Vor knapp 1.5 Jahren lernte ich einen wirklich netten Mann kennen und seit etwa einem Jahr führen wir eine Beziehung.
Er ist höflich, intelligent, liebevoll und hat Humor. Er hat einen guten Job, eine tolle Beziehung zu seiner Familie und wir haben dieselben Ziele. Kurzum für mich ist er so nah an einem Traummann, wie ein echter Mensch halt sein kann.
Sein einziger "Makel", er ist Moslem mit algerischen Wurzeln. Und meine Eltern haben da die typischen Vorurteilen, er sei ein Macho, Frauen seien für ihn Menschen 2. Klasse, er würde mir ein Kopftuch verpassen wollen etc. Dass er in Europa geboren und aufgewachsen ist, er in einer weiblich dominierten Branche arbeitet und in etwa so oft eine Moschee von innen sieht wie ich eine Kirche, scheint ihnen egal zu sein.
Sie werden diese Vorurteile einfach nicht los und lassen ihn das auch (unabsichtlich?) spüren. Außerdem habe ich das Gefühl, dass sein Verhalten doppelt so genau begutachtet wird, wie das meiner ehemaligen Partner. Meinen Freund fühlt sich verständlicherweise ohne Grund verurteilt und mich belastet diese Situation auch.
Mittlerweile meide ich Interaktionen mit meinen Eltern. Gibt es noch andere Wege als Gespräche um ihnen die Augen zu öffnen und ihnen zu zeigen, wie ich ihn sehe? Leider haben die Gespräche nichts gebracht, außer ihnen das Gefühl vermittelt ich würde bereits unter seinem Einfluss stehen.
Wie mit Vorurteilen der Eltern umgehen?
Haha wie lustig,bei uns ist's genauso.Er algerische Wurzeln und Moslem (und alles andere als streng gläubig),ich deutsche.Meine Eltern haben dieselbe liebevolle Einstellung🙄 Es ist einfach nur unnötig.
Einen Tipp habe ich nicht,ich habe den Kontakt um einiges runtergeschraubt.Da wir mittlerweile auch Kinder haben können die halt auch nichtsmehr sagen🤷🏻♀️ und wenn doch dann halt hinter unserem Rücken 😬 Mein Partner lacht darüber nurnoch..🙈
Bei uns war es andersherum. Es hat es nur die Zeit gerichtet. Als die Familie gesehen hat, dass wir ein „normales“ Leben führen und eben keine der befürchuwahr geworden sind.
Bis dahin steh hinter ihm. Er hat ja nichts getan….
Tretet halt beide aus eurem glauben aus.
Dann wäre doch alles gesagt.
Und wie genau haben jetzt andere Menschen dadurch keine Vorurteile mehr Moslems gegenüber, wie hier im Beispiel?
Andere Menschen spielen in diesem Beispiel keine Rolle.
Nur ihre Eltern. Und diese wären wohl beruhigt.
Der TE und ihrem Freund ist ihre Religion egal. Dann können sie doch auch austreten.
guten morgen
also mein mann war evangelisch, er ist mit, glaube ich, ca 7 jahren aus der kirche ausgetreten. ich bin muslima. wir haben drei kinder zusammen. wir haben da keine probleme wegen glaubensrichtung, auch was die kinder anbelangt. wir erklären ihnen dss es viele nationalitäten gibt mit verschiedenen glaubensrichtungen. ich praktiziere meinen glauben nicht extrem aber ich bete und unsere kinder stellen da oft fragen. aber wie schon gesagt, wir erklären aber zwingen nicht. beide seiten. ich erkläre meine sichtweise mein mann seine. unsere kinder entscheiden dann mal selber was sie wollen.
