Hallo,
ich habe gerade ein schlechtes Gewissen und frage mich, ob meine Meinung total abnormal ist.
Unsere Situation ist so: Unser Baby ist 4 Wochen alt. Mein Mann arbeitet seit dem 7. Schwangerschaftsmonat 150 km entfernt. In Elternzeit war er bei uns. Da diese jetzt vorbei ist, ziehe ich mit Kind in seine Gegend.
Ohne uns hat er bei seinen Eltern gewohnt. Für uns alle drei haben wir etwas zur Zwischenmiete seit heute, bis das Haus (meine Schwiegereltern bauen für ihren Sohn) fertig ist.
Seit dem zweiten Weihnachtstag waren wir bei meinen Schwiegereltern. Sie wissen seit Ende Oktober, dass wir was zur Zwischenmiete haben.
Meine Schwiegermutter hat das Zimmer meines Schwagers ausgeräumt und Babysachen von ihren Kindern aufgebaut: Bett, Wickel- Badekombi, Babywaage und Kuscheltiere etc. Sie hat es für meinen Sohn und mich hergerichtet.
Mein Mann schlief in seinem alten Kinderzimmer, da die Bettkonstruktion meines Schwagers mit 1,20 m nicht groß genug für uns drei ist.
Unser Sohn schlief bisher im Beistellbett und bei den Schwiegereltern bei mir im Bett, im Babybett ging es nicht.
Die Matratze war sehr weich und das Bett ein wenig abschüssig, Mein Sohn ist immer rübergerollt , entweder lag er dann seitlich direkt an mir, oder wenn ich mal weiter weg war; lag er in leichter Bauchlage. Also keine optimale Schlafsituation, aber für paar Tage machbar. Ich finde es sehr schön, dass das Zimmer extra gerichtet wurde, aber für die paar Tage auch etwas übertrieben.
Meine Schwiegermutter rechnete vermutlich immer noch damit, dass wir bei ihr wohnen, bis das Haus fertig ist.
Sie sagte wieder paar Mal, dass ich sie nicht stören würde und wir gerne dableiben können. Sie war ganz überrascht, als ich heute zur Schlüsselübergabe für die Zwischenmiete musste und sagte, dass ich dann dort bleibe ab heute.
Auch mein Schwiegervater sagte, dass wir - wenn dort was nicht passt - wir gerne wieder zu ihnen kommen können.
Alles sehr nett.
Aber ich will nicht paar Monate bei meinen Schwiegereltern wohnen. Ist das verwerflich?
Und wie kann ich das sagen?
Der Grund ist: Ich möchte nicht abhängig sein. Davon, dass mich mal jemand irgendwohin fährt oder ich ein Auto bekomme (dort gibt es nur Felder außenrum). Das war heute nötig. Hatte es mit der Schwiegermutter und dem Schwager morgens abgesprochen und als ich losfahren wollte, kam der Schwiegervater, dass er das Auto braucht. Hat sich dann geklärt, aber ich bin zu spät zu meinem Termin gekommen. Sowas stört mich.
Es ändern sich auch Pläne ständig, das macht mich fertig. Meine Schwiegermutter sagte mir zum Beispiel, dass ich meine Unzugskisten im neuen Haus lagern kann. Mein Schwiegervater wollte, dass ich sie zu Ihnen bringe.
Ich will dort auch nicht im Schlafanzug rumrennen, bin aber momentan noch gerne im Schlafanzug lange. Dort koche ich bisher auch ab und zu, zumindest habe ich oft Essen hergerichtet, wenn ich dort war und alle gearbeitet haben. Mit baby stresst mich das ein wenig. Hab gestern nur Fleisch angebraten, der Rest war schon fertig. Aber mein Baby hat zwischendurch angefangen zu weinen, das hat mich gestresst.
Es kommen auch gutgemeinte Ratschläge zum Umgang mit dem Kind, ist ganz normal denke ich. Aber das hat mich auch die paar Tage schon genervt. Etwas übervorsichtig fand ich viele Ratschläge.
Würdet ihr bei den Schwiegereltern wohnen statt zur Zwischenmiete zu wohnen? Denke, das Thema wird mich noch eine Weile begleiten. Wir wissen noch nicht, wann wir ins Haus einziehen können.
Liebe Grüße
Zwischenmiete statt zu Oma & Opa - Meinungen?
Wir haben die letzten Jahre ganz gerne Urlaub mit den Schwiegereltern gemacht. Bald kommt unser erstes Baby und ich freue mich, wenn meine Schwiegermama bei der Betreuung unterstützt, wenn ich später wieder anfangen zu arbeiten. Aber ich hab auch deutlich gemacht, bei meinem Mann und den Schwiegereltern, dass mir ein Doppelhaus mit ihnen zu eng wäre. Wir haben etwa 30 km zwischen uns und das finde ich gut so.
