Werde von Familie im Stich gelassen. Es tut so weh.

Hallo!

Das Verhältnis war immer schon ein wenig speziell.

Rückhalt bekommt so gut wie nur meine ältere Schwester. Wenn sie pfeift hüpft alles im Dreieck.

Mein Problem ist, dass ich mich von meinem Mann trennen will. Meine Familie war gegen diese Heirat. Mir wurde gesagt, dass wenn das in die Brüche geht mir keiner helfen kann.

Nun ist es soweit gewesen und ich habe trotzdem auf Hilfe gehofft. Ich habe meine Mutter gefragt ob ich einen Teil meiner Kartons bei ihr im Haus zwischenparken könne (das Obergeschoss steht im Haus komplett leer).Ein Platz in der Garage für ein paar Kartons hätte mich auch nicht gestört wenn's denn im Haus nicht sein soll.

Meine Mutter sagte letztens noch ja, aber heute wie ich die Kartons bringen wollte lehnte sie ab und sie hat mir auch eine falsche Nummer (mein altes Handy ist kaputt und alle Nummern waren nach dem Sturz nicht mehr zu sichern) vom Stiefvater gegeben.

Er meinte letztens wenn ich das nächste Mal wieder komme solle ich rechtzeitig Bescheid geben, da er bei meinem Auto Öl wechseln möchte.

Tja, und nun stand ich heute da und mir war echt zum heulen zumute.
Er natürlich auch nicht da.

Ich wohne 250 km entfernt und ich musste die komplette Strecke unnötig fahren.

Mich kränkt das enorm.
Wie ich noch in der Nähe wohnte habe ich mich öfters um meine Mutter gekümmert, mich mit ihr getroffen und was unternommen - für das war ich scheinbar gut genug, denn das hätte niemand meiner Geschwister gemacht.

Ich weiß, ich trage für die Vergangenheit genauso Verantwortung. Es ist viel schief gelaufen und die Heirat hat das Fass zum Überlaufen gebracht, aber es wird so getan als würde ich so etwas abnormales großes verlangen, dabei ging es doch nur um ein paar Kartons zum unterstellen.

Kennt das wer?
Bin gerade echt richtig traurig.

LG

1

Hallo,

um deine Frage vorab zu beantworten: nein, so etwas kenne ich nicht. Meine Eltern sind sicher nicht perfekt, aber eins ist klar: wenn eines ihrer Kinder in Schwierigkeiten steckt, gehen sie durchs Feuer, um uns zu helfen.

Bei euch klingt es so, als wäre ziemlich viel Porzellan zerschlagen und Gefühle verletzt worden in der Vergangenheit. Du schreibst selber, dass viel schief gelaufen ist. Ich find's super, dass du deinen Anteil daran erkennst, aber an dem Konflikt hatten sie sicher auch ihren Anteil.

"Meine Familie war gegen diese Heirat. Mir wurde gesagt, dass wenn das in die Brüche geht mir keiner helfen kann."
Was hat sie denn so aufgebracht, dass sie das gesagt haben, und dass sie dich jetzt, wo du dich doch vom unliebsamen Schwiegersohn trennst, immer noch hängen lassen? Ich kann deine Enttäuschung verstehen und frage mich, wie das Verhältnis über die Jahre so war...warum sie erst ja sagen und dann aber doch nein?

Ich würde an deiner Stelle anderweitig Hilfe organisieren (Freunde/Selfstorage oder so) und die Eltern beim Wort nehmen - auch wenn's weh tut. Wenn du mit den Eltern ins Gespräch gehen und eine Klärung herbeiführen möchtest, würde ich das an deiner Stelle erst tun, wenn du alles über die Bühne gebracht hast.

Alles Gute für dich!

Liebe Grüße,
DieKati

2

Puhh...schwierige Situation, in der du da steckst :-(

Irgendwie klingt es, als wäre in der Vergangenheit viel vorgefallen. Und es klingt als hätten sich die Rollen nun getauscht? Als hättest du deine Familie damals abperlen lassen, als du mit deinem Mann zusammenkamst....und jetzt wo er weg ist, siind sie "wieder gut genug". So könnte es sich für deine Familie anfühlen? Vielleicht solltet ihr darüber sprechen?

Also wenn es so ist, kann ich verstehen, dass diene Mutter gekränkt ist...ich würde mein Kind dennoch nicht in der Scheiße stecken lassen. Ich würde helfen, aber auf emotionaler Ebene müsste man dennoch über das in der Vergangenheit geschehene sprechen. Und da würde ich erwarten, dass sie auf mich zukommt und es anspricht (also wenn sie den Mist gebaut hat).

Das mit der Handynummer: Warte nochmal ab, bevor du dich da zu sehr grämst. Vielleicht gibts ne andere Erklärung als "sie hat dir absichtlich eine falsche Nummer genannt".

3

Hm, du möchtest Hilfe von Menschen, denen du unterstellst, das sie dir absichtlich falsche Nummern zukommen lassen? Von Menschen, die dir im Vorfeld klar gesagt haben, das sie dir nicht helfern werden, wenn es zur Trennung kommt? Warum?

Eher würde ich meine Sachen entsorgen, bevor ich da anfragen würde!

