Hallo ihr Lieben,
ich brauche mal eure Sicht zu der ganzen Sache, denn ich bin nun schon etwas irritiert und frage mich, ob ich hier übertrieben habe.
Es geht um meine Mutter. Sie ist ein netter Mensch, aber übervorsichtig. Unser Sohn ist vier. Sie sieht ihn nicht so oft, da wir etwas weiter wegwohnen. Wenn wir dann zusammen etwas unternehmen und beispielsweise auf einem Spielplatz sind, war es von Beginn an so, dass sie immer hinter ihm lief, die Hände ständig ausgestreckt, um ihn zu fangen. Sobald nur etwas Unebenheiten im Boden waren oder der Weg steiler/abschüssig war, ging das so. Kletterte er, sagte sie ständig:" Oh, ds musst du vorsichtig sein. Pass auf, nicht dass du fällst." Etc. Sie steht immer hinter ihm, falls er fällt. Beim Rutschen hieß es dann:"Die Rutsche ist nass, da wirst du sehr schnell, sei bloß vorsichtig, sonst machst du dir weh.". Und dann wollte sie ihn immer abbremsen. Mein Mann und ich sagten ihr oft, dass das nicht nötig sei, dass er das könne. Es sind ihm bekannte Spielplätze, er kann gut klettern, es ist nicht unverhältnismäßig hoch und unser Sohn ist nicht leichtsinnig, sondern kennt seinen Grenzen sehr gut. Es ist also wirklich unnötig. Bisher hatten wir es bei diesen Hinweisen belassen. Das Lustige ist, dass sie immer jammert wie ängstlich ich als Kind gewesen sei... woher das wohl kam..
Jetzt waren sie vor Kurzem da und auf dem Spielplatz gibt es eine hohe Reckstange neben einem niedrigen Kletterturm. Unser Sohn hält sich gern vom Turm aus an der Stange fest und springt dann runter. Er baumelt dann an der Stange. Nun war sie nass, meine Mutter warnte ihn wieder vor dem Fallen und Verletzungen. Dann wollte er nicht mehr.
Gestern waren wir allein zu dritt dort und er traute sich nicht, hatte Angst, denn er könnte sich ja weh tun.
Nun habe ich meiner Mutter mitgeteilt, dass ich sie bitte in Zukunft keinerlei Warnungen zu sowas auszusprechen, weil wa unserem unnötig Angst macht. Nun ist sie beleidigt, meint das wäre nicht ihre Schuld etc und will am Wochenende nicht auf den Geburtstag meines Mannes kommen.
So, ist etwas lang geworden. Bitte sagt mir doch, ob ich hier tatsächlich übertreibe?
Liebe Grüße
Eingeschnappt nach einfacher Bitte
Das kann man nicht beurteilen ohne dabei gewesen zu sein. Der Ton macht bei sowas die Musik.
Bestimmt gibt es einige, die finden werden, dass du übertreibst.
Ich nicht. Deine Mutter impft dem Kind Ängste ein, die er zuvor nicht hatte. Ihre Worte beginnen einzusickern und dein Kind beginnt darauf zu reagieren. Sie schränkt ihn dadurch in seinem Tun ein. UNd dem würde ich ebenfalls Einhalt gebieten.
Lass sie beleidigt sein, sowas kann ich ja eh leiden.... -.-
Wenn sie offener für ein Gespräch wird, rede noch mal in Ruhe und sachlich mit ihr. Meine Schwiegermama wurde als Oma auch vieel ängstlicher. Als Mutter war sie laut meinem Mann nicht so. Sie rannte unserem Kind auch immer mit beiden Händen unter den Achseln des Kindes hinterher...
Wir haben auch erklärt und ja, sie kann auch sehr gut beleidigt sein. Mir wurscht. Ich erkläre gern, ruhig und angriffsfrei, denn es ist ja keine böse Absicht dahinter. Aber bei Bockigkeit hör ich auf zu reden.
Du hast komplett recht und übertreibst nicht.
Ich habe das sogar erst neulich in einem Erziehungsratgeber gelesen. Da stand drin, dass man z. B. sagen kann: "Sei vorsichtig, die Rutsche ist nass." Aber dann nicht: "Sonst tust du dir weh, fällst du, etc" weil genau dann Ängste geschürt werden. Es reicht der Hinweis auf die Begebenheit "nasse Rutsche" und die Erinnerung, vorsichtig zu sein. Wo ich das gelesen hab, weiß ich nicht mehr. Ich kann gerne versuchen, es nochmal zu finden.
Das ist super ätzend und ich verstehe dich. lass sie ruhig schmollen.
Bei uns ist es meine SchwiMu die so Ticks hat und seitdem ich sehe, wie sie mit unseren Kindern draußen umgeht wundert mich nicht mehr, dass mein Mann so Ticks hat.
Mein Mann hast Dreck, Matsch, Wasser und findet alles eklig, kann nicht barfuß draußen sein und hat ständig Sorge sich dreckig zu machen oder zu bekleckern.
