Zu anspruchsvoll? Lieber kleinere Brötchen backen?

Hallo,

Bei unserem zwei Jahren klappt der Mittagsschlaf nicht in der Kita. Er weint und wird dort sehr schlecht wieder wach. Damit ich aber weiter arbeiten kann, haben mir meine Eltern angeboten, den kleinen um 12 Uhr abzuholen und bis 14 Uhr zu betreuen, bis ich komme. Ich bin sowas von dankbar. ABER: das verwöhnprogramm ist einfach zu krass: fast unbegrenzter Medien und Zuckerkonsum ( er nimmt sich das tablet für YouTube Kids ( kennt er vom großen) bekommt beim jeden wickeln das Handy in die Hand gedrückt ( dann. Hält er ja still) darf sich jeden Tag beim Bäcker was süßes aussuchen und bekommt zum Nachtisch dann auch mindestens einen fruchtzwerg aber eher ist es eigentlich ein großer Pudding mit sahne. Er ist ein sehr impulsives Kind, der viel mit brüllen durchsetzen möchte. Meine Mutter geht jedem Konflikt aus dem Weg und erzählt mir stolz:“ er hat heute auch überhaupt nicht geweint“. Ich weiß dann: sie hat einfach alles so gemacht, wie er will…

Was soll ich tun? Ich habe schon tausendmal nett und vorsichtig formuliert, dass es von allem zu viel ist.. sie nickt dann, macht aber wirklich eh das, was sie will… ich bin dankbar, wirklich und mecker auch nicht ständig aber mir schwillt der Hals an und ich kann mich immer schlechter zurück halten. Für die Beziehung zu meiner Mutter ist das wirklich schlecht dabei möchte ich das ja gar nicht aber sie ist da total unbelehrbar. Schon ich hatte beispielsweise ganz schlechte Zähne, weil sie darauf einfach nie geachtet hat. Die Zähne meiner Kinder, sind mir ua heilig…

BITTE um Meinungen

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Ich denke wirklich, das du dich entspannen solltest, deine Eltern ermöglichen dir (ich schätze mal ohne zusätzliche Kosten), das du wie gewohnt weiter arbeiten gehen kannst.
Sie haben keinen Erziehungsauftrag für dein Kind und sie wählen den bequemeren Weg, das gestehe ich ihnen vollumfänglich zu.

Als Konsequenz würde ich einfach zu Hause keinen Süßkram mehr haben. Und das von zwei Stunden Betreuung an 5 Tagen die Woche jetzt die Zähne dauerhaft geschädigt werden, ich denke da übertreibst du, denn schlußendlich obliegt dir die komplette Zahnpflege deines Kindes immerhin noch 22 Stunden des Tages. Auch bei den Medien, ja schade das ihnen nichts bessseres einfällt, aber sowohl durch Kita und auch die Zeit in der du selber betreust bekommt das Kind ausreichend andere Impulse.

Anders würde ich es sehen, wenn er ganztägig bei den Großeltern wäre, aber davon seid ihr meilenweit entfernt.

Ich würde auch von der belehrenden Schiene weggehen, alternativ (wenn es dir so wichtig ist), selber den passenderen Süßkram besorgen. Aber das muß dann schon ein echter Kompromiss sein, denn Dinkelstangen würden sie wohl eher nicht "verabreichen". Mir fällt da zB selbstgekochter Pudding ein, da kann man den Zuckeranteil super selber dosieren.

Ja, ich kann gut nachvollziehen, das einem die Zähne des Kindes fast schon überwichtig werden, wenn man selber einen langen Leidensweg hinter sich hat. Solange man sich bewußt macht, das es früher (ich weiß ja nicht wie alt du bist) nun mal alles anders war, kann man sich eigentlich entspannt zurücklehnen. Ich bin 50, meine Eltern dachten wirklich, das Karies mit dem Zahnwechsel einfach verschwindet, zum Zahnarzt ging es erst wenn man Schmerzen hatte und ja, die Zahnpflege selber ist eben mit heute nicht zu vergleichen. Die ganze Aufklärung ist nicht vergleichbar. Aber ich bin mir sicher, das meine Eltern mir nie bewußt oder aus desinteresse schaden wollten.