Es geht doch viel mehr, als um ein paar Kartons, auf beiden Seiten.

4

Tja, was sollen wir dazu sagen? Wir wissen nicht, was vorher vorgefallen ist, deswegen können wir auch nicht beurteilen, ob wir das Verhalten gerechtfertigt finden oder nicht. Eindeutig gibt es ja einen Grund, warum die Familie dir nicht mehr helfen möchte.

5

Es ist schade, dass deine Familie so kalt zu dir ist, das hat natürlich niemand verdient.

Aber scheinbar sind sie immer so und sie kündigten ja auch an, nicht helfen zu wollen. Ja, da war deine Erwartung an sie scheinbar zu hoch! Ich würde nicht mehr auf sie zählen und lieber Freunde um Hilfe bitten!

6

Hm, ich hab ja keine Ahnung, was sonst noch alles schief gelaufen ist, außer dieser Ehe.
Kann es sein, dass du eher der Typ bist, der mit dem Kopf durch die Wand will, egal was die Eltern oder Familie rät - kann es sein dass du alle Einwendungen immer wieder abschmetterst und deine Eltern nun an einem Punkt sind, wo ihnen die Kraft fehlt, das aufzufangen?
Das könnte ihr Verhalten irgendwie erklären.

sag ihnen, wie du dich fühlst, aber verzichte auf Vorwürfe. Und wenn du einsieht, dass ihre Warnung richtig war, sag ihnen auch das.

Bearbeitet von neppas
7

Da schließe ich mich voll an.
Irgendwann mag man mal nimmer; so ging es bei der ältesten Tochter meines zweiten Mannes auch. Es gab nichts Verrücktes, wo wir nicht halfen, schon wegen der 5 Kinder, aber sie war absolut beratungsresistent und einmal war Schluss.
LG Moni

8

Da du im zweiten Satz erwähnst, dass nur deine Schwester Hilfe bekommt , frag ich mich warum? Nein, (normale) Eltern bevorzugen nicht einfach so ohne Grund ein Kind. Daher ist der Vergleich zu deiner Schwester sinnlos. Irgendwie ein bisschen kindisch hört sich das an.

Nun klar ist es hart und gar nicht schön was du erlebst , aber anstatt Vorwürfe zumachen könntest du zuerst versuchen dich mit ihnen zu versöhnen ? Scheinbar ist ja ziemlich viel vorgefallen.

9

Hi!

Ich versuche mich nun schon seit 21 Jahren wieder zu versöhnen mit meiner Mutter. Zu meinem Stiefvater habe ich ein gutes Verhältnis - zwar besteht kein regelmäßiger Kontakt, aber wenn dann ist der Kontakt gut.

Ich bin 40 und bin mit 18 damals in einer schwierigen Phase ausgezogen. Im Streit.

In meiner Pubertät war daheim nicht alles rosig, klar, aber es macht mich fertig, dass mir das bis heute nachgetragen wird.

Ich habe nichts angestellt damals, nur hatte ich halt meinen eigenen Sturschädel.

Das Bevorzugen meiner Schwester ist nicht irrelevant. Hätte ich jemals so ein Verhalten was sie teilweise an den Tag gelegt hat (der Führerschein ist ihr mal wegen Trunkenheit am Steuer abgenommen worden, knapp 30 Jahre eine Affäre mit einem anderen Mann obwohl sie verheiratet bzw. in einer Partnerschaft war usw...) wäre ich komplett unten durch gewesen.

Meine Schwester wohnt nur 3 km von meiner Mutter entfernt und trotzdem hat meine Mutter mich angerufen (ich habe eine Zeit lang ca. 50 km entfernt gewohnt) wenn ich sie irgendwo hinfahren sollte wo sie sich selbst nicht fahren traute usw...

Beim letzten Mal habe ich schon die 250 km entfernt gewohnt und trotzdem bin ich helfen gekommen.

Meine Mutter weiß ganz genau, dass sie das meine Schwester nicht fragen braucht.

Genau deswegen macht es mich so fertig, dass ich jetzt so abgewiesen worden bin.
Von mir braucht sie sich nun auch keine Hilfe mehr erwarten und trotzdem kränkt mich das jetzt.

10

Hast du ihr gesagt, dass du ihr Verhalten unmöglich findest?

Ich denke, wenn du wirklich nicht einen totalen Bock geschossen hast, dann ist das auch Frust, weil deine Schwester so ist wie sie ist. Deine Mutter vielleicht an falscher Stelle sagt, dass sie auch niemandem mehr hilft, wenn ihr nicht geholfen wird.

Deiner Schwester würde das wahrscheinlich auch am Arsch vorbeigehen, da sie aber von dir eine Reaktion bekommt und du trotzdem noch da bist, macht sie das halt mit dir.

Liest sich paradox, ist auch jenseits jeder Logik. Ich habe die Erfahrung aber so gemacht. Ein Arschloch im Umfeld, dem alles egal ist... Alle anderen haben sie fast gegenseitig vor Frust darüber aufgefressen.

Geholfen hat da nur, mal wirklich Klartext zu reden und auch mal nicht da zu sein. Mit spitzen Bemerkungen, dass man doch zu XYZ gehen könnte, für den wird ja auch alles gemacht.