3 Kinder - Nase voll - oder regretting motherhood?

Hallo,

mit mittlerweile 40 bin ich am Punkt angekommen, die Nase voll zu haben vom Familienleben. Nichts ist so wie ich es gerne hätte. Familiäre Unterstützung Fehlanzeige und mit dem Ehemann verstehe ich mich auch nicht gerade bestens.
Alle Kinder wollte ich. Habe mir das aber im Nachhinein alles anders vorgestellt. Mein Idealbild wäre: Guten Job mit vereinbaren Zeiten haben, genug Geld, Harmonie, Omas, die einspringen und helfen. Nichts, aber auch rein gar nichts davon habe ich.
Die Wohnsituation (Haus zu klein) könnte auch besser sein. Und nun kommt auch noch die Inflation dazu mit allem drum und dran.
Ich liebe Ruhe und Stille. Trotz einem Fast- und einem Teenie scheinbar nicht möglich. Ich hasse diesen Lärm, das Gezanke, ständig ist irgendwas. Meine Kräfte lassen scheinbar nach. Die Kinder sind, außer, wenn sie in der Schule oder beim Hobby sind, immer da. So war das früher bei uns nicht. Wir stromerten herum bis es dunkel wurde. Da hatten die Leute doch überhaupt nicht so viel Arbeit mit den Kindern wie heute.
Ich wünschte, es würde einen Knall geben und alle wären weg. Letztens las ich in einer Diskussion von einer Frau, die schrieb, sie würde am Liebsten alleine weg fahren und ganz lange nicht mehr zurückkommen. Bis sie ausgeschlafen und gechillt hat und endlich wieder ihre Ruhe haben. Sie sprach mir so aus dem Herzen. Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.
Und nein. Es würde auch nichts ändern, mir ein Hobby zu suchen, jede Woche einmal wegzugehen etc. Ich hätte da eh niemanden für.
Ich wünschte mir oft, ich könnte dies alles rückgängig machen. Wieder 25 sein, KEIN Kind bekommen, alleine bleiben, Karriere machen, am Wochenende chillen. Mein Geld nur für mich ausgeben. Frei sein. Und dann denke ich mir, ich bin verrückt oder undankbar. Anderen geht es schlechter.
Es wäre aber in meiner Vorstellung schön. Keine Termine und kommen und gehen, wann man will. Ganz spontan. Und jetzt bitte nicht: Das hast du doch vorher gewusst. Nein, hab ich nicht. Ich habe keine Geschwister gehabt und war bei meiner Oma. Während meine Mutter arbeiten und tun und lassen konnte, was sie will. Daher habe ich so ein richtiges Familienleben ja nie mitbekommen. Vielleicht hätte ich dann gewusst, wie es wird.

Außerdem habe ich Angst vor der Zukunft. Dass die Kinder ewig zu Hause hocken, keine Arbeit finden, ich für sie ewig aufkommen muss. Oder dass ich früh Oma werde und man erwartet, dass ich auf einen kleinen Schreihals aufpasse. Ich werde dann natürlich auf jeden Fall Vollzeit arbeiten, damit der Gedanke gar nicht erst aufkommt.

Ich will einfach nur mal hören, ob es anderen auch so geht. Dreck wo man hinguckt. Nie hat man es so schön wie es vor den Kindern war. Die Freiheit ist weg und kommt nie wieder zurück. Es sei denn, ich haue ab und komme niemals wieder.

Und dann sehe ich kinderlose Bekannte (zugegebenermaßen wenige) und denke: Glückwunsch. Alles richtig gemacht.

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Puh.

Also, klar, jeder ist irgendwann mal ausgebrannt und müde. Jeder braucht mal eine Auszeit und daher kann ich dich einerseits verstehen.

Jetzt das aber: du wusstest wie es mit den Kindern ist, mindestens nach dem 2. muss dir ja klar gewesen sein, dass Mutter sein kein Zucker schlecken ist und dann kam trotzdem das 3.?!

