Liebe Forengemeinde,
im Kindergarten-Forum läuft mal wieder eine heftige Diskussion, ob ein Kind ab 1,5 Jahre trotz der Elternzeit der Mutter oder wenn das zweite Baby (Mutter wegen dem ersten Kind noch in Elternzeit ist, so verstehe ich das) in wenigen Monaten kommt in eine Krippe gehen darf., weil dann im Sommer auch ein Platz vorhanden ist.
Ich verstehe diese ganze Diskussion nicht. Warum soll eine Kind nicht für ein paar Stunden pro Tag in die Krippe gehen, wenn genügend Plätze vorhanden sind?
Ich kenne das von früher, aber mit Kindergarten ab 3 Jahre (in diesem Alter gab es damals den Rechtsanspruch). Da gab es ganz andere Diskussionen. Mein Großer hatte einen 6 Stundenplatz, weil ich wieder anfing zur arbeiten. Da wurde man von Müttern angesprochen, warum man arbeiten geht. Mit 3 Jahren wäre es viel zu früh. Ich sagte meine Elternzeit ist vorbei.
Elterngeld gab es nicht bzw. ich hatte gerade mal 4 Monate Elterngeld bekommen (beim Jüngsten gar nicht mehr) und da geht man wieder arbeiten. Das sagte ich nur, das soll euch doch egal sein, ich möchte meinen Job behalten. Das war zu einer Zeit, wo viele Mütter jahrelang zu Hause blieben und sich erst ab dem Schulbesuch eine Arbeit wieder suchten. Die Kinder kamen meistens mit 4 in die Kita und hatten einen Nachmittagsplatz von 13 bis 16:30 Uhr gehabt. Vormittags und 6 Stundenplätze waren Berutstätigen vorbehalten. Und als mein Jüngster geboren wurde (der Große war 5 Jahre alt), kam auch die Diskussion auf, warum mein Großer bis 14 Uhr in die Kita geht. Er hätte die Gruppe wechseln müssen, was ich nicht wollte.Denn für ihn sollte sich nichts ändern.
Wenn man für ein Kind einen Krippenplatz hat und man ist in Elternzeit ist, warum sollte man sein Kind nicht für ein paar Stunden dahingeben? Meine Güte, für mich eine überflüssige Diskussion. Jedes Familien kann doch machen wie sie es für richtig hält. Der sagt sich, Kind geht rechtzeitig in die Krippe und den anderen eben halt, Kind geht erst mit 4 Jahren für ein paar Stunden in die Kita. Ist doch beides in Ordnung.Punkt.
LG nachdenkliches Hinzwife
Mutter zur Hause, Kleinkind in der Krippe, das sollte doch egal sein!!
Ich glaube, grundsätzlich sind alle ein bisschen verunsichert, wie es richtig ist und fühlen sich dann schnell angegriffen und im Rechtfertigungsdruck, wenn andere andere Wege beschreiten.
Wenn es alle gleich machen würden, könnte man sich ja sicher sein, richtig entschieden zu haben.
Unsere Kita nimmt bevorzugt Kinder von arbeitenden Eltern.
Wenn danach noch ein Platz frei ist und eine Familie den Platz bekommt, ist das doch in Ordnung.
Ich kann verstehen, dass das zu Frust führt, wenn man einen Platz braucht, weil man selber arbeiten möchte und keinen bekommt.
Aber zum größten Teil waren das ja die Damen, die ihre Kinder lange zu Hause betreuen, da bin ich mal so frech und sage, dass es denen nicht schaden würde ein paar Stunden arbeiten zu gehen, dann kämen sie auch nicht auf die Idee, sich über sowas aufzuregen und Gedanken zu machen.
Nicht meine Affen- nicht mein Zirkus. Was andere machen geht mich nichts an und interessiert mich auch nicht
"Aber zum Größten Teil [usw]."
Den Satz verstehe ich nicht. Worauf möchtest du hinaus? 🤔
Eigentlich ist da nichts unverständliches dran.
Es gibt Mütter, denen das Thema sauer aufstößt, weil sie einen Platz brauchen und keinen bekommen und dann gibts die (mittlerweile gelöschten) User, die hier ihre schlechte Laune verbreiten möchten
Vermutlich geht es genau um den Punkt „…wenn genügend Plätze vorhanden sind…“. Denn das ist nunmal häufig nicht der Fall. Und dann ist die Sorge nachvollziehbar, dass die Kinder der Berufstätigen keinen Platz mehr erhalten, da diese Plätze von anderen Kindern blockiert sind. Dass es noch weitere Gründe für einen Kigabesuch gibt (Sozialkontakte, Förderung, usw.) spielt dann auch noch in die Diskussion rein.
Sieht man sich als Elternteil damit konfrontiert nicht mehr arbeiten zu können, weil die Kindergartenplätze fehlen, kann es schnell hitzig werden.
