Hallo,
ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich fange einfach an.
Wir haben einen Sohn der 9 Monate alt ist.
Der Papa von meinem Mann ist ein Narzisst. Wir haben kein gutes Verhältnis. Er hat meinen Mann in seiner Kindheit misshandelt ( gehauen sowohl mit der Hand als auch mit Gürtel ). Dazu kam seelischer Missbrauch.
Kontakt besteht trotzdem. Seit mein Mann in einem Alter war wo er körperlich überlegen war, wurde er nicht mehr geschlagen.
Kontakt besteht grundsätzlich eher noch wegen der Mutter meines Mannes.
Mein Mann und ich haben die Absprache unser Kind niemals alleine mit ihnen zu lassen. Einer ist immer mit im Raum.
Seit unser Sohn auf dem Welt ist, ist der Vater meines Mannes besser gelaunt; die Treffen sind angenehmer.
Aber seit einiger Zeit habe ich einen bösen Gedanken der mich nicht loslässt. Ich habe Angst dass der Vater meines Mannes unseren Sohn erregend finden könnte. Ich weiß keine konkreten Beispiele, es sind eher Kleinigkeiten die mir Bauchweh bereiten. Zb. wenn er immer wieder in die Oberschenkel von unserem kleinen zwickt und sagt was er für süße Schenkelchen hat. Oder die süßen Bäckchen....
Der Gedanke von mir kam auch echt von heute auf morgen.
Er wickelt meinen Sohn nie. Und sieht ihn auch nie nackt.
Ich verrenne mich hier vermutlich und hoffentlich total aber ich merke, wie ich jeden Handgriff vom Opa mit Adleraugen beobachte.
Dann sagt die Mama von meinem Mann auch gestern noch dass Opa ja andauernd die Bilder von unserem Sohn auf dem Handy anschaut. Das sagte sie eher scherzhaft und lachte dabei. Mir wurde ganz anders.
Gerne würde ich mein Mann ins Boot holen und ihn fragen ob er auch so Bauchweh diesbezüglich hat. Aber ich komme mir total übergriffig und übertrieben vor. Mein Mann wurde als Kind zumindest nie von ihm angefasst.
Ich grübel da heute echt lange drüber nach und weiß nicht was ich machen soll. Mein Sohn geht gerne auf den Arm von seinen Opa. Alleine wird er sowieso nie gelassen, aus den schon erwähnten Gründen aber momentan will ich auch keine Fotos schicken. Am liebsten gar nix ..
Wie geht man mit so einer Angst um?
Achtung Trigger/ schlechtes Gefühl Opa
Also ganz ehrlich:
Ich sehe da -zumindest anhand deiner Beschreibung- jetzt nichts "alarmierendes".
Es gibt ja durchaus viele Männer, die beim ersten Enkel wirklich "wegschmelzen" und so hört sich das hier auch an. Ja, klar klingt das mit den Schenkelchen und den Backen evtl creepy, aber genau solche Gespräche hab ich im Bekanntenkreis schon soo oft gehört von Tanten, Omas, Freunden, die anscheinend dicke Babyschenkel und -wangen irgendwie unwiderstehlich finden und da ständig ranzwicken müssen 😅🙈🙄. Ob man das so deutlich zeigen muss, ist was anderes und kommt wahrscheinlich einfach auf den Typ an sich und die jeweilige Erziehung an.
Das mit den Fotos finde ich ehrlich gesagt süß- ein Opa, der im Alter doch noch sein Herz entdeckt und sich nicht satt sehen kann an seinem Enkel. Da geht einem doch das Herz auf?
Ich gehe mal davon aus, dass du ohnehin keine Nacktbilder schickst- und ganz ehrlich: wenn ihn Babys SO erregen würden, hätte er auch vorher schon seine Bildchen gehabt und würde nicht offen und glücksstrahlend mit den Bildern seines Enkels dasitzen.
Ich denke, du projezierst ehrlich gesagt in jede Handlung von ihm die schlimmstmögliche Deutungsweise, eben weil ihr ihn nicht mögt, weil die Vergangenheit so schwierig war. Aber solange dein Sohn gern bei ihm ist (und ihr sowieso immer dabei seid) mach doch hier bitte kein Fass auf. Und keine Bilder mehr zu schicken, weil er sie gern ansieht finde ich offen gesagt schon wirklich grausam.
