Hallo,
Ich muss mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben. Ich bin gerade wirklich wütend auf meine jüngere Schwester, muss aber etwas weiter ausholen. Tut mir leid für den langen Text…
Unsere Familie ist nicht unbedingt Bilderbuch–mäßig. Unsere Eltern haben sich sehr früh getrennt, wir wuchsen bei unserer Mutter auf. Die hatte aber wechselnde Partnerschaften, hatte in unserer Teenie Zeit ein Alkoholproblem entwickelt, mein Vater kämpfte um das Sorgerecht aber es blieb bei meiner Mutter. Heute sind meine Eltern jeweils neu verheiratet, wir haben deutlich jüngere Halbgeschwister und ich persönlich hab mit meiner Kindheit Frieden geschlossen und stehe mit beiden Eltern, Stiefeltern und Geschwistern in regelmäßigem Kontakt. Zu unseren Großeltern hab ich noch deutlich intensiveren Kontakt, sie haben immer versucht, uns beiden (ich bin heute 30, meine Schwester ist 28) doch ein Stück weit eine frohe und unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen und sie fingen uns auf wenn unsere Eltern es nicht konnten.
Heute hab ich selbst Kinder, bin verheiratet und stehe fest im Leben.
Meine Schwester aber hat es schwerer. Sie ist behindert, welche Krankheiten bei ihr genau diagnostiziert sind kann ich leider nicht sagen, darüber weiß ich nichts sicher. Was ich aber sagen kann ist dass sie eine Lernbehinderung hat(te) und geistig immer ein paar Jahre hinterher war, sie ist stark übergewichtig und dabei relativ klein (ca 150cm und Kleidergröße 54), sie hat Epilepsie und tut sich insgesamt einfach schwer, in der „wirklichen Welt“ zurecht zu kommen, hat keine ordentliche Ausbildung und ist arbeitslos. Fakt ist: ja, sie hat Schwierigkeiten, aber sie wurde auch von meiner Familie, insbesondere meinen Großeltern, wie ein rohes Ei behandelt. Sie war die jüngere, die Kranke, und ich musste funktionieren. Wenn sie was wollte, bekam sie es. Sie hat sich immer durchgesetzt, mit Krokodilstränen. Meine Geburtstage liefen wie sie es wollte, sie musste bei Kinderpartys und Spielbesuch immer dabei sein und wenn sie nicht mitspielen durfte oder bestimmen durfte was gemacht wird, bekam ich Ärger weil sie es doch so schwer hätte. Freunde, Spielsachen, Erfahrungen…einfach alles hatte ich mit ihr zu teilen und sie mitzuziehen.
Vielleicht kommt daher auch mein Frust ihr gegenüber.
Aber im Großen und Ganzen bin ich der Meinung, dass sie unabhängig von ihrer Behinderung auch genau weiß, wie sie ihren Willen bekommt und ihre Defizite gezielt einsetzt um Druck auszuüben.
Es fielen in den letzten Jahren einige Dinge vor, die mir extrem aufgestoßen sind.
Sie kam nicht zur Beerdigung unserer Oma väterlicherseits weil sie nicht gefragt wurde, ob ihr der Termin passe und sie hatte an dem Tag einen Termin mit einem Versicherungsmakler und das wollte sie nicht verschieben. Also blieb sie der Beerdigung fern. Als ich nach der Geburt von Kind 1 im KH lag, verbreitete sie die Fotos unseres Kindes in ihrem FB Profil und auf WhatsApp und auf meine Bitte hin, das zu löschen reagierte sie mit „das ist mein Neffe, ich mach mit den Bildern was ich will“. Letztendlich löschte sie es auf Druck unserer Eltern, aber schrieb mir dass ich sie damit ja so verletzt hätte, ich ihr nichts zu sagen hätte und sie mir noch ein schönes Leben wünscht.
