Wie laufen bei euch Verwandtenbesuche (auch zu Weihnachten) ab?

Hallo ihr Lieben,
Ich bin mir nicht so ganz sicher, wie ich mein Problem, wenn es überhaupt eines ist, beschreiben soll. Kurz gesagt, mein Sohn (3 1/2) hat sich seit er in den Kindergarten geht, sehr gewandelt. Er ist wilder, frecher und agiler geworden. Finde ich ganz generell eigentlich positiv, da er vorher wirklich eher sehr eigenbrödlerisch, etwas ängstlicher und schwieriger zu bespaßen war sag ich mal. Nun ist es bei Verwandtenbesuchen etwas schwieriger geworden eine schöne Zeit zu haben... Irgendwann kommt halt der Punkt, an dem er viel tobt, sehr sehr albern wird, laut und wenn der Onkel, der selbst ein Kindskopf ist, noch Öl ins Feuer gießt, dann hat man das Gefühl gleich müssen wir 112 rufen, weil gleich die kleine Cousine oder der eigene Sohn gegen die Tischkante knallt...
Also kurz gesagt bzw kurz gefragt: Wie nehmt ihr bei Feiern das Feuer ein bisschen raus, bringt ein bisschen Entspannung rein? Oder lasst ihr die Kinder einfach machen? Oder müssen wir bis die Kinder ins Schulalter kommen Weihnachten lieber zu Hause feiern? 🤣
Liebe Grüße und schöne Weihnachten euch allen!

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Einfach alle wenn man merkt dass der Moment kommt an die frische Luft packen? Auch den Erwachsenen tut ein Spaziergang mehr als gut.
Wenn man nur in der Bude hockt ist das normal.

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Also ich erinnere mich, dass bei mir und meinem Bruder es früher ähnlich war :-) ist ja auch ganz normal in einem bestimmten Alter. Irgendjemand ist dann immer mit uns eine Stunde spazieren gegangen oder vielleicht kurz auf den Spielplatz. Wir konnten uns etwas austoben und haben danach aber auch nochmal etwas runterkommen können.

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Raus gehen! Meine Kinder müssen aber eh (egal wo wir sind) täglich mindestens eine Stunde draußen sein, am besten gleich Vormittags..sonst brennt die Luft 🙈
Hier bei meinen Eltern gibt es dann ein extra Spielzimmer wo alles liegen bleiben darf und wenns den Erwachsenen im Wohnbereich zu laut und wild wird dann geht einer mit den Kindern ins Spielzimmer.

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Ich drehte auch total auf. Gibt sogar noch eine VHS-Kassette von einem Familienfest, auf der man sieht, wie ich aufdrehe. Es ist wohl schon so eine Art Gruppendynamik. 🤷‍♀️

Ich habe nun selber ein Kind und ganz ehrlich: Ich lasse die Kinder machen, solange es nicht wirklich gefährlich ist (mein damit jetzt nicht den Kopf stoßen oder hinfahren, sondern harte Gegenstände werfen) und nichts kaputt gemacht wird). Fallen die Kinder hin oder laufen gegen die Tür lernen sie immerhin von alleine besser aufzupassen - wenn ich was sagen, geht es eh ins eine Ohr rein und ins andere raus.

Kämpft man nicht gegen diese Gruppendynaik, ist es definitiv entspannter.

Familientreffen sind anstrengend genug.

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Raus gehen. Kinder lüften ist dann immer am sinnvollsten und tut auch den Erwachsenen gut 😜

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Unser Sohn ist etwas über 3,5 Jahre alt und bei ihm kommt bei solchen Veränderungen auch der Punkt an dem er überdreht. Er ist hier neben seiner Schwester das einzige Kind der Familie und sie ist ein Baby.
Er bekommt da zu viel Aufmerksamkeit, es wird zu viel getobt usw. Wir gehen dann immer an die Luft. Er tobt dann dort, flitzt mit dem Laufrad und dann geht's wieder.

