Hallo,
mein Mann und ich sind Anfang 30 und haben ein Kind, dass bald 2 Jahre alt wird.
Wir wohnen in einer Großstadt und kommen beide nicht von hier, unsere Familien wohnen jeweils 3 Stunden entfernt in entgegengesetzte Richtungen.
Über die Jahre haben wir uns hier einen soliden Freundeskreis aufgebaut, beruflich Fuß gefasst und uns eigentlich wohl gefühlt.
Mein Mann möchte nun unbedingt umziehen in eine kleinere Stadt, ihm ist es hier zu hektisch, zu weit weg von Familie usw.
Ich kann mich mit dem Gedanken nicht so recht anfreunden und wollte mal eure neutrale Meinung zu unserer Pro/Contra Liste hören.
FÜR einen Umzug spricht:
- kleinere Stadt, weniger voll und hektisch
- bei Besuchen dort habe ich mich immer auf Anhieb wohl gefühlt
- Immobilienpreise deutlich niedriger dort, wir könnten uns was kaufen
- seine Eltern leben dann nur noch 1h entfernt, würden eventuell dann auch in diese Stadt ziehen (Kinderbetreuung...)
- für diese Größe sehr gute Kultur- und Freizeitmöglichkeiten
- arbeiten beide im öffentlichen Dienst und würden dort ähnliche Stellen bekommen
- unsere aktuelle Mietwohnung wird eh bald zu klein, eine größere in unserem Viertel können wir uns nicht leisten,ein Umzug in einen anderen Stadtteil kommt also so oder so.
GEGEN einen Umzug in die andere Stadt spricht:
- wir haben dort keine Freunde und müssen bei 0 anfangen mit dem sozialen Netzwerk
- wir haben hier gut bezahlte Jobs, sind damit inhaltlich aber nicht glücklich. In der neuen Stadt gibt es zwar genau dieselben Jobs wie hier, aber eben kaum andere Möglichkeiten zur Veränderung
- meine Familie ist durch schlechtere Zuganbindung nicht mehr 2h entfernt, sondern 5h + Umstieg.
- wenn seine Eltern wegen uns auch in diese Stadt ziehen, viel Druck, dass dann auch alles klappen muss und wir bleiben müssen
- unser Kind hat eine Erkrankung, die viele Arztbesuche und Therapien erfordert. Alle Ärzte und Therapeuten neu zu suchen, wäre extrem aufwändig.
Ich mache mir Sorgen, dass ich meine Familie dann kaum noch sehe. Und was ist, wenn meine Eltern pflegebedürftig werden?
Anderseits ist es echt hart ein Kind ohne Großeltern vor Ort aufzuziehen. Es wäre eine große Entlastung, wenn seine Eltern in der Nähe wohnen würden (sie wollen aber nicht in unsere aktuelle Stadt ziehen).
Lohnt es sich den Freundeskreis aufzugeben nur für bezahlbare Immobilien und Oma-Betreuung?
Was würdet ihr tun?
Danke!
Mann will in andere Stadt ziehen, ich will nicht mehr neu anfangen
Was würdet ihr tun?
Nicht umziehen. Für mich stehen auf Eurer Pro-Liste zu wenig wirklich handfeste Argumente.
Also ich würde mir überlegen, wo ich meine Kinder aufwachsen sehen möchte. Angesichts der Punkte die du aufzählst, würde ich eher den Umzug in Erwägung ziehen. Freunde findest du bestimmt auch in der neuen Stadt. Ja es dauert etwas ein soziales Netzwerk neu aufzubauen aber es ist machbar. Dass die Jobs euch nicht so erfüllen, ist auch ein Punkt,der sich im Laufe der Zeit ändern kann (mit anderen Jobs z.B.) oder aber man nimmt es eben hin... am Ende ist wichtig überhaupt Arbeit zu haben.
Dass seine Eltern auch umziehen, ist deren Entscheidung und würde ich auch nochmal so kommunizieren. Also es ist schön, dass sie das machen würden, aber sie sollten es nicht nur für euch machen. Allen Beteiligten muss klar sein, dass sich mit der Zeit auch Situationen und Beziehungen ändern können. Und man mit seinen eigenen Entscheigungen leben muss. Vielleicht könnt ihr so etwas Druck aus der Sache nehmen.
