Schon erstaunlich - Familienfinanzierung

Hallo Leute,

angestoßen durch ein Thema von gestern kamen mir ein paar Gedanken. Es ist für mich schon erstaunlich, wie viele hier einfach so die Kosten übernehmen könnten im Falle einer Trennung oder wenn der Partner aus welchen Gründen auch immer ausfällt. So einfach so, ohne weiteres scheinbar.

Ich finde das super, wenn man sich nicht dauerhaft auf seinen Partner verlässt. Es kann ja immer was passieren aber was macht ihr dann eigentlich mit dem eigentlich überflüssigen 2. Gehalt? Wenn ein Paar zusammen 6.000 Euro verdient, geben sie ja nicht nur 3.000 Euro aus.

Also ohne weiteres könnte ich sicher nicht übernehmen. Ich müsste die ein oder andere Stellschraube drehen. Ich müsste meine Arbeitsstunden erhöhen, von 30 auf 40 Stunden. Ist in meinem Bereich aber schnell möglich. Das nur als Beispiel. Bei einer Trennung käme es auf das Model an, dass dann gelebt wird, ob ich mir die Miete vom haus leisten könnte oder ob wir verkleinern müssten.

Also ja ich bin nicht abhängig von meinem Mann und ich könnte meine Familie nach sehr kurzer Anlaufzeit alleine unterhalten aber mit Veränderungen. Im Falle von Tod und Krankheit haben wir uns gegenseitig so abgesichert, dass in dieser Anlaufzeit genug Geld da ist.

Hab ich die anderen gestern einfach nur falsch verstanden? Oder lebt ihr wirklich so, das ein Gehalt quasi gar nicht gebraucht wird?

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Ich glaube, das ganze war alles andere als repräsentativ gestern !

Ganz ehrlich, les mal bissle durch Beiträge bezüglich Care Arbeit oder fremd Betreuung - die meisten, die da schreiben, arbeiten als Mama maximal Teilzeit.

Dann schau dir mal die immobilenpreise an : bei uns kosten Häuser 700.000 Euro Aufwärts, mieten für eine 4 Zimmer Wohnung 1500 Euro Aufwärts.
Und wir sind keine Großstadt oder so, wir haben auf dem Dorf !

Dann schaust dir mal die durchschnittlichen Gehälter an …
Sorry, im Leben glaub ich nicht, dass hier jede Mama ihr Haus weiterhin finanzieren könnte !

Entweder es wurde sehr übertrieben, oder es wurde etwas „blind“ gerechnet.

Ich würde Vollzeit gute 3000 Euro verdienen, plus Kindergeld, plus Unterhalt - ja theoretisch könnte ich mir unsere Miete von 2000 Euro weiter leisten.
Praktisch aber nicht, da man oft vergisst wie viel Geld noch für Versicherungen, Autos, tanken, einkaufen, shoppen etc drauf geht.

Also ja, im Leben glaub ich nicht, dass hier bei so vielen das zweite Gehalt einfach überflüssig ist, zumal die Männer ja auch oft mehr verdienen!

Ach ja, das ist jetzt ganz allgemein gesagt ! Dass es trotzdem einige gibt, bei denen es funktionieren würde, will ich nicht abstreiten!

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Meine 4 Zimmer Wohnung kostet 753 warm. 🫣

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Dafür bekommst du hier nicht mal 1,5 Zimmer 🤣
Da liegen halt schon die Unterschiede..

Wenn das Haus eben nur 400.000 gekostet hat, dann kann man es stemmen.
Wenn es wie hier 1 Mio aufwärts sind, dann ist das nicht mehr so leicht.

Und ja, auch ich könnte mich und meine Tochter allein versorgen. Ich habe Rücklagen, ich versorge bis Februar sogar noch ‚uns‘ 3 größtenteils, weil mein Freund dann mit dem Studium durch ist.
Aber das Haus will ich ungern ganz allein finanzieren, da bleibt nämlich nichts mehr übrig!

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Naja zwischen „genauso weiter leben“ und „finanziell stemmen können“ ist schon ein Unterschied. Natürlich wären teure Urlaube oder Regelmäßiges essen gehen dann nicht mehr drin. Aber vom Prinzip her ist ja auch eine Person weniger im Haushalt. Und bei einem klassischen Modell (nicht Wechselmodell) käme der Unterhalt ja noch dazu.