Sagen wir, wie es ist: Du kannst den Opa nicht leiden und möchtest tief im Inneren, dass dein Kind gar kein Kontakt zu ihm hat, möchtest aber deinem Mann nicht die Eltern oder zumindest die Mutter nehmen. Die Gründe dafür sind absolut nachvollziehbar. Ich würde ihn auch nicht mit dem Kind allein lassen. Es wird bald in die Trotzphase kommen, wer weiß, wie der Opa reagieren wird. Du fragst aber wegen deinem Bauchgefühl. Ich denke nicht, dass hier Alarmzeichen für sexuellen Missbrauch vorliegen; Schlagen und Missbrauch sind zwei Paar Schuhe. Mein Mann zwickt den Kids auch gern in den Oberschenkel, weil sie da eben besonders kitzelig sind. Fotos schauen unsere Großeltern auch in Dauerschleife an, das ist normal. Ich wäre glaube ich eine der ersten Personen, die getriggert wäre, da ich selbst in der Vergangenheit familiärem Missbrauch ausgesetzt war. Aber in der Situation würde ich das nicht vermuten. Wohl aber Angst vor Schlägen oder psychischem Missbrauch haben. Beziehungen zu Narzissten sind immer schwierig, da toxisch. Ich finde es gut, dass ihr euch abgesprochen habt und das Kind nicht mit dem Opa allein lassen wollt. Dein Bauchgefühl würde ich deinem Mann gegenüber nicht erwähnen, sondern dir vielleicht einfach nur von deinem immer stärker werdenden schlechten Gefühl erzählen. Vielleicht könnt ihr den Kontakt ja etwas reduzieren. Lass dein Kind aber niemals allein dort schlafen, wenn es älter ist und überwacht den Kontakt weiterhin so eng.
Ich wünsche euch, dass ihr einen guten und für euch entspannten Weg findet.
Ich will dein Bauchgefühl nicht klein reden, sicher sein kann man sich natürlich nie. Meine Vermutung ist aber, dass es für dein Gefühl einfach nicht zusammenpasst, dass ein sehr schwieriger und als Vater damals gewalttätiger Mensch jetzt liebevoll und vernarrt mit dem Enkelsohn umgeht. Du suchst vermutlich nach einer Erklärung, wie ein und derselbe Mensch so inkongruente Verhaltensweisen zeigen kann. Wenn man sich die liebevollen Gesten dann durch pädophile Neigungen erklärt, passt das Bild vom gefährlichen Schwiegervater wieder besser zusammen.
Mir würde es auch nicht leicht fallen, jemanden, dem ich überhaupt nicht vertraue, engen Zugang zu meinem Baby zu ermöglichen, sei es durch das auf den Arm geben oder Fotos zur Verfügung stellen. Da würde mein Bauchgefühl auch rebellieren. Wenn ihr aber den Frieden wahren wollt, dann ist wahrscheinlich die Strategie, bei Treffen immer dabei zu bleiben und nur Fotos zu verschicken, die ihr mit jedem teilen würdet, am einfachsten.
Unsere Verwandtschaft ist auch nicht die einfachste und da achte ich bei Fotos sehr darauf, dass die Kinder nicht in sensiblen Momenten gezeigt werden und nichts, was ihnen später auch nur irgendwie peinlich sein könnte. Also sie sind immer voll bekleidet und gut gelaunt auf diesen Bildern.
Ich glaube du hast das ganz gut auf den Punkt gebracht.
Es passt einfach nicht. Das Bild ergibt für mich keinen Sinn. Und deshalb ist es mir fremd. Hab in 7 Jahren auch noch nie gesehen wie er seine Frau küsst oder umarmt. Zärtlichkeit ist eine Fehlanzeige.
Danke für die objektive Einschätzung
Vielleicht hilft es dir ein bisschen, wenn du dir vor Augen führst, dass Narzissten tief drinnen einen ganz geringen Selbstwert haben und große Angst davor haben, nicht respektiert zu werden oder verletzlich zu wirken. Sie schützen sich durch dominant-aggressives, überhebliches, unnahbares und andere abwertendes Verhalten. Babys und Tiere sind aber keine Bedrohung. Ein Baby kann sich noch nicht "respektlos" verhalten, ein Baby ist keine Gefahr und muss nicht klein gehalten werden, wie alle anderen Mitmenschen. Das kann sich allerdings auch ganz schnell ändern, wenn euer Kind in die Autonomiephase kommt. Da die Großeltern aber eh nur Besuch sein werden und nicht zur Betreuung einspringen, kann es auch noch recht lange "gut" gehen.
Hey!
Wieso zwickt er in die Oberschenkel eures Babys? Wieso lasst ihr das zu?
Meine Mutter fand die Beinchen auch niedlich- aber angefasst hat sie die nie. Erst recht nicht gezwickt. Das würde ich sonst unterbinden, weil ich das grenzüberschreitend finde.
Es gibt in unserem Umfeld auch einen Mann, der direkt auf unser damals 9 Wochen altes Baby angesprungen ist. "Aber es darf dann mal zu uns?" mein Mann und ich hatten direkt ein schlechtes Gefühl. Als Narzisst würden wir ihn auch sehen.
