Zweifel an mir & am Mama sein

Liebe Urbianer,

schön dass es diese Community gibt um seine Gefühle unbekannt schreiben zu können. Ich bin in letzter Zeit schockiert über mich selber… ich fühle mich nach 6,5 Monaten Mama sein einfach so furchtbar, manchmal denke ich, dass ich dieses süße Baby einfach nicht verdient hab.

Ich hab mich schon mehrmals dabei erwischt dass ich mit dem ständigen Geschrei einfach wenig klar komme und auch (laut) zurück meckere …

Sie will in letzter Zeit ständig an die Brust und hat durch das Zahnen schon mehrmals versehentlich in meine Brustwarze reingebissen so dass ich vor Schmerz aufgeschrien habe…
Sie hat dann auch geweint weil sie so erschrocken war :(((
nun möchte sie immer gerade an diese eine Brust und ich bin ehrlich: ich habe immer noch so schmerzen dass ich sie ihr gerade einfach nicht geben möchte. Vorhin habe ich zu ihr sehr bestimmend gesagt dass Mamas Brust weh tut und sie diese jetzt nicht kriegt und dann hat sie noch mehr geweint. (Zu 60% weint sie eh immer in den Schlaf)…. Auch das nervt mich fürchterlich !!

Oh Gott ich finde es so schlimm, denn manchmal werde ich so wütend dass ich plötzlich „nachvollziehen“ kann, warum andere Menschen die Fassung gegenüber ihren Kindern verlieren… dieser Gedanke erschüttert mich 😔😔😔😔 manchmal denke ich wie sehe ich wohl für eine Außenstehende Person aus? Sie würden meinen Umgang / meine Gedanken sicherlich total missachten …

Wie kann es sein dass dieses kleine hilflose süße Wesen, das zu 90% der Zeit eigentlich gut drauf ist, mich in den restlichen 10% zur Rage bringen kann?

Ich schlafe eigentlich auch gut, kann daher auch nicht die Begründung Schlafmangel hervorbringen … aus dem Zimmer gehen & zurück kommen bringt selten etwas um mich zu beruhigen. Ich muss es einfach so formulieren: ich finde es einfach *sch…*, von meinem Baby angeschrien & angemotzt zu werden :(((

Ich glaube ich bin in der Mutterrolle falsch :(( dieses wundervolle Wesen hat mich mit diesen negativen Gedanken (und manchmal groben Ausdrucksweise ihr gegenüber) einfach nicht verdient. Vor der Geburt habe ich immer gesagt dass meine Kleine nur liebevoll, in gewaltfreier / liebevoller Kommunikation aufwachsen wird. Aber ich schaffe es einfach nicht :((((

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Du machst das schon gut! Du bist reflektiert und hinterfragst dein Tun. Kinder können einen in die Hölle und wieder zurück treiben, sie können die höchsten und leider auch die niedrigsten Gefühle auslösen. Sie können einen vor Liebe schmelzen lassen, aber eben auch wütend machen.
Das alles ist normal und menschlich.
Ich habe 3 Jungs und grade in den ersten Jahren bin ich hier wie ein Springteufel durch die Gegend geschossen...aber: Kinder vergessen und verzeihen und wenn ich meine Jungs (19, 17 und fast 13) frage, ob ich zu streng war gucke ich in erstaunte Gesichter--Mama, DU und streng?? #gruebel#kratz#gruebel
Wenn du allerdings ausgeprägte Gewaltphantasien ihr gegenüber hegst oder tatsächlich mal handgreiflich wirst, dann such dir besser Hilfe--der Grad ist schmal.

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Sehr schön und auf den Punkt geschrieben.👍
Nur eins möchte ich noch anmerken:
Ich kannte diese Gefühle die ersten Monate leider auch. Und auch ich hatte das Gefühl ich habe mein Kind nicht verdient. Der Schlüssel des Problems war für mich einfach und doch auch nicht. Abstillen. Den Tipp gab mir eine befreundete kinderkrankenschwester und ab dem Moment wo meine brust nicht mehr gebraucht wurde ging es mir schlagartig besser. Ich hatte endlich wieder nach ss und Stillzeit das Gefühl ich selbst zu sein. Ich wurde wesentlich geduldiger. Anfangs war da natürlich das schlechte Gewissen aber das legte sich relativ schnell als ich merkte wie anders ich meinem kind in Stresssituationen begegnete.
Natürlich ist das nicht für jeden die Lösung, aber für mich war es das.