Liebe TE,
ich würde gar nicht auf die Idee kommen entweder zu den Schwiegereltern noch zu eigenen Eltern für Monate zu ziehen. Dann lieber zur Zwischenmiete. Sonst geht man sich auf die Nerven. Ich hätte auch keine Lust mich im Haus der Schwiegereltern auch noch unterordnen zu müssen. Dann lieber zur Besuch, statt da monatelang zu wohnen.
LG Hinzwife
Ja, das unterordnen bereitet mir auch Probleme.
Zwischenmiete ist eindeutig die bessere Lösung. Du bist jetzt nach ein paar Tagen schon leicht genervt von den Schwi-Eltern, und das wird mit Sicherheit nicht besser. Ich kann dich auch verstehen. Du bist nie wirklich privat bei ihnen, kannst dich nicht geben, wie du willst, eben zum Beispiel im Schlafanzug den Tag über bleiben. Dein Sohn ist gerade vier Wochen alt, da brauchst du deine Ruhe. Erkläre es den beiden in netten Worten, sie werden es verstehen
LG
Nike
Ich würde mit keinem Mitglied unserer Verwandtschaft mehrere Monate zusammen wohnen wollen. Das heißt nicht, dass ich die Menschen nicht mag, aber ich brauche einfach meinen Rückzugsraum. Mit ganz engen Freunden würde ich es bei genug Platz gegebenenfalls überlegen, aber auch dann nur gleichberechtigt und nicht mit dem Gefühl, Gast zu sein und sich anpassen zu müssen. Bei unseren engsten Freunden weiß ich eben, dass man offen miteinander sprechen kann, dass Rückzug und Grenzen respektiert werden, dass keiner beleidigt ist und sich auch keiner in die Erziehung einmischt. Mit Familie ist es einfach komplizierter.
Ich kann deinen Wunsch nach einem EIGENEN zu Hause so fühlen!
Und ich finde es auch völlig legitim. Man will einfach, wenn einem danach ist, auch mal im Schlafanzug oder nackt sein, man möchte selbst bestimmen, was gekocht wird, wann man einkaufen geht, wann man putzt - oder eben nicht, man möchte nicht STÄNDIG jemandem um sich haben, der einem noch dauernd Tipps gibt und einen beobachtet…
Ich finde es schon nett, dass sie das alles anbieten, ist ja auch Geld sparend, aber ich finde es völlig nachvollziehbar, dass du das nicht möchtest.
Ich würde nie bei meinen SE einziehen- aber auch nie mein Haus von ihnen bauen lassen.
Als wir in Ihre Nähe zogen, wollten sie auch, dass wir bei ihnen einziehen...Nein. Niemals.
Als dann das Thema Haus aufkam, wollte mein SE auch viel selbst machen, Keller etc...auch niemals. Es wäre nie UNSERES gewesen.
Ich bin auch nicht so begeistert davon, dass wir ins Haus einziehen.
Leider ist auch nichts geklärt - zum Beispiel würde ich gern wissen, ob wir Miete zahlen werden, ob das Haus meinem Mann (oder uns) überschrieben wird, jetzt oder irgendwann. Ich weiß das alles nicht, frage aber auch die SE nicht danach. Bitte meinen Mann immer wieder, das mit seinen Eltern zu klären. Käme mir unverschämt vor bei solchen Fragen.
Der Bau wurde vor meiner Zeit begonnen. Mein Mann sagte 2 Jahre beziehung lang, dass er dort nicht einziehen wird. Dann hat er doch einen Heimatnahen Job gefunden und jetzt wird das Haus für ihn fertiggestellt. Sehr viel in Eigenleistung, er hilft viel mit, aber meine SE haben die meiste Arbeit damit. Wohl fühle ich mich damit auch nicht.
Falls die SE keine Miete wollen, werde ich trotzdem versuchen, was zur Seite zu legen. Zur Not könnte ich den SE dann was zahlen, falls es Vorwürfe oder irgendwas gibt.
Das gibt eine Katastrophe.
Ok - ich möchte auch nicht mit den SE in einer Wohnung/Haus leben.
Aber zum Thema "Abhängigkeit": SIE bauen ein Haus für EUCH? Macht euch das nicht ebenso abhängig? 
Ja, das stimmt. Ich war bei Baubeginn noch gar nicht mit meinem Mann zusammen.
Ich beteilige mich nicht bei Entscheidungen.
Der Deal mit meinem Mann ist, dass wir es ausprobieren und wenn es uns nicht gefällt, ziehen wir wieder aus.
Falls es zum Auszug kommt, möchte ich nicht den Ärger haben, dass der Bodenbelag, den ich ausgewählt habe, stört.
Ich komm mir manchmal vor wie eine principessa. Meine SE arbeiten nur, da liegt keiner mal in der Sonne oder fährt in den Urlaub. es gibt fast keine gartenmöbel und in den urlaub zu fahren wird irgendwie verurteilt.
Seit ich schwanger war, habe ich auf der Baustelle keinen Finger mehr gerührt. Ich will das gar nicht so, aber bin jetzt nun halt in dieser Lage.
Meine Alarmglocken läuten schon bei "Schwiegervater baut für seinen Sohn". Auch dort würde ich nicht einziehen...