Ein schlechtes Bauchgefühl beruht auf Intuition- deine Gründe hier überzeugend Unbeteiligten zu beschreiben wird dir nicht gelingen. Sei lieber wachsam und hab dein Kind im Blick.
Liebe Grüße
Schoko
Ojee, ich oute mich mal als Babyschenkel-begeistert. War ich schon immer. Gut, Fremde lass ich schon in Ruhe, aber wenn ich Familienbabys oder welche von Freunden zu greifen kriege, werden die Schenkelchen auch zart gekniffen, auch wenn die im Sommer nackig sind. Meiner Enkelin habe ich aufs Bäuchlein geprustet und auf die Schenkelchen auch; hab sie ja gebadet und gewickelt oft genug und sie hatte unendlich Spaß dabei, sie bekam garnicht genug davon und streckte einem die Beinchen später sogar entgegen. Auch mein Mann liebte es, als sie endlich mal zunahm und endlich Schenkelchen hatte. Wenn sie auf meinem Schoß saß, streichelte und kniff er sie auch mal leicht.
Und nein, wir waren beide ganz sicher nicht pädophil.
Die TE hat ein grundsätzliches Problem mit dem Mann und beobachtet nun mit Argusaugen, um was Böses zu finden. Wenn ihr Mann seinem Vater Bedenken entgegenbrächte, okay, eher verständlich, aber was da jetzt daraus gestrickt wird, finde ich seltsam.
Das ist keine Intuition sondern sind einfach massive Vorbehalte aufgrund der Vorgeschichte.
Aufmerksamkeit ist in Ordnung, aber ein solches Misstrauen aufgrund von Schenkelchenkneifen ist too much.
LG Moni
Nachtrag: Meine Tochter und ihr Mann hatten übrigens nichts dagegen und machten dasselbe 😎 Wohl familienspezifisch
"Mann seinem Vater Bedenken entgegenbrächte"
Hast du die Bedenken überlesen?
"Er hat meinen Mann in seiner Kindheit misshandelt (gehauen sowohl mit der Hand als auch mit Gürtel). Dazu kam seelischer Missbrauch."
"Mein Mann und ich haben die Absprache unser Kind niemals alleine mit ihnen zu lassen. Einer ist immer mit im Raum."
Für so eine Person würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Und ich würde auch niemals einer anderen Person das Bauchgefühl absprechen, insbesondere dann, wenn diese ihre Kinder schützen will.
Hinterher geht's schief.
Achso.. und viele Täter sexuellen Missbrauchs gehen harmlos vor- über normale Allragshandlungen. Kneifen, kitzeln, baden. Daher ist "Ich mache das auch, dann ist es ok, wenn XY das bei anderen Kindern auch so macht." kein Argument.
Hey,
wie ich mit der Angst umgehen? Ich versuche meine Kids nicht alleine zu lassen. Zumindest solange, bis sie sich selbst verständigen können.
Diese Gedanken hab ich nicht nur bei Familie und Freunde, sondern wie es mal später wird, wenn sie in die Kita kommen, Schule etc. Und bei uns ist nichts dergleichen vorgefallen.
Schläge gab es bei uns trotzdem, deswegen bin ich meinen Eltern aber nicht böse, die armen Hinterwäldler kannten und wussten es einfach nicht besser.
Das kann man ja garnicht kontrollieren. Und ja ich habe vllt einen Kontrollzwang, seitdem ich Mama bin.
Man weiß aber NIE warum die jenige Person so überängstlich ist, was vorgefallen ist etc. Deshalb wäre ich in solchen Situationen mit Kommentaren wie "du reagierst über" "denkst du auch über DEINEN Vater so, oder liegt es daran, weil es SEIN Vater ist" sehr zurückhaltend.
Hör auf dein Bauchgefühl. Immer. Nicht umsonst gibt es den Mutterinstinkt.
Viele Grüße
Exakt so sehe ich es auch. Das Bauchgefühl bildet sich nicht nur über Situationen, die wir erleben- deswegen wäre es fatal, auf ein Rudel Frauen im Forum zu hören, die in jeden Beitrag über strg und p "Stell dich nicht so an!" Oder. "Aber bei deinen eigenen Eltern..." einfügen.
Ich erinnere mich an diese Frau, die hier schrieb, dass der eigene Opa den Sohn im Buggy durch den Wald spazieren fahren wollte. Sie wollte das nicht, die Familie hat auf sie eingeredet. Das Kind wurde wohl missbraucht, kam verstört von der Tour wieder. genau wie andere Kinder, wie sich erst später herausstellte.
