Beziehung als Familie, wie überstehen ?

Hallo ihr lieben,

Mein Partner und ich haben im Frühling ein Baby bekommen. Für unsere Partnerschaft ist das Babyjahr doch viel mehr Belastung als wir dachten. Vor der Schwangerschaft waren wir "erst" 2 Jahre zusammen, im nachhinein gedacht vielleicht auch zu kurz ? Nun ja, wir waren verliebt, die Beziehung war toll, beruflich angekommen, neue 3 Zimmerwohnung und wir dachten es passt einfach jetzt ein Baby zu bekommen.Jetzt kriselt es aber. In der Schwangerschaft fing es schon an das mein Partner keinen Sex wollte. Er schob es auf die Schwangerschaft und ich dachte mir okay, soll ja vorkommen das Männer da befangen sind. Nach der Geburt und dem Wochenbett wurde es aber nicht besser. Er sagt er ist zu müde und weiß nicht wo er die Kraft hernehmen soll, das er mich aber attraktiv findet. Ich selber bin ehrlicherweise jetzt auch nicht jede Woche scharf darauf, aber ich möchte natürlich noch begehrt werden und dass das Thema Lust und Leidenschaft nicht komplett verloren geht. Die Verliebtheitsgefühle sind allmählich auch verflogen was aber wahrscheinlich normal ist. Nun zicken wir uns natürlich auch öfter an da Schlafmangel, wenig Zeit füreinander als Paar, wenig Intimität, wir lachen weniger zusammen, das alles zusammen macht es gerade nicht einfach.
Wie schaffen wir es unsere Familie zusammen zu halten ? Hattet ihr auch solche Probleme im Babyjahr als Familie ?

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"Wie schaffen wir es unsere Familie zusammen zu halten ?"

Uns hat geholfen sich bewusst zu machen, dass es vielen so geht. Es redet nur kaum einer offen darüber. Wenn du dir die Statistiken anschaust, ist die Geburt eines Kindes der Punkt einer Beziehung/Ehe, an der sie zerbricht oder aber wachsen kann.
Die Geburt unserer zweiten Tochter hat alles verändert. High Need Baby, Kleinkind, Wochenbettdepression und das Projekt Hausbau mit vielen Pannen. Das alles hat unser Ehe sehr zugesetzt und wir stritten oft.
Unsere Kleine wird bald zwei und wir sind noch ein Paar. Es ist ein abgedroschener Spruch, aber bei unserer Hochzeit haben wir uns versprochen: "In guten wie in schlechten Zeiten." Daran habe ich oft gedacht und es half mir, diese Zeit durchzustehen.
Versucht Verständnis füreinander aufzubringen, so schwierig das manchmal auch ist. Redet miteinander, statt euch anzuschweigen. Der Sex wird wiederkommen. Bei uns hat es auch lange gedauert, weil kaputt, müde, etc. Wir haben uns dann bemüht, nicht mehr nur nebeneinander herzuleben und nur Eltern zu sein. Sondern uns wieder mehr über "uns" unterhalten. Also weg von der Elternebene, zurück auf die Paarebene. So kam auch die Lust zurück.

Alles Gute euch. Ihr bekommt das hin!

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Hallo,

ein Baby (vor allem das erste ;-)) stellt wohl jede Beziehung mal "auf die Probe".

Man stellt sich auf den Zwerg ein und ist sich vermeintlich bewusst, dass es öfter mal anstrengend wird und man selbst dann zu kurz kommt- auch als Paar. WIE anstrengend es gerade im ersten Jahr tatsächlich ist, merkt man natürlich erst in der Situation. Schlafmangel und "fremdbestimmt sein" führen manchmal zu mehr Frust, als man denkt und daraus entstehen bei aller Freude über's Baby auch schnell mal gegenseitige Vorwürfe oder eine zwischenzeitliche Ablehnung des jeweils Anderen (auch emotional).

Wichtig ist, dass man sich das bewusst macht und miteinander im Gespräch bleibt mit gegenseitiger Wertschätzung. Das scheint ja bei Euch so zu sein und ist ein guter "Anfang", die Dinge, die sich einzuschleichen drohen- oder sich auch schon eingeschlichen haben- wieder "aufzulösen".

Macht Ihr mit Eurem Baby Dinge für Euch, oder "dreht" sich alles ausschließlich um dessen Bedürfnisse? Klar sollten die gerade im ersten Jahr oberste Priorität haben, aber es ist wichtig, regelmäßig zumindest im kleinen Rahmen für Euch zu sorgen. Z.B. auch mit dem Baby regelmäßig ins Café oder Museum oder... gehen, Euch gegenseitig wieder/weiterhin kleine Aufmerksamkeiten im Alltag widmen, über die sich der jeweils Andere freut (Kaffee mit Keks ans Bett, Lieblingsschokolade mitbringen, Badewasser einlassen, Handschuhe auf der Heizung vorwärmen, einen Kuchen backen, was immer Euch beide auch an Kleinigkeiten freut). Oder wenn Ihr z.B. wisst, dass Euer Baby am Vormittag ein Schläfchen hält, "verabredet" Euch (z.B. am Wochenende) dann immer mal bewusst zu einem gemütlichen Frühstück (vielleicht mal zu Hause und mal außerhalb). Oder dazu, gemeinsam Eure Lieblingsserie zu schauen, ein Lieblingsspiel zu spielen, o.ä. .

