Hey zusammen,
ich möchte mir einfach mal etwas von der Seele schreiben. Ich weiß, es gibt immer zwei Seiten der Medaille, in jedem Wort steckt ein Fünkchen Wahrheit, ich habe meiner Mutter viel zu verdanken, sie hat mich erzogen...
Dennoch muss ich sagen, dass mich meine Mutter SO aufregt und ich absolut nicht verstehen kann, wieso sie mich so behandelt. Ich weiß definitv, dass ich meinen Sohn niemals so behandeln werde.
Ich bin eine ruhige, liebe und hilfsbereite Person mit einer psychischen Krankheit seit ich 18 Jahre bin.
Ich habe in der Hinsicht noch nie Verständnis von meiner Mutter bekommen, es waren/sind harte Zeiten, wenn du unter Panikattacken leidest und niemand wirklich hinter dir steht.
Das habe ich nach unzähligen Therapien aber langsam abhaken können.
Unser Verhältnis ist aber immer schon schwierig gewesen. Bin nie gut genug, ich bin dumm, egoistisch und stinkfaul. Wenn dir das immer wieder eingeredet wird, glaubst du es natürlich auch. Deshalb ist mein Selbstbewusstsein auch heute noch im Arsch, da ich mich von den Aussagen meiner Mutter nicht loslösen kann.
Jetzt ist es in jeder Hinsicht so viel schlimmer, seit mein kleiner Sohn auf der Welt ist ( 17 Monate ).
Ich mache in ihren Augen ALLES falsch. Nichts ist richtig. Das darf ich mir jedesmal anhören, wenn ich zu Besuch bin. Egal, ob es ums Essen geht, ums Anziehen, ums Verhalten... ach, einfach ALLES.
Sie glaubt allen Ernstes, ich erziehe meinen Sohn absolut falsch und ich bin zu dumm dafür. Ich hätte nie ein Kind bekommen sollen.
Jedesmal darf ich mir spitze Bemerkungen anhören. Ich interessiere mich zum Beispiel für Videospiele ( dafür hatte sie auch nie Verständnis ) und glaubt, dass ich den ganzen Tag spielen würde, anstatt auf meinen Sohn aufzupassen.
Das ist natürlich absoluter Quatsch und unmöglich. Mein Kleiner ist übrigens noch ein High-Need-Baby. Ich bin den ganzen Tag NUR mit ihm beschäftigt. Ich weiß garnicht, wie sie immer auf solche Gedanken kommt.
Der Kleine sieht gesund aus, ist total lebhaft und fröhlich. Ihm geht es total gut. Außer, dass er natürlich in allem EXTREM ist und viel Aufmerksamkeit verlangt.
Wenn ich mal um Hilfe bitte, lehnt sie eiskalt ab. Denn für Zeit für mich, würde sie mir ihn nicht abnehmen.
Anstatt sich mal zu freuen, den Kleinen für ne Stunde zu haben?!
Denkt dann wieder, es würde nur um mich gehen.
Ich darf ihn also nur mal für ne Stunde bei ihr lassen, wenn ich auch tatsächlich was im Haushalt mache.
Versteht mich nicht falsch, natürlich hat sie da auf einer Seite recht, aber andererseits missgönnt sie mir einfach ALLES.
Ich habe ihr nie etwas getan, ich war immer das stille Duckmäuschen mit JA und AMEN.
Sage ich jetzt mal was, wenn es um die Erziehung oder meinen Sohn geht bin ich direkt der schlechteste Mensch auf der Welt, der absolut undankbar ist.
Und es ist JEDESMAL. Mir wird schon immer richtig heiß und mein Blutdruck steigt ins Unermessliche, wenn ich dort bin, weil die ganze Zeit auf mir rumgetrampelt wird und wie scheiße ich doch bin.
Danke fürs Lesen, jetzt geht es mir schon etwas besser.
Ich möchte den Kontakt nicht abbrechen, da ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich in gewisser Weise "abhängig" bin, da es nun mal meine Mutter ist und ich sie ja trotzdem liebe.