Du WOLLTEST diese Kinder. Du willst, das Oma und Opa mal die Kinder nehmen, aber selber nicht für Enkelkinder da sein, ah okay. Vielleicht geht es den Omas und Opas jetzt genauso. Sie haben dich großgezogen, damit ist ihre Arbeit getan. Die Entscheidung Kinder und wieviele zu bekommen war einzig und allein eure und da muss weder Oma noch Opa her halten und aufpassen.

Wenn du eine Pause brauchst, sprich mit deinen Mann, fahr in den Urlaub. Such dir einen besseren Job, damit du dir ein größeres Haus leisten kannst, oder dein Mann bleibt zu Hause und du gehst Vollzeit arbeiten. Ändern kann man immer was, man muss es nur wollen.

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Die Kunst des Glücklichseins ist es, Dinge anzunehmen, die man nicht verändern kann und das Beste aus jeder Lebenslage zu machen.
Da die Kinder zu groß für die Babyklappe sind (ja, Moni, ich kenne den Cartoon #schein) bleibt nur, sich mit der Situation zu arrangieren und Dinge zu ändern, die einen stören.
Aber die Zeit arbeitet doch für dich, wenn die Kinder 16/17/18 sind, werden sie dich nicht mehr groß beanspruchen.

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Hallo!

Nein, mir geht es nicht so. Ich habe zwei Kinder (10 und fast 9 Jahre alt). Und ich genieße die Zeit mit ihnen sehr. Wenn du 1 Kind hättest oder zwei, dann könnte man deine Gedanken verstehen. Du schreibst, dass du alle drei Kinder wolltest und diese jetzt bereust... das verstehe ich nicht so ganz.

Du schreibst, dass du niemanden hättest, um 1x die Woche wegzugehen... warum?

Warum kommt die Freiheit nicht zurück? Spätestens wenn die Kinder ausziehen, bist du ziemlich frei und kannst dein Leben gestalten wie du möchtest.

LG

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Tja, es kommt immer anders als man denkt.

Dir war wirklich nicht bewusst das Kinder laut sind/sein können? Das kann ich fast nicht glauben. 🙈

Es liegt an dir, jetzt das beste auch für dich aus dieser Situation zu ziehen. Wie das aussehen soll, musst du entscheiden. Winke das doch bitte nicht gleich ab. Vielleicht dauert es eine gewisse Zeit, bis du deine innerliche Balance wiedergefunden hast. Such dir ein paar Kurse raus, von dem was dir Spaß macht. Yoga, schwimmen, ein Büchereiausweis… irgendwas wird es geben, was dir Ausgleich verschafft.

Zum Chaos zu Hause. Je nach alter, können die Kinder ebenfalls mit anpacken. Vielleicht mit kleinen Hilfen. Zb bekommt jeder eine Box, wo alles persönliche Kram reinkommt. Auch ein Staubsauger kann von Kindern gehandelt werden.

Ich hoffe du erntest ordentliche Tipps und kannst den Alltag neugestalten. Denn so wie du aktuell drauf bist, werden das deine Kinder eventuell mitbekommen. Wie schade wäre das für eure Beziehung.

Ich wünsche dir alles gute!!

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Hallo,

man sieht ja gern das Negative und wenn alles schwer fällt und man keine Kraft hat, dann zieht man alles gedanklich durch den Dreck!
Das kenne ich auch - hab ich erst heute wieder hinter mir, da es mir nicht gut ging!

Fakt ist du hast einen Partner, 3 Kinder und ein Haus! Das hast du dir in deinem Leben aufgebaut!
Versuche es positiv zu sehen!
Die Kinder sind ja teils schon Teenies! Gib ihnen Aufgaben! Teilt sie gemeinsam ein, auch wenn sie meinen "es ist unfair" Blabla... So waren wir alle Mal!

Oma und Opa sind grundsätzlich nicht da, um Kinder groß zu ziehen. Deine Kinder sind ja schon älter und können sich auch ganz bestimmt selbst beschäftigen, während du das machst, auf was du Lust hast. Oder gar mit deinem Partner wieder aufregendes erlebst... Entfacht die Liebe neu.

Gehe in dich und Frage dich, was du gerne magst. Schreib dir Ziele auf. Vielleicht willst du z.B. in deinen Job was ändern oder eine Reise machen etc.
Besprich es mit deinem Partner - findet gemeinsam einen Weg und Lösungen!