Toll wäre es natürlich auch, wenn zumindest stundenweise mal Jemand auf's Baby aufpassen würde, damit Ihr gelegentlich auch zu zweit etwas unternehmen könntet. Das muss nicht unbedingt abends sein (da ist man eventuell zu müde), aber eben auch am Wochenende (oder einem freien Tag in der Woche) vor- oder nachmittags. Und wie sieht es mit Zeit für jeden von Euch einzeln aus für Hobbies oder zum Freunde treffen? Das ist ebenfalls sehr wichtig, in den ersten zwei, drei Monaten nach der Geburt eines Babys passt es vielleicht oft nicht so gut oder manchmal eher spontan, aber allmählich sollte man auch darauf wieder achten und dafür sorgen, dass trotz Babyglück auch anderer Input/Austausch möglich ist.

Sprecht miteinander, was Euch diesbezüglich wichtig ist und was Ihr Euch wünscht. Wenn solche Sachen im Alltag Platz behalten bzw. wieder regelmäßig welchen finden, ergibt sich oft auch in Richtung Intimität wieder etwas. Da sollte kein Partner den anderen unter Druck setzen. Ein signifikanter Faktor ist allerdings häufig auch, wie der Mann die Geburt des eigenen Kindes miterlebt hat. Für einige ist das eine ebenso wunderbare wie auch erschreckende Erfahrung, die sie auf der Beziehungsebene- neben dem eingangs beschriebenen völlig "umgekrempelten" Alltag- zusätzlich "aus der Bahn wirft". Dann trifft es zu, was Dein Partner sagt, der Mann findet seine Partnerin weiterhin attraktiv, aber ist zunächst mal völlig "paralysiert" ;-), was das Körperliche angeht. Auch darüber sollte man reden, möglichst offen und ohne gegenseitige Vorhaltungen. Wenn das ein Thema ist, hilft es, sich körperlich ganz langsam wieder anzunähern und das braucht Zeit.

Ich hoffe, das hilft Euch ein wenig weiter? Alles Gute & viele Grüße!

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Wir waren 8 Jahre ein Paar, bevor unser Kind geboren wurde und dennoch hat uns das Babyjahr eiskalt erwischt...
Ich denke wirklich, dass das normal ist. Das Elternsein verändert ja nicht nur die Paarbeziehung, sondern auch einen selbst als Menschen. Ich wurde noch nie von etwas so beeinflusst, in meinem Handeln und Denken vereinnahmt wie von dem Muttersein.
Es wirbelt die gesamte eigene kleine Welt durcheinander und stellt alles auf den Kopf. Natürlich muss sich da erst wieder alles zurecht finden.

Wir haben von vornherein gesagt: Im ersten LJ unseres Kindes wird sich nicht getrennt.
Und das war auch genau richtig so. Gott, was hätt ich den Kerl an die Wand werfen können, was haben wir uns gezankt...
Es war echt kacke. Aber es wurde wirklich besser, als wir verstanden haben, dass die abgedroschene Phrase "Kommunikation ist das A und O" einfach stimmt. Ohne aufrichtige, echte, vorwurfsfreie Kommunikation geht gar nichts. Man muss natürlich auch offen dafür sein, die Sicht des anderen anzuhören, seine Gefühle anzuerkennen und sich nicht in "Ja, aber ICH...!" zu verfangen.
Dadurch haben wir wirklich die Kurve bekommen und es wurde schlagartig besser.

Lasst euch Zeit. Und nehmt euch auch babyfreie Paarzeit. Das ist auch wichtig! Ohne Verantwortung als Paar zusammen zu sein, rumzublödeln, essen zu gehen, ins Kino oder wasauchimmer.

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Mein Mann und ich waren 9 Jahre zusammen und trotzdem war das erste Jahr ne harte Zeit!

Bleibt unbedingt im Gespräch, immer wieder. Bei uns half nur das. Und natürlich gegenseitig Freiraum geben, Schlaf ermöglichen, Zeit alleine… und auch Zeit zu 2. 😅 waren hier anfangs vllt 5-10 Minuten, da Motte auf uns lebte und nach diesem Zeitraum alleine wach wurde. Aber wir haben diese Zeit bewusst zum kuscheln genutzt, das war richtig wichtig.

Es wird dann auch von alleine entspannter. Man muss nur echt am Ball bleiben ;) der Sex kommt dann auch wieder 😁

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Das liebe Babyjahr!

Ja, ich denke da erwischt es jeden - Mal mehr/Mal weniger.

Wir hatten beide je 1 Kind, aber die waren 10 Jahre alt, als unsere Tochter geboren wurde. (Beziehung 5 Jahre)
Es war definitiv wieder eine extreme Umstellung.