Dieses Weihnachten hat das Fass wieder mal zum überlaufen gebracht. Sie hat unsere Eltern gegeneinander ausgespielt, wollte zu keinem der beiden zu Besuch kommen und behauptete, sie hätte keine Zeit statt ehrlich zu sagen dass ihr das fahren zu stressig ist, das sagte sie nämlich mir (wir wohnen alle jeweils 1h voneinander entfernt, meine Großeltern wohnen 2h entfernt). Ich hatte sie schon mehrmals zu uns eingeladen, aber sie und ihr Freund waren bisher kein einziges Mal zu Besuch. Bei unseren Eltern und Großeltern hat sie immer gejammert, dass sie ja noch nie eingeladen waren. Nun ja, ich hatte sie nun dieses Jahr eingeladen zwischen den Jahren vorbeizukommen, einfach um guten Willen zu zeigen. Hat sie abgesagt mit der Begründung dass ihr Freund arbeiten müsste und sie ist auf ihn angewiesen weil sie keinen Führerschein hat. Das haben meine Großeltern mitbekommen und weil sie ja denken, dass meine Schwester so so arm dran ist angeboten, sie zum Besuch bei uns mitzunehmen. So weit so gut, ist mir recht. Letztendlich will ihr Freund nun aber doch mit, also wollen sie nun an meinem Geburtstag kommen weil das der einzige Termin ist der ihnen passt und meine Großeltern sollen doch bitte beide abholen und wieder nach Hause bringen. Das bedeutet, dass ich an meinem Geburtstag sie bewirten soll obwohl ich gar nicht feiern wollte und meine Großeltern sollen einen Umweg von 1h einfach (!) fahren damit sie und ihr Freund nicht selbst fahren müssen.
Meine Eltern waren pikiert, denn sie erzählte ihnen dass ich sie zum Geburtstag eingeladen hatte und unsere Eltern eben nicht. Unseren Eltern hatte ich bereits gesagt, dass ich nicht feiern möchte und wegen Krankheit konnten wir uns auch leider nicht an den Feiertagen sehen. So hat es gewirkt, als hätte ICH unsere Eltern belogen und keine Lust auf gemeinsam feiern gehabt. Dabei hat sie beiden wegen einer Laune abgesagt und sich jetzt selbst zum Geburtstag eingeladen. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen fuhren sie an Silvester, obwohl sie ja angeblich gar keine Lust hatten zu fahren an den Feiertagen und ihr Freund auch arbeiten müsse und total k.o. sei, 2h zu meinen Großeltern. Die waren auch angesäuert vom Spontanbesuch weil sie schon Pläne für Silvester hatten, aber meine Schwester auch immer Aufwendig bewirten wenn sie da ist. Meine Großeltern wollten sie nicht vor den Kopf stoßen und haben den Besuch mitgemacht und ihre Pläne angepasst so dass sie meine Schwester und ihre eigenen Pläne trotzdem noch unter einen Hut brachten. Trotzdem unnötiger Stress. Und was mich am meisten nervt: sie malt sich die Welt, wie sie ihr gefällt. Sie will nur an Tag X zu uns zu Besuch, sie will nicht fahren weder zu uns noch zu unseren Eltern weil es ja so weit ist aber spontan dann Silvester 2h zu den Großeltern fahren ist drin obwohl sie für sie ja schon an meinem Geburtstag in 1 Woche einen großen Umweg fahren und ihr damit einen Gefallen tun.
Ich weiß, es klingt alles so wirr und irgendwie nach Kinderkram. Im Großen und Ganzen nervt es mich, dass meine Schwester sich für den Mittelpunkt der Welt hält und ihre Behinderung m.M.n. gezielt nutzt, um zu bekommen was sie will. Wenn es ihr nützt, ist sie ja so krank und benachteiligt aber sonst betont sie immer dass sie gar nicht krank sei und lehnt deshalb bspw auch Maßnahmen vom Jobcenter ab die speziell für Menschen mit Behinderung konzipiert sind. Sie dreht es sich, wie es ihr passt und alle müssen springen. Ich habe gemerkt, dass es mir besser geht wenn wir keinen Kontakt haben weil mich ihre Egotrips dermaßen triggern…ich hab aber Angst, als der Buhmann dazustehen weil ich meine Arme, kleine, kranke Schwester aus meinem Leben streiche. Dabei tut sie bei mir nichts anderes als jammern über ihr Leben, möchte einfach nur Mitleid aber ist nicht bereit etwas zu ändern und Hilfe/Ratschläge anzunehmen. Auf Wunsch unserer Großeltern hab ich mich alle paar Wochen gemeldet, mal Bilder von meinen Jungs geschickt usw weil sie sagen, sie würde immer nachfragen und ich würde nie reagieren. Stimmt nicht, aber um des Friedens Willen hab ich mich ab und zu gemeldet. Jetzt kamen wieder mehrere Vorfälle zusammen und mir reicht es. Ich hab keine Lust mehr. Ich will nicht aufpassen müssen wie ich mit ihr spreche um sie ja nicht zu ärgern, ich will nicht mitbekommen wie sie wohl in 10 Jahren ihren ersten Herzinfarkt hat weil sie jede Ernährungsumstellung ablehnt mit der Begründung „wer mich nicht so akzeptiert wie ich bin kann mir gestohlen bleiben“.