Das Glück liegt in uns! Mache dir bewusst, was du alles erreicht hast! Wofür du dankbar sein kannst!
Du kannst in einer noch so großen Villa leben, 10 Autos besitzen, einen A**** voll Geld haben - und du wirst unglücklich sein!
Erkenne was dein Leben so kostbar macht! Welchen "Reichtum" du schon jetzt besitzt!

LG

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Deine Kids sind groß, du hast doch mittlerweile wieder Freiraum.. Dann geh doch mal übers Wochenende in ein wellnesshotel, arbeite usw.
Ich frage mich was dich hindert.

Ein Teenie und fast teenie können doch paar Stunden problemlos alleine bleiben und genauso gut nur mit Papa

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Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebten und unsympathisch zu machen möchte ich trotzdem meine Meinung anbringen.
Ich verstehe dich nicht und zwar nicht generell nicht - ich weiß wie anstrengend Mutter sein ist - aber in deiner selbst gewählten Situation und Familienkonstellation verstehe ich dich nicht.
Wenn du genau den selben Text mit einem Kind zu Hause schreiben würdest, du hättest mein vollstes Verständnis. Natürlich sieht man erst, was Eltern sein bedeutet, wenn man ein Kind hat und dann kann man es schlecht wieder zurück geben. Du hast doch bereits nach dem 1. Kind gesehen, wie viel Verantwortung und Stress ein Kind bedeutet. Du hast gemerkt, wie es ist, wenn die erhoffte Unterstützung (wobei das schon recht naiv ist) ausbleibt oder hast du da noch Unterstützung genossen und es locker gewuppt? Okay, selbst wenn das so wäre, du stressfrei, umfänglich unterstützt und ein super pflegeleichtes Anfängerbaby bekommen hast und dann noch der Wunsch nach einem 2. Baby aufgekommen ist, dann DANN musst du doch spätestens bemerkt haben, dass 2 Kinder nicht mehr so easy laufen, oder? Warum, WARUM hast du denn 3 Kinder bekommen um dann erst festzustellen, dass Kinder eigentlich nicht so dein Ding sind??!! Das verstehe ich nicht und da tun mir die Kinder wirklich leid.
Wir haben auch Nachbarn mit 3 Kindern, die überhaupt nicht mit Kindern können und wollen und sie bei jeder Gelegenheit abschieben. Aber 3 mussten es sein.
Nein, ich kenne es nicht. Das soll nicht heißen dass ich mit meinen Kindern nicht mal überfordert wäre oder dass ich mich nicht freue, wenn meine Mama sie mir einmal alle 3 Wochen für Konferenzen etc. abnimmt oder an meinem Geburtstag, damit ich mit meinem Mann Essen gehen kann. Aber generell habe ich 2 Kinder bekommen, weil ich sie gerne bei mir habe und gerne mit ihnen lebe und Zeit verbringe. Tatsächlich graut es mir vor dem Tag, an dem sie mich nicht mehr brauchen werden.
Zum Glück war, obwohl das 1. ein Schreibaby war, das Kinder haben „mein Ding“ und nur deswegen habe ich mich für ein 2. Kind entschieden (aber gegen ein 3.) weil ich dafür noch Zeit, Kraft und Lust gehabt habe. Das kann man ja durchdenken und abwägen und MUSS man auch.
Ich habe leider keinen besonders guten Rat.
Vor allem scheinen deine Kinder ja schon selbstständiger zu sein, da du schreibst, dass sogar schon ein Teeni mit dabei ist.
Wie alt sind deine Kinder denn? Beanspruchen sie dich wirklich noch so dermaßen oder ist die das wenige zu viel? Ich weiß gar nicht, ob es für das Alter deiner Kinder noch einen Babysitter gibt oder was dir helfen könnte. Vielleicht jemanden der dich im Haushalt unterstützt? Was machen deine Kinder denn, wenn sie zu Hause sind? Inwiefern beanspruchen dich so große Kinder noch? Oder gibt es noch ein Kleines?
Und wenn du keine Lust hast, dich um dich mal um die „Schreihälse“ deiner Kinder zu kümmern, kannst du die Großeltern ja aktuell bestens verstehen.
Ich glaube ich bräuchte noch mehr Info um das richtig einordnen zu können und nicht ungerecht dir gegenüber zu sein.

