Kinder und e-Bikes - eine sinnvolle Sache?

Liebe Eltern, ich bin auf der Suche nach Erfahrungen von anderen Eltern bezüglich der Verwendung von E-Bikes für Kinder. Ich bin mir unsicher, ob der Einsatz eines E-Bikes die Motivation meines Kindes negativ oder positiv beeinflussen wird, mehr Radfahren zu wollen.

Ich habe gelesen, dass einige Vorteile darin bestehen können, dass das E-Bike es dem Kind ermöglicht, längere Strecken und steilere Hügel zu meistern, ohne schnell müde zu werden. Dies kann dazu beitragen, dass das Kind mehr Selbstvertrauen und Spaß am Radfahren entwickelt. Andererseits gibt es auch die Möglichkeit, dass das Kind auf die Unterstützung des Elektromotors verlässt und dadurch weniger Anstrengung aufwendet, was die Ausdauer und die Fähigkeit, eigene Kraft zu entwickeln, beeinträchtigen kann. Speziell vor dem Hintergrund sich ein solches eBike erst einmal nur auszuleihen stellt sich mir die Frage, ob man damit nicht auch eine gewisse Erwartungshaltung beim Kind setzt und letztendlich der Begeisterung für das Fahrrad fahren im Allgemeinen antgegenwirkt.

Ich würde mich sehr über eure Erfahrungen und Meinungen freuen, insbesondere über die Auswirkungen auf die Motivation des Kindes. Habt ihr beobachtet, dass eure Kinder mehr oder weniger Lust hatten, nachdem sie ein E-Bike hatten? Wie habt ihr darauf reagiert? Welche Tipps würdet ihr anderen Eltern geben?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe :-)

LG
Michi

Bearbeitet von MichiBr
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Ich halte gar nichts von E-Bikes.
Die Patentante meiner Schwester wohnt fast unmittelbar neben einer Kobaltmine und was sie berichtet ist einfach furchtbar. Nicht nur die massenhaft Verletzten (Kinder und Erwachsene), auch die Gewalt durch die Milizen, Vergewaltigungen - egal ob Säugling oder Seniorin.

Das bringt mich dazu, dass ich bei allen Geräten, für die Kobalt benötigt wird, genau prüfe, ob ich sie brauche, und sie so lange wie möglich nutze.

Sicher gibt es auch bei E-Bikes bestimmte Voraussetzungen, in denen sie sinnvoll sind. In den meisten Fällen stimme ich dem aber nicht zu. Ich bin bergig aufgewachsen, lebe aktuell bergig und trotz Handprothese und 20-Jahre altem Fahrrad bewältige ich die Berge ohne große Probleme, transportiere Großeinkäufe (und es ist kein Lastenrad!) etc.

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Wie alt ist denn das Kind? In der Schweiz kann man sie mit 14 fahren mit Führerschein der nationalen Kategorien M oder höher, mit 16 führerscheinfrei, davor gar nicht. Wenn das Kind das E-Bike benutzt, um z.B. an eine weitere Distanzen (zur Schule, zu Hobbies, zu Freunden etc.) zurückzulegen, wo es ansonsten den öffentlichen Verkehr nehmen oder von den Eltern gefahren würde, würde ich es in Erwägung ziehen, ansonsten nicht. In dem Alter, wo Jugendliche hier legal E-Bike auf öffentlichen Strassen fahren dürfen, legen sie ja häufig täglich ähnliche Wege zurück wie Erwachsene.

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Ich habe mich mal über die Rechtslage in Deutschland informiert. Unter 12 nur unter Aufsicht, ab 12 generell erlaubt. Wieder was gelernt, hätte ich nicht gedacht. Wie gesagt, bei uns stellt sich die Frage gar nicht, unter 14 ist es generell verboten.

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Die Frage ist doch immer, was radelt man, wozu ist es nötig?

Mein Weg mit dem Rad sind 2km einfache Strecke. Da brauch ich kein E-Bike und mein Kind hier in der Stadt auch nicht und richtig fahren sollte man vorher eh können.

Wir waren aber mal auf Sylt im Urlaub und da habe ich mein Kind tatsächlich überschätzt. Die Strecken und mit Gegenwind haben ihm keinen Spaß gemacht. Somit standen unsere Mieträder fast nur rum. Es gab in der Vermietung auch kleine Kinderräder - wahrscheinlich eher mit dieser E-Unterstützung und sollten wir noch einmal so einen Urlaub machen, würde ich ein solches Rad auch mieten. Denn ja, da bin ich bei dir: wären die Strecken nicht so mühsam gewesen, hätte er eben mehr Spaß dran gehabt und wäre mehr geradelt.