Wäre es denn so herzlos von mir, den Kontakt einzustellen? Wie soll ich das meinen Großeltern, die so sehr um sie besorgt sind, beibringen?
Kontaktabbruch mit Schwester nachvollziehbar?
Nur weil deine Eltern entschieden haben, ein zweites Kind zu bekommen, bist du nicht in der Pflicht, mit ihr gut auszukommen.
Also ja, brich den Kontakt ab. Tu dir das nicht weiter an.
Wie du es den Großeltern erklärst? Dass du auch ein Leben hast. Dass du genug gegeben hast und es nicht einsiehst, zum Dank bei deinen eigenen Eltern schlecht geredet zu werden. Dass dir der Kontakt nicht gut tut. Zähle die Beispiele auf. Und nein, ihre Behinderung ist keine Ausrede. Es wird Zeit, dass in eurer Familie mal einer klare Kante zeigt.
Es gibt dabei immer zwei Seiten:
1. Die es macht
2. Die es mit sich machen lässt
Deine Schwester gehört zur ersten Seite und Ihr anderen zur zweiten.
Wenn es dich stört, dann sprech es an und änder es. Wenn es dich nicht stört, dann lass das Theater weiter mit dir machen.
Dich über das Verhalten beschweren aber es auch zu unterstützen funktioniert nicht.
Du bist ein Erwachsener Mensch und kannst selber entscheiden wem du Bilder schickst und mit wem du Kontakt hältst. Dafür solltest du weder deine Eltern, noch deine Großeltern benötigen.
Du bist wütend, schreibst du. Das ist kein Zustand, in dem man weitreichende Entscheidungen treffen sollte. Warte ein paar Wochen ab und entscheide dann, was du weiter tun willst.
Für mich klingt das, als ob du etwas unrealistische Maßstäbe an deine eingeschränkte Schwester anlegst. Sie ist halt behindert. Zugleich liest es sich, als ob du eher wütend auf die pädagogisch gelinde gesagt unglückliche Umgangsweise deiner Eltern mit der Behinderung deiner Schwester und dir in deiner Kindheit bist. Nicht deine Schwester ist das Problem, sondern dass deine Eltern es nicht geschafft haben, ihre Behinderung adäquat aufzufangen (was bestimmt auch nicht so einfach möglich ist...). Das ist unfair, das ist fies, das ist aber auch das Leben. Wäre ich du, würde ich eher an eine therapeutische Aufarbeitung meiner Kindheit denken.
Ich hab mit 18 Jahren tatsächlich eine Therapie gemacht, damals ruhte der Kontakt zu ihr auch völlig und es tat mir gut.
Es stimmt, dass meine Eltern und Großeltern ihre Behinderung wohl nicht 100% korrekt aufgefangen haben. Da spielte auch viel deren Trennung hinein, sie haben sich nicht im Guten getrennt und es nie geschafft, ihre persönlichen Differenzen hinten anzustellen. Dennoch gab es auch von allen Seiten versuche, meiner Schwester zu helfen. Aber sie ist tatsächlich auch sehr gut darin, die Familienmitglieder gegeneinander auszuspielen. Aufgrund ihrer Behinderung und einigen finanziellen Problemen beantragte meine Mutter ihre Vormundschaft, wurde genehmigt und so war meine Mutter ihre Betreuerin. Das funktionierte nicht lange, dann sollte es auf Wunsch meiner Schwester mein Vater tun. Auch das ging nicht lange gut. Dann übernahm es ein gerichtlich gestellter Betreuer, auch das war ihr nicht recht und aktuell wird sie von niemandem betreut (wie das rechtlich aussieht dass sie jetzt gar keine Vormundschaft hat aber jahrelang zuvor eine hatte weiß ich leider nicht). Sie wollte zu Hause weg, wollte in ein betreutes Wohnen, das extra auf Menschen mit Handicap ausgerichtet war. Sie hätte dort eine Ausbildung machen und auch wohnen können. Aber dort gab es Regeln, bspw unter der Woche eben feste Ausgehzeiten. Das passte ihr auch nicht und nach 2 Monaten wohnte sie ohne Ausbildung wieder zu Hause. Letztendlich ist sie beim letzten Krach mit meiner Mutter zu ihrem Freund gezogen, dort wohnt sie seit ein paar Jahren. Sie hat wohl keinen Anspruch auf Hartz V/Bürgergeld, ihr Freund finanziert ihr gemeinsames Leben alleine inklusive Krankenversicherung. Und auch in dieser Situation hab ich schon Anrufe von ihr bekommen in der sie sich ausheulte weil sie Streit hatten. Da ging es im Großen und Ganzen meist um Aufgaben im Haushalt und dass sie nicht dies und jenes erledigen will weil sie nicht seine Putzfrau sei und sie nicht Wäsche machen muss bloß weil sie zu Hause ist. Dass sie aber irgendeine Leistung zum gemeinsamen Leben beitragen muss, egal ob nun etwas Haushalt oder finanziell durch einen Job will sie nicht hören. Das fasst sie als Bevormundung auf.