Oh man, da bekomme ich Gänsehaut am ganzen Körper... aber ich finde es auch richtig, solche Geschichten zu teilen, man muss nicht Paranoid werden, aber sollte seinem schlechten Gefühl definitv vertrauen.
Ich denke wirklich, das du mit deinem Mann sprechen solltest. Er scheint mehr emotionale Distanz zur Vergangenheit zu haben, als du.
Und ich denke, das wir alle mit der Geburt einen extremen Schutzinstinkt für unsere Kinder aufbauen, das liegt ja in der Natur der Sache. Trotzdem müssen wir auch erst lernen damit umzugehen, das ist ein ganz neues Gefühl und damit muß sich halt auseinandersetzen.
Ich kann nachvollziehen, das man einem Menschen von dem man so viel schlechtes gehört hat, wahnsinnig skeptisch gegenüber ist. Geht mir mit meinem Schwiegervater auch so, aber ich orientiere mich da ganz eng an meinem Mann, denn er kennt ihn am Besten.
Hier gilt jetzt aber erstmal Realität vom Kopfkino zu trennen, finde ich. Denn realistisch betrachtet verhalten sich viele Großeltern genauso, wie du es beschreibst. Ja, vielleicht etwas plump, unbeholfen, aus der Zeit gefallen....aber du beschriebst da jetzt überhaupt nichts dramatisches.
Vielleicht ist er einfach nur unheimlich stolz und schwärmt deshalb so von seinem Enkel & schaut sich die Fotos so oft an.
Kann ja auch gut möglich sein das er es ziemlich bereut wie er damals mit seinem Sohn umgegangen ist & er sich deshalb nochmal etwas anders verhält & es bei seinem Enkel dafür " perfekt " machen will.
Ich möchte dieses Verhalten natürlich nicht schönreden, halte überhaupt nichts von Gewalt und es hat auch niemand verdient. Es gab aber halt auch andere Zeiten, da war es leider fast üblich das die Kinder mit Gewalt bestraft wurden & ich kenne sehr viele die das erlebt haben aber deren Kinder haben alle Kontakt zu den Großeltern, die Großeltern verhalten sich gegenüber den Enkelkindern einfach anders als den eigenen Kindern gegenüber. Letztendlich müsst ihr als Eltern natürlich wissen was am besten ist, ich persönlich finde aber das es einen großen Unterschied zwischen Eltern & Großeltern gibt und man den stolzen Opa ein bisschen mehr Freiraum mit dem kleinen lassen sollte, ihm zumindest ein wenig Vertrauen entgegen bringen sollte. Meine Mutter war auch eine nicht ganz so tolle Mutter, als Oma ist sie aber komischerweise absolute super 🤷🏼♀️
Danke für die Antwort. Ich verstehe was du meinst. Oft sind Großeltern anders als sie als Eltern waren. Merke ich auch bei meinen eigenen Eltern gerade.
Aber Narzissten sind etwas anders gestrickt.
Er hat keine Fehler. Wenn er meine Mann geschlagen hat, dann weil er es "wohl verdient hat".
Die Mutter hat vieles verdrängt und möchte davon deutlich Abstand nehmen.
Also wenn er jetzt immer noch der Meinung ist das sein Verhalten damals gerechtfertigt war, kann ich deine Einstellung zu ihm oder diese bedenken auch verstehen. Dann lieber Vorsicht als Nachsicht 🙃
Das er aber " Pädophile" Gedanken hat, glaube ich eher nicht. Trotzdem würde ich deine Angst ernst nehmen und vielleicht mal mit deinem Mann darüber sprechen, selbst wenn es " nur " Hirngespinst ist, tut ein Gespräch oft gut und mindert die Angst etwas.
Hallo,
ich finde deine Bedenken übertrieben - aber irgendwie kannst du da halt nicht aus deiner Haut.
Wahrscheinlich müsstest du einfach "Frieden" schließen damit, was zwischen deinem Mann und seinem Vater vorgefallen ist - bzw. die beiden müssten diesen Frieden schließen. Dann könntest du wahrscheinlich viel gelassener mit der Situation umgehen.
Ich weiß nicht, wie alt dein Schwiegervater ist. Aber ich bin in einer Generation groß geworden, wo körperliche Züchtigung dazu gehörte (leider ...) und da sprech ich nicht von einem leichten Klaps auf den Hintern.
Ich hab das auch durch meinen Vater so erfahren. Weiß aber, daß er es bei seinen Enkeln nicht wiederholen würde und hab ihm da auch vertraut. Er hatte auch seine eigene Geschichte, seine Kindheitserlebnisse, über die er erst mit mir sprach, als meine Kinder bereits erwachsen waren.
LG