen, dann ist das eine andere Sache. Darüber sollte man reden.
Hast du das Gefühl ihr seid der einzige Grund?