Schwiegermutter Alkohol Intervention

Hallo,

Meine Schwiegermama ist ein ganz toller Mensch. Sie ist die beste Oma überhaupt, gutherzig und immer da, wenn man sie braucht. Klar hat sie auch ihre Macken. Sie kann und weiß sehr viel besser, schmollt gerne mal, wenn man Geschenke oder so ablehnt und lebt / liebt das Drama. Aber insgesamt empfinde ich sie als Bereicherung in meinem / unserem Leben.
Da wäre nur eins...
Sie ist eine trinkerin. Ihren Job kann sie noch bewältigen (sie arbeitet als Erzieherin), daher gehe ich davon aus, dass sie nur abends trinkt. Aber da sind es täglich dann auch 1 1/2 Flaschen Wein. Man sieht ihr auch an, dass sie viel trinkt. Ihre Augen sind gelblich und sie hat diesen typischen runden Alkoholbauch. Mein Mann kennt das nicht anders von ihr, sie ist wohl schon seit seiner frühen Kindheit trinkerin. Während der schwangerschaft seiner beiden jüngeren Brüdern hat sie wohl auch getrunken.

Mich bekümmert es zwar, aber sie ist ein Erwachsener Mensch und ich kann und will ihr nichts vorschreiben. Sie hat viel erlebt (schlimme Kindheit unter extrem herrschen Eltern. "alleinerziehend" und voll berufstätig mit 4 Kindern, weil der Mann berufsbedingt wochenlang unterwegs war. Ein Kind hat Drogen vertickt und konsumiert. Dasselbige ist bei einem badeunfall gestorben - das ist aber erst ein paar Jahre her, getrunken hat sie schon lange lange vorher) und da frage ich mich, ob da nicht jeder durch gewisse fügungen zum Trinker werden würde.... Mein mann und seine Brüder haben schon wahnsinnig oft mit ihr darüber geredet. Sie haben alle alkoholischen Getränke außer Haus geschafft, sie geschimpft, ruhig mit ihr gesprochen... Nichts hat geholfen. Sie will sich "ihr weinchen am Abend nicht nehmen lassen".

Nun ist die Situation eine neue, denn wir haben jetzt einen Sohn, für dessen Wohlergehen wir verantwortlich sind ( 1 1/4 Jahr alt). Die beiden sind ein Herz und eine Seele und wenn er bei Oma war, kann er immer was neues :) die Beziehung der beiden ist für mein Kind wahnsinnig bereichernd. Und natürlich fragt die Oma oft, ob der kleine mal bei ihr schlafen kann.... Bis jetzt haben wir ohne wirkliche Begründung verneint. Wir haben gesagt, dass wir noch nicht soweit sind und das hat sie anstandslos akzeptiert. Die Frage kommt allerdings trotzdem immer wieder... Nun hat der jüngste Bruder meines Mannes uns kontaktiert und uns gesagt, dass ihr Alkoholismus immer schlimmer wird. Er wohnt derzeit bei ihr und bekommt es jeden Tag mit und es ärgert ihn. Er und mein mann haben beschlossen, dass sie wieder einmal "meckerabend" (so heißt das bei meiner schwiegerfamilie) machen müssen und da wird mein mann ihr auch sagen, dass der grund, weshalb sie ihn über nacht nicht bekommt, ihre trinkerei ist. Ich selbst bin nicht dabei. Mein Mann hat mich darum gebeten, daheim zu bleiben und ich bin auch nicht sonderlich scharf drauf.

Es ist sicherlich besser, ihr die Wahrheit zu sagen und vielleicht erkennt sie dann auch mal, wohin sie ihr Alkoholkonsum bringt. Vielleicht beschließt sie, sich zu ändern.... Aber ich glaube nicht daran. Dazu trinkt sie schon zu lange und ihr Leben wurde mit der Zeit auch nicht einfacher.

Meine Frage ist nun - Wie geht man an so ein Gespräch ran? Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Hat einer von euch vielleicht selbst so eine Intervention durchführen müssen, die dann geglückt ist? Ohne Knall wird es sie wohl nicht wachrütteln, aber wie muss so ein Knall aussehen? Wenn sie nur an den Abenden nicht trinkt, wenn sie unseren Sohn hat, dann kann man ihr genauso wenig "trauen" - entzugserscheinungen...

Danke fürs Lesen und einen guten Rutsch!

