Meine bockige Tochter

Einen schönen guten Abend,

ich hoffe, hier kann mir jemand weiterhelfen, denn ich/wir sind ziemlich ratlos.
Heute gab es mal wieder einen sehr heftigen Streit mit meiner Tochter, die einen ihrer Bockigkeitsanfälle hatte. Wir können uns auf ihr Verhalten keinen Reim machen, daher dachte ich mir ich frage hier mal.

Meine Tochter wird bald 8 Jahre alt. hat einen jüngeren und einen älteren Bruder. Sandwichkind halt, wobei ich nicht weiß ob es DARAN liegt.

Hin und wieder legt sie ein extrem stures und bockiges Verhalten an den Tag, will dann weder vor und zurück und weiß dann anscheinend selber mit sich nichts mehr anzufangen. Meine Frau erzählte mir vorhin unter Tränen, dass die beiden sich wohl extrem angeschrien hätten und meine Frau meinte, hätte sie ihr eine "gescheuert" wäre es wohl kaum noch schlimmer gewesen. Beides für mich ein Zeichen, dass meine Frau mit den Nerven völlig am Ende war.

Diese "Bockelphasen" bei meiner Tochter laufen meist nach dem selben Muster ab, ich erläutere das mal an einem Beispiel was ich mit ihr hatte.

Frühmorgens halb sieben, aufstehen für alle.
Die Jungs haben sich mittlerweile zum Frühstück ins Esszimmer geschleppt, nur meine Tochter steht heute überraschenderweise partou nicht auf. Wach ist sie, steht aber nicht auf, egal was ich sage, bitte, bettle, ermahne oder mache. 20min vergehen und sie liegt immer noch. Da ich auch auf Arbeit muss, werde ich mittlerweile ungehalten und hole sie letzten Endes aus dem Bett wobei sie um sich schlägt.
Ich sage ihr, wenn sie jetzt nicht zum Frühstück geht ist keine Zeit mehr und das Frühstück für sie vorbei. Sie guckt mich nur böse an und sagt 'nein'.
Darauf ich: "Ok dann ab ins Bad zum Zähneputzen".
Sie: "Nein ich will frühstücken."
Ich: "Dann geh endlich ins Esszimer und ISS!!!, die Zeit ist fast um!"
Sie verschränkt die Arme, rührt sich nicht, guckt mich nur böse an, oder schreit ständig "Papi, PA-PI, PAPI" als ich sie so stehen lassen wollte. Ich frage was ist? Keine Antwort. "Ich will aber frühstücken", "dann geh", "NEIN".
Das Ganze ging dann etwa so 5-10min hin und her bis dann wirklich keine Zeit mehr zum frühstücken war und sich das Spiel mit "entweder Zähne putzen oder gleich anziehen" weiter geht.
Und das ist stets der gemeinsame Nenner. Ich sag "B", sie will "A", ich sag "dann mach A" und bekomm ein "NEIN". Alle im Stress, die anderen beiden brauchen ihre Brotzeiten, Zeit wird immer knapper und ich verlier die Geduld.
Ich ziehe sie an, sie wert sich mit Händen und Füssen, schlägt um sich, beißt und tritt.
Ich (mittlerweile auch extrem gereizt) sag ihr sie muss JETZT in die Schule gehen, denn es gibt Ärger wenn nicht und ich MUSS auf Arbeit! Was macht sie? Steht vor der Tür, schmeißt ihren Ranzen in den Garten und rührt sich nicht von der Stelle.

Mittlerweile weiß ich auch nicht mehr weiter, denn würde ich einfach gehen, würde sie wahrscheinlich den ganzen Vormittag vor der Tür stehen und die Nachbarschaft zusammenschreien. Also was mach ich? Nehm sie am Arm und schleif sie in die Schule.
Was passiert auf halber Strecke? Sie läuft auf einmal ganz normal, heult nicht mehr und fängt an sich mit mir normal zu unterhalten. Das beschriebene war in 2 Jahren Schule das erste und einzige Mal.