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Ja beim klassischen model. Aber Wechsel - und Nestmodel werden immer beliebter und würde ich auch bevorzugen.

Andere hatten ja auch geschrieben, dass sie immer so geplant haben, dass es auch geht, wenn Mal einer langfristig wegen Krankheit ausfällt. Da ist nicht einer weniger im Haushalt. So viel finanziellen Spielraum haben wir ehrlich gesagt nicht. Wie gesagt, zumindest nicht ohne weiteres.

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Zum Nestmodell hatte ich etwas geschrieben. Für den realistischeren Blick: Da muss man bedenken, es wäre uns nur möglich, weil die Immobilie abbezahlt ist nächstes Jahr (und das übrigens nur durch den "Glücks"fall Erbe, also wirklich nicht repräsentativ). Dadurch fielen dann nur noch Nebenkosten für das Haus an (Reparaturpuffer besteht auf beiden Seiten). Eine Singlewhg mit 2 Zimmern kostet hier aktuell um die 500 € zzgl NK, blieben die Kinder im Nest, gingen sämtliche Ausstattungskosten usw. wie bisher durch 2. D.h., die zusätzlichen Kosten wären nur die Wohnkosten für den Einzelnen. Und ja wir verdienen gut, beide beim Bund verbeamtet. Ich Teilzeit, Mann Vollzeit. Getrennt im Nestmodell müsste er auch in Teilzeit runter. Bei uns wäre es aber möglich, in der "Nicht-Nestwoche" volle Stunden abzuleisten und der anderen Woche dann eben nur die Hälfte, also durchaus komfortabel. Luxus wie mehrere Urlaube wären definitiv nicht mehr drin, ob alle kostspieligen Hobbies gehalten werden könnten, wäre auch fraglich.
Mit Unterhalt und Teilzeit wäre es schon knapp, das Haus zu halten, auszahlen könnte ich meinen Mann nicht.
Das Haus verkaufen und ein klassisches Wechselmodell leben ginge, aber wäre für uns beide unglaublich teuer mit 4 Kindern, und hier müssten bei weitem die meisten finanziellen Abstriche gemacht werden (Zimmer teilen bei den Kids, kein eigenes Schlafzimmer für mich usw.) - denn Mietwohnungen bzw. Häuser in der benötigten Größenordnung sind rar und teuer. Jeweils eine neue Immobilie in passender Größe wäre auch nicht drin, wir haben zu einem Zeitpunkt gekauft, wo es noch wesentlich günstiger war. Obwohl wir mit Gewinn verkaufen würden.
Also irgendwie überleben ginge, aber niemals mit unserem jetzigen Lebenstandard.

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Könnte auch im Falle des Falles alles übernehmen, aber dann wären (Spontan-)Urlaube und Shoppingaktionen vom Tisch.
Wäre doch also sehr wohl ein Unterschied, man lebt nicht mehr wie vorher, kann es finanziell aber noch tragen.

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Ich kann mich selbst finanzieren, trotz zweier Kinder (Wechselmodell) und Haus. War mir auch immer wichtig. Habe auf Trennungsunterhalt und den Versorgungausgleich verzichtet und durch das Wechselmodell gibt's auch so keinen Unterhalt. Warum auch. Ich sehe das Versorgerprinzip als veraltet an.

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Ich sehe das Versorgerprinzip als veraltet an.

Ja auf jeden Fall. Seh ich ja auch so. Ich arbeite aktuell nur 30 Stunden weil unsere jüngste noch klein und nicht in der Betreuung ist.

Aber die Miete für unser Haus könnte einer alleine nicht stemmen. Aber das ist ja auch regional unterschiedlich.

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Ich gehe davon aus, dass in den meisten Familien beide Gehälter gute Verwendung finden. Allerdings ist da doch oftmals auch einiges an Luxus dabei.

Mit "mir mein Leben leisten können" meine ich dann durchaus mit einigen Abstrichen. Ein Einfamilienhaus empfinde ich als absoluten Luxus z.b. und würde ich dann streichen, ebenso Streamingabos und teure Lebensmittel oder Öko-Kleidung.
Ich müsste mir dennoch niemals Sorgen um mich und meine Kinder machen.