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Ich bin anderer Ansicht und finde es erbärmlich, wenn Grosseltern keine zwei Stunden mit sinnvollen Aktivitäten überbrücken können, sondern nur Tablet und Zucker im Angebot haben. Die Zeit, wo sich Grosseltern um ihre Enkel kümmern können, geht so schnell vorbei, entweder bauen die Grosseltern körperlich ab, oder die Enkel wachsen aus dem Alter raus. Man könnte sie auch festhalten, gemeinsame Erinnerungen schaffen, die die Kinder ein Leben lang begleiten, selbst wenn die Grosseltern irgendwann mal gehen müssen. Aber nein, stattdessen setzt man die Kinder vor die Glotze, bzw. das moderne Pendant davon, nämlich das Tablet mit Youtube.

Meine Grosseltern sind vor meiner Geburt oder kurz danach gestorben, bis auf eine Grossmutter, die mit mir nie etwas zu tun haben wollte. Meine Eltern hatten eine Nanny, lange Zeit immer die gleiche. Ich bin mit ihr und ihrem Mann segeln gegangen, ein Hobby, das ich heute noch mit meiner Familie pflege. Ich kann heute noch zig Pflanzenarten und Baumarten bestimmen, die sie mir über die Jahre beigebracht hat.

Ich will hier gar nicht eine Diskussion darüber führen, ob der Zuckerkonsum allenfalls die Zähne schädigen könnte oder ob die Anzahl Stunden Youtube bei den Grosseltern irgendwie langfristig schädlich sein könnte. Aber es ist doch wirklich erbärmlich, wenn den Grosseltern nichts anderes einfällt. Bzw. sie hätten vermutlich so viel mehr Potential, das ungenutzt bleibt.

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Du hast aber schon gelesen, das das Kind vorher in der Kita war? Das es eben mit dem wohl doch noch benötigten Mittagsschlaf dort nicht klappt und genau deswegen die Großeltern ins Boot geholt wurden?

Dementsprechend wird es mit 2 Jahren wohl auch an der Grenze seiner Belastbarkeit oder Kooperativität sein. Nach müde kommt eben doof, das war schon immer so. Also, was soll man deiner Meinung nach mit einerm Kleinkind, das gerade zum Brüllwürfel mutiert denn machen? Kekse backen? Vorlesen? Basteln? Lego? Tiefgründige Gespräche? Zur Zeit Spaziergang im Sturm, wo jede Katze nicht mal freiwillig das Haus verlassen würde? Wohl kaum, denn ich denke hier liegt es éinfach am Zeitpunkt der Betreuung, das eben keine spektakulären Erinnerungen geschaffen werden können.

Also übertreib hier jetzt bitte nicht und laß mal die Kirche im Dorf, denn das sie aktuell so handeln, hat eben nichts damit zu tun, was da noch kommen könnte. Und selbst wenn sie sich ein Bein ausreißen würden...welche Erinnerungen wird wohl ein 2jähriges Kind später an diese Zeit haben? Genau, gar keine. Und ich glaube kaum, das du mit zwei Jahren Bäume und Pflanzen bestimmen konntest.

Erbärmlich ist bei den Eltern der TE gar nix, das interpretierst du da jetzt einfach mal rein. Und nicht eine Silbe lässt darauf schließen, was sie sonst noch mit dem Kind machen (werden), wenn es denn gerade nicht um die Mittagszeit geht.

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Vielleicht solltest du ganz klare Regeln durchgeben ?

Mein Sohn wird regelmässig von beiden Grosseltern betreut und wir haben feste Regeln, was sie dürfen und was nicht.
Etwas Spielraum dürfen sie natürlich schon haben. Aber unbegrenzt süsses und YouTube wäre für mich nicht ok.

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Das klingt gruselig, ich würde eine andere Kita suchen. Eine, in der Kinder auch wach bleiben dürfen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich kenn das: es ist bei meinen Schwiegereltern ähnlich: dort gibt es das Wort "Nein" für meinen 3jährigen Sohn nicht, er bestimmt dort den kompletten Tagesablauf und nimmt Oma & Opa komplett ´für sich in Anspruch.

Das finde ich grundsätzlich nicht gut, da mein Sohn aber nur alle 2 Wochen für einen Tag dort ist, ist es für mich in Ordnung. Er merkt auch, dass dort andere Regeln gelten (keine), dass es zuhause aber anders läuft.
Meine Schwiegereltern sagen immer: Omas und Opas dürfen das - jetzt müssen wir nicht mehr erziehen, jetzt dürfen wir nur noch genießen.