Alle Tipps mit ihr zu Reden etc. haben nie was gebracht. Ich erhoffe mir auch keine Tipps, ich bin einfach nur dankbar, wenn ich ein paar Leser habe, die eventuel mitfühlen können.
Meine Mutter ist SO schwierig!
Es tut mir wirklich sehr leid, dass du so behandelt wirst, denn NIEMAND hat dazu ein Recht. Und es ist mir unerklärlich, wenn ausgerechnet die eigenen Mütter so ein Verhalten an den Tag legen.
Ich finde es falsch, wenn jemand sagt, "ich habe ihr so viel zu verdanken, ist immerhin meine Mutter."
DU hast nie darum gebeten, geboren zu werden, und wenn, hättest du es wohl auch nicht bei jemandem getan, der dich so mies behandelt. Sie hat aus ganz eigenen, egoistischen Gründen ein Kind gewollt. Du bist ihr GAR NICHTS schuldig. Sie hatte die Verantwortung, für dich zu sorgen, hat sie wohl auch materiell getan, dafür muss man keine Dankbarkeit empfinden.
Und wenn reden nichts bringt... Was genau bringt dir der Kontakt? Außer schon fast Panikattacken und immer und immer wieder eine drauf.
Pass auf dein eigenes und das Seelenheil deines Kindes auf. Und wie sie vor ihm mit dir umgeht. Er soll dieses Verhalten ja nicht als normal wahrnehmen und an seine eigene nächste Generation weiter geben.
Du weißt, dass Panikanfälle und Angsterkrankungen oft in unterdrückter Wut wurzeln?
Wie wär’s mal mit ein bisschen Rabatz und Grenzen abstecken?
So schmerzhaft es auch ist, deine Mutter wird deine Erwartungen niemals erfüllen. Niemals. Manchmal muss man sich davon lösen, auch wenn es die eigene Mutter ist.
Sie macht dich nieder, hält dich klein, gibt dir das Gefühl nichts wert zu sein.
Ich würde wohl den Kontakt massiv einschränken und damit drohen ihn komplett abzubrechen, sollten ihre dämlichen Kommentare kein Ende finden.
Schwer ja, aber mittlerweile bin ich alt genug und habe so viel Verstand, mich von Kontakten zu lösen, die mir nicht gut tun.
Du bist ein wertvoller Mensch und wunderbar, wie du bist.
Es tut mir so leid für dich, dass deine eigene Mutter so zu dir ist und dein Selbstwertgefühl so negativ beeinflusst.
Gut, dass du weißt, dass es nicht richtig von ihr ist und nur an ihr und nicht an dir liegt.
Ich nehme jetzt einfach mal an, dass du Konfrontation scheust.
Trotzdem kannst du für dich selbst einstehen und Grenzen aufzeigen.
Das fällt am Anfang schwer, wird dir aber mit der Zeit immer leichter fallen und vielleicht auch dein Selbstwertgefühl verbessern.
Notiere dir einfach mal, welche Situationen ihr öfters habt, wo du dich schlecht fühlst und wie du darauf reagieren möchtest.
Denn wenn du vorbereitet bist, fällt es schon viel leichter.
Ein paar Beispiele:
Wenn sie dich für den Umgang mit deinem Kind kritisiert:“ ich bin die Mutter und treffe die Entscheidungen. Bitte akzeptier das.“
Wenn sie dich beleidigt oder laut wird: „in so einem Ton lasse ich nicht mit mir reden, das ist respektlos.“
Hört sie nicht auf, würde ich das Treffen abbrechen oder sie auffordern, nach Hause zu gehen, mit dem Satz: „so lasse ich mich nicht von dir behandeln. Wir können uns wieder sehen, wenn du normal mit mir reden kannst.“
Versuch, ruhig und sachlich zu bleiben und dich nicht auf Diskussionen einzulassen.
Ich habe eine Mutter, die Manisch-depressiv ist und die ich sehr liebe, die aber alle paar Jahre eine Manie hat und für mich dann kaum auszuhalten ist.
Den Kontakt könnte ich nie abbrechen, aber mit diesen Grenzen, die ich ziehe, komme ich gut klar und es funktioniert.
Oje, das klingt echt belastend und traurig.