Wie gesagt, solche und einige andere Vorfälle gab es schon zu Hauf und ich kann mir das nicht mehr anhören oder ansehen. Sie tut was ihr gefällt und bei Gegenwind heult sie sich bei unseren Großeltern aus, die als einzige in der Familie noch offen ihr gegenüber sind und ihr jeden Gefallen tun. Meine Eltern haben resigniert. Ich weiß, dass das nicht ideal ist und ich hoffe, nie selbst in so eine Lage mit meinen Kindern zu kommen. Aber ich kann verstehen, dass sie auch am Ende sind mit ihrem Latein.
Wenn nichts Gravierendes vorgefallen ist, zieh dich am besten sukzessive zurück, bis irgendwann (fast) kein Kontakt mehr ist. Deine Schwester ist die Sorte „high maintenance“, und das laugt aus. Musst du dir nicht mehr geben. Wenn in der Familie von ihren Problemen angefangen wird, blocke ab. Du willst all das nicht wissen.
Auch ich habe in deinem Alter mit meiner Schwester gebrochen. So sehr es mir leid tut für die Familie - mir geht es so viel besser ohne sie. Sie ist psychisch auffällig und kann sehr aggressiv werden, hat riesige Komplexe und lachte mich früher sehr oft aus (wollte stets „hübscher“ sein, was ich unter Schwestern merkwürdig fand als Vergleich). Gleichzeitig war ich ihr Mülleimer für ihre Probleme. Da konnte sie mich unaufhaltsam mit SMS bombardieren, dabei über unsere Eltern lästern (die sie meistens in Schutz nahmen!). Gemeinsamkeiten waren nur wenige vorhanden, und die fehlen mir nicht.
Ich grenze mich ganz klar ab, und das hat die Familie nach einigem Hin und Her nun endlich begriffen.
tut mir leid, dass du auch ähnliche Erfahrungen mit deiner Schwester gemacht hast. Respekt, dass du den Kontakt abbrechen konntest, schön dass es dir besser geht so. Das kann ich gut nachvollziehen.
Bisher habe ich eben auf Drängen der Familie dann eben doch wieder Kontakt zu meiner Schwester zugelassen. Wahrscheinlich sollte ich da einfach standhaft bleiben und mich nicht mehr einlullen lassen, da hast du recht. Es fällt mir einfach schwer, weil ich nicht weiß welches Drama das auslösen würde. Man wäre ganz sicher enttäuscht von mir, ja. Aber ich würde meiner Schwester auch zutrauen, deshalb noch mehr Druck auf diejenigen aufzubauen, die noch immer für sie da sind. Sie ist ja so arm dran, jeder wendet sich von ihr ab…und meine Großeltern sorgen sich wahnsinnig darum, was aus ihr wird wenn keiner außer ihnen mehr Kontakt zu ihr hat und sie irgendwann auch nicht mehr da sind.
Dann ist halt Drama, und der Druck steigt kurzweilig auf die anderen. Du kannst das Steuer für dich (sanft) umreissen, und die Grosseltern müssen für sich selbst entscheiden, wie viel Mist sie sich gefallen lassen wollen. Klar lässt du sie ein Stück weit alleine mit dem Problem deiner Schwester, aber umgekehrt hat bisher auch niemand versucht, dein Leben zu erleichtern.
Meine Eltern waren zu Beginn enttäuscht, und meine Mutter ist es noch heute. Meine Mutter hat allerdings generell Mühe zu erkennen, dass es auf Biegen und Brechen keine Harmonie geben kann (auch im Zusammenhang mit anderen Verwandten). Ich bin sehr froh, dass ich mir selbst den Druck herausgenommen habe, diesen falschen Familienfrieden fortzuführen und das Gespräch abbrechen und die Schuld von mir weisen kann, wenn es wieder anfängt: „Jetzt könnten wir doch alle gemeinsam..“ 😵💫
Ich würde den Kontakt vllt auch nicht abbrechen, aber sehr deutliche Grenzen setzen. Den Druck würde ich abblocken.
