Hallo,
da es nun schon einige Fragen zu „alten Eltern“ und deren Pflege gab, möchte ich gerne zu diesem Thema meine Sorgen teilen.
Ich habe sehr „junge Eltern„, als wir ( 3 Geschwister ) auf die Welt kamen, waren meine Eltern Anfang 20. Angenommen sie bräuchten mit Anfang 80 Hilfe in Form von Pflege und Haushaltsführung, dann wären wir alle schon über 60 Jahre alt.
Bei dem Gedanken wird mir ganz flau, wir müssten alle arbeiten bis wahrscheinlich 67 oder länger ... wären erschöpft nach einem arbeitsreichen Leben und dann steht uns auch noch die Pflege der Eltern bevor. Zudem wohnt nur ein „Kind“ in der Nähe ... ich müsste dann zusätzlich für jede Unterstützung vor Ort über 160 km fahren, meine Schwester über 200 km. Nur mein Bruder wäre in der Nachbarschaft, der aber einen körperlich anstrengenden Beruf hat. Wahrscheinlich wird er in dem Alter kaum noch die Kraft haben, zwei alte Menschen zu versorgen.
Meine Eltern machen sich zur Zeit kaum Gedanken, sie sind ja noch jung und fit (Anfang 60), und sie hätten ja immerhin drei Kinder ... da kann ihnen ja nichts passieren. Das wir dann aber so alt wie sie jetzt sind, und dann plus Arbeit (beide sind schon seit Jahren nicht mehr am arbeiten) uns auch noch darum kümmern müssen sehen sie gar nicht.
Beide genießen ihr ihr Leben, Kinder sind schon über 20 Jahre aus dem Haus und finanziell unabhängig. Ihre eigenen Eltern brauchten keine Pflege bzw. darum haben sich ihre Geschwister gekümmert.
Aufgrund der Entfernung werden sie gar nicht in die Betreuung und Versorgung der Enkel einbezogen, und können machen was sie wollen.
Meine Mutter ist seit jeher Hausfrau und mein Vater arbeitet seit der 55 ist nicht mehr.
Mir macht diese Zukunft Angst, arbeiten bis ich fast 70 bin und dann die Wünsche unserer Eltern möglichst lange zu Hause zu bleiben.
Junge Eltern...
Hi,
es kommt, wie es kommt ........................
Man kann doch nur drüber sprechen und vieles schriftlich festhalten. Wenn es soweit ist, kann nur soweit übernommen werden was passt.
Auch mit 50 Jahren und Vollzeitarbeit, kann ich bei meinen Eltern, außer einkaufen, nichts übernehmen. Und die wohnen nur 400 m weiter.
Wenn ich mit viel Glück um 17.30 h, ohne einkaufen, heim komme, will ich nur noch meine Ruhe.
Was so alte Leute für Arbeit machen weiß ich. Wir hatten die Oma im Haus, und ich schwor mir vor 36 Jahren, geht es nicht, müssen sie ins Heim. Damals sagte meine Mutter auch, sie will keinen zur Last fallen.
Jetzt heult sie mir am Telefon was vor.........................und ich hatte es so oft gesagt, in den letzten 5 Jahren noch viel öfters, außer einkaufen, waschen und Wochenends mitkochen, kann ich nicht unterstützen. Und da bin ich noch 30 Std. mit 30 min. Fahrtweg, arbeiten gegangen.
Jetzt Vollzeit, mit mind. 45 min Fahrerei, da wünscht man sich selbst Unterstützung.
Deswegen, mach Dir Notizen, wenn dir mal was einfällt, und sprech es mal an. Aber Du weißt ja jetzt nicht, wo Du in 10 oder 20 Jahren stehst.
Alles Gute
Ich hab auch noch sehr junge Eltern. Beide Mitte 60, ich selber bin 43, mein Bruder 41. Ich wohne 300 km weit weg, mein Bruder 150. Meine Eltern möchten auch von uns garnicht gepflegt werden. Sie werden dann eher In ein betreutes wohnen gehen. Sie haben da auch vorgesorgt, zumindest finanziell. Meine Großeltern sind mitte-ende 80 und leben auch nich im großen Haus alleine. Nir eine putzfee könnten wir der Oma nun endlich aufschrauben. Sonst macht sie alles alleine. Ich würde mir da noch nicht so sehr einen Kopf machen. Meine Kids sind 4 und 7.. die sind in ihren blütejahren wenn wir mal alt sind und ich habe nicht das sie dann zeit und Kapazitäten haben uns zu pflegen 🙈🙈
Also einerseits ist ja nicht gesagt, dass sie unbedingt viel Pflege brauchen werden und anderseits passt es von den Ressourcen her ja in allen Lebensstadien nie so wirklich. Bei uns ist die Pflege von zwei Angehörigen pünktlich ab der Geburt unserer Kinder nötig geworden. Das ist auch sehr anstrengend. Eigentlich wünscht man sich selbst gerade Unterstützung, stattdessen wird man von allen Seiten dringend gebraucht. Aber immerhin haben wir eine stabile Partnerschaft, die Kinder sind gesund (wenn die chronisch krank wären, wäre das Belastungslevel ja auch nochmal anders) etc. Es kann ja nicht immer alles perfekt und easy sein, die ein oder andere Hürde gibt es doch in jedem Lebenslauf.