Bearbeitet von Tuffi92
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Wieviel Ehrlichkeit darf sein?
Sie ist schon lange abhängig, es gab viele Interventionen, keine hat geholfen. Diese wird auch nicht helfen.
Meine Erfahrung ist dass das die Exemplare sind, die potenziell früh, mit teils 40, meist eher 50 bis spätestens 60 sterben.
Sie schaufelt sich gerade ihr Grab. Nix mit Enkelchen aufwachsen sehen. Wenn ihr auch das egal ist - kannst du nicht helfen. Solang der Wille ihrerseits dazu nicht da ist ist es aussichtslos.

Ihr müsst das Kind schützen. Sie muss für sich selber sorgen. Kind bleibt nicht bei ihr und ihr geht sobald sie getankt hat. 🤷🏻‍♀️

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Das ist auch mein Gedanke.
Wenn sie schon Jahrzehnte trinkt, wird sie schon starke (Hirn-)Schäden haben, die auch wiederum dafür sorgen, dass es zu spät ist aufzuhören.
Sie hat sich bisher nicht um die X Meckerrunden zuvor geschert oder darum, was der Alkoholismus mit den eigenen Kindern macht- hat sogar in der Schwangerschaft getrunken. Was erwartet man da noch? Nur weil nun die Enkelin nicht bei ihr schlafen darf, soll ein Wandel einsetzen?
Alles andere, wichtigere war ihr doch bisher auch egal.

Ich würde ihr klar sagen, dass die Enkelin aufgrund des Konsums nicht bei ihr schlafen darf und mir längerfristig auch Gedanken machen, ob es überhaupt eine gute Idee ist, das Kind alleine zu ihr zu schicken.
Ich denke auch, dass es etwas naiv ist zu glauben, dass der Alkoholkonsum sich bloß auf den Abend beschränkt.

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Ganz genau. Alkoholiker verstecken den Alkohol und trinken den ganzen Tag über was, um den Pegel zu halten. Zumindest die meisten, die so lange schon trinken.

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Ich finde die Herangehensweise sehr reflektiert und gut. Wenn sie selbst nix ändern will an ihrem Alkoholkonsum wird sie es nicht tun. Aber dann gibt es eben auch das Enkelchen auch nicht über Nacht.

Ich bin ähnlich groß geworden. Meine Mama war alleinerziehend und Vollzeit Berufstätig. Das Geld war immer knapp und sie hatte viele Sorgen bei 3 Kindern.

Abends hat sie Wein getrunken. Eigentlich jeden Abend. Wieviel kann ich gar nicht sagen aber nie soviel dass ich das Gefühl hatte sie wäre betrunken. Wenn wir uns abends vor dem TV „versammelt“ hatten war auch kein Wein mehr dabei. Ich habe im Freundeskreis gemerkt dass es in der Generation scheinbar „normal“ ist dass sie Wein trinken. Am Wochenende auch schon vormittags. Das zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten. Meine Mutter hat nach der Diagnose einer Lungenerkrankung nun aufgehört zu trinken. (Maximal an Feiertagen wenn wir alle dabei sind)

Sprecht es an und schaut was sie macht. Ich nehme an sie wird den Konsum nicht vollständig lassen aber wenn sie so vernünftig ist wie sie in deinem Beitrag klingt, dann wird sie es sein lassen wenn das Enkelkind da ist.

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Nachdem ich gerade mit meinem Mann diskutiert habe, würden wir gerne wissen, welche Generation du meinst. Ich bin Jahrgang 80, er 72. Wir kennen das weder von unserem Bekanntenkreis, noch von dem unserer Eltern (50er Jahre). Mein Mann hat vermutet, das sei eventuell abhängig von der Region?

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Tatsächlich könnte auch das eine Rolle spielen. Meine Schwiegermutter ist knapp über 60 Jahre alt und ist in der DDR aufgewachsen. Erst ein paar Jahre nach der grenzöffnung ist sie rüber gekommen.

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Hallo Tuffi,

ich bin auch so aufgewachsen.
Mein Vater trinkt seit etlichen Jahren.
Meine Mutter hat sich vor 22 Jahren von in getrennt, da sie gemerkt hat das sie auch dazu neigt aus lauter Kummer.
Sie hat neu geheiratet und leider das selbe Schicksal wieder erleben müssen.
Danach war sie selbst betroffen.
Es war Jahrelang ein auf und ab, wir haben viele Gespräche geführt, aber geholfen hat die stationäre Therapie und der Willen ihrerseits.
Sie hat damals auf unsere grosse Tochter aufgepasst und auch da getrunken.
Ich würde euer Kind nicht bei ihr lassen, ihr hättet keine ruhige Minute.

