Erziehung Schwiegerfamllie

Hallo,
seit ich selbst Mutter bin mache ich mir oft Gedanken, wie meine Schwiegereltern wohl als Eltern waren und weshalb mein Mann bei manchem ist, wie er ist.
Er zeigt insgesamt relativ wenig Gefühle, ist ein sehr rationaler Mensch und manchmal fehlt ihm auch ein wenig Empathie. Was fehlt in der Beziehung zum Kind oder in der Erziehung, wenn diese Dinge nicht so ausgeprägt sind? Mein Mann kann auch überhaupt nicht streiten, er ist nur beleidigt und haut dann ab,.geht weg. Seine Mutter ist sehr ich bezogen und die ganze Familie merkt manchmal nicht, wie sie mit Sprüchen anderen vor den Kopf stoßen. Alles ist etwas nüchtern, wenn man so sagen kann.
Ich mache mir auch deshalb Gedanken, da ich mein Kind ja auch mal zu den Schwiegereltern geben werde und ich natürlich möchte, dass es etwas anders aufwächst. Manches gefällt mir nicht so, zum Beispiel wird aus Spaß oft gemein über Frauen, fülligere Menschen etc. nicht so nett gesprochen. Es wird zwar lustig verkauft, ist es aber nicht für jeden. Zum Beispiel heißt es dann, die Weiber... Ich möchte nicht dass mein Sohn solche Äußerungen gegenüber Frauen als selbstverständlich ansieht und erlernt. Aber es ist da so drinnen, dass es schwer sein wird, das meinem Kind anders zu vermitteln. Danke für eure Gedanken dazu.

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Empathie ist wohl ein neues Modewort.

Entweder kriegst du mit dem Mann einfach keine Kinder oder du erziehst deine Kinder sehr gut und akzeptierst ihren Charakter.

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Naja es ist ja nicht nur Erziehungssache sondern auch Charaktersache.

Meine Schwester und ich wurden exakt gleich erzogen, trotzdem tut sie sich viel schwerer damit, Gefühle zu zeigen als ich. So als Beispiel. An der Erziehung liegt es bei uns nicht.

Jede Familie ist halt anders und ich bin insgesamt sehr zufrieden damit, wie meine Eltern uns erzogen haben. Trotzdem finde ich auch da manche Sachen nicht gut, ich denke, das ist normal. Trotzdem dürfen unsere Kinder alleine hin.

Ebenso zu den Schwiegereltern. Insgesamt sind sie nette Menschen, ich liebe meinen Mann und auch sie sind wohl nicht mehr exakt gleich wie vor 30 Jahren. Und mein Kind wird ja nicht hauptsächlich von ihnen betreut. Es wird öfter noch mit Personen in Kontakt kommen (Erzieher:innen, Lehrer:innen usw), wo ich vllt nicht 100% einverstanden bin. Aber so ist das Leben und vieles wird man zu Hause schon ausgleichen mit einem guten Grundstein!

Mach dir nicht zu viele Gedanken und gucke erstmal, wie es läuft, wenn’s soweit ist!

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Euer Kind lernt auch Empathie dadurch, dass es von Menschen umgeben ist, die verschiedene Charaktere haben.

So kann es lernen, dass Menschen verschieden sind und man jeden so akzeptieren sollte, wie er ist. Dadurch lernt es auch einfach, wie man mit verschiedenen Menschen umgeht und kann sich vielleicht noch besser ins sie hineinversetzen.

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Zuerst mal scheinst Du davon auszugehen, dass Dein Herangehen an die Dinge die Norm, das Erstrebenswerte ist. Wieso? Wieso bewertest Du das rationale Herangehen Deines Mannes als Manko? Und wie kommst Du darauf, dass die Ursachen in seiner Erziehung liegen müssen?

Und wieso denkst Du es wird schwer, Deinem Kind respektvolles Verhalten zu vermitteln? Wenn es bei anderen verletzende Äusserungen aufschnappt ist das doch eine prima Gelegenheit über Respekt zu sprechen. Glaubst Du tatsächlich, dass wenn Dein Kind in 90% seiner Zeit respektvolles Verhalten erlebt, es durch die Sprüche von Oma und Opa 'umgedreht' wird? Dann musst Du es, bis es 18 ist, zuhause einsperren. Dein Kind wird noch viele, viel schlimmere Sprüche in KiTa, Schule, auf der Strasse mitbekommen. Dein Job ist es, ihm zu vermitteln, dass solche Sprüche Mist sind. Das nennt sich Erziehung.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

deine Gedanken kenne ich sehr gut. Meinen eigenen Eltern fällt es sehr schwer empathisch zu sein.
Für mich war es als Kind völlig normal wie sich meine Eltern verhalten haben. Oft war ich verletzt und habe die Schuld bei mir gesucht.
Ich hatte dann jahrelang Therapie und handle als Mutter inzwischen völlig anders.