Meine Schwiegermutter hat das zu 100% verursacht. Wenn unsere Kinder da sind läuft das so:"zieh die Sandalen an, du bekommst dreckige Füße! Pfui!" "Nein mit Wasser spielst du nicht. Du kannst die Blumen gießen!" "Was machst du da?! Bah wie matschig! Pfui! Komm wir waschen dich und spielen drinnen!" "Nimm ein Taschentuch in die andere Hand wenn du Eis isst... ach, komm... lass mich dich lieber füttern."
Meine Große wollte letztes Jahr nicht mehr bei Oma sein und im Garten spielen! Denn sauber im hübschen Kleidchen durch die Wiese hüpfen ist für sie nicht spielen! Wundert mich nicht aber kann es nicht ändern...
Hm, off topic, aber das klingt fast, als wären unsere Männer verwandt. 😂
@TE: Ich mag es auch nicht, wenn man die Kinder über derartige Warnungen verbal hemmt oder ausbremst. Meiner Meinung nach ist das ungesund für deren Selbstvertrauen und das Vertrauen in deren Urteilsvermögen und Fähigkeiten, das macht was mit dem Kind.
Könnte mein Mann sein! 😅
Finde auch nicht, dass du übertrieben hast. Meine Mutter ist genauso. Da kommen auch oft Sprüche wie: "Schaffst du das schon?" zusätzlich zu den Verletzungssprüchen. Ich hab das tatsächlich frühzeitig unterbunden. Ihr gesagt, dass sie lieber sagen soll: "Sei vorsichtig, du schaffst das!" (Aussage statt Frage sorgt für Bestärkung statt Zweifel im eigenen Können.) Musste ihr wirklich mehrfach immer wieder klar machen, dass meine Kinder es a) tatsächlich können und b) wenn man auf Verlstzungen hinweißt, es zu Verletzungen kommt - selbsterfüllende Prophezeihung, etc.
Mittlerweile hat sie es akzeptiert und denkt sich ihren teil oder guckt, wirklich weg, damit sie keine Panik bekommt, die sich auf die Kinder übertragen kann.
Das große Problem ist doch, dass ihr sie seit Jahren habt "machen lassen" und nicht eingeschritten seid, als sie mit ihrem Verhalten und ihren Verunsicherungen anfing. Hättet ihr von Beginn an gesagt, dass ihr es nicht wünscht, hätte sich das nicht eingeschlichen.
Darauf hättet ihr vielleicht achten müssen. So wenig ich ihr Verhalten unterstütze, kam es für sie wohl wie "aus heiterem Himmel" da ihr bisher immer geschwiegen habt und sie das wohl als Zustimmung gewertet hat.
Ansonsten würde ich sie einfach ihren Bock ausleben lassen. wenn du nett bist, schreibst du ihr, sie sei dennoch eingeladen, aber wenn sie nicht kommen will, sei das natürlich auch ok. Damit liegt der Ball in ihrem Feld, was sie daraus macht, ist ihre Sache. Mehr würde von mir nicht kommen.
Hey...
Mein Vater ist genauso. Genau genommen war er auch in meiner Kindheit schon so.
Dieses "Vooorsicht" habe ich im Ohr, als wenn er neben mir stehen würde.
Bei unserer Tochter hat er damit auch angefangen und immer, wenn ich es mitbekomme, unterbinde ich es. Es sind seine Ängste und die kann er behalten, genauso wie bei deiner Mutter.
Mittlerweile ist unsere Tochter 5 und sie ist auch genervt davon und hat mich drum gebeten, nochmal dem Opa zu sagen, dass er das lassen soll.
Seid da bitte sehr deutlich und egal wie eingeschnappt sie ist, ihr tut es für euer Kind.
Deine Mutter und mein Vater hätten sich sicher gut verstanden. Mich hat seine Übervorsichtigkeit allerdings nie beeindruckt, im Gegenteil, ....meistens aber ein Ohr rein, anderes Ohr raus. Also kann deine Theorie nicht immer stimmen.
Jetzt kennst du deine Mutter, und dein Sohn ist jetzt auch nicht mehr so klein, mit ihm kannst du ganz normal sprechen....das Oma schon bei dir so war, das sie eben nicht anders kann, das sie selber immer sehr vorsichtig und ängstlich ist und das IHR super findet, wie er klettert und was er sich zutraut.
Naja, jetzt aktuell finde ich schon, das du übertrieben hast, denn nur weil er jetzt einmal nicht wollte, ist die Welle echt hoch, finde ich. Das die Oma jetzt alleridngs nicht mal zum Geburtstag kommen will, das halte ich wiederum auch für übertrieben. Sie extra deswegen anrufen und zusammenfalten, halt auch, gerade weil sie sich nicht so oft sehen.
Klärt das einfach und feiert einen schönen Geburtstag und dein Sohn muß da nicht runterspringen, wenn er nicht will....manchmal ist eben auch etwas nach 20 Mal langweilig geworden.