was ihr euch trotzdem überlegen solltet ist, was ist wenn es wirklich mal kinder geben sollte. wie erzieht ihr dann... was ist dir wichtig, was ihm. probleme kommen erst mit kindern, wenn die probleme wirklich kommen. was bei uns thema war, als unser sohn auf dem weg war , war die beschneidung. für mich war es wichtig, aber nicht so wichtig, dass ich mit meinem mann streite. ich hab ihm gesagt, dass ich es schön fände, aber ich nichts mache ohne sein einberständnis. er hat dann selber termine vereinbart mit verschiedenen kinderärzten. hat sich da informiert, fragen gestellt. genau so im freundeskreis die, die ihre jungs schon beschnitten hatten ohne medizinischen grund oder religiöse hintergründe. ich wusste das nicht dass er das macht. erst als er mich drauf angesprochen hat hab ichs erfahren. ich habe ihn nicht gedrängt dazu oder hundert mal angesprochen, genau einmal hab ich das angesprochen.
ich finde es wichtig, dass beide parteien da offen sind, dass man über solche wichtige entscheidungen spricht, nicht der eine macht was er will, dass man auch ein nein respektiert. da es die kinder von beiden sind und nicht nur einer sagen darf wie es läuft.
egal welcher glauben. bei verschiedenen glaubensrichtungen und nationalitäten kann es immer zu meinungsverschiedenheiten kommen, da müssen aber beide bereit sein zu zu hören und eben auch mal etwas zu akzeptieren/ respektieren, wenn einer was NICHT möchte.
zu deinen eltern
ich musste den kontakt zu meinem bater abbrechen, er konnte damit nicht umgehen. zu meiner mutter hatte und habe ich kontakt. zu meinen geschwistern auch. familie mütterlicherseits akzeptiert das. familie väterlicherseits, akzeptiert es keiner also auch kein kontakt mehr.
eltern von meinem partner, vorallem die mama, hatte auch grosse probleme damit. mein mann brach den kontakt zu beiden ab. heute haben wir wieder kontakt zu meinen schwiegereltern, hat aber auch ca fünf jahre gedauert und auch nur weil ich da immer mit meinem mann und ihnen versuche gestartet habe.
mit meinem vater, hab ich es auch lange versucht, da geht aber nichts. er ist sturr.
liebe grüsse und alles gute für euch
Gib ihnen Zeit.
Wenn Worte nicht helfen dann werden sie es halt selbst sehen müssen.
Gegen beleidigungen etc.. Musst du strikt vorgehen, die gehen gar nicht. Gegen den latenten Widerstand solltet ihr euch ein dickes Fell zulegen oder den Kontakt ein wenig reduziert, was aber dann auf Kosten der Zeit geht, die sie brauchen und das bestärkt sie wahrscheinlich darin, dass du unter einem schlechten Einfluss stehst.
Klare und direkte Kommunikation wenn sie Übergriffig werden ansonsten seid bei ihnen einfach ihr selbst und zeigt dass ihr eine harmonische gleichberechtigte Partnerschaft habt.
Alles gute
Völlig losgelöst von Glaube oder Herkunft, ich persönlich finde es immer heftig, wenn Menschen von "Traumpartnern" reden. Für mich ist da eine gewisse Gefahr, das man diesen Partner zu sehr idealisiert, zu sehr auf den Thron setzt und eben nicht mehr objektiv genug ist und sich zu sehr auf den "Traum" konzentriert.
Grundsätzlich und generell zum Thema Vorurteile: Kein Mensch ist frei davon, wer das von sich behauptet, der lügt. Vorurteile haben aber eine Ursache, häufig ist es das Unbekannte, das Fremde oder Beeinflußung (gerne durch Medien). Manchmal auch entstanden durch eigene Erlebnisse, die man dann pauschal überträgt.
Ihr habt (aus meiner Sicht) mehrere Möglichkeiten, die schlechteste ist allerdings das du deinen "Traumpartner" bei deinen Eltern anpreist. Das wird nicht funktionieren. Kann es auch gar nicht, denn siehe erster Absatz.
Hat dein Partner Lust dazu, dann kann er gerne für sich selber sprechen. Er kann deine Eltern überzeugen, aufklären, ihnen Ängste nehmen. Möchte er das nicht, dann kann man auch die Zeit für sich spielen lassen.