Dafür gibt es solche Nummern bei anderen Gelegenheiten. 99mal gehts gut, beim 100. Male gehts rund. Wobei kein Muster bzgl. des Auslösers zu erkennen ist. Heute das Gleiche nur mit einem von ihr verschütteten Getränk, was sie auch wieder wegmachen sollte. Normalerweise kein Probleme. Nur heute, warum auch immer, artete es in einem Riesentheater aus.

Manchmal denke ich, dass sie etwas wie unser Ältester hat (ADS). Aber sie ist total unauffällig. Gute Noten, viele soziale Kontakte, konzentriert bei der Sache, manchmal sogar die reifste von den Dreien.

Auch bei anderen Situationen benimmt sie sich manchmal seltsam, auch hier wieder in einem von 100 Fällen. Neulich brach sie plötzlich in Tränen aus, als meine Mutter am Telefon ihr beiläufig erzählte, dass sie in ihrer Familiengeneration das einzige Mädchen ist. Tatsächlich haben all meine Cousins und Cousinen Jungs bekommen. Warum meine Tochter deswegen weint verstehe ich nicht, denn wir haben mit meinen Verwandten keinen Kontakt.

Kann sich hier jemand einen Reim darauf machen?

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Meine 7 Jährige hat auch manchmal komplette Verweigerungsphasen.

Ich hatte es auch anfangs mit Erklären, Ermahnen oder sogar Schimpfen versucht, was alles nur noch schlimmer gemacht hat und noch mehr Zeit kostet!!!

Mittlerweile reagiere ich nur noch auf die nette Tour: z.B. ein paar Extra-Minuten Kuscheln morgens im Bett. Mit ihr Quatsch machen (mit ihrem Kuscheltier), bis sie lacht und mitspielt. Nicht erwähnen, dass wir unter Zeitdruck sind. Bei der morgigen Routine ganz viel mithelfen (auch wenn sie es eigentlich alleine kann).
Eben nett und/ oder lustig reagieren. Das besänftigt ihre Bockigkeit.
Verständnis zeigen z.B. Ich verstehe dich, als Kind hatte ich manchmal auch keine Lust auf Schule.

Meine Verhaltensänderung hat wahnsinnig viel gebracht. Seitdem stresst mich die Verweigerung nicht mehr, weil ich weiß, wie ich sie auflösen kann.

LG mcbess

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Hier reihe ich mich mit ein. Mein mittlerer Sohn (8J.), braucht Nähe und Verständnis. Keinen Zwang. Dann klappt es auch mit dem Verständnis und Akzeptanz seiner Seits. Die Morgende sind hier mittlerweile sehr entspannt. Er hatte aber auch täglich solche Stimmungen. Vom liegen bleiben bis hin zu Bauchschmerzen war morgens alles dabei.

Lieber TE, euer Morgen klingt sehr stressig. Ein Versuch ist es Wert, mal in die andere Richtung zu gehen. Wie mcbess schon sagt, mehr Zeit einplanen und kuscheln. Den Druck rausnehmen. Ich wünsche euch alles Gute!

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Das ist interessant. Ich beobachte das bei uns auch. Wenn es hier mal irgendwie so richtig schief läuft, alle tagelang genervt und motzig und die Kinder nur noch am bocken sind, dann setzen wir uns hin, trinken Kakao und beschließen gemeinsam "eine schimpffreie Woche" - in der man sich zwar ermahnen darf oder sagen, wenn einem was nicht passt, aber nicht schreien und schimpfen. Und ich hätte es beim ersten Versuch nicht für möglich gehalten: Unser Umgang miteinander wird sofort entspannter, die Laune besser, wir lachen wieder und helfen uns freiwillig gegenseitig. Die Kinder sind da immer total motiviert. Und ich sage ihnen auch, dass wir alle mal genervt sind, aber wenn sie gut mitmachen und wir uns alle respektvoll und liebevoll begegnen, hab ich auch gar keinen Grund zum Schimpfen und sie keinen zum Bocken ;-) Verrückt, aber es klappt.

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Kurz und knapp: laast aus auf ashs testen.
Unsere Tochter (älteste von 3en) ist 8, hat ADHS und hat wöchentlich mehrfach solche Ausraster.