Du möchtest sie an deinem Geburtstag nicht da haben? Dann bleib dabei! Biete Termin XY an und wenn sie nicht können, kommen sie halt nicht.
Ob und wann und wie deine Eltern und Großeltern springen und tun und sich ausnutzen lassen, ist deren Bier. Sind alle erwachsen, alle wollen mit machen, also schön.
Du möchtest das aber nicht mehr. Also würde ich
- mich melden, wenn ich Lust und Zeit hab
- sie einladen, wenn’s mir passt und wenn sie keine Lust hat, hat sie Pech
- auf meine Rechte bestehen (bzw ihr keine Bilder mehr schicken usw)
Wenn sie dann noch Lust auf Kontakt hat, haltet ihn ab. Vermutlich wird sie wenig engagiert, wenn sie merkt, mit dir kann man nicht mehr so umspringen, aber letztlich weiß sie dann auch einfach, woran sie bei dir ist!
Wäre für mich aber persönlich einfach der „bessere“ Mittelweg, wo ich mir selbst nichts „vorzuwerfen“ hab.
Kann es sein, dass deine Schwester von FAS betroffen ist, dem fetalen Alkoholsydrom?
Die Uneinsichtigkeit und dieses sich immer als Opfer fühlen, dem immer Ungerechtigkeiten angetan werden, zusammen mit dem ingesamt kindischen Verhalten… das könnte doch sein?
Ja, ich bin ehrlich, ich fände es angemessen, den Kontakt abzubrechen
Und ich hätte sie auch wieder vom Geburtstag ausgeladen und die Situation bei Eltern und Großeltern richtig gestellt. Und noch hinzugefügt, dass es AUCH darum geht die Großeltern zu schützen (wegen diesem Umweg) und ich würde sie auch nicht reinlassen. Also die Schwester.
Das war auch mein Gedanke und erklärt, warum die Eltern so um sie herumeiern. Immerhin heißt es, dass die Mutter durch Alkoholkonsum Verantwortung für die Behinderung der Tochter trägt. Vielleicht hat sie ein schlechtes Gewissen.
Gute Frage…woher ihre Behinderung kommt, da bin ich ehrlich gesagt überfragt. Über die Diagnose (wenn es denn eine gibt, aber das muss es ja…) oder Ursache spricht mit mir niemand. Ob meine Mutter in der SS mit meiner Schwester trank, weiß ich auch nicht, ich war viel zu klein um mich zu erinnern und erinnere mich auch nicht an die Trennung und deren Umstände.
Ich hab gerade mal bzgl FAS quergelesen und die Symptomatik könnte passen. Allerdings kämen auch andere Krankheiten wie Prader-Willi-Syndrom bspw in Betracht, ich hatte da mal irgendwann nur anhand der Symptome recherchiert.
Aber das ist ja noch so eine Sache: niemand spricht mit mir über ihre Krankheit, nur dass sie ja so krank sei und einfach Hilfe und Mitleid braucht, das scheint nie zur Debatte zu stehen, egal wie sehr sie andere wider besseren Wissens belastet und zum Teil manipuliert.
Dafür kann meine Schwester nichts, das ist mir klar. Aber ich finds von meiner Familie dann auch schwierig, ewiges Verständnis zu erwarten.
Sie benimmt sich so, wie es ihr beigebracht wurde. Sie hat Sonderrechte, ist die Bestimmerin und wenn es passt, ist sie entweder gehandicapt oder gesund, je nachdem was gerade wirkungsvoller ist. Das haben Eure Eltern ihr anerzogen, das kriegt man nicht wieder weg. Dazu kommt, dass Du zu springen hast, wenn sie das will, auch das wurde Euch ja von klein auf so antrainiert.
Du kannst nicht ihr Verhalten ändern, aber Deins. Und zwar sukzessive. Was hindert Dich denn, in Fällen wie im Beispiel mit Deinem Geburtstag zu ihr zu sagen, dass Du gar nicht feierst und eventuell an dem Tag nicht da bist? Was hindert Dich, Deinen Eltern zu sagen, dass sie sich selbst eingeladen hat und Du selbstverständlich sonst auch sie eingeladen hättest? Deine Eltern wurden doch auch schon von ihr benutzt, die müssen doch wissen, dass das höchst plausibel ist.
Wenn sie nächstes Mal etwas möchte, dann sag einfach mal nicht sofort zu, sondern teile ihr mit, dass Du ihr dazu Bescheid sagst, wenn Du drüber geschlafen hast.