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Hallo Michi,
Unsere Tochter ist zwar selbst noch zu klein, um Fahrrad zu fahren, wir selbst sind aber sehr viel mit den Rädern unterwegs und haben zuhause alles vom Rennrad zum Ebike.
Wir werden unserer Tochter vermutlich kein Ebike geben, selbst dann aber auch darauf verzichten (aktuell fahre nur ich mit Unterstützung und nur mit Kinderanhänger). Wir sind beide mit radelnden Eltern groß geworden und eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen ist eine 40 km lange Tour mit meinem Vater.

Man kann ja schon einschätzen, was die Kids können und ggf auch mal den Buckel hoch durch "anschieben" unterstützen. Ich befürchte eh, dass bei Familienausflügen eher ich der limitierende Faktor sein werde 😁

Kinderräder sind ja i.d.R. auch sehr "massiv" und verhältnismäßig schwer, da stelle ich es mir ziemlich ätzend vor, auch noch Motor und Akku mitbewegen zu müssen, falls der Motor aus bleiben und nur am Berg genutzt werden soll.

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Ich bin auch gerade am überlegen bezüglich der Fahrrad-Mobilität. Wir haben drei Kinder (4, 7, 9) und wohnen ländlich, so dass in die nächste Stadt, zur Schule und zu den meisten Terminen immer etwas 4-6 km gefahren werden müssen. Das ist zu kurz, um dafür ins Auto zu steigen, aber zu lang (mit Rückweg), um Kinder bei jedem Wetter auf's Rad zu bekommen. Ich hatte deshalb überlegt, nachdem der Fahrradanhänger endgültig zu klein geworden ist, ein Lastenrad zu holen. Damit könnte ich die Kinder auch bei Regen und im Dunkeln herumfahren, solange es ihnen nicht zu blöd wird. Zudem achte ich bei den Rädern der Kinder besonders drauf, dass sie ihnen gefallen und leichtgängig sind. Aus ökonomischen Gründen kann ich aber natürlich auch nicht immer neue Räder kaufen, solange sie noch wachsen. Deshalb würde ich eben den Kompromiss anstreben, dass sie bei gutem Wetter selber radeln können, weil es eben mit leichtgängigen Räder auch Spaß macht, und bei schlechtem Wetter im Fahrradanhänger mitfahren können. Eigene E-Bikes würde ich erst mal vermeiden. Zum einen sollen sie selber wirklich gut und sicher im Verkehr fahren können, bevor sie schneller als aus eigener Kraft fahren können, zum anderen sehe ich auch hier das Kosten-Nutzen-Verhältnis und investiere lieber in ein E-Lastenrad, als in eine E-Fahrradflotte für die ganze Familie.

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In meiner Garage steht ein Rennrad, ein Crossbike und ein Ebike 😅

Im Moment fahre ich mit den Ebike mit Kinderanhänger. Ohne Motor würde das Rad eher in der Ecke stehen.. so fahren wir 95% aller Wege im Sommer..
Mein Sohn wird sicher so schnell kein Ebike bekommen - der fairnesshalber steigen aber auch wir Eltern wieder auf normale Räder um..
denn sonst macht das für die Kinder echt keinen Spaß
Das Fahrverhalten ist mit Motor bei jeglicher minimaler Steigung ganz anders.

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Gibt es überhaupt E-Bikes für Kinder und ist das in Deutschland ( Hallo Verbotsland 👋🏻) überhaupt erlaubt?

Ich würde persönlich nur ein E-Bike für meinen Sohn (15) kaufen, wenn er eins wollen würde. Er hat ein normales Fahrrad, kann sich bei Bedarf einen E-Scooter mieten und denkt eher schon über Rollerführerschein nach…
Also für uns eher nichts…

Wenn man aber in einer Familie lebt, die viel oder alles mit dem Fahrrad macht, dann würde ich eher ein E-Bike holen als ein normales Fahrrad.

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Wir wohnen ländlich und im Mittelgebirge- ohne eBike würden wir kein Fahrrad fahren. Da wir die Räder hauptsächlich nutzen um im Alltag das Auto auf kürzeren Strecken (10 km einfache Strecke in die Kleinstadt zum Arzt/ einkaufen
etc.) zu ersetzen, musste unser damals 10jähriger ein eBike bekommen, sonst würde das hier nicht funktionieren. Da unser Sohn sehr vernünftig und vorsichtig ist, sehe ich das auch unproblematisch. Zudem fahren wir überwiegend Feld- und Waldwege.

Mit aktuell 12 Jahren fährt er immer noch sehr gerne. Hätten wir bessere Fahrradwege und -abstellmöglichkeiten, würde er noch wesentlich häufiger fahren.

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Ich fahr E-Bike. Lastenrad. Und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie das der Motivation schaden könnte. 😅😁