Hallo,
beruflich bedingt leben wir ca. 400 km von den Großeltern entfernt. Beide Großelternpaare wohnen ca. 100 km voneinander entfernt
Aufgrund von Corona muss mein Mann nur noch sporadisch ins Büro, so dass sich die Frage stellt sich örtlich Richtung Heimat zu verändern.
Wir haben hier etliche Bekannte, aber keine Freunde und keine Familie.
Unsere Kinder sind hier super integriert fühlen und fühlen sich wohl.
Unsere Älteste ist in der ersten Klasse
contra Umzug:
ich müsste Job wechseln
Wir müssten Kinder rausreissen, die Große ist in der ersten klasse, der zweite wird im Sommer 24 eingeschult (dann wäre auch ein Umzug denkbar)
Mein Mann wäre ca. 3 mal im Monat geschäftlich unterwegs (so oft muss er jetzt ca. ins Büro)
wir benötigen in der Heimat dann auch ein Haus - was relativ teuer dort ist.
Pro Umzug:
Wir wären näher bei unseren Familien ( unseren Eltern)
Die Eltern würden uns bei den Kindern gerne untersützten (sehr sehr gerne)
Mit unseren alten Schulfreunden haben wir noch Kontakt, da wäre auch wirklich ein Freundeskreis vorhanden. Wir sind ab uns an auf Geburtstagen dort noch dabei.
Vor allem mich treibt der Gedanke mit der Heimat immer wieder um:
sich um die Eltern bei Bedarf kümmern, wenn sie äter werden
Dass wir hier teiweise keine Freunde haben auf die wir bauen können (wir wohnen seit 3 Jahren hier)
Dass die Kinder die Großeltern öfter sehen können (derzeit nur in den Ferien)
Eigentlich würde ich mich hier gerne mehr wohlfühlen und hoffen dass meine Gedanken endlich aufhören, da ich die Kinder nicht rausreissen möchte.
Wie seht ihr das abwarten oder doch in den (vielleicht vermeintlich) sicheren Hafen alte Heimat? Kann man das den Kindern zumuten? Werden wir hier noch ankommen?
Zurück in die Heimat?
Wir haben es gemacht.
Wir sind wegen der Arbeit meines Mannes 200km weiter weg gezogen. 2,5 Stunden Autofahrt.
Dort haben wir unser Kind bekommen.
Die Arbeit gefiel meinem Mann dann gar nicht mehr und wir haben gesagt, dass wenn er sich woanders bewirbt, wir wieder Richtung Heimat wollen.
3 Jahre haben wir dort gewohnt. Als unser Kind genau 2 Jahre war, sind wir wieder zurück gezogen.
Es hat auch für andere Umstände gerade zufällig gut gepasst. Und wir haben schon oft die Unterstützung unserer Eltern gebraucht. Alte Freunde treffen wir auch wieder mehr aber zu der Freundin dort habe ich auch regelmäßigen Kontakt und wir treffen uns 2 mal im Jahr.
Wir sind uns und jetzt auch sicher, dass wir hier bleiben und bauen ein Haus.
Für uns war es die beste Entscheidung.
Es gab aber auch Dinge von denen ich mich dort nur schwer trennen konnte:
Meine Arbeit und das Team
Die Krippe
Meine Freundin mit Kind im gleichen Alter
Die Nähe zu meinen Schwestern
Der ausschlaggebende Grund für die Rückkehr in die Heimat war die Nähe zu unseren Eltern.
Wir haben vorher nur auch nicht in der Heimat gewohnt, sondern Studium und Beruf an einem anderen Ort.
Ich habe einfach Angst, ob unsere Tochter das verkraftet. Sie ist ruhig und hat hier gute Freunde gefunden.
Die Eltern sind auch gute Bekannte und wir nehmen die Kinder gegenseitig Mal mit oder man trifft sich mal. Alles aber locker.
Ich habe so viele pros und Contras....
Ich wohne in einer Siedlung, in der bis vor wenigen Jahren Soldatenfamilien mit Kinder wohnten, kreuz und quer aus Deutschland zugezogen, nach wenigen Jahren mussten sie oft wieder umziehen. Alle Kinder durchweg lebten sich schnell mit den anderen Kindern ein, es gab noch nie einen deprimierten Einzelgänger, auch unter den ruhigeren Kindern nicht. Sobald Dein Kind Kontakt zu Kindern bekommt, wird es auch wieder jemand finden, den sie mag.
Hat Dein Zögern auch noch einen anderen Grund? Das Kind allein ist eigentlich keiner. Es wäre anders, wenn Du zwei oder drei straffe Pubis hättest mit jahrelang gewachsenem Freundesstamm und Vereinsintegration usw. Meine Enkelin hat schon seit Jahren keine Freundin mehr aus der 1. Klasse sondern längst neue. So war es bei meinen Kindern auch.