Bei Mädchen äußert sich ADHS oft ganz anders und der Leidensdruck ist hoch, besonders, wenn es unentdeckt bleibt. Ich kann dir ein Lied davon singen, ich selber würde erst letztes Jahr mit 34 diagnostiziert und es hätte mir eine Menge erspart, hätte ich es im Kindesalter jemand erkannt.

Was sagt deine Tochter denn, wenn sie würdet "klar" ist, warum sie sich so verhält?

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Naja, sie hat keine Ahnung warum.

Aber wenn ich mir mal die Symptome so anschaue bei Mädels mit ADHS trifft davon nichts zu, abgesehen von dieser sehr seltenen, aber dann sehr heftigen Launenhaftigkeit und ihrer Unordentlichkeit.
Aber sie ist weder verträumt, noch unkonzentriert, noch hyperaktiv.

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Bei jedem äußert sich AD(H)S anders.
Ich bin im Kindesalter für meine Wutausbrüche bekannt gewesen, und mein Mann kann auch ein Lied davon singen.
Besonders wenn mir jemand sagt was ich tun muss. Manchmal gehts gut, doch oft ist es eine red flag für mich.
Ich bin übrigens auch Sandwichkind, immer gut in der Schule gewesen ohne groß was tun zu müssen, konzentriert weil mich vieles interessiert. Nur Sachen zu Ende bringen erfordert viel Aufwand.
Aber habe die Uni abgeschlossen und promoviert.

Und trotzdem habe ich AD(H)S. Die Impulskontrolle macht mir Schwierigkeiten, das andere kommt mir sogar zu Gute (Hyperfokus).

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Dieses Verhalten was du beschreibst haben meine Eltern bei meiner jüngeren Schwester erlebt.Fing so mit 9/10 Jahren an, aufjedenfall noch Grundschule.

Sie hat sich plötzlich komplett geweigert aufzustehen und sich morgens im Bad zu waschen.Zuhause erzählte Sie die Schule wäre so schlimm.In der Schule erzählte Sie Zuhause wäre alles ganz furchtbar.Wenn es Zuhause Streit gab schrie Sie wie eine Irre und bestand drauf ins Kinderheim zu wollen.
Ich könnte noch eine ganze Menge erzählen aber ich denke der Ausschnitt hier reicht.

Keiner konnte sich einen Reim drauß machen,denn Sie war beliebt und Notenmäßig gab es auch keine großen Schwierigkeiten.
Es gab kein Auslöser oder irgendeinen Vorfall.

Worauf ich hinaus will-eine gewisse Zeit nachdem dieses Verhalten anfing hat Sie ihre Periode bekommen.Ab da gab es nochmal einen "Schub" und Sie war kaum noch zu bändigen.Entweder Sie eskalierte komplett oder lag völlig k.o im Bett.

Meine Mutter war dann sehr oft mit ihr beim Kinderarzt,Sie wurde sicherheitshalber komplett auf den Kopf gestellt,Blutwerte wurden bestimmt etc.
Die Ärztin meinte mal ihr Körper sei zu weit,aber ihr Geist sei noch viel zu kindlich und das macht ihr zu schaffen-und dass ganze müsse man warscheinlich einfach aussitzen.

Es wurde besser.Aber es dauerte.Bestimmt so 1-2 Jahre.Dann ist Sie zwar direkt in die Pubertät geschlittert aber Sie rastete nichtmehr aus und hat wieder normal mit einen gesprochen.Sie ging dann auch wieder ganz normal in die Schule.

Ich hoffe ich konnte wenigstens ein bisschen helfen🙈

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Mmm.

Wie seit ihr mit ihr umgegangen, wenn sie eine von diesen "Phasen" hatte?

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Ich hab zu dem Zeitpunkt nichtmehr bei meinen Eltern gelebt.
Ich weiß nicht genau was explizit gemacht wurde,aber meine Eltern standen im engen Kontakt mit den Lehrern und hatten für kurze Zeit so eine Dame vom Jugendamt die hauptsächlich ein Offenes Ohr für die Situation hatte und auch Tipps gegeben hat.

