Vater macht die Rente zu schaffen

Hallo,

ich weiß nicht wie ich da helfen kann, vielleicht haben grade die etwas Älteren unter euch eine Idee oder ein paar Tipps. Mein Papa geht zum 1.3. offiziell in Rente und ist jetzt schon zuhause wegen Resturlaub. Leider ist es so, dass es ihm schon jetzt sehr zu schaffen macht und er sehr traurig ist. Er ist schon immer lieber für dich bzw. mit meiner Mutter zusammen. Meine Mama ist aber 9 Jahre jünger und somit noch weit von ihrer Rente entfernt. Er hat daran zu knabbern dass er nicht mehr gebraucht wird. Es ist nicht so dass er nicht gebraucht wird, er hat zwei Enkelkinder die aber noch klein sind. Er kann so sagt er noch nichts mit ihnen anfangen. Er hat auch leider keine Hobbys…ich weiß nicht wie ich da helfen kann und hab Angst dass er depressiv werden könnte. Ist es nur eine Gewöhnungssache? Sollte man da schon unterstützen?

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Er könnte sich einen kleinen Nebenjob suchen oder ehrenamtlich tätig werden.

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Das war auch mein Gedanke aber im Moment blockt er das noch ab. Gut wäre es sicher.

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Kann er nicht in seiner alten Firma auf 520€-basis weiter arbeiten? Sonst fällt mir noch ehrenamtlich tätig werden ein oder vielleicht ein gasthörerstudium?

Ich bin 60, mein Mann 7 Jahre jünger und ich arbeite jetzt schon an plan B für den Rentenfall. Den ganzen Tag allein zu Hause hocken ist für mich aus vielerlei Gründen keine Option und ich brauche Menschen um mich rum und Gespräche. Daher wird es bei mir auf eine oder vielleicht auch mehrere der oben genannten Möglichkeiten hinaus laufen. Vorbereitend habe ich übrigens schon jetzt meine Arbeitszeit reduziert und montags frei. Ich hoffe, dass damit der finale ausstieg leichter fällt...

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Nein leider nicht. Er hat in einer Firma gearbeitet die die Stellen wegen Auftragsmangel nicht mehr nachbesetzt. Im Prinzip hat er also auch vor der Rente nicht mehr viel zu tun gehabt, aber nur noch zuhause sein trifft ihn nun doch härter als wir dachten.

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Huhu,

ich bin 40 Jahre alt und aufgrund einer Erkrankung seit gut 3 Jahren in „Rente“. Und zwar bis zur Regelaltersrente.

Ich weiß nicht, ob mein Beitrag dir wirklich weiter hilft oder nicht, ich schildere einfach wie es bei mir so ist.

Da ich sehr krank bin, ist mein Leben von Arztterminen sehr fremdbestimmt, ich hätte also gar keine Zeit einer geregelten Arbeit nachzugehen abgesehen davon, dass ich es auch körperlich nicht mehr schaffen würde.
Was also mit der freien Zeit anfangen?
Ich nutze die Zeit um z.B. einkaufen zu gehen zu Zeiten, wo wenig los ist. Unter der Woche vormittags.
Ich koche jeden Tag für mein Kind frisch. Ist so mein „Hobby“ geworden. Früher mit 40-Stunden Woche war der Haushalt und das Kochen eher so eine Zusatzbelastung, jetzt nutze ich meine Restkraft, dass hier alles schön sauber ist und es immer was leckeres gibt.
Außerdem hab ich viel Zeit um mit dem Kind für die Schule zu lernen.
Zudem hab ich noch so ein zwei Hobbys, die ich körperlich noch schaffe. Das ist zum einen schwimmen und zum anderen Handarbeiten bzw. zeichnen und Basteln.
Und ich nehme mir Zeit für Familie und Freunde. Telefoniere viel, bin auch oft am Handy oder schaue Fernsehen.

Also eine Beschäftigung für deinen Vater wäre schon gut, denk ich mir. Vielleicht entdeckt er das Gärtnern für sich, oder er fängt an an Autos zu schrauben oder vielleicht mag er einen Sprachkurs besuchen oder er interessiert sich fürs Zeichnen? Oder er geht jede Woche mit deiner Mama ein neues Restaurant testen.
Er könnte auch einen moderaten Sport anfangen, schwimmen geht z.B. immer. Oder walken mit Nordic Walking Stöcken (gar nicht meins), aber habe Nachbarn, die das echt täglich tun.
Oder er sucht sich tatsächlich einen Nebenjob für paar Stunden. Würde ich auch tun, aber schaff ich leider nicht.
Er könnte auch mit Tiktok anfangen 🙂

Bestimmt findet sich was mit der Zeit, so dass er bald froh ist, Rentner zu sein.

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Mein Vater ging früher in Rente und davor in Altersteilzeit. Meine Mutter ist 13 Jahre jünger. Anfangs war’s auch holprig.

Er hatte dann einen 450€ Job und ein neues Hobby angefangen und einen Freund, der auch in Rente war, dann ging es 😅 zudem malt er viel zu Hause, das ist sein 2. großes Hobby :)

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Oh vielen Dank. Das macht mir Hoffnung. Ihn so traurig zu sehen obwohl er sich eigentlich immer drauf gefreut hat nimmt mich mit.

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Mach ihm Mut, sich neue Aufgaben zu suchen. Mein Vater besuchte z.B. Kurse an der Uni (da gibt es spezielle Programme, man kann quasi ganze Studiengänge machen, halt ohne anerkannten Abschluss), oder auch die VHS.

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Hallo Eule,
informiere dich evtl. über Schöffenamt oder leg das deinem Vater hin. Ehrenamt, ja, aber es gibt wohl eine ganz erträgliche Entschädigung. Gerade Menschen mit Lebenserfahrung können sich da verantwortlich einbringen und werden geschätzt. Vielleicht wäre das was?