Ihr seid wegen dem Beruf deines Mannes hierhin gezogen. Auch wenn er mittlerweile nur noch 3x im Monat ins Büro muss, fände ich es als Arbeitgeber nicht toll, jemanden zu beschäftigen, der nicht flexibler zur Stelle sein kann, weil er plötzlich 400km weiter weg wohnt. Auch wenn die Büropräsenzzeiten nicht mehr Pflicht sind wie früher, ist es doch anders, wenn jemand sich rar macht und dann auch noch so weit weg zieht.
Ich finde ansonsten, dass die Vorteile überwiegen. Schaut einfach wegen euren Jobs nochmals genauer hin. Dann braucht es eine Wohnung, aber wegen den Kindern würde ich mir zur Zeit weniger Gedanken machen. Schwieriger würde es, wenn sie mitten in der Pubertät sind und dann ihr etabliertes Umfeld nicht mehr verlassen wollen. Dann leidest du möglicherweise jahrelang länger.
Naja, für die Kinder wird es schon gehen. Wenn sie erstmal in der Pubertät sind, wird das schwieriger.
Wir wohnen 200 km von der Heimat und den Großeltern weg. Wir werden nicht zurückgehen. Inzwischen wohnen wir über 5 Jahre hier, haben Freunde und gute Bekannte. Mein Mann müsste sowieso einen Versetzungsantrag stellen (Lehrer) und so leicht geht der nicht durch. Und ich müsste den Job wechseln, was ich keinesfalls will.
Wenn ihr dort so unglücklich seid, dann zieht um. Für mich wäre das nichts.
Wir sind ja nicht nur unglücklich wie gesagt haben wir auch viele Bekannte, ob daraus noch Freundschaften werden, weiss ich nicht.
Deshalb ist es ja so schwer zu entscheiden.
Wenn ein akzeptabler Job für dich in der Heimat möglich ist - klar, zieht um, wenn ihr das wollt. Bleiben ist genauso sinnvoll, wenn man deinen Post liest. Ich würde meinem Bauchgefühl folgen.
Ich bin in einer etwas ähnlichen Situation, nur, glaube ich, noch ambivalenter als Du. Ich bin allein mit 9 Monate altem Baby. Ich wohne seit 15 Jahren in einer ostdeutschen Großstadt, 800 km von meiner Heimat. Es ist nicht, dass ich hier komplett unglücklich wäre, aber es fühlt sich anhaltend fremd an. Auch wenn ich nun kein vollkommener Einsiedler bin, habe ich hier wenig Leute, die mir wirklich etwas bedeuten. wenn ich in der Heimat bin, habe ich einfach ein anderes "wohleres" Gefühl, die Menschen sprechen wie ich, ich kenne die Landschaft, es ist "meine". Dass ich mich hier noch wesentlich wohler fühle, glaube ich eher nicht, wenn es in 15 jahren nicht dazu kam.
wegen meinem Kind würde ich mir keine Sorgen machen. Kinder sind anpassungsfähig und wenn's den Eltern gut geht, geht's ihnen auch meist gut. Beruflich wäre es ganz anders, da ich mich selbstständig machen müsste. Und ein Haus oder Wohnung müsste ich auch erst finden, da Elternhaus gerade verkauft...
Das Argument mit der Familie die dann in der Nähe wäre, finde ich auch wichtig. Wir haben hier keine Familie und also auch irgendwie niemanden der sich so sehr am Kind erfreut wie das eben z.B. eine Großmutter oder Tante tun würde.
Tut mir Leid, dass ich Dir auch nicht helfen kann. Ich warte auch noch auf irgend ein Zeichen, dass mir die Entscheidung leichter macht...
Wir sind auch schon so lange weg aus der Heimat, dass es dort auch nicht unkompliziert wird
Benötigen auch ein Haus
Die Mentalität dort ist eher spießig
Trotzdem ich vermisse meine Freundinnen dort
Aber ich verstehe Dich total
Ich würde in meine ganz ursprüngliche Heimat zurück gehen. Die habe ich als Kind verlassen. Sicherlich nicht leicht, aber wenn ich dort bin, komme ich ganz leicht mit Menschen ins Gespräch, fühle mich einfach daheim und bin insgesamt mehr bei mir. Was hier nicht der Fall ist trotz Bemühungen...
Ich bin für den sicheren Hafen ☺️
Freunde, Betreuung für die Kinder, natürlich ganz wichtig seine Familie wieder zu haben (bin ein totaler Familienmensch ☺️), alles gute Gründe umzuziehen.
Evtl könnt ihr jetzt etwas ansparen für ein Haus ?
Die Kinder passen sich an, vorallem bei der Jüngsten gäbe es gar keine Probleme, da ja Einschulung gleichzeitig mit dem Umzug zusammen fällt und sie von Anfang an in einer "neuen" Klasse ist
Viel Glück 🍀