Weißt du ich verstehe, dass du nicht den Kontakt abbrechen willst und dich auch in der Abgrenzung schwer tust, aber ich komme nicht umhin dir etwas zum Nachdenken mit auf den Weg zu geben.
du bist das Vorbild für deinen Sohn. Er lernt von dir wie soziale Interaktionen ablaufen. Er lernt von dir wie man seine Grenzen setzt und verteidigt. Er lernt von dir wie man gut auf sicch achtet. Aber wenn er das zwischen dir und deiner Mutter mitbekommt, dann lernt er, dass man Kontakte erträgt, auch wenn sie einem nicht gut tun. Dass man sich selbst nciht schützt. Dass man wertlos ist. Dass man hilflos ist. Dass man keine Grenzen setzt, sich nicht wehrt, sich schlecht behandeln lässt. Er muss fühlen, dass es Mama schlecht geht. Er muss die Spannung zwischen euch spüren. Je nach Situation wird er lernen, dass mama unfähig ist und nichts auf die Reihe kriegt. Oder dass Oma böse ist und Mama schlecht behandelt. Und dass Mama ein Opfer ist.
Klingt hart..aber mache dir bewusst, dass du das Vorbild für dein Kind bist und dass das Einfluss darauf haben wird, wie er später im Leben steht, wie er mit sich umgeht, was er mit sich machen lässt.
Ich habe - auch zu der Zeit, wo ich gerade mein erstes Kind bekommen habe - eine Therapie gemacht. Und da kam dann auch zur Sprache, was meine Mutter alles gemeines zu mir sagte, und wie sie mich immer kritisierte und fiese Andeutungen machte. Dann meinte der Psychologe: "Aber das stimmt ja nicht." Und irgendwie hat das alles geändert. Mir ging auf einmal auf, dass meine Mutter da Schwachsinn verzapfte.
Aber es wird dir wahrscheinlich nicht helfen, dass ich das erzähle, du solltest da doch selbst in Therapie gehen. Und was heisst du bist abhängig? Ja, irgendwie schon. Aber du kannst das ändern. Mir wurde mit der Therapie klar, dass sie erstens unrecht hat. Und zweitens, dass bei ihr keine Empathie, kein Verständnis usw. zu holen ist. Sie war dazu einfach nicht in der Lage. Und das wird bei deiner Mutter wohl genauso sein. Sonst hätte sie sich nicht die ganze Zeit so verhalten. Sie kann einfach nicht besser. Und wenn du das irgendwann mal akzeptieren kannst, und nicht mehr drauf hoffst, dann wirst du dich viel besser fühlen und dich auf anderes und auf andere Menschen konzentrieren können.
Denn sie ist zwar deine Mutter, aber das bedeutet nicht, dass sie fähig ist diese Rolle wirklich zu füllen. Das ist sie offensichtlich nicht. Deshalb solltest du dir andere Menschen suchen, die dich besser behandeln. Man muss den Kontakt nicht unbedingt abbrechen, aber es wäre für dich besser, wenn du dich nicht so sehr auf sie stützt und von ihr etwas erwartest. Sie kann sich nicht ändern - such dir andere Menschen! Ich konnte das nach meiner Therapie - ich hab das einfach nicht mehr ernst genommen, was meine Mutter da gesagt hat. Bin aber auch weit weg gezogen, so dass der Kontakt automatisch nicht eng war. Und da hat sie mich auch mehr respektiert als meinen Vater und meine Schwester, die in der Nähe waren und alles getan haben, was sie wollte. Was wohl auch typisch ist. Du bekommst da keinen Respekt dafür, dass du dich schlecht behandeln lässt. Im Gegenteil.
Hey!
Ich kann mir vorstellen, woher deine Angststörung kommt- wenn du nie das Gefühl hattest, dass du gut genug bist, dass du sicher bist und dich verlassen kannst.
Du bist abhängig von ihr, sagst du. Weil du immer noch auf Liebe und Zuspruch hoffst.
Ich fürchte, dass das nicht passieren wird. Leider. Kannst du versuchen, Liebe und Zuspruch in dir zu finden?
Liebe Grüße
Schoko