Finde nur ich das unverschämt? Was tut man da?

Hallo zusammen, würde gerne mal eure Meinungen hören was ihr da tun würdet.

Ein Verwandter schnorrt sich seit Jahren durchs Leben. Alles was er für umsonst kriegen kann nimmt er natürlich. Kostet es was wenn auch nur einen Gefallen dann hat er kein Interesse. Wenn mein Mann Hilfe braucht (schwer heben etc) lässt er sich auf mehrmaliges Bitten während des Hausbaus die letzten 4 Jahre nicht blicken. Jetzt baut er selbst spannt er meinen Mann natürlich direkt ein. An Weihnachten schenken wir uns nichts. Kostet ja Geld und man muss sich Zeit für andere nehmen(seineWorte). Deshalb kommt man ohne etwas und isst für 3 Mann damit es sich auch lohnt. An Geburtstagen kommt immerhin eine Kleinigkeit für geschätzt 5 € und dann wird aber gegessen am besten für 5 Mann.
Beim Nachwuchs wollte er erst bei uns Sachen schnorren. Dem habe ich einen Riegel vorgeschoben, da seit Jahren einfach nichts zurückkommt.

Ich finde das total unverschämt und respektlos und wenn es meine Familie wäre hätte ich das schon angesprochen. Solche Freunde würde man den Kontakt abbrechen. Da es Familie ist schluckt man es nur runter. Es ärgert mich aber immer wieder.

Wie würdet ihr damit umgehen?

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Na ja, dein Mann ist ja groß. Er kann ja nein sagen. Er kann sein nein ohne Begründung abliefern, oder eben sagen, dass ja nun andersrum auch keine Hilfe kommt.

Das 5 Euro Geburtstagsgeschenk wäre mir egal. Ich brauche kein Geburtstagsgeschenk, und schon gar keins was mein Essen aufwiegt. Ich lade ein, weil ich denjenigen um mich haben möchte, nicht der Geschenke wegen.

Er nimmt gerne nur geschenkte Dinge an. Dann ist das so. Dann schenk nichts, wenn du eine Gegenleistung erwartest. Aber warum verschenkt man etwas, wenn man dafür eine Gegenleistung erwartet?

Keine Ahnung, für mich sind das keine Probleme. Andernfalls müsst ihr was dazu sagen.

Bearbeitet von Mamoebe
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Danke für die Antwort.

Nein eigentlich erwarte ich keine Gegenleistung wenn ich was schenke oder wo helfe. Aber wenn man immer nur einseitig was gibt und das über ein Jahrzehnt und sich oft noch nicht mal bedankt wird finde ich das halt traurig. Schenken und sich gegenseitig helfen hat für mich was mit Nächstenliebe, Anerkennung und Respekt zu tun. Und im Laufe eines Jahrzehntes empfinde ich es als angemessen dass man sich 1x revanchiert sei es auch nur mit ner Kleinigkeit um das etwas wertzuschätzen.

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Okay, dass ist dann wahrscheinlich eine Einstellungssache. Ich kann schon verstehen, dass du so denkst, bin da aber selber anders gestrickt.

Meine Schwiegereltern haben mir zB in 20 Jahren nur einmal was geschenkt. Mich darüber aufzuregen ist es einfach nicht wert. Dennoch schenke ich (oder wir) den beiden trotzdem was zu Geburtstagen und Weihnachten. Damit man mir nichts nachsagen kann, und „weil man das so macht“. Also auch nicht ehrenwert.

Du lebst deutlich einfacher, wenn du das nicht so nahe an dich ran lässt. Was hast du von einem teureren Geschenk, was du vielleicht gar nicht brauchst? Darüber ärgert man sich im Zweifel mehr.

Und wenn ich was verschenke (damit meine ich Dinge außerhalb von Feiern) dann erwarte ich erst recht keine Gegenleistung. Sonst verschenke ich sie doch nicht. Ich kann in diesem Fall nicht mal schnorren erkennen, eher ein Kommunikationsproblem von eurer Seite, wenn ihr ohne es auszusprechen anders erwartet als gesagt.