Ohne das sie es selbst anerkennt und ändern möchte wird es denke ich nur schlimmer.

Alles Liebe und viel Kraft ☘️

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Ein "Meckerabend" wird gar nix bringen, das liegt einfach in der Natur der Sache. Genauso wie es nix bringt Alkohol zu entsorgen. Das Einzige was etwas bringt, das ist die eigene Einsicht und dann könnt ihr auch unterstützen.
Sie kennt euren Standpunkt, jedes neue Gespräch wird irgendwann dazu führen, das die Fronten verhärten. Und schlußendlich kommt bei ihr nur ein #bla. Sie hat euch auch ihren Standpunkt vermittelt.

Natürlich sehe auch ich da eine Abhängigkeit, keine Frage. Aber auf der anderen Seite führt sie ein geregeltes Leben und das durchgängig. Sie vernachlässigt sich nicht, sie ist für euch da. Auch hast du keine krassen Situationen erwähnt, sie wird nicht ausfällig, hat keinen Kontrollverlust. Von daher stellt sich mir die Frage, ob man als Mensch nicht auch gewisses Recht auf eine Sucht hat, die sich auf einem bestimmten Level bewegt. Ich möchte auch erwähnen, das die für dich "typischen" Anzeichen (Bauch und Augen) , für mich noch lange keine sind. Sowohl mein Vater, als auch ich haben diese Anzeichen und wir beide können/konnten unseren jährlichen Alkoholkonsum ein zwei Fingern abzählen. Aber ja, wir haben ein Problem mit unserer Leber, keine Frage.

Was ich überhaupt nich nachvollziehen kann, das ihr das rumeiert, wenn der Alkohol doch schon Thema ist. Warum kann man also nicht direkt sagen, das ihr euch aufgrund des abendlichen Alkoholkonsums eine Übernachtung nicht vorstellen könnt? Ist das nicht etwas feige von euch? Udn wenn der Bruder neuerdings (und nicht durchgängig) bei ihr lebt, dann kommt ihm das natürlich alles heftiger vor. Das er sich darüber ärgert, das ist doch wohl die falsche Emotion, oder nicht?

Also, der "Knall" kann nur aus ihr selber kommen, sofern er überhaupt notwendig ist. Ich weiß, ich werde für meine Antwort sicherlich verrissen, trotzdem habe ich dazu eine andere Grundeinstellung.

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Also von mir wirst du nicht zerrissen, weil ich es bis vor unserem Sohn so gesehen habe wie du. Es ist ihr Leben und ich kann und will ihr nichts vorschreiben. Sie kennt die gesundheitlichen Risiken, aber sie ist erwachsen und scheinbar kommt sie zurecht. So hatte ich das aber auch in meinem thread beschrieben.
Die Situation ist nun aber eine andere. Bedeutet aber nicht, dass man sofort drauf lospoltern und die Bindung von vornherein schädigen muss. Das "wir sind noch nicht soweit" hat bis jetzt gereicht, sodass die beiden einen unbeschwerten Start hatten. Aber im Zuge des bevorstehenden Gesprächs wird es jetzt auf den Punkt gebracht.

Meine Frage war, wie man das macht und nicht ob. Ich kann meinem Mann und seinen brüdern nicht verbieten, mit ihrer Mutter zu reden. Sie haben mir von Erfahrungen berichtet, die sich in sie eingebrannt haben und da werden die mich zum Teufel jagen, wenn ich mit einem "jeder darf seine Sucht haben" komme.

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"Ihren Job kann sie noch bewältigen (sie arbeitet als Erzieherin), daher gehe ich davon aus, dass sie nur abends trinkt. Aber da sind es täglich dann auch 1 1/2 Flaschen Wein. Man sieht ihr auch an, dass sie viel trinkt."

Sorry, aber ich finde es verantwortungslos das sie noch als Erzieherin arbeitet. Ich hoffe die Einrichtung weiß Bescheid?!

Weil wenn dann doch was passiert und es dann erst raus kommt. Prost Mahlzeit!