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Oh, das lässt mich hoffen. Wir hatten heute einen völligen Ätzknödeltag, die Kinder völlig unausgelastet, ich krank, einer etwas angeschlagen. Sind sich den ganzen Tag gegenseitig städnig auf den Keks gegangen....nur Geschrei und Gehaue:-(

Als wir eben nochmal drüber gesprochen haben, haben sie auch gesagt, dass sie verstehen, dass das total anstrengend für mich ist und sie auch nicht wissen, warum sie nicht auf Stop hören.... das hilft mir aber in der entsprechenden Situation auch nicht.

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Du gibst dein bestes! Du gibst so viel und als dank wird man angeplärrt, das macht mich auch fertig 😅

Wenn’s dich aber so arg belastet - such dir Hilfe! Das ist ok. Hast du eine Hebamme? Sprich mit ihr, dafür ist sie da! Ansonsten kannst du auch zu einer Familienberatung.

Ich war im Pekip und auch dort konnte man sowas mal ansprechen und bekam sehr viel Mut zugesprochen!

Du bist die richtige Mutter für dein Kind und alle Mütter (und Väter!) müssen da erst rein wachsen! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen 😊

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Du bist übermüdet und am Limit - deshalb bist du noch keine schlechte Mutter.

Du hast dein Baby jetzt 6,5 Monate gestillt - vielleicht wird es an der Zeit abzustillen und zur Flasche zu wechseln.

Bei meiner ersten Tochter habe ich mich auch dauernd zum Stillen gezwungen, weil das ja "so viel besser" ist und es war für mich Stress pur.
Als ich dann nach 8 Monaten zur Flasche hin abgestillt habe, wurde alles auf einmal viel entspannter.

Deine Brust kann verheilen und auch andere können dann mal eine Mahlzeit übernehmen.


Ansonsten: such dir Hilfe.
Gibt es jemanden, der mal Babysitten könnte, damit du mal ausschlafen kannst?
Deinen Mann?
Oma, Opa?

Du bist keine schlechte Mutter, du bist einfach nur überlastet!
Das wird wieder!

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Danke…. Eigentlich habe ich bislang sehr gerne gestillt aber mit den Schmerzen der letzten Tage &. Dem nächtlichen Dauerstillen ist es grad etwas anstrengend. Vor allem die Angst dass sie nochmal reinbeisst belastet mich. Und ja: am meisten halt auch die Tatsache dass ich in ihren negativen Momenten einfach keine Empathie für sie aufbringen kann. :;((((((

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Der papa kümmert sich total toll
Und sie nimmt sie mir auch mal ab, ansonsten habe ich unter der Woche nur eben ihn abends als Unterstützung. Sonst niemanden

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Aloha,

ich schließe mich dahingehend meinen Vorschreiberinnen an, vielleicht ist für dich jetzt einfach der Punkt zum Abstillen gekommen und zur Flasche überzugehen. Das ist kein Frevel und kein Versagen!

Vielleicht hilft dir persönlich diese "körperliche" Loslösung schon soweit, dass du - ich will nicht sagen "Distanz" bekommst - ein Feld der Problematik für dich schließen kannst. Wenn Sie in den Sauger der Flasche beißt, tut es dir nicht weh ;-)

Das das Kind schreit, in unserer Gegenwart und wegen unserer Entscheidungen und unseres Verhaltens, das wird man nicht ändern können, das muss dir aber auch klar sein. Vermeidung unguter Situationen bringt hier meiner Meinung nach auch nicht viel, wenn es normale Alltagssituationen sind, die einfach im normalen Familienleben auftreten.

Das man sein Kind mit groben Ausdrücken bedenkt, sollte nicht sein, das hast du auch richtig erkannt. Noch versteht sie sie ja nicht, aber das wird kommen und es ist richtig, sich jetzt schon Hilfe zu suchen um anders mit solchen für dich schwierigen Situationen umzugehen. Deine Hebamme kann dir helfen und / oder dich an eine Beratungsstelle verweisen. Auf keinen Fall solltest du jetzt nur hoffen, dass es von allein vorbeigeht. Du fühlst dich nicht gut in der Situation und solltest dir auf jeden Fall helfen lassen.