Alles in allem: das Leben ist zu kurz um sich über so etwas belangloses zu ärgern. Das ist er dir doch gar nicht wert.
Ansonsten hilft nur ehrlich anzusprechen was dich stört. Und eben das nein deines Mannes, falls der es ebenso sieht.

Bearbeitet von Mamoebe
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Wenn man vereinbart, einander nichts zu schenken, sollte das ernst genommen werden, da sollte keiner heimlich hoffen, doch etwas zu bekommen oder etwas schenken und den anderen doof dastehen lassen.

Deinem Mann würde ich klar sagen, dass er zwar selbst entscheiden darf, du es aber nicht angemessen findest, dass er auf dem Bau hilft, während der Verwandte sich nie revanchiert.

Wenn der Typ bewusst so viel wie möglich isst, weil es bei euch nichts kostet, gibt es mehrere Möglichkeiten: du tischst nichts auf, es gibt nur günstige Gerichte oder eben nicht endlos viel. In dem Fall füllst du die Teller, damit alle etwas abbekommen, und wenn die Suppe alle ist, hat er halt Pech gehabt.

Ich mag so Schnorrer auch nicht.

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Naja, aber auch wenn man sich nichts schenkt, bringt man doch zumindest als Dankeschön für eine Einladung etwas mit - Blumen oder Wein?!

Würde mich auch nerven. Warum wird nie zu ihm eingeladen?

Ich hatte mal ne Freundin, die sich gern einladen lies, aber selber so knauserig war, dass sie NIE einlud. Ansich halte ich es mit meinen Freunden so, dass jede*r mal zahlt und dass nicht groß aufgerechnet wird. Mit ihr war mir das aber irgendwann zu blöd, sodass wir getrennte Rechnungen hatten (selbst beim Späti-Bier hab ich ihres nicht mehr mitgezahlt..) Da wir beide den gleichen Job haben, weiß ich auch, dass es keine finanziellen Probleme gab ;) einfach keine schöne Eigenschaft...

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Joa, ist jetzt kein super tollter Charakterzug (nicht helfen aber Hilfe wollen), aber theoretisch kann man ja relativ einfach „nein“ dazu sagen. Und ich nehme an, das Verhalten ist euch nicht sooo neu.

Keine oder nur geringwertige Geschenke finde ich auch nicht schlimm. Ich lade doch nicht ein, damit ich ein Geschenk bekomme, und vor allem nicht, damit das Geschenk das Essen aufwiegt. Ich lade ein, weil ich denjenigen gerne an meinem Geburtstag bei mir haben möchte. Ob derjenige mir nun eine Tafel Schokolade oder einen teuren Champagner mitbringt, ist für mich unerheblich!

Was nun? Sollen die Dinge verschenkt werden? Oder soll es eine Gegenleistung geben? Heißt verschenkt nicht, dass man da ohne Leistung her gibt?

Ich würde da „gar nicht“ mit umgehen, weil mich das meiste nicht stört.
Beim Thema Hausbau würde ich was sagen, außer ich helfe gerne.

Ansonsten hilft nur sprechen.
„Walter, das hättest du wohl gerne. Wir sollen dir helfen, aber wo war denn deine Hilfe als wir dich dringend gebraucht haben?“
„Hier Walter, den Schrank kannst du gerne haben, allerdings hätten wir dafür gerne xy.“
An Weihnachten „Lieber walter, seine Aufgabe ist es dieses Jahr, Rotkohl mitzubringen.“

Ich sehe da allerdings nirgends ein Problem.

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Man muss nichts hinunter schlucken nur weil es Familie ist. Ich finde es erschreckend, dass es fast schon gesellschaftlich anerkannt und akzeptiert ist, das man jede Unverschämtheit, Beleidigung und Einmischung zu ertragen hat, weil es "Familie" ist.

