Egoistische Eltern

Hallo zusammen

Meine Eltern sind in meinen Augen beide total egoistisch und narzisstisch.
Wieso?
Nun, als ich schwanger wurde, sagte mein Vater, dass es ihn stört, Opa genannt zu werden (er fühlt sich alt dadurch). Es folgte ein einziger Besuch und eine Kontaktaufnahme, während der SS und auch jetzt 1.5 Jahre nach der Geburt.
Es interessiert ihn null wies mir geht oder ob ich was brauche oder sonst etwas..

Meine Mutter ist eine Person, die generell in meinen Augen narzisstisch und egoistisch ist. Sie denkt nur an sich selbst und nimmt nie Kontakt mit mir auf. Ebenfalls nach der Geburt folgte kein einziger Besuch, es folgte kein wie geht es dir, wie kann ich dir helfen.. mir ging es schlecht nach der Geburt und sie sagte nur, ah du bist glücklich - das musst du ja sein nach der Geburt. Sehr bedrängend formuliert, als ob dies die einzige Antwort wäre, die geduldet wird. Generell hört sie bei Problemen nicht zu oder wirft mir meine schlechten Gefühle vor. Sie lässt mich fühlen, als ob ich mich nicht frei ausdrücken sollte. Wenn ich es tu, merke ich, wie sie ablehnend reagiert oder desinteressiert. Nach der Scheidung ist sie durchgedreht. Sie nahm 30kg ab, machte Schönheitsoperationen, hungerte und wollte meine Kleider anziehen. Ging feiern und sagte, sie fühle sich wieder wie 20. Es war für mich sehr schlimm das mit anzusehen, sie war unreif und es war einfach komisch für mich!! Sie fragte nie wie die scheidung für uns kinder ist, sondern jammerte 4(!) Jahre ununterbrochen von sich selbst. Ich bekam selbst Depressionen dadurch. Sie bezog alles nur auf sich selbst, spielte das Opfer, obwohl sie es nicht ist, versuchte uns alle gegen den Vater aufzugleisen und zu manipulieren mit Kontaktabbruch.
Sie hat mich schon in der Kindheit emotional misshandelt und vernachlässigt. Sie gab mir ein starkes Medikament mit sehr jung, ein gefährliches und umstrittenes Medikament ohne dies wirklich zu diagnostizieren, sie befahl mir welchen Beruf ich zu lernen hatte.. sie benutzte mich als gratis Psychologen, währenddem sie mir nie zuhörte... sie schickte mich verantwortungslos mit jungen Jahren in gefährliche Situationen und überliess mich einfach mir selbst. Half mir nie.

Ich weiss einfach nicht, wie ich mit dem Desinteresse meiner Eltern umgehen soll. Ich fühle mich ständig so, als ob sie mir meine gesamte Lebenskraft aussaugen, sie wollen immer Aufmerksamkeit für ihre eigenen Belange, aber mir hören sie nie zu. Ich fühle mich ausgelaugt, die Beziehung ist nicht im Gleichgewicht. Beide sind psychisch instabil weswegen Ich mir täglich Sorgen mache. Was soll ich nur tun? Und ja darüber mit ihnen geredet habe ich, erfolglos... ich habe nun den Kontakt sehr limitiert und abgebrochen aber trotzdem bin ich jeden Tag traurig über die fehlende Bindung und die Beziehung.. was soll ich tun? grazie

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Ich denke du solltest das alles mit einem Therapeuten aufarbeiten.
Nur so kannst du Wege finden, wie du mit der Situation umgehen sollst.

Wünsche dir alles Gute!

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Liebe TE,

da schließe ich mich meiner Vorschreiberin an, hol dir psychologische Hilfe. Deine Eltern haben genug Schaden angerichtet.
Und da würde ich auch weiterhin den Kontakt abgebrochen halten an deiner Stelle. Mach dir man nicht zuviele Sorgen um sie. Das wird dich sonst auffressen. Ich habe zwar keine Eltern, die narzisstisch sind, aber Familienangehörige. Und da gab es genug Ärger. Auch wenn es dir schwerfällt, solltest du lieber Die-können-mich-mal-Schiene einschlagen. Sonst werden sie dir weiterhin schaden.