Und manchmal kommt es zu ähnlichen Situationen mit meinem Kind und meinen Eltern wie damals bei mir.

Und diesmal sind es meine Eltern die völlig überfordert sind. 🙈 Mein Kind zeigt sehr deutlich, dass da eine Grenze überschritten wurde.

Natürlich kommen da auch so Sätze wie, dass es jetzt mal gut sein muss oder das sie sich nicht so anstellen soll.

Aber im Gegensatz zu mir damals hat sie eine Mama und einen Papa die ihr sagen, dass ihre Gefühle so in Ordnung sind und sie das auch zum Ausdruck bringen darf.
Und das viel öfter, so dass die wenigen Male bei den Großeltern keine großen Auswirkungen haben.

Lg

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Also wenn du deine Kinder nicht komplett abgibst, dann brauchst du dir über deren Erziehungsstil nicht den Kopf zerbrechen.


Wenn deine SE Sprüche über füllige Menschen reißen, dann ist dein Umgang damit vor deinem Kind, wie es selbst damit später umgeht. Nimmst du die nur hin, dann scheint es in Ordnung.

Ob deinem Mann gewisse Gefühle als Kind abgesprochen worden sind und er deswegen so ist oder es einfach Charaktersache ist, lässt sich schwer sagen, aber auch hier seid ihr als Eltern am Zug wie ihr bei eurem Kind damit umgeht. Deine SE sind völlig nebensächlich.

Ich selbst bin sehr ungeduldig, da denke ich schon, dass auch an meiner Kinderstube liegt, denn meine Eltern waren es auch. Ich habe wenig Selbstbewusstsein, auch hier spielen meine Eltern eine Rolle, aber sicher nicht nur. Das sehe ich an meinem Kind. Das war von klein auf sehr schüchtern im Umgang mit anderen, braucht immer noch relativ lange bis er sich was allein traut, aber da stärke ich wo ich nur kann. Ich bezeichne ihn - im Gegensatz zu meinem Vater mich - nicht als dumm. Im Gegenteil mich triggert es total, wenn mein Kind sich selbst als dumm bezeichnet. Ich stelle also immer wieder klar, dass er völlig in Ordnung ist so wie er ist ;-)

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Hast du dir denn darüber nie Gedanken gemacht bevor du Kinder bekommen hast? Genau wegen sowas wählt man sich seinen Mann für die Familienplanung doch genau aus. Mir jedenfalls wäre es wichtig, dass ein Mann mit vor der Familienplanung gute "Vaterqualitäten" aufzeigt. Das beinhaltet auch Empathie bzw. zumindest die glaubhafte Überzeugung daran arbeiten zu wollen.

Die Schwiegerfamilie ist nunmal was, dass man sich nicht aussuchen kann. Hier musst du gemeinsam einen Weg mit deinem Mann finden. Es ist schliesslich genauso sein Kind und deshalb kannst du das nicht alleine entscheiden.

Für mich persönlich würde ich ungern ein Kind bei solchen Menschen in Betreuung geben. Genau deshalb ist es eben wichtig, dass du mit deinem Mann zumindest einen Grundstück an Wertvorstellungen teilst um solche Entscheidungen zur Zufriedenheit aller zu lösen. Was sagt er denn dazu?

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Was, du hast nicht noch vor dem 1. Date seinen Stammbaum durchleuchet und seinen Zahnstatus abgefragt?? Sehr fahrlässig, wo kommen wir denn hin, wenn Liebe alleine reicht #zitter#schwitz

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Mir geht es sehr ähnlich und teilweise könntest Du auch meinen Mann beschreiben. Aber irgendwie auch meinen Vater - und ich bin trotzdem anders geworden als jeder meiner Elternteile.

Es ging in dem Moment um zwar um etwas völlig anderes, aber mir wurde jetzt erst bewusst, dass unsere Tochter nur einen Bruchteil ihrer Zeit mit ihren Großeltern verbringt. Selbst wenn sie jeden Tag eine Stunde lang dort wäre, sind das nicht mal 5% des Tages. Die restlichen 95% ist sie mir (und meinem Mann) "ausgesetzt", insofern seh ich das jetzt einfach entspannt.

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Es liegt nicht nur an der Erziehung sondern der Charakter spielt auch eine große Rolle. Wir haben zwei Kinder, beide gleich erzogen, trotzdem sind beide verschieden und das ist auch gut so. Stell dir mal vor wenn wir alle gleich wären wie langweilig es doch wäre. Wenn deine Schwiegereltern so furchtbar sind, dann darfst du dein Kind nicht hinbringen, wenn du Angst hast er übernimmt die Wortwahl etc. von ihnen.