Rieseneklat Familie am Nikolaustag

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß eigentlich gar nicht was ich mir von diesem Post hier verspreche, aber ich muss mir etwas von der Seele schreiben. Es kann etwas länger werden, da ich leider etwas ausholen muss. Sorry, dafür..
Ich habe einen 2 jährigen Sohn und stehe seither schon länger in Konflikt mit meiner Mutter. Es brodelt schon lange extrem unter der Oberfläche und heute ist es so richtig eskaliert und das vor der ganzen Familie, was mir ehrlich gesagt unglaublich peinlich ist. Ich und meine beiden Geschwister hatten eine schwierige Kindheit. Es gab wenig Liebe, vor allem für meine Schwester und mich. Mein Bruder war der Jüngste und auch noch ein Junge. Er wurde bevorzugt - hatte es dennoch nicht einfach.
Wir wurden geschlagen, erpresst, beschimpft und niedergemacht. Du bist zu dick, zu dumm, etc.. alles habe ich gehört. In meiner Jugend hat sie das nicht mehr gemacht. Allerdings hat sie sich nicht für mich interessiert. Wenn ich nach Hause kam, lag sie auf der Couch. Sie hat TV geguckt und ich bin an ihr vorbeigehuscht in mein Zimmer. Ich hätte es so gerne Mal gehabt, dass mich jemand Mal fragt wie mein Tag war.. ich würde auf Arbeit gemobbt und mir ging es richtig schlecht. Ich ging in mein Zimmer und hab mich mit Süßigkeiten vollgestopft. 10 Kilo habe ich innerhalb 1 Jahres zugenommen. Nie hat mal einer gefragt was mit mir los sei.
Meine Schwester hatte früher mit ihr viele Konflikte und ewig keinen Kontakt. Seit ihre Kleine auf der Welt ist, ist das Verhältnis besser geworden. Bei mir ist genau das Gegenteil passiert. Meine Mutter liebt ihre Enkel, aber es kommen einfach so viele Erinnerungen aus meiner Kindheit und leider habe ich den Fehler gemacht mich mit ihr im ersten Jahr meines Sohnes mehrmals die Woche zu treffen.
Sie hat ihn mir dann immer aus der Hand gerissen, ihn Sohnemann genannt, mir den Wagen abgenommen. Etc... Ich hab den Kontakt dann eh reduziert, aber 1x/Woche hat er einen Omatag. Und auch bei Geburtstagen, Nikolaus etc sehen wir uns. Sie hat dann die Angewohnheit mich zu verfolgen wenn ich mit meinem Sohn in einen anderen Raum gehe, wenn er fällt und ich ihn trösten möchte, springt sie auf und kommt mir zuvor etc... Es hat sich dann leider so gesteigert, dass mein Sohn nur noch zu ihr gegangen ist.. das ist natürlich auch dem häufigen Kontakt im 1 Jahr geschuldet. Ich habe oft mit ihr gesprochen, dass sie sich bitte etwas zurücknehmen solle, aber sie hat mich dann immer als blöd hingestellt. Ich denke, dass sie bei den Enkeln etwas gut machen möchte, aber das kann sie nicht. Heute ging es wieder um etwas ähnliches und auch darum, dass der Kleine eine eigene Süßigkeiten Schublade hat und sich daraus bedient. Sie gibt ihm alles und meint dann, dass ich da nix zu melden habe, denn sie ist MEINE Mutter. Ich bin dann leider völlig ausgerastet und habe ihr 1000 Dinge an den Kopf geworfen, die anderen haben alles mitbekommen. Am Donnerstag habe ich Geburtstag und sie wird nicht kommen hat sie gesagt und auch meinen Sohn brauche ich nicht mehr zum Omatag bringen (sie weiß, dass ich mit meiner ehemaligen Firma vereinbart habe, dass ich an diesem Tag ab Januar zu arbeiten beginne) Wieder mal erpresst sie mich damit. Mein Freund versteht mich nicht, er meint ich sei ein schwieriger Mensch, ich solle doch der Oma die Freude lassen. Aber ich kann nicht Mal meinem Sohn die Windel wechseln, weil sie dann sofort angerannt kommt und an der Windel mitzieht.. ich kann ihn nicht anziehen, ausziehen.. nix. Alles will sie machen. Sie kauft ihm Kleidung und zieht ihn dann am Omatag komplett um. Ich finde es krank und es ärgert mich wahrscheinlich noch mehr weil ich an meine Kindheit denke und es ihr einfach nicht gönne. Andererseits mag ja mein Sohn seine Oma. Ich wünschte sie könnte einfach normal sein. Sicher darf sie mit ihm spielen und auch mal Süßigkeiten geben etc aber mich auch Mutter sein lassen. Vielleicht hat ja jemand einen Input oder ein paar aufmunternde Worte für mich.