Alles Gute für dich und LG
Hinzwife

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Ich kenne das, stecke genau jetzt auch in diesem Gefühlswirrwarr und habe (nicht zum ersten Mal) den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Mir passiert genau das gleiche wie dir, wenn ich mit ihr zusammen bin.
Gleichzeitig bin ich total niedergeschlagen und traurig, weiß aber dass es richtig ist, den Kontakt zu minimieren.
Mein Bruder und ich sind uns einig, dass sie uns nicht gut tut und wir ihr auch nichts schuldig sind. Wir haben die gleichen Erfahrungen mit ihr gemacht, obwohl sie immer wieder, bis heute versucht, Unfrieden zwischen uns zu säen. Schafft sie aber nicht mehr zum Glück, weil wir uns jedesmal beieinander rückversichern und miteinander reden.
Bei meiner Mutter habe ich endgültig jegliche Hoffnung aufgegeben, dass sie sich nochmal ändert.
Dir empfehle ich ganz dringend eine therapeutische Aufarbeitung deiner Eltern-Kind-Beziehung. Habe das selbst hinter mir und trotzdem ist es sauschwer da wirklich loszulassen.
Ich schwanke gerade die letzten Tage zwischen Trauer und Wut. Wut gibt mir persönlich Energie, bei Trauer habe ich Angst, in die Depression abzufallen.

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Übrigens meine Mutter war bei der Geburt meiner Großen 48 und wollte auch nicht Oma genannt werden. Häufig wurde sie für die Mutter gehalten und hat das nicht korrigiert. Heute ist sie 71 und da klappt das nicht mehr so.

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Oft habe ich das Gefühl je mehr die Eltern versagen desto mitfühlender sind die Kinder..

Weit weit weg von ihnen.. Distanz und auf sie sch.....

Therapie machen.. Tu was dir gut tut!!

Mehr fällt mir nicht ein

Ganz liebe Grüße

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Ich erzähle dir kurz von mir und meinem Onkel und hab dann einen Rat für mich.

Wir sind auch mit narzisstischen Müttern aufgewachsen. Wobei meine Mutter (die Schwester meines Onkels) eben auch mit einer narzisstischen Mutter aufgewachsen ist.

Ich habe mich sehr schnell emotional unabhängig gemacht, bin mit 18 ausgezogen und nie wieder gekommen, bin auch immer weiter weg gezogen.
Mein Onkel ist im Dunstkreis seiner Mutter geblieben, als Sonnenkind.
Der ist ein Wrack. Er kann seit Jahren nicht mehr schlafen, er hangelt sich von einer psychischen Reha zur nächsten und am Ende geht es immer nur diese Mutter.

Ich müsste auch dringend mal zum Therapeuten, allerdings kann ich noch ganz gut leben und noch besser, seit meine Mutter nicht mehr lebt. Die besagte Mutter meines Onkels lebt noch, was auch meine Großmutter ist. Ich habe den Kontakt eingestellt.
Aber sobald ich mit jemandem aus der Familie über diese Frau rede, kann auch ich danach nicht schlafen, bzw brauche sehr lange, bis ich mich wieder runter gefahren habe um schlafen zu können.

Jetzt mein Rat.
Geh, erwarte nichts mehr von deiner Mutter, deinen Eltern!
Bau dir deine eigene Familie auf. Ich hoffe sehr, dass du das gleiche Glück hast, so einen herzensguten Partner zu erwischen.
Manche Eltern sind einfach keine Eltern, das muss ins Herz. Du änderst daran nichts. Geh auf Abstand, nicht mehr als ein Guten Tag und auf Wiedersehen und lass dir kein schlechtes Gewissen machen.
Am besten holst du dir dazu Therapeutische Hilfe.