Allerdings würden sich meine Schwiegereltern an meine expliziten Wünsche IMMER halten.
Wenn ich sagen würde "max. 1 Süßigkeit" würden sie sich daran halten, wenn ich sagen würde "max. eine halbe Stunde Tablet" wäre auch das ok.
Vor allem wenn ich das mit schlechten Zähnen begründen würde oder damit, dass er zu viel Tablet nicht gut verarbeitet.

Leider scheint deine Mutter da aber gar nicht einsichtig zu sein.
Und leider ist alle 2 Wochen halt auch was völlig anderes als jeden Tag - da wäre ich wohl auch nicht mehr so entspannt.

Ich würde nochmal versuchen mit deinen Eltern zu sprechen. Die tägliche, regelmäßige Betreuung ist jetzt halt nochmal eine neue Situation. Vll helfen ihnen wirklich so ganz konkrete Bitten wie oben beschrieben.

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Ganz ehrlich, du braucht die Betreuung und es sind nur zwei Stunden. Also Augen zu und durch.
Ganz so schlimm kann das ganze in der kürze der Zeit gar nicht sein. Er wird in diesen zwei Stunden abgeholt, geht zum Bäcker, bekommt Mittagessen, wird maximal einmal gewickelt...so schlimm kann das alles gar nicht werden. Weder der Pudding noch das Handy beim Wickeln werden ihm dauerhaft schaden.

Deine Mutter ist Erwachsen und hat ganz offensichtkich auch schon ein Kind aufgezogen. Ich würde mich mit Belehrungen und Vorschriften weitgehend zurückhalten, das schafft nur Unfrieden. Wie gesagt, deine Mutter betreut ihn nur eine sehr kurze Zeit, die noch dazu ziemlich durchstrukturiert sein muss. Viel dauerhaften Schaden kann man da kaum anrichten.

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Täglich von 12-14 Uhr, dienstags aber bis 17 Uhr ( mein langer Tag) sorry, hatte ich vergessen mit zu schreiben.

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Macht den Kohl jetzt auch nicht fetter;-).

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Ich sehe es anders und würde es nicht wollen, dass mein Kind JEDEN TAG bei Oma und Opa Zucker in den A**** geblasen bekommt. Das ist bei seltenerem Großelternkontakt durchaus normal und von mir als Mama auch erwünshct bzw geht mir da das Herz auf - aber nicht in der Menge.
Daher würde ich ebenfalls schauen, dass ich entweder eine andere KiTa suche oder eben dass die Erzieher in der bisherigen KiTa mal flexibler werden.

Bei uns in der KiTa hieß es auch, dass der Mittagsschlaf Pflicht sei. Ich habe dann einmal ausführlich diskutiert und meine Meinung sehr deutlich gemacht, danach wars mit der Mittagsschlafspflicht vorbei. Das ist eine einzige Quälerei und sollte endlich abgeschafft werden.

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Da kann ich nur zustimmen. Jeden Tag diese Menge an Zucker und Medienkonsum würde ich auf keinen Fall wollen. Und mir geht es garnicht so sehr um die Zähne (die würde ich dann um 14 Uhr putzen und den Rest des Tages keinen Zucker geben), sondern um die Ernährung und damit zusammenhängend die gesamte körperliche Gesundheit. Ich würde mich sehr darum bemühen, irgendeine Alternative zu finden, um nicht von den Großeltern abhängig zu sein.

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Seit wann besucht er die Kita?

Ich bin ehrlich. Zucker und Medien sind in dem Maß nicht gut...noch größere Probleme hätte ich damit, dass dem Kind keine Grenzen gezeigt werden.
Entweder, je nach Dauer des Besuchs, der Sache mit dem Schlafen eine Chance geben, mit der Kita reden oder wechseln.

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Da bin ich komplett bei dir. Es geht nicht um "mal 2 Stunden", sondern tägliche Gewöhnung an Zucker und überflüssige Kalorien. Steter Tropfen höhlt den Stein.

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Hallo, vielleicht solltest du es doch im KITA weiterprobieren, solche anfängliche Schwierigkeiten legen sich meistens.
Denn wenn deine Mutter da weiterhin ihr Ding durchzieht, wird es dich immer mehr aufbringen und gesund ist diese Menge an Süßigkeiten ganz sicher nicht, da hast du ja völlig Recht.
Rede mit den Pädagogen in der KITA, es gibt sicher einen Weg, dass er sich auch beim Mittagsschlaf wohler fühlt.
LG
Nike