Bearbeitet von Nousername
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Hey!

Bekommt sie genug Aufmerksamkeit?

Taucht das Verhalten nur zu Hause auf?
Oder gibt es ähnliche Feedback aus der Schule?


Liebe Grüße
Schoko

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Eher wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Aber dermaßen heftig...? Und wie gesagt auch nicht immer.

Die Frage die uns bewegt ist, wie bekommt man sie am besten aus der Phase raus?

Und nur daheim, in Schule und KiGa war man sehr zufrieden mit ihr.

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Es wäre zunächst mal naheliegend, an adhs zu denken. ABER adhs ohne Symptome gibt es nicht.
Symptome wären:

- Unkonzentriertheit
- mangelnde Aufmerksamkeit
- Hyperaktivität
- Impulsivität

Ihre Ausbrüche könnten ein einziges Anzeichen sein, dann wäre aber die Frage, ob die nur bei euch auftauchen oder in einem anderen Umfeld auch. Da sagst du nein.
Dann wäre die Frage, ob die Ausbrüche schon vor dem 7. Lebensjahr auftraten. Das sollte auch erfüllt sein.

Hast du dich mal mit der Situation von Sandwichkindern auseinander gesetzt? Dass sie oft zwischen dem Nesthäkchen und dem Großen untergehen können? Dass es für sie noch schwerwiegender ist, wenn der Große aufgrund seiner Erkrankung noch eine Schüppe mehr Aufmerksamkeit bekommt? Dann könnte sie vielleicht explodieren, wenn sie ihren Willen nicht bekommt, weil sie diesen Umstand als weiteres Kennzeichen ihrer Benachteiligung sieht. Ich würde Kontakt zu einer Erziehungsberatung aufnehmen. Vielleicht haben die Ideen.
Schaut erstmal, ob es nicht sein kann, dass sie als angepasstes, unkompliziertes Mädchen mit guten Noten in der Schule nicht doch etwas zu kurz kommt und versucht, es auszugleichen.

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Hi,

ich würde mir da professionelle Hilfe holen. Das Verhalten kenne ich aus der stationären Jugendhilfe und das waren alle Kinder die ein Päckchen zu tragen hatten. Wenn ihr keinen Weg da raus findet, wird es in ein paar Jahren sehr schwierig.
Bis eine Diagnose steht, würde ich auf folgende Dinge achten:
Bekommt sie genug Aufmerksamkeit für sich alleine?, mit je einem Elternteil (Spaziergang, kochen, backen, Schwimmbad....). Wie ist euer Alltag geregelt? Gibt es klare Strukturen? Das kennt ihr ja wahrscheinlich von eurem großen mit ADS.
Wenn sie dieses Verhalten tagsüber zeigt und nicht zur Schule muss, würde ich sie auflaufen lassen, ignorieren und mein Ding durchziehen. Das geht aber nur, wenn das Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit an anderer Stelle befriedigt wird.
Wann macht sie Dinge gut, bekommt sie genügend positives Feedback?
Wie laufen die Tage ab wo es gut funktioniert, was war da noch? Könnt ihr diese kopieren?
Ich wünsche Euch alles Gute für die Zukunft.

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Guten Morgen Helbrecht,

Diese "Anfälle" kenne ich von meiner Großen, sie ist mittlerweile 11 Jahre.
Mit 8 hat es bei uns auch angefangen, kam aus dem nichts. Ging teilweise so weit, dass sie danach total erschöpft war und wir total ratlos.
Bei uns waren es die Anfänge der Hormonellen Umstellung, mit 9 Jahren kam die Periode.
Sie wusste dann einfach nicht was im Kopf so los war. Wir sagen immer Baustelle im Kopf und keine Umleitung bekannt.
Wir haben sehr starke Nerven gebraucht, denn was bei uns in der Situation geholfen hat war kuscheln, trösten und manchmal einfach da sitzen. Das ist nicht immer leicht, denn eigentlich würde man selbst gerne losbrüllen und stampfen. Das mussten wir erstmal lernen.
Es gab auch Tage an denen sie für nichts zugänglich war, da heisst es auch jetzt morgens noch " ok bleib liegen, ich werde nicht in der Schule anrufen und ich entschuldigen. "
Das hilft meistens.