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Hallo,

erstmal finde ich es sehr mutig von dir, deine Gedanken in die Richtung auszusprechen und gnadenlos ehrlich.
Es klingt sicherlich in den Ohren mancher hier hart und kalt gegenüber deiner Familie, aber ich verstehe was du sagen möchtest und verurteile dich auch nicht dafür.
Ich behaupte auch mal, dass es unzählige Frauen und bestimmt auch Männer gibt, die nachträglich ihre Elternschaft bereuen, nur ist das natürlich ein ähnliches Tabu-Thema wie der Tod oder Suizid, deshalb spricht das keiner offen aus.

Ganz ehrlich, niemand von uns weiß, womit man sich auf das Elternsein einlässt, ich hasse auch diesen Spruch "Du wolltest es ja so." oder "Du hast das doch vorher gewusst." Ich finde das sehr stumpfes und einseitiges Denken, oft von Leuten, die nur ihre eigene rosa Seifenblase kennen.
Ich habe in meiner Erinnerung übrigens auch das Gefühl, dass meine Mutter mit uns Kindern wesentlich weniger Stress und Arbeit hatte, das war keine Rundumbetreuung wie teilweise heute üblich und andere Kinder liefen auch draußen rum und wurden nicht von ihren Eltern bespaßt.

Nichtsdestotrotz wirst du hier sehr wahrscheinlich nicht auf viel Gegenliebe stoßen, vermute ich, und es ist auch für jemand, der im Familienleben total aufgeht, nicht so leicht zu verstehen.

Dein Satz "ich wünschte, es würde einen Knall geben und alle wären weg." schockiert mich allerdings schon sehr.
Bist du dir sicher, dass bei dir nicht vielleicht eine Depression vorliegt? Der Gedanke kam bei mir auf, weil du ja ursprünglich alle Kinder wolltest, aber jetzt nur noch das Negative in der Familie siehst.
Kannst du mit deinem Mann über deine Gefühle sprechen? Viel sagst du über euer Verhältnis ja nicht.

Du klingst ziemlich frustriert und unglücklich. Irgendwo solltest du dir Hilfe holen, mit jemand sprechen, der dir vielleicht eine andere Sicht auf die Dinge gibt..
Ich war übrigens vor ein paar Jahren auch sehr frustriert und auf dem Wege eine verbitterte alte Frau zu werden, das konnte ich inzwischen aber mit (nachträglich) guten Fügungen/ Veränderungen, Arbeit an mir selbst und Vergangenheitsbewältigung aufhalten.

Deine Familie kann nichts dafür, dass du unglücklich bist.

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/Ich wünschte, es würde einen Knall geben und alle wären weg/

Harte Worte, und ich hoffe das du diese irgendwann nicht noch bereuen wirst.

Zum Teil kann ich dich wirklich verstehen. Ich habe vier Kinder hier rum tipseln. Mein Mann arbeitet bis nachmittags. Ja, ist halt so. Entweder setze ich mich in eine Ecke und schmolle über mein unperfektes Leben. Oder ich gestehe mir ein, dass es manchmal nicht leicht ist. Im groben aber nicht perfekter sein könnte. Und dazu gehören auch Ecken und Kanten.

Bevor du Kinder bekamst, hattest du eine idealvorstellung. Diese war ja schon sehr rosarot. Es ist nun wie es ist. Sei froh und dankbar. Ja, und natürlich darfst du dich auch ärgern. Aber im Grunde hast du die Fäden in der Hand. Du kannst was ändern. Wenn du willst. Lass dich nicht fallen. Du hast bisher drei Kinder groß gezogen. Das ist schon eine sehr gute Leistung! Und bald kommt die Zeit, in der du die Ruhe wieder genießen kannst. Wo du dir keine Sorgen um Betreuungen, Schule, Platzmangel, dreck in der Wohnung, Krankheiten etc. machen musst.

#liebdrueck Alles gute dir