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Naja, was du erwartest ist „wasch mich aber mach mich nicht nass“. Du benötigst Ihre Unterstützung, willst sie aber nur zu deinen Bedingungen. Wenn du weißt wie sie ist unfassbar nicht akzeptierst, darfst du dich nicht von ihr abhängig machen…

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Du lässt kein gutes Haar an deiner Mutter, aber willst, dass sie dein Kind betreut, wenn du arbeiten gehst?
Das verstehe, wer will.
Überlegst du jetzt, zu Kreuze zu kriechen, damit sie nicht den Omatag streicht?

Ich würde mich eher distanzieren und mich nicht von ihr abhängig machen/erpressbar machen.
Das sind doch die gleichen Spielchen wie in deiner Kindheit und du lässt das zu.

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Ich verstehe, dass das aus Sicht von Außen komisch ist. Die Kinder lieben sie aber.
Die beiden würde sie nie schlecht behandeln.
Ich fühle mich in ihrer Gegenwart wieder wie ein kleines Kind. Es geht hier um mich. Ich habe aber irgendwie ein schlechtes Gefühl dem Kleinen die Oma vorzuenthalten

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Ich hatte solch eine Mutter, wie du sie beschreibst und habe den Kontakt ganz abgebrochen.
Meine Mutter hatte tatsächlich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung (auch wenn dieser Ausdruck mittlerweile inflationär gebraucht wird).
Demütigen, Kleinhalten, vor anderen schlecht machen - sind die üblichen Verhaltensweisen.
Niemals hätte ich meiner Mutter meine Kinder anvertraut, vor allem nicht meinen sensiblen Ältesten.
Zur Zeit macht sie ja nur dich fertig, indem sie dein Kind benutzt, um dir zu zeigen wie unfähig du bist, so wie schon in deiner Kindheit.
Google Mal "töchter narzisstischer Mütter" - mir sind damals die Augen aufgegangen.

Und für die Betreuung würde ich mir eine Alternative suchen.

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Sie behandelt dich wie ein Kind und nicht wie einen Erwachsenen.

Aber es gehören 2 dazu-- einer der machen darf und einer der es mit sich machen lässt.

Nachdem was du über deine Kindheit schreibst, verstehe ich nicht, warum man dann nur weil man selber ein Kind hat, wieder den Kontakt aufbaut--es hat sich ja im Grunde nichts geändert-- sie macht was sie will und du reagierst.

Ich würde zusehen, dass mein Kind eine Tagesmutter bekommt und sonst den Kontakt auf ein Minimum beschränken--dein Kind bekommt alles mit und sitzt später immer zwischen den Stühlen.

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Wir hatten schon Kontakt als ich Erwachsen war. Nicht so oft wie jetzt. Aber seit mein Sohn da ist kommt mir meine Kindheit erst so hoch

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Ich kann das sehr gut verstehen: die TE wünscht sich unbedingt die Anerkennung Ihrer Mutter, eben weil ihr immer gesagt wurde, dass sie nichts kann und sie zu klein war, sich dagegen zu wehren.

Genau darin besteht die Macht der Mutter.

Um da raus zu kommen, hilft oft wirklich nichts anderes als Kontaktabbruch, weil man jedesmal in ihrer Gegenwart wieder ganz klein, zum Kind wird.
Bei mir hat schon die vorwurfsvolle Stimme am Telefon gereicht und dabei war ich eine gestandene, beruflich erfolgreiche Frau in den dreißigern.

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Die Tatsache, dass sie sofort sagt, du brauchst deinen Sohn nicht mehr bringen zeigt doch, dass es ihr leider nicht um den Kleinen geht. Sonst würde sie das nicht sofort androhen und, so sehe ich es auch,ihn benutzen um dich zu erpressen. Wenn sie was gut machen will an ihren Enkeln, dann doch nicht so - und dabei stellt sie dann ihre Bedürfnis danach etwas wieder gut zu machen über alles andere. Ich würde auch schleunigst eine Tagesmutter oder Kita suchen, damit du nicht von ihr abhängig bist. Dann musst du deinem Sohn den Kontakt zur Oma nicht vorenthalten, kannst es aber dosieren und bist nicht erpressbar. Wenn es so ist, wie du beschreibst, finde ich es wirklich übergriffig wie sie sich verhält. Allein dass sie ihn 'Sohnemann" nennt..Geht gar nicht! Sofort verbessern wenn du es mitbekommst! Wie reagiert sie denn wenn du da was sagst? Ich hoffe doch, du sagst was?! Es klang eher so, als würdest du sonst viel runterschlucken und jetzt bist du explodiert. Das hat sie vielleicht auch einfach überfordert...