Die einzigen 2 Punkte, die mich wirklich zum Nachdenken bringen, wären die größere Entfernung zu deiner Familie und die Sache mit den Ärzten für dein Kind. Da solltet ihr euch wirklich sicher sein mit der Entscheidung, die ihr trefft.
Also ich würde nicht umziehen. Großeltern fest für die Kinderbetreuung vorsehen, kann auch schief gehen. Die Bedenken wegen deiner Eltern teile ich.
Ich würde nicht umziehen. Ein solider Freundeskreis ist viel wert, Ihr habt sichere Jobs. Wie ist denn das Verhältnis zu Eltern und Schwiegereltern, gut mit beiden?
Durch den Umzug entsteht ein Ungleichgewicht, das vielleicht zu Problemen führen könnte, wenn die SE dann mehr Kontakt zum Enkel haben. Und durch die Betreuung macht Ihr Euch abhängig von den SE, würde das auf Dauer funktionieren?
Auch den Ärztewechsel sehe ich kritisch. Wenn da alles passt, ist es gar nicht so einfach einen neuen Arzt zu finden, bei dem man sich genauso wohl fühlt.
Also alles gut durchdenken und nichts überstürzen.
Familie als Unterstützung ist gut und schön, wenn man sich einwandfrei versteht. Ob ich jetzt zu Besuch dort bin oder die Schwiegereltern regelmäßig auf mein Kind aufpasst sind für mich 2 Paar Schuhe, außer sie ticken in Sachen Erziehung gleich wie ihr. Gerade hier im Forum häufen sich die Schwiegermutter- Posts. Außerdem würde ich nicht wollen, dass wegen mir jemand umziehen muss.
Nicht, dass ihr das irgendwann vorgehalten bekommt, wenn es doch nicht so gut klappt.
An eurem jetzigen Wohnort seid ihr recht mittig zwischen euren Eltern. Ein Umzug wäre für dich und deine Eltern ein breiter Weg. Würde ich ehrlich gesagt nicht wollen,wenn dir deine Eltern wichtig sind.
Obwohl Pflege mit 2stündiger Entfernung auch nicht einfach ist. Dazu noch ein Kind, das auch Therapien und damit Zeit braucht.
Wenn ihr euch beruflich umorientieren möchtet, wäre ein Umzug auch ein Minus.
Zusammengefasst würde ich nicht unbedingt umziehen wollen.
Wie war euer ursprünglicher Plan mit Kind und dessen Betreuung?
Ich würde keinesfalls umziehen. Ländlichere Gegenden weisen oftmals auch schlechtere medizinische "Abdeckung" auf und regelmäßig einen Flickenteppich an Ärzten und Therapeuten abzufahren wärs mir nicht wert. Die Lebenszeit kann man sinnerfüllender nutzen.
<<<- unser Kind hat eine Erkrankung, die viele Arztbesuche und Therapien erfordert. Alle Ärzte und Therapeuten neu zu suchen, wäre extrem aufwändig.<<<
Liebe TE,
und da würde ich auch Bedenken gegen haben. Ich sag mal, ich wohne auf dem Land, aber in der Nähe einer Großstadt. Mein jüngster Sohn ist mehrfachbehindert durch Autismus und hatte viele Jahre mehrere Therapien und Arztbesuche. Alleine dieFahrt zur Autismustherapie einfache Fahrt über 40 km, zur anderen Therapien zwischen 12 und 25 km in die Großstadt ebenso das SPZ. Und ich fand es damals schon schwierig genug überhaupt einen Therapieplatz zu finden. Und bei uns ging das nur mit einem zweiten Auto.
Wenn du in der Großstadt mit deinem Kind die Therapien über den ÖPNV erreichen kannst, ist das optimal. Ansonsten brauch man nämlich ein zweites Auto, wenn man in einem Ort zieht, wo die ganzen Therapien nicht stattfinden.
Und ich finde da geht euer Kind halt vor. Deswegen würde ich erstmal nicht umziehen.
LG Hinzwife
Ich würde als erstes nach den Jobs im neuen Ort schauen und dann weitergucken.
Vielleicht tut sich ja was interessantes auf.
Hallo? Ihr seid Anfang 30 und nicht 60. Wenn ihr nicht wegzieht, tun es vielleicht eure Freunde.....
Und in der Middle of Nowhere zu sitzen, weil man sich nicht entscheiden kann, stell ich mir dauerhaft auch nicht so prickelnd vor.