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Vielen Dank für die guten Anregungen! Klar, an die Luft gehen klingt nach der besten Lösung. Das werden wir auf jeden Fall heute machen, wenn wir bei Oma sind 👍. Kinder versuchen zu bremsen und zu kleinen Erwachsenen zu machen klappt ja auch einfach mal gar nicht 😉

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Vorausschauend planen
Egal ob Kindergeburtstage, Weihnachten mit Verwandten oder Viel-Termin-Wochen

mehr in Petto haben, als gebraucht wird
nicht zu fest an Planungen festhalten
eher ein Grundgerüst an Möglichkeiten bereit halten; Grundgerüst an Verlässlichkeit bieten
der Rest nach Stimmung koordinieren

- Kind rausnehmen, BEVOR es kippt
manchmal erkennbar, manchmal nicht
wenn es überdreht, rausnehmen
ja, das kann Protestschreien geben. Aber in der Situation lassen, ergibt Überforderungsschreien (des Kindes oder mehrerer)

- Kindsköpfe trennen
"ist mal gut jetzt" an den Großen Kindskopf (vorher in RUHE mal mit ihm sprechen! Ohne Vorwürfe, sondern in Form von: Spaß darf sein, aber wenn Stimmung kippt, dann braucht das Kind ...)
Bei Code-Satz "ist mal gut jetzt" , braucht das Kind eine Pause. Restlichen Spaß findest du gut und locker.
Dann weiß großer "Kindskopf" woran er ist.

Kleinen Kindskopf aus der Situation rausnehmen. Zeit geben zum Runterfahren, beruhigen. Dann erst wieder rausgehen.

Darauf achten, dass niemand aus der Verwandtschaft hinterher läuft und dir sagt, was du dem armen Kind antun würdest und gleichzeitig mit am Kind zerrt und weiter hochdreht

- Spazieren gehen
mit allen oder einigen einfach mal für eine Stunde raus

drinnen: warm, laut, besondere Stimmung, Erwartungen, Lichter, stickige Luft (trotz Lüften wird der Sauerstoff zwischendurch gefühlt weniger wenn viele Menschen zusammen sind, allein durch Atmung)

draußen: Platz zum Bewegen, rennen, klare Winterluft (na ja, manchmal) - andernsfalls Wind um die Nase wehen lassen und sich mal kräftig durchpusten lassen (Stimmung), raus aus der Reizüberflutung

- in Petto Ruhepausen
Oma und andere Großtanten haben es so gemacht
Kind gebeten mal zu helfen.
Eis holen, Nachtisch holen, was tragen helfen
wobei sie das auch bei eigenen erwachsenen Kinder noch gemacht haben, wenn sie merkten, dass die Stimmung kippen könnte.

unauffällig rausziehen mit der Aussicht auf eine besondere Aufgabe, die nicht jeder machen darf. Für Kinder sprang dann auch schon mal ein extra Stück Obst, ein Stück Schokolade oder ein kleines Eis vorher schon ab.

- Ruhephasen
Können die Kids super miteinander, dann eine ruhige Ecke einplanen. Kindertisch zum Malen; Spieldecke für Schleichtiere oder vergleichbares

Drehen sich die Kids zwischendurch hoch, dann getrennte Möglichkeiten
beide nacheinander mal für "Aufgaben" rausnehmen.

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Zahnweh ist hier von allen die Vernünftigste.

Wenn ihr das jetzt so laufen lasst ("toll, mein Kind ist lebhaft") wird das im Schulalter bestimmt nicht besser.

JETZT ist das Alter, in dem das Kind lernt, wann Schluss ist. Und Schluss ist immer dann, wenn es gefährlich wird oder wenn es andere stört.
(Und sei sicher: je älter, desto wilder. Hast du schon mal gelangweilt tobende 7.klässler gesehen? Die willst du nicht im Haus haben...)

Ob man dann
- raus geht
- ein ruhiges Spiel anleitet
- rechtzeitig eine klare Ansage macht (auch an den wilden Onkel)
- das Kind in ein kindgerechtes, ruhiges Gespräch verwickelt
-...
kommt sicher aufs Kind und auf die Situation an.

Wichtig: beobachten und eingreifen, bevor es völlig kippt! Dafür kennt man sein Kind ja gut genug, das ist der Job der Eltern. Im Zweifelsfall abwechselnd, damit jeder mal entspannen kann.

Wir hatten bei solchen Treffen immer ein Spielzeug mit, mit dem man sich ruhig und lange beschäftigen kann. Oft war es die Kiste mit der Holzeisenbahn. Dann wurde eine ruhige Ecke/Nebenzimmer etc dafür gefunden. Und wenn die Kinder zu wild wurden, mussten sie eben damit spielen. Bzw, sie hatten die Wahl: entweder wird es hier jetzt ruhig und ihr redet in einem normalen Tonfall mit den Erwachsenen oder ihr baut eure Eisenbahn auf.

Allerdings gibt es die klassischen Spaziergänge bei uns sowieso - das machen die Erwachsenen freiwillig, auch wenn es grad keine kleinen Kinder gibt.
Der Zeitpunkt richtet sich dann gegebenenfalls nach den Kindern.

LG