Schnorrern sollte immer Einhalt geboten werden, denn nur so lange man ihre Bedürfnisse befriedigt sind sie Teil des Lebens. Er kommt euch nicht besuchen, weil er Zeit mit euch verbringen möchte, sondern um sich möglichst kostengünstig zu bereichern. Er hilft über Jahre nicht, weil er keinen Vorteil davon hat, aber setzt vorraus, das alle parat stehen, wenn er etwas will, erschreckender Weise funktioniert es.
Was Geschenke betrifft, wäre es mir egal, ich schenke um jemandem eine Freude zu machen und erwarte nichts. Wenn ich nichts schenken möchte, mache ich es auch nicht. Zwinge dich nicht dazu und lasst die Schenkerei einfach gänzlich sein.

Wie genau bereichert er euer Leben, dass ihr nicht auf ihn verzichten könnt? Wenn die Antwort lautet, "er ist halt Familie", ist das kein ausreichender Grund sich alles gefallen zu lassen. Nicht mehr einladen und nicht durchfüttern. Soll er sehen, wo er bleibt.

Ich kann Schnorrer nicht leiden.

Bearbeitet von helofniflheim
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Mich würde das nicht groß stören. Ob dein Mann ihm helfen möchte beim Bauen oder nicht, kann dein Mann doch entscheiden und entsprechend agieren. Ob man mir viel oder wenig oder nichts schenkt, ist mir herzlich egal - ich lade Leute ein, weil ich mit ihnen feiern möchte, nicht, um xy geschenkt zu bekommen. Ich bin erwachsen, nicht fünf Jahre alt.

Dass jemand ein guter Esser ist, ist dann halt so. Manche essen immer nur fürs Vögelchen, andere brauchen drei Portionen. Als es im Studium finanziell eng war, haben wir einfach Buffett gemacht, jede/r hat was mitgebracht. Da verteilen sich die Kosten einigermaßen fair. Und wenn da einer trittbrettfährt - so what. Das wäre mir den Ärger nicht wert. Mal ein kleiner Spruch, wenn es einen arg nervt. Da gibt es doch genügend andere, wirklich fiese oder belastende Dinge im Leben.

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Ihr scheint ja seine Gesellschaft zu mögen wenn ihr ihn immer wieder einladet?! Und er mag euer Essen, ist doch toll? Ich lade nur Leute ein, mit denen ich auch gerne Zeit verbringe und die ich gerne um mich habe.

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Ich würde ihn halt nicht mehr einladen, wenn’s mich so ärgert. Also auch nicht mehr helfen usw, es sei denn, ich mache es wirklich gerne.

Nichts mehr erwarten, aber auch nur das geben, was ich möchte 😊

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Ich finde, dass es ein unfeiner Zug ist, immer nur zu nehmen, aber nie zu geben.
Allerdings finde ich es auch unangenehm, wenn sich jemand darüber beschwert, dass die Geschenke nicht die Menge des Essens, die ein geladener Gast zu sich nimmt, aufwiegen.

Ich helfe, wenn ich helfen möchte, egal was der andere mir dafür gibt oder nicht gibt.
Möchte ich nicht helfen, sage ich ab.
Und wenn ich einlade, darf jeder gerne soviel essen wie er möchte und da ist, auch dann, wenn ich überhaupt kein Geschenk bekomme.

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Das Ihr (oder dein Mann) beim Hausbau helft, ist ja euer eigenes Problem.
Auch wenn es Familie ist, kann man nein sagen. Wenn man das nicht kann, dann muss man eben damit leben.
Vor unserem Hausbau haben wir auch anderen gerne geholfen..auch bei Umzügen. Bei uns kam dann keiner zur Hilfe und seitdem helfen wir auch nirgends mehr mit, egal um was oder von wem wir gefragt werden.

Wenn man beschlossen hat, dass man sich nichts schenkt, dann kann man natürlich auch nichts erwarten.
Und das mit dem Essen: Wenn die Person Hunger hat und spät satt wird, dann ist das leider so. Ob da nun für drei Personen oder für eine Person gegessen wird 🤷🏽‍♀️