Alles Gute und Liebe,

Ae

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Bist du alleinerziehend?

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Nein ich habe einen ganz tollen Partner der sich auch Wundervoll um unsere Tochter kümmert & mir Zeit für „mich“ freischaufelt.

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Liebe,
Du bist am Limit, und das kann jedem im ersten Jahr mit Baby passieren. Jede von uns muss in ihre Rolle hineinwachsen und herausfinden, wie sie sie für sich selbst gestalten will. Es gibt keine perfekten Mütter und es gibt auch keine Regeln, die für alle gelten. Oder zumindest fast keine.
Für mich zum Beispiel war Stillen überhaupt nichts. Ich habe meinen Sohn mit 3 Monaten abgestillt, und es war für uns die allerbeste Entscheidung. Danach wurde alles viel entspannter, ich hatte wieder das Gefühl, ein eigener Mensch zu sein und konnte auch mal ein paar Stunden etwas ohne Baby unternehmen, was ich für meine persönliche Zufriedenheit dringend brauche. Kuschelzeiten haben wir uns einfach unabhängig davon genommen. Andere Mütter in meinem Umfeld haben länger gestillt und waren damit happy - aber ich eben nicht.
Denk' mal darüber nach, was Dich am meisten stresst, und was Du für Euch ändern kannst. Du bist nicht falsch, Deine Gefühle sind nicht falsch, aber es gibt bestimmt einen einfacheren Weg für Dich.
Liebe Grüße,
Tiger

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Hast du mal einen Perspektivenwechsel versucht? Dein Baby motzt dich nicht an. Aber schreien ist nun mal die einzige Möglichkeit die es hat um sich auszudrücken. Es schreit nicht um dich zu ärgern sondern weil es einen Grund dazu hat. Dabei geht es dann nicht darum auf jeden Fall den Grund zu finden sondern das Kind zu begleiten. Mit hat es enorm geholfen das schreien nicht zwingend „abschalten“ zu wollen wenn ich ratlos war. Dann sind wir (Baby und ich) durch die Wohnung gelaufen und ich habe beruhigende Worte gesprochen aber der Druck war raus.

Ich empfehle sehr „das gewünschteste Wunschkind…“. Das kann man bei Spotify auch als Hörbuch hören.

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Ich werde unter anderem deshalb von Anfang an nicht stillen, weil es mir (und damit auch dem Kind) gut tun wird, wenn ich meinen Körper wieder für mich habe.

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Meine Liebe,

Lass dir gesagt sein: Du bist überhaupt nicht falsch in der Mutterrolle. Es ist der schwerste Job der Welt und ich strauchle täglich und befinde mich täglich unter meinem eigenen Idealvorstellungen davon wir entspannt, drüberstehend und gelassen ich eigentlich meinen beiden Kindern gegenüber handeln sollte. Dein Kind weiß, dass du es liebst und es weiß dich zu schätzen.
Mein Baby ist 7,5 Monate, das Brust beissen hatten wir hier auch vor einem Monat. Es ist schrecklich, ich war auch geschockt und es ging ein paar Tage so. Ich hatte schon vor jedem Anlegem Angst. Dann hat sie das aber wieder gelassen. Beobachte mal Folgendes: Beisst sie eher während sie gerade jammert oder weint? Dabei machen sie oft den Mund nicht ordentlich auf. Dann achte darauf, dass sie den Mund weit aufmacht und schieb ihr gabz schnell die Brust hinein. Das hat bei mir geholfen, wenn sie wieder in so einer „Stimmung“ war. Und dann möglichst nichtmehr abdocken. Was auch hilft - eine Zahnfleischmassage vor dem Stillen und wenn sie ganz arg beisst Dentinox oder ein Zäpfchen. Glaub mir das wird! Halte durch!
Aber allgemein: Sei nicht zu streng mit dir, ein Baby zu haben ist sehr sehr viel Arbeit. Du schaffst das, denk immer dran wir anderen Mamas da draussen kämpfen mit dir und die Zeit ist so schnell rum. Mich macht es oft mega traurig, dass ich jetzt für Baby Nr 2 kaum Zeit habe, aber die Momente die du hast, hab ich genauso. Elternschaft ist ein Grenzgang, das bleibt auch so - und du wirst an dir selbst wachsen wie nie zuvor, das ist das Schöne.