Ist das Verhältnis zu deinen Eltern auch durch andere Dinge vorbelastet, dann kann man auch darüber nachdenken, sie doof sterben zu lassen. Aber danach klingt es ja bei euch nicht wirklich.
Vorurteile udn Ängste lassen sich aus meiner Sicht nur durch objektive Aufklärung abbauen, aber diese Aufklärung kann niemand übernehmen, den das Vorurteil nicht betrifft.
Ich denke eher, dass Vorurteile verschwinden, indem ihre Träger langsam aussterben und neue Menschen heranwachsen, die sie nicht mehr haben. Als mein Vater aufgewachsen ist, hatte "man" mit italienischen Immigranten nichts zu tun. Heute kennt jeder meist mehrere Nachfahren italienischer Immigranten persönlich, so dass solche Vorurteile sich nicht halten lassen.
Aber die von dir angesprochene Generation von "Vorurteilsträgern" ist doch noch lange nicht ausgestorben.
Ja, auch die italienischen Menschen hatten es damals schwer, es gab Sprachbarrieren und vieles mehr. Schlußendlich haben aber die nächsten Generationen unsagbar viele Berührungspunkte gehabt, das die Jüngeren feststellen konnten (Schule, Beruf, Glaube, usw) das sich diese Bevölkerungsgruppe doch gar nicht so sehr von "uns" unterscheidet. Die Zeit hat dafür gesorgt, das die Vorurteile verschwinden konnten und natürlich auch die offene Lebenseinstellung der Immigranten selber.
Jetzt kann man noch die Frage stellen, warum das (langsam) nicht auch einfach und irgendwie nebenbei bei muslimischen Immigranten in den letzten Jahrzehnten geschehen ist.
Ich würde bei Ihren Vorurteilen nachboren und sie fragen ob sie ihn jemals so erlebt hätten. Sie werden es verneinen müssen.
Ich würde sie regelrecht ausfragen bis sie festgenagelt sind.
Ihr denkt er ist ein Macho? Wie merkt ihr das? Habt ihr es an seinem Verhalten mir gegenüber gesehen. Trage ich ein Kopftuch? Wie erlebt ihr ihn, wenn ihr denkt Frauen seien für ihn Menschen 2.Klasse.
Fühlt ihr euch als bessere Menschen, wenn ihr ihn beleidigt.
Warum lernt ihr ihn nicht richtig kennen und bildet dann ein Urteil?
Ich finde eure Voreingenommenheit schade.
Das hätte ich von euch nicht gedacht.
Ich würde noch eine Chance sehen mit dir und deiner Erziehung zu Argumentieren. Also quasi: "Mama, Papa, ihr habt mich zu dem Menschen erzogen der ich bin. Zu einer selbstbewussten und tollen Frau. Glaubt doch bitte an mich und an eure Erziehung. Dass ich meinen Weg gehen so wie ich das will. Und mir einen Partner suche so wie ihr es mir vorgelebt habt. Der mich unterstützt und liebt so wie ihr es tut. Und dann macht mir diesen Partner bitte nicht schlecht. Wie hättet ihr euch gefühlt hätten eure Eltern/Schwiegereltern das gemacht? Ich liebe meinen Partner und bin eine starke und selbstbewusste Frau. Ich stehe zu meiner Entscheidung und meinem Partner. Bitte zweifelt nicht an meiner Entscheidung. Bitte kritisiert nicht mich und mein Leben. Das tut mir sehr weh."
Also versuche davon wegzukommen dass sie dich "retten" wollen und ihn kritisieren. Den Kampf kannst du nicht gewinnen. Ist wie ein heiliger Krieg. Sie sehen sich im Recht und jedes Argument dass du bringst um ihn zu verteidigen stärkt ihren Glauben. Bringe es auf die Ebene dass sie dich nicht respektieren. Nicht deine Meinung. Dir nicht zugestehen dass du gute Entscheidungen treffen kannst. Und damit kritisieren sie ja auch sich selbst. Weil sie haben dich zu dem Menschen gemacht der du heute bist.
Alles Gute. Ich hoffe es klappt.