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Nein, ich hab schon oft was dazu gesagt und wir sind schon mehrmals aneinander geraten. In meinen Augen ist das Verhalten krankhaft. Sie ignoriert mich manchmal wenn ich es verbessere oder sagt, dass es ihr nicht aufgefallen ist. Sie hat gemeint ich wäre eifersüchtig. Das kommt so rüber und ja es wurmt mich wenn mein Sohn zu ihr rennt wenn er was hat. Nicht immer, er kommt auch zu mir und er sagt auch nur Mama zu mir und Oma zu ihr.. er kennt schon den Unterschied natürlich - aber es geht ums Prinzip. Sie sagt, dass ich sie immer für alles kritisiere. Ich hab sie gefragt warum sie es dann trotzdem immer wieder macht. Dann sagt sie, dass ihr das nicht auffällt. Später als es hitziger wurde hat sie sich ganz nah vor mein Gesicht gestellt und gesagt : Ich bin deine Mutter! Ich habe hier das Sagen. Ich hab gesagt: Du hast hier gar nichts zu sagen. Ich bin die Mutter des Kindes. Also sie denkt, dass sie über mir steht als meine Mutter und somit die Entscheidungen treffen kann. Dann ist sie in die Küche gestürmt und hat neben allen eine Szene gemacht und gemeint: damit alle Mal hören wie ich sie behandle. Die anderen natürlich peinlich berührt. Meine Schwester hat dann gelacht und gesagt, wie peinlich das ist. Die haben sich fremd geschämt. Und ich mich auch! Beide haben wir uns benommen wie Idioten. Dabei möchte ich einfach als Erwachsene Person anerkannt werden

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Jedem gehen mal die Nerven durch oder man macht Sachen für die man sich schämen muss. Allerdings verblassen die relativ schnell und irgendwann denkt man sich einfach.. Shit happens..

Deine Mom wirst Du nicht ändern können aber Du kannst es. Wenn Du als Erwachsene wahrgenommen werden willst dann sei es einfach. Eine komplizierte Kindheit hinter sich zu lassen ist ein guter Schritt dazu. Solange Du ihr das vorwirfst bleibt ihr immer in diesem Mutter / Kind Kreislauf. Sie hat viele Fehler gemacht.. Deine Chance ist es jetzt es besser zu machen mit deinem Sohn.

Gib ihr auch die Chance sich zumindest als Oma zu bewähren, mach ihr aber klar dass du das sagen hast bei wichtigen Dingen wie z. B. eine gesunde Ernährung (Stichwort Süßigkeiten). Hier musst du ihr Grenzen setzen, versuch aber in Zukunft sachlich zu bleiben.

Wenn sich nichts ändert bzw sie weiterhin versucht dich mit dem Betreuungsangebor zu erpressen hilft tatsächlich nur Alternativen zu suchen.

Alles gute

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Kurz und knapp: such für dein Kind dringend eine andere Betreuung für deinen Arbeitstag.
Dann solltest du dich fragen, ob es sinnvoll ist, deine Kindheit therapeutisch aufarbeiten zu lassen.
Anders wirst du dich vermutlich nie von deiner Mutter lösen und den Absprung in ein eigenes, selbstbestimmtes Leben schaffen. Schaffe Distanz zwischen dir und ihr. Mir scheint, dass es sich dein Freud auch etwas einfach macht.
Aber wir kennen ja nur eine Seite.

VG

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Hallihallo danke für den Beitrag. Ja, er macht es sich einfach. Er hat den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen. Ich soll lt ihm aber vergessen was in meiner Kindheit war, auch wenn ich jetzt Erwachsen bin. Ich soll froh sein, dass sich jemand so gut kümmert, meint er. Damit hat er ja nicht unrecht. Sicher ist es praktisch wenn man schnell Mal die Oma fragen kann ob sie mein Kind nimmt wenn ich einen Termin habe. Aber ich will mich dafür auch nicht erpressen lassen. Wahrscheinlich hat er auch damit Recht, dass ich ein schwieriger Mensch bin. Ich zerdenke und hinterfrage sehr viel.

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Klar, für deinen Freund ist es praktisch, wenn du euer(!) Kind bei der Oma abgeben kannst.

Lass mich raten:
Wenn du einen Termin hast (Arzt, Frisör, Arbeit) geht das Kind zur Oma, es sei denn, der Papa ist zufällig sowieso Zuhause.
Wenn er einen Termin hat, nimmt er ihn einfach wahr, das Kind ist ja bei dir.

Wäre ja unpraktisch, wenn Oma wegfällt und er demnächst auf deine Termine Rücksicht nehmen müsste...