Lass es erstmal auf dich zukommen, planen kann man das alles eh nicht perfekt.
Haltet mögliche Wünsche / abmachungen fest und abwarten.
Wir haben ALLE so kurze Abstände.
Meine kinder sind 4, 3 und 1
Ich bin 26
Meine Mutter 48
Meine Oma 68
Meine Uroma wäre jetzt 88
Es kommt wie es kommt, Meine Uroma wurde mit 60 ein Pflegefall nach 3 schweren Schlaganfällen innerhalb kürzester Zeit
Die Oma meines Mannes war fit wie ein Turmschuh mit ihren 80 Jahren, war im wanderclub, Strickwaren oder wie das heißt, hatte noch "mädelsabende" an denen sie was trinken gegangen sind, hat den halben Tag Obst und Gemüse im Garten gepflegt. Da war nicht mit pflegefall und von einem Tag auf den anderen ist sie gestorben.
Man steckt einfach nicht drin. Es gibt kein perfektes Alter zum kinder bekommen, genauso wenig wie es ein perfektes Alter gibt, wo man bereit wäre, noch jemanden zu pflegen.
Haben denn deine Eltern schon mal direkt angesprochen, dass sie erwarten, von euch gepflegt zu werden?
Ich finde, dass man alles auf sich zukommen lassen muss und das jede gute Planung eben nur ein Plan ist.
Meine Schwiegermutter hat uns seit der Geburt unserer Großen viel unterstützt und war immer für uns da, wenn wir nur gefragt haben.
Sie war eine feste Säule in der Kinderbetreuung und hat es mit viel Liebe getan. (Single, kleine Wohnung, kein Garten, Rentnerin)
Tja, plötzlich bekam sie eine schwere Krebsdiagnose und der Bedarf an Hilfe und Unterstützung hat sich umgedreht.
Wir hatten zwischenzeitlich ein zweites Kind bekommen, welches noch im Babyalter war.
Zusätzlich Corona, also Kita zu, keinerlei andere Unterstützung, da mein Mann Einzelkind ist.
Wir haben es hinbekommen. Pflege organisiert, barrierefreie Wohnung gesucht und gefunden, Umzug gewuppt, alte Wohnung aufgelöst, Auto verkauft, sämtlichen Papierkram übernommen, Wäsche gewaschen, auch teilweise kleinere Arbeiten der körperlichen Pflege übernommen wie beim anziehen helfen oder Haare waschen, schneiden etc.
Es gab Wochen, in denen ich täglich hingefahren bin. Die gesamte Zeit über habe ich täglich mind. 5 Telefonate geführt.
Frag mich nicht, wie ich das geschafft habe… 🤷🏼♀️
Man wächst mit seinen Aufgaben und man wächst in die Aufgaben so rein.
Irgendwie wird sich eine Lösung ergeben.
Papierkram, Arzttermine/ -Gespräche kann man auch aus 200 km Entfernung regeln.
Der Rest kann und wird im Pflegeheim erledigt.
Deshalb: frühzeitig für Vollmachten und Patientenverfügungen sorgen, Ordnung halten und früh genug um Pflegegrad und -heim kümmern, nicht erst, wenn der Platz schon dringend nötig ist.
Ich kann deine Gedanken gut verstehen.
Ich empfehle dir das Thema mal anzusprechen 'wie stellt ihr euch das alt-werden eigentlich vor?'
Ich bin ein 42 jähriges Einzelkind junger Eltern (61 und 63) und lebe 500 km entfernt.
Ich habe das Thema angesprochen..mein Vater wollte sich damit nicht beschäftigen..meine Mutter zum Glück schon. Das Ansprechen hat etwas in Gang gesetzt. Und das war gut!
Erstens weiß du doch nie was kommt, zweitens wohnst du weit weg und wirst, wenn überhaupt, vorallem organisatorisch Hilfe leisten können und drittens, ganz ehrlich, sind alte Eltern, die deine Hilfe benötigen, zusätzlich zu kleinen Kindern und Beruf, sicherlich eine deutlich größere Belastung.
Ich erlebe das gerade im Freundeskreis. Während meine Eltern noch immer uns Kindern mit Rat und Tat zur Seite stehen, sind meine Freundinnen mit der Pflege und Unterstützung ihrer doch etwas älteren Eltern ganz schön gefordert. Mit KIndern und Job sind sie teils ganz ordentlich ausgelastet, teils sicher auch überlastet.
Meine Mutter hat bis vor wenigen Jahren erst meine eine Oma, dann die andere gepflegt. Das war natürlich anstrengend, aber sie und mein Vater hatten Zeit und keine anderen Verpflichtungen. Ja und wir Enkel waren ja auch in einem Alter, in dem wir auch immer wieder helfen und einspringen konnten.