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Es war richtig, dass du den Kontakt erstmal abgebrochen hast. Seit Jahren kostet dich ihr negatives Verhalten viel Energie und laugt dich aus.
Natürlich tut es trotzdem weh, aber der Schmerz wird mit der Zeit aushaltbar und du wirst merken, wie du wieder Selbstwertgefühl aufzubauen beginnst.
Vielleicht schafft ihr in der Zukunft wieder Kontakt, aber dazu musst du selber mal auf die Beine kommen und dich stark genug fühlen, ihr Verhalten auszuhalten. Sie werden sich nicht mehr groß ändern. Also erstmal lass den Kontakt ruhen, erhole dich davon lass dir gegebenenfalls auch durch einen Therapeuten helfen, und wenn es dir wieder besser geht, dann kannst du entscheiden, ob du wieder Kontakt willst.
Alles Gute noch
Nike

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Ich sage dir als Leidensgenossin aka "Kind toxischer Eltern": Distanzieren dich.

Es ist ein Prozess aber "las los", wie weit du dabei gehst, das musst du entscheiden, aber warte nicht darauf, dass sie sich ändern. Sie werden nicht die Eltern sein die du dir wünscht, sie werden sich nicht einfach ändern. Frage dich ob du mit diesen Menschen, wie sie jetzt sind, Kontakt willst oder du nur an der Idee/Fantasie hängst von liebevollen Eltern. Das sind sie nicht und werden sie wohl auch nicht werden, du siehst es ja.

Toxische Eltern sind nicht selten toxische Großeltern, dass man sich mit dem Enkel "ändert" braucht Einsicht und Willen sich zu ändern - das ist definitiv die Ausnahme. Mit Distanz tust du deinem Kind also was gutes.

Freue dich, dass sie desinteressiert sind und dich nicht bedrängen.

Ich zB war dafür da meiner Mutter die Liebe zu geben, die meine Großmutter ihr nicht geben konnte/wollte. Sie brauchte mich emotional, war für mich jedoch nicht da und hat mich Vernachlässigt aber auch geschlagen. Es war eine total ambivalente gestörte Beziehung und ich realisierte das erst mit ende 20! Ich kannte es ja nicht anders.
Sie klammerte, aber ich sollte ihr keine Probleme machen. Ich sollte für sie da sein. Es ging dabei immer um sie. Ich habe mich bereits in der Grundschule selbstverletzt, ich war überfordert, brauchte Hilfe. Sie ging nie mit mir zu Arzt oder Psychologen, ich war da 9 und verletzte mich von da an lange selber bei Stress, weil ich meine Emotionen nicht regulieren konnte (es hat quasi die Anspannung (ein kribbeln) überschrieben. Schwer zu erklären) Zum Glück mache ich das seit 10 Jahren nicht mehr.

Das schlimmste war die emotionale Gewalt und das Vernachlässigen, die isolation von anderen potentiellen Bezungspersonen (ich konnte/durfte niemand anderen trauen), die emotionale Erpressung und das "sich selber überlassen sein". Erst als ich ausgezogen bin ging es mir langsam besser.

Ich habe mehrere Therapien hinter mir.
Ich habe sogar versucht mit ihr zu reden (in ich-Botschaften ohne Vorwürfe) es kommt nichts an, sie ignoriert meine Aussage, Gaslightet mich (ich darf mich nicht so fühlen, wie ich mich fühle, weil sie es nicht so schlimm findet) oder spielt es runter.
Ich habe letztendlich den Kontakt abgebrochen, als mein Kind geboren wurde (also 1 Jahr danach). war da auch kurzzeitig bei einem Therapeut, weil es mir schwer fiel das durchzuziehen. Ich wurde im wechsel Bedroht, angefleht, runter gemacht, emotional erpresst usw. und das über alle Kanäle. Hin und wieder schickt sie Flying Monkeys aber ich habe mit den meisten Verwandten eh keinen Kontakt und auch kein Vertrauen.

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In deinem letzten Absatz schilderst du genau die Methoden, die meine Mutter auch bis heute anwendet. Nur dumm, dass mein Bruder und ich nicht mehr darauf reinfallen. Unsere Verwandten wollen zum Glück nichts mit ihr zu tun haben.