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Kurz und knapp: Deine Mutter ist schon immer ein schwieriger Mensch, ihr habt schon immer Konflikte, du bist geprägt durch deine Kindheit und möchtest es für deine Kinder anders.

Du kannst deine Mutter nicht ändern, sie wird nie anders sein als sie immer war. Aber du kannst dich ändern und deinen Umgang mit ihr.

Was ich tun würde: Kontakt auf ein Minimum reduzieren, mir für das Kind eine anderweitig Betreuung organisieren (Babysitter, Leihoma, Tagesmutter, Kita), mein Leben unabhängig von meiner Mutter organisieren, keine festen Oma-Tage mehr nur noch sporadisch , meine Kindheit und mein daraus resultierendens Verhalten mit fachlicher Hilfe aufarbeiten, ein freies ungezwungenes Leben führen.

Alles Gute

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Deine Kindheit klingt traurig. Umso unverständlicher, dass du sie für deinen Sohn so nutzen möchtest. Hier sind viele Mütter die ihre Kinder nicht zu den Schwiegereltern geben, weil diese veraltete Ansichten haben. Und du möchtest trotz dieser Erfahrungen die dich nicht gerade positiv geprägt haben den engen Kontakt für deinen Sohn.

Wenn man jemanden so braucht und nutzen möchte, dann hat derjenige auch ein wenig Handlungsspielraum. Dann habe ich zu demjenigen vollstes Vertrauen.

Du hast kein Vertrauen. Alles was sie macht stört dich. Du hast furchtbar schlechte Erfahrung gemacht mit ihr. Du findest ihr Verhalten krank. Alles was sie macht triggert dich. Warum um alles in der Welt willst du sie denn dann für dein kostbarstes hab und gut einsetzen. Sag nicht, weil sie zu deinem Sohn nett ist. Das reicht doch nicht.

Schwierig ist deine Mutter, aber auch du. Kapsel dich ab. Stellt euch komplett auf eigene Beine. Und such dir wen der dir hilft deine Erfahrungen zu verarbeiten, die da noch in dir brodeln.

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Du stellst dich unglaublich an. Meine Mutter war auch so, als ich klein war. Leider ziemlich genauso. Jetzt kann ich leider objektiv sagen (bis auf das Schlagen und Schimpfen), dass sie unglaublich überfordert war mit drei kleinen Kindern und mein Vater war viel im Ausland unterwegs. Sie war Wochen-Monate mit uns alleine und finanziell war es oft knapp. Keine Unterstützung der Familie, es war nur sie mit uns. Ihre Eltern haben sie geschlagen, streng erzogen, sie hat bei uns das gleiche gemacht. Ich habe den Kreis durchbrochen und mache es nicht mehr.

So was ich sagen will, du bist jetzt erwachsen und wie du schreibst - lieben die Kinder ihre Oma. Deine Kinder beurteilen das hier und jetzt und nicht das, was sie als junge Frau vor 25-30 Jahren gemacht hat.

Du musst im Sinne deiner Familie lernen die Vergangenheit ruhen zu lassen. Damit meine ich nicht vergessen - aber verzeihen. Du versaust dir sonst selber das hier und jetzt. Und auch das schöne, was deine Kinder aus der Beziehung ziehen können. Und sei bitte!!!! nicht eifersüchtig, dass dein Kind deine Mutter mag! Kinder dürfen mehrere Leute lieben - und auch andere, als du! Alles andere ist egoistisch.

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Liebe TE, nein, du stellst dich nicht an.
Lass dich bitte von diesem miesen Kommentar nicht beeinflussen.

Jeder nimmt Traumata aus der Kindheit anders mit - denn wir sind Menschen und alle unterschiedlich.
Ich denke, ihr solltet wirklich massiv auf die Bremse treten und den Kontakt so weit wie möglich herunterfahren. Und zeitgleich überlegst du dir, ob du den Kontakt so überhaupt weiterhin willst.
Deine Kindheit kommt jetzt wieder hoch, als Mama eines jungen Kindes vollkommen normal. Das wird dich auch weiterhin noch begleiten.
Es kann schlimmer werden oder besser. Aber dein Kind ist dem und deinen Emotionen ausgesetzt. Wenn DIR der Kontakt nicht gut tut, dann tut er in den wenigsten Fällen deinem Kind gut. Zumal wenn dein Kind sehen muss, wie permanent mit dir umgegangen wird.
Ich würde wirklich ausreichend Zeit einpacken und überlegen, wie es für dich und deine Mutter weitergehen soll.
Und schau schon mal nach einer Alternative für die Betreuung.
Denn ich stimme zu - dass sie dich damit so erpresst, ist ein richtig mieses Zeichen.