Wir leben im Jahr 2023 und ich finde diese ist eine absolut persönliche Entscheidung für die sich niemand rechtfertigen muss. Toleranz ist das Zauberwort. Egal ob Kita mit 12 Monaten, Tagesmutter mit 6 Monaten oder kindergartenfrei bis zur Einschulung. Es muss für die Familien passen und es geht niemand anderen etwas an. Zudem besteht ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab 1 - es ist Aufgabe der Politik dies zu ermöglichen und den Kommunen dies zur Verfügung zu stellen, es ist nicht die Aufgabe des Einzelnen zu überlegen, ob er dadurch einem anderen Kind den Platz "wegnimmt". Bei uns ist es aber tatsächlich so, dass Kinder von berufstätigen Eltern bevorzugt die Plätze erhalten.
Dieses ständige Vergleichen untereinander und rechtfertigen müssen ist doch für alle Seiten nur anstrengend und unnötig.
Rechtsanspruch hin oder her aber auch Vater Staat kann sich die Erzieherinnen und Örtlichkeiten nicht aus dem Ärmel schütteln. Daher sollte man doch mal ein bisschen bei der Realität bleiben und nicht mit einem derzeit leider vollkommen utopischen Rechtsanspruch wedeln.
Ansonsten sehe ich das aber wie du. Es ist eine persönliche Entscheidung und jede Familie muss selbst entscheiden wie es für sie passt. Verurteilungen egal von welcher Seite sind fehl am Platz.
Nein, der Staat kann die Plätze nicht herbeizaubern - aber wenn Eltern, die ihr Kind gerne in die Betreuung geben würden dies aus Rücksichtnahme nicht tun, besteht für den Staat auch nicht der drängende Zwang etwas zu ändern, sprich für ausreichende Finanzierung, faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen etc. zu sorgen, da der wahre Bedarf gar nicht erkannt wird. Falsche Rücksichtnahme hilft da vielleicht im Einzelfall, aber nicht um grundlegende Dinge zu ändern...
Ich finde auch, dass vorrangig die berufstätigen Mütter einen Platz bekommen sollten.
Leider scheitert es daran, dass man dies nicht überprüfen kann bei der Vergabe der Plätze.
Die meisten Mütter haben ja einen Job und sind nur aktuell in Elternzeit. Der Kindergarten kann ja gar nicht überprüfen ob und wann diese wieder arbeiten gehen.
Doch. Dafür gibt einen Zweizeiler vom
Arbeitgeber
Was für einen Zweizeiler vom AG ?
Praktisches Beispiel wie es bei uns lief:
Kita Jahr fängt immer im September an.
Anmeldung für die Kita ist im gleichen Jahr im Januar.
Was soll der AG dazu sagen ?
Ich kann ja schlecht offiziell angeben, dass ich ab Oktober wieder anfange zu arbeiten, wenn ich gar nicht weiß ob ich einen Platz bekomme in der Kita.
Das ist ja der super Vorteil der Elternzeit, dass ich eben erst dem AG 7 Wochen vor Arbeitsbeginn sagen muss, dass ich wieder anfange.
Wenn genügend Plätze vorhanden sind, ist das sicher auch völlig in Ordnung. Die aktuelle Situation erlaubt dies leider eher nur in seltenen Fällen. Überall fehlt Personal. Die Plätze sollten für die Kinder vorbehalten sein, dessen Eltern arbeiten müssen.
Lieben Gruß
Kann dieses ganze Drama deswegen nicht verstehen.
Was soll das? Jeder hat ein Anspruch auf einen Platz, warum also nicht in Anspruch nehmen. EZ hin oder her. Ein Kind muss doch nicht nur in die Kita gehen MÜSSEN, sondern auch dürfen.
Ich hatte sogar noch 5 Monate EZ und hatte die Kleine schon mit 14 Mte eingewöhnt und habe die EZ als Freizeit genutzt. Man möge mich nun steinigen. Ich habs genossen. Würde es wieder so machen. Nur dann 2 j EZ machen und nicht nur 18 Mte.
"Jeder hat ein Anspruch auf einen Platz, warum also nicht in Anspruch nehmen."
Der Anspruch ist da, die Plätze aber leider nicht.
Überall unterschiedlich.
Leider wurden zwischenzeitlich die Unterhaltsgesetze geändert, sodass selbst verheiratete Frauen weniger abgesichert sind, sodass sie sich jahrelange Auszeiten vom Job nicht leisten können. Wie aber soll das ohne Betreuungsplatz (egal ob Kita, Krippe, Tagesmutter) gehen?
Weiß man, wie viele der Mütter Zuhause tatsächlich freiwillig Zuhause sind oder ob sie eigentlich gerne (mehr) arbeiten würden aber aufgrund fehlender Betreuung nicht können?
Der Rechtsanspruch auf Betreuung ist schön und gut, aber wenn er nicht durchgesetzt werden kann, ist er nix wert. Corona hat ja sehr gut gezeigt, welchen Stellenwert Frauen und Kinder in der Politik haben🙄. Vielleicht es jetzt clevere Konzepte, wie man an Personal kommt, wenn man die Qualitätsanforderungen senkt, ich hätte da auch Ideen.
Ich finde es auch ok, dass Kinder betreut werden, deren Mütter daheim sind, man müsste viel mehr die Einzelfälle betrachten.