Und - wir zum Beispiel können im Moment schon einiges sparen. Das müsste dann bestimmt reduziert werden.

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Wir bekommen zwar jetzt erst unser erstes Kind, ich werde aber definitiv wieder arbeiten gehen nach 1 Jahr weil ich nicht umsonst ewig studiert habe und meinen Job liebe... Mein Gehalt wäre tatsächlich überflüssig in unserer Konstellation. Wir sind seit 12 Jahren ein Paar und haben vor 5 Jahren die Konten zusammengelegt. Mein Gehalt ging jetzt die letzten 5 Jahre der Einfachheit halber direkt auf ein Sparkonto und das was von seinem Gehalt am Ende des Monats noch übrig war dann noch oben drauf. Davon haben wir dann eben teure Urlaube gemacht, einen Teil pro Monat angelegt für die private Altersvorsorge, haben ihm ein Motorrad gekauft und mir ein teueres Musikinstrument, also eben so Luxussachen. Irgendwann wird das Geld dann halt mal genutzt um eine Immobilie zu finanzieren. Brauchen tut man es vielleicht im Moment nicht unbedingt, aber später bestimmt.

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Und das hältst du für den durchschnittlichen Zustand?

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Hi

Gestern nur mitgelesen, und ich verstand den Thread so: Könnte frau auch selbst mit/ohne Kinder weitermachen, ohne im Extremfall vom Sozialstaat abhängig zu werden oder ohne die Hand beim Ex aufhalten zu müssen? Ich habe den Thread nicht so wie du verstanden, dass mit dem jetzigen Lebensstil das zweite Gehalt überflüssig wäre. Die Zeiten, wo eine/r Alleinverdiener und der andere Hausfrau/-mann ist (Versorgersystem), ist mindestens seit meiner eigenen Kindheit für die allermeisten Haushalte nicht mehr möglich. ABER: Man/frau könnte - nachdem ein paar Stellschrauben gedreht werden mussten - das Leben plus-minus so weiterführen wie gehabt.

Also: Ja, ich könnte es. Wir müssten unsere Immobilie verkaufen, aber die ist mir dann eh zu gross (zu viel Arbeit). Ich wäre sogar froh, in etwas Kompakteres oder in eine Mietwohnung zu ziehen. Vielleicht würde ich irgendwohin ziehen, wo es mit den Öffis prima klappt; da braucht es auch kein Auto mehr (obwohl der mich sehr wenig kostet). Solche Sachen, die nicht wehtun.

Die paar Stellschrauben müssen bei den meisten sicher sein, aber ansonsten finde ich es gut (wenn nicht bitter nötig), wenn frau/man so aufgestellt ist, dass man es schaffen könnte. Wie du z. B. die Sicherheit im Hinterkopf hast, deine Stunden von 30 auf 40 erhöhen zu KÖNNEN.

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Die Frage hab ich genauso verstanden wie du. Aber die Antworten waren eher so in die Richtung: klar kann ich alles übernehmen und kann auch das Haus weiter finanzieren. Und das fand ich schon erstaunlich.

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Dann hat wohl eine nichtrepräsentative Gruppe geantwortet. Wie viele würden sich outen, dass sie es nicht schaffen würden. Und die, die es könn(t)en, brüsten sich hier vielleicht gerne damit 😁.

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Hallo,

ich bin lange Zeit ae gewesen, habe immer Vollzeit gearbeitet und mich und meine Tochter immer selbst finanziert. Den Unterhalt und das Kindergeld habe ich für meine Tochter angelegt.

Jetzt lebe ich seit einigen Jahren mit meinem Partner zusammen, der ebenso wie ich Vollzeit arbeitet. Dadurch, dass wir uns Miete und Nebenkosten teilen, habe ich natürlich mehr Geld zur Verfügung. Das wird auch angelegt (Altersvorsorge, vielleicht eher in Ruhestand gehen?) oder zum Teil für Urlaube oder - selten - für nicht nötige Extras wie Tablet, Gadgets etc. ausgegeben.

Viele Grüße
H.

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👍

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Hallo,
Ich glaube einfach dass diejenigen die es nicht stemmen könnten auf den Beitrag nicht antworten. Vielleicht aus Scham oder aus Angst vor einem Shitstorm wie man sich nur von seinem Mann abhängig machen kann.
Hatte mich gestern auch gewundert. 😁