Aber zur eigentlichen Frage: ohne das es von ihrer Seite aus ausgeht, wird alles nichts bringen. Es muss bei ihr klick machen. Erst dann wird sich langsam was ändern....

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Wo ist das Problem wenn sie nur abends trinkt? Ich habe nirgends gelesen dass sie während der Arbeit mit den Kindern trinkt.

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Problem hierbei ist wohl eher der Pegel nach 1 1/2 Flaschen. Ob der morgens am nächsten Tag in der Kita abgebaut ist, bezweifle ich…

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Bei uns ist es bei einer Oma ähnlich...sie trinkt abends,da sie das alleine sein nicht anders erträgt.... andersherum erträgt sie aber keiner in angetrunkenem Zustand....dazu kommt,dass sie eh labil ist und der Alkohol sein übriges dazu tut...sprich es wird schlimmer je mehr Gläser Wein es werden. Dann steigert sie sich in emiotionen und besonders Ängste dermaßen rein,dass sie schon öfters den Krankenwagen aufgrund Panikattacken und Herzrasen gerufen hatte...
Ich glaube nach dem 3. Mal hatte ihr ein Arzt Mal knallhart und richtig gesagt,dass er sie beim nächsten Mal in die Psychiatrie schickt um das Mal abzuklären,da es organisch nichts ist.

Dann war wirklich Mal zumindest mit den Krankenhaus Aufenthalten Ruhe für so ca 1 Jahr...


Natürlich bekommt sie nicht unsere Kinder zur Übernachtung. Ich sagte ihr einmal,dass sie bei ihr schlafen können,wenn sie dann abends keinen Alkohol trinkt
Ihre Antwort war: 1-2 Gläser Wein sind ja kein besaufen.

Meine Antwort: null Komma nix, oder halt nicht.musst wissen was dir wichtiger ist.

Und leider war es der Alkohol. Begründung ihrerseits: sie lasse sich nicht bevormunden....

Dann ist es so. Die Nerven sind mir zu schade und meine Kinder mir zu wertvoll als das ich da nachgeben würde

Bearbeitet von eni84
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Ich bin als Patenkind einer Alkoholikerin vermutlich vorbelastet, aber vielleicht hilft dir meine Erfahrung ja ein wenig.

Meine Großtante hat auch immer über Jahrzehnte getrunken, aber nur abends. Als Kind war ich öfter bei ihr "im Urlaub" in den Ferien. In dieser Zeit hat sie ebenfalls abends getrunken, obwohl sie sich zurück gehalten hat und zB erst getrunken hat, wenn ich geschlafen habe. Dann hat sie wohl aber viel getrunken, denn ich habe öfter morgens und auch nachts mitbekommen, dass sie gebrochen hat. Sie hat immer von "Magenproblemen" gesprochen und ich als Kind habe mir nichts dabei gedacht.

Als Mutter würde ich mein Kind niemals alleine in der Obhut von jemandem lassen, der trinkt. Noch nicht einmal tagsüber, wenn sie nur abends trinkt. Es wäre mir einfach zu unsicher und ich hätte kein Vertrauen. Wer weiß denn, ob sie nicht Entzugserscheinungen hat und deswegen ihre Reaktionen verlangsamt o.ä.?

Ich würde auch in Frage stellen, dass deine SM ihren Job wirklich noch adäquat ausüben kann. Ihre Kollegen wissen bestimmt Bescheid und werden gewisse Dinge "decken".

Ein Bekannter, dessen Mutter starke Alkoholikerin ist, hat oft gesagt: "Wer anfängt den Alkohol zu verniedlichen, verharmlost auch seinen Konsum und hat ein Problem." Also wer von Weinchen, Sektchen, Bierchen, Schnäppschen usw. spricht. Da muss ich oft dran denken...