Das sind nur kleine Hilfspunkte.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und starke Nerven.

Liebe Grüße
Kerstin

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Also ich finde, du redest zu viel und rennst ihr zu viel hinterher.
Sie kann die Uhr. Klare Ansagen.
Wenn sie bockt, versuche nicht, dich durchzusetzen. - Dann hat sie an diesem Morgen halt nicht gefrühstückt, weil die Ziet zu knapp war. -- dann muss sie halt alleine zur Schule laufen, wenn sie nicht ins "Taxi" steigen will. (okay: kommt drauf an, wie weit die Schule weg ist, aber 1,5km hatten meine Kids.

Das wird in der Puberträt noch schlimmer und ich kann dir nur empfehlen, bei so bockigkeiten klare Ansagen einmal zu machen und es ihr dann überlassen, ob sie "mitspielt". - -wenn nicht, dann muss sie die Konsequenzen tragen (kein Frühstück). -- Sie hat ja ein Vesper dabei - also verhungern wird sie nicht.

Dieses dauernde: mach dies und mach das nach DEINEM MamaPlan ist für manche Kinder einfach zu viel. Solls sie anfangen sich selbst zu organisieren: ob sie dann zu erst frühstückt oder ich vorher oder nachher anzieht: wenn sie bockt: lass sie machen udn sage: 10vor 8 fährt das AUto bis dahin bist Du fertig und lass sie mal machen und kuck was passiert.
Wenn du das öfter machst, wird sie es lernen, dass rumbocken eben Konsequenzen hat.

(mir persönlich tuts gerade echt weh: meine Pubertäre 12jährige war dermassen unverschämt am Wochenende und hat mich beschimpft und mir das erste Mal Schimpfwörter an den Kopf geworfen, die sich gewaschen hatten. -- ihr Handy/Switch war dann dann weg und ich hab nur gesagt: "du weisst schon, dass das nicht in Ordnung war oder?" ---- sie redet jetzt nicht mehr mit mir aber ich muss dieses eine mal hart bleiben. - Ich erwarte, dass sie anchfragt, mit mir redet, optimalerweise so etwas wie eine Entschuldigung kommt. -- das trifft sie echt hart mit dem Handy-Enzug. Aber sie redet nicht mit mir.
Ich hab ein paar mal die Türe aufgemacht, aber sie sagt nix, also muss ich jetzt mal hart bleiben, auch wenn es mir schwerfällt, dass es sie so trifft und sie nicht mehr mit mir redet. Auch der Papa hat zu ihr gesagt, sie soll halt mal zu mir gehen und reden. - sie weiß also rein theoretisch, wie es geht. -- ob sie jetzt bockt. tja. -- wie lange: liegt an ihr. -- Lass ich ihr dieses Verhalten vom Wochenende aber spurenlos "durchgehen" weiß ich, dass sie nix draus lernen wird, - also muss ich es wohl auch durchstehen, so wie sie, obwohl ich harmoniesüchtig bin ein wenig.... --- aber SO ein respektloses krasses Verhalten geht halt einfach gar nicht und seit monaten vergrault sie Verwandte, Trainer, Freundinnen mit ihrem pissigen Zicken-Verhalten. nur hatte ich da bisher keinen Einfluss drauf. -- wenn ich das jetzt durchziehe hoffe, ich, dass sie, was Manieren und Verhalten angeht, hoffentlich einen bleiben Eindruck von diesen Tagen behalten wird. Das hat übrigens noch einen Tag eine Vorgeschichte gehabt. Da hat die Trainerin sie nicht mit in den ersten Ligawettkampf (der eben jetzt ab 12 möglich wäre) gehen lassen, weil sie sich so pissig verhalten hat (kurzfassung) -- also war das Verhalten zu mir nur noch ein weiter Tropfen

Was ich damit sagen will: du scheinst mir in Deiner Schilderung wenig konsequent.
Lass das Quatschen, dirigieren und steuern. -- Mach Ziel-Ansagen und bleib dabei.