Als Paar kann man plötzlich nichts mehr alleine unternehmen und alles dreht sich ums Baby. Der liebe Schlafmangel überkommt einen und alles ist anstrengend...

Wir hatten das 1. Jahr fast keine intimen Momente, da ich einfach zu müde war und die Lust war auch nicht vorhanden. Das ging bei uns von mir aus!
Wir haben viel darüber geredet bzw habe ich meinen Mann meine Erschöpfung offengelegt und das ich nach einem anstrengenden Tag einfach nur schlafen mag. Alleine! 🙈😉

Mit Baby haben wir viele Ausflüge gemacht und während die Kleine im Kinderwagen schlief, haben wir z.B. das Essen genossen, sowie unseren Moment.

Mein Mann hat auch viel mit der Kleinen gemacht, damit ich mich ausruhen kann.

Alles in allem haben wir erst nach 2.5 Jahren + Töchterchen liegt in ihrem eigenen Zimmer, wieder unsere Intimität (von früher) bekommen. Plötzlich hatte ich auch wieder sehr viel Lust auf meinen Mann!

Wie man sieht, hatte er eine lange Durststrecke, bei der wir nur teilweise intim wurden. Er hatte es echt nicht leicht, aber wir haben alles mit reden, küssen, Umarmungen, Kuscheln überstanden.
...und wenn man sich das kleine Wunder angesehen hat, weiß man auch warum man durchhält! 💖

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Ohja.

Unser Sohn ist jetzt 13 Monate alt und so langsam haben wir uns eingegroovt. Wir sind seit 17 Jahren ein Paar und dennoch. Mir fiel es ungemein schwer beispielsweise zu akzeptieren, dass mein Partner Dinge anders handhabt als ich im Bezug auf unseren Sohn, die extreme Verkürzung der Freizeit hat mich als introvertierten Menschen enorm belastet und ich habe sehr lange gebraucht um wieder ein halwegs anständiges Gleichgewicht zwischen Me-time, Baby und Paarzeit hinzubekommen. Das gelingt immer noch nicht ständig. Mein Partner hatte sehr, sehr viel unter dem Paarzeitverlust zu leiden. Die ständigen Sorgen, der Schlafmangel, das führt schon mal zu Frust und Gereiztheit. Sex war und ist immer mal Thema.

Ich denke geholfen hat am Ende einfach nur zu akzeptieren, dass unser Leben nun eben anders ist als vorher. Dass wir jetzt mehr Familienzeit als Paarzeit haben. Und die geniessen wir tatsächlich auch. Es ist nun mal ein "Platz machen" für eine dritte Person. Wir hatten jetzt vor einem Monat den ersten Paarabend ohne Kind und ich habe den sowas von genossen, mein Mann auch. Also auch das ist wichtig und ich hätte das auch bereits viel früher gemacht, mein Mann war aber nicht bereit den Kleinen vorher abzugeben.

Wir hatten bereits vor der Schwangerschaft damit begonnen einmal die Woche "Datenight" zu machen, damals sind wir dann ins Kino etc gegangen. Jetzt mit Baby haben wir das eisern weiter durchgezogen, nur dass die Datenights nun drastisch verkürzte Abende zu Hause sind, wo wir strikt Sachen als Paar unternehmen (Filme schauen, zocken, Gesellschaftsspiele, manchmal sogar nur reden, kochen, kuscheln etc...). Wir haben das gemacht auch wenn die Laune und Lust am Paarabend nicht da war. Wenn es dann soweit war hat es uns beiden immer gut getan.

Reden, reden, reden. Es stellte sich heraus, dass mein Mann unser neues Leben als "weniger Paarzeit" bewertet hat, ich aber eher als "mehr Familienzeit". Er musste lernen mich "zu teilen" und ich musste lernen ihn nicht zu vergessen/übersehen.

Alle reden immer vom ersten Babyjahr, aber ehrlich gesagt denke ich nicht, dass es damit getan ist. Die Dynamik in einer Partnerschaft ist mit einem Kind für immer verändert und man muss sich immer wieder neu finden, immer wieder Kompromisse eingehen, Bedürfnisse äussern und neu bewerten. Beziehungen sind auch ohne Kind Arbeit, mit Kind dann nochmal deutlich mehr.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr euch wieder findet!

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Du schreibst, ihr seid beide müde. Für mich ist Müdigkeit der Lustkiller und die Konfliktquelle Nr. 1. Wie ist denn eure Schlafsituation tagsüber und nachts? Teilt ihr euch auf, sodass jeder mal Ruhe hat? Mein Mann und ich schlafen seit Geburt getrennt, sodass wenigstens einer gut schläft. In der Regel schlafe ich alleine bei den Kindern, er löst mich am Wochenende dafür dann vormittags ab. Früher dachte ich, getrennte Betten seien das Aus fürs Liebesleben, dabei ist für uns momentan das Gegenteil der Fall. Wenn die Kinder schlafen - notfalls eine Weile in der Federwiege - nehmen wir uns bewusst Zeit zusammen und verabreden uns in einem der Betten.