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Kann man vielleicht nicht ganz vergleichen, weil ich definitiv kein Alkoholproblem habe. Vor 20 Jahren vertrug ich bei Feiern noch ordentlich.....zwei oder dreimal im Jahr, öfter sicher nicht.
Dann kam vor 16 Jahren meine Enkelin und bereits mit wenigen Monaten durfte sie bei uns übernachten, als Monitorkind.
NIE im Leben hätte ich da auch nur einen Tropfen Alkohol getrunken. Viel zu groß war mein Pflichtbewusstsein gegenüber dem Kind, meine Sorge, mir entgeht was oder ich reagiere nicht adäquat, wenn der Monitor piept.
Aber auch ohne Monitor hätte ich bei einem Kleinkind die Sorge, es segelt wo runter und ich könnte wegen Alk nicht zum Arzt fahren o.ä.
Geht garnicht! Und genauso würde ich dieser Oma gegenüber argumentieren. Ich gebe mein Kind nirgendwohin, wo man alkoholumnebelt vielleicht ein Problem garnicht mitbekommt.Hallo? Eineinhalb Flaschen Wein oder mehr ist ein gehöriger Konsum, da wäre ich ein Fall für die Notaufnahme.
Sogar mein Mann hat auf sein gelegentliches Abendbier verzichtet, wenn die Kleine da war. Grund: "das muss sie ja noch nicht lernen". Hat niemand von ihm verlangt, aber ich fand es echt rücksichtsvoll von ihm.
Ihr kommt um klare Worte nicht drumherum, aber das Risiko wäre mir zu unkalkulierbar.
LG Moni

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Ich finde du sprichst hier etwas gutes an. Viele Eltern verhalten sich nämlich noch nicht mal so. Da trinken bei geselligen Abenden oder Dorffesten nämlich auch gerne beide etwas. Ich trinke eh total selten was aber bei uns gilt immer die Regel dass einer von beiden nüchtern ist damit man im Notfall ins KH fahren Kind und / oder medizinisch notwendige Entscheidungen treffen kann.

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Ich wurde schon mit 18 vollkommen ungeplant Mutter und ich gebe ehrlich zu, da war ich auch noch nicht so weitsichtig und habe öfter gefeiert, als es gut war. Aber ich bin nie unter Alk gefahren und wenn niemand "greifbar" gewesen wäre im Notfall, hätte ich es auch gelassen.

Als Oma muss ich nicht nur mehr Hirn haben nach einem längeren Leben und - es war ja nicht mein Kind und ich musste doppelt aufpassen. Bei den eigenen ist man unbekümmerter. Aber wenn ich diesen Vertrauensvorschuss der Eltern meiner Enkelin enttäusche, ist das ja kaum wieder gutzumachen. Ich glaube, ich war eine richtige Helikopteroma 🤣🤣🤣🤣 (die käme wohl nochmal durch, wenn ein Kerl widerlich zu ihr wäre 😎)
LG

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Ich finde es stark, wie ihr mit der Situation umgeht.

Aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass man da bei Alkoholikern machtlos ist. Ich würde ehrlich sein und ihr tatsächlich sagen, dass ihr das Kind nicht dort schlafen lassen möchtet, weil sie trinkt.

Ich hatte mal eine super liebe Kollegin, die trank, wohl auch jahrelang. Aber es war plötzlich auf arbeit extrem, Kunden sprachen uns schon an, sie bekam ihre Arbeit nicht hin. Eigtl war sie stellvertretende Chefin, das ganze Team hat ihre Fehler ausgebügelt.

Irgendwann sprachen wir sie an, es war aufreibend, tränenreich, aber wir dachten, wir bekommen die Kuh vom Eis, sie war erstmal „einsichtig“ - letztlich brachte alles gar nix. Sie machte keine Therapie, verlor sogar ihren Job (dabei war die Firma super, bot Unterstützung an, hat ein tolles Gespräch geführt usw), weil sie kurz darauf anfing zu klauen 😔 das hab ich NIE erwartet, ich hätte meine Hand für sie ins Feuer gelegt. Aber scheinbar war sie betrunken, jedenfalls legte sie Geld nicht in die Kasse. Damit war Ende.

Ich war echt enttäuscht und erschüttert. Inzwischen wohne ich wo anders, aber meine Eltern leben noch dort. Sie hat zwar neue Arbeit, ist aber immer noch Trinkerin und machte keine Kur. Es änderte sich exakt nichts. Zu uns allen brach sie den Kontakt ab und ignoriert uns. 🤷‍♀️ wir hätten ihr den Job genommen, so schlimm ist es ja gar nicht usw… 😔

Naja. Also deine SM trinkt jahrelang, sagt, sie lässt es sich nicht nehmen und erkennt ihre Sucht nicht an. Dazu kann man leider nicht zwingen. Aber eben auch nicht wegschauen und daraus seine Konsequenzen ziehen und eine ist - der Enkel bleibt nicht alleine bei ihr. Ohne Diskussion. Ansonsten besucht ihr sie und alles wie bisher, solange das für euch ok ist.