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Puh.. ich mag dir mal raten dich mehr über Kinder schlau zu lesen.
Mit Ansagen und so einer gewissen Härte kommst du nicht weiter.
Konsequent sein: ja. Aber keine unnötigen Kämpfe.

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In deinem Text kommt sehr oft das Wort „bockig“ und „hart“ bleiben vor.

Dein Kind bockt (finde ich ein schreckliches wort - haben wir tiere zu hause??) und du bleibst immer hart. Irgendwie ein ähnliches Verhalten nicht? Da geben sich zwei Böcke eins aufs Dach 😅😅

Ich bin der Meinung Kinder reagieren so, nicht weil sie uns ärgern wollen, sondern weil sie Hilfe brauchen und nicht klarkommen.
Oft hilft da Verständnis.

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Ich finde deine Beschreibung dieser Situation gerade total interessant, weil es bei unserem Sohn (knapp 8 ) ganz genau so ist. 10 mal geht alles gut, da ist er hilfsbereit, empathisch, fröhlich, sehr verantwortungsbewusst und selbstständig. Und dann plötzlich - wie aus dem Nichts heraus - haben wir so eine Situation, wie Du sie beschreibst. Wo man als Eltern daneben steht, sich fragt, wie das ganz Alltägliche grad SO ausarten konnte, und keine Ahnung hat, wie man liebevoll zu dem Kind durchkommt. Denn wenn wir ehrlich sind: anschreien, drohen, zur Schule "schleifen", das mag keiner von uns.

Und dann, ganz von alleine, wie ein umgelegter Schalter, fängt das Kind wieder fröhlich an zu plaudern, als wäre nichts gewesen.

In der Schule ist es übrigens ähnlich. Seine Lehrerin sagte mir wörtlich "10 Sachen macht er wirklich richtig toll, aber mit der nächsten Aktion macht er sich dann wieder selbst alles kaputt." Und genauso empfinde ich es auch. Sie hat sich viel Zeit für ein Elterngespräch dazu genommen mit uns, das war sehr aufschlussreich.

Ihr Tipp war ein Besuch beim Kinderpsychologen, was wir zurzeit machen. Der Psychologe macht mit ihm gerade eine Leistungsdiagnostik, weil auch im Raum steht, dass er schulisch unterfordert und dadurch (auch von den Erwartungen anderer) ÜBERfordert sein könnte. Ein unangenehmer Teufelskreis, in dem er alleine recht hilflos ist.
Außerdem sind wir im Gespräch mit dem Jugendamt und bekommen ab Februar "Familienhilfe", weil wir nicht genau wissen, ob das nur sein Problem ist oder ob der Grund dafür bei uns in der Familie zu suchen ist. Unsere Erziehung oder unser Umgang miteinander. Wir denken, dass es nicht schaden kann, wenn jemand mit Erfahrung sich das mal unabhängig anschaut.

Vielleicht wären das auch mögliche Wege für Euch: Gespräch mit ihren Lehrern, Kinderpsychologe, Familienhilfe (übers Jugendamt, wir haben einen formlosen Antrag gestellt und wurden dann zum Gespräch eingeladen, alleine das war schon unheimlich hilfreich und voller möglicher Ansätze und Tipps)

Ich wünsche Euch alles Liebe! :-) (und ja, das von Deiner Frau, dass man manchmal kurz davor ist, dem Kind "eine zu scheuern", das kenne ich auch von mir - weil man einfach so machtlos ist in der Situation)

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Das Verhalten kommt mir nicht fremd vor. Ich arbeite in einer Grundschule und höre das immer wieder von Eltern.
Nimmt sie da ernst.
Ich rate euch eine Erziehungsberatung zur Seite zu nehmen und auch mal die Tochter dort mit hin zu nehmen und gemeinsam mit ihr Methoden zu erarbeiten wie sie selber mit ihren Gefühlen umgehen kann.