Hallo, ich habe Probleme mit meiner Mutter und suche nach Rat und Erfahrungen
Ich versuche die Vergangenheit möglichst kurz zu fassen:
Aufgewachsen als Einzelkind bei der alleinerziehenden Mutter, bis zum Tod meiner Oma als ich 10 Jahre war hat diese im Prinzip meine Erziehung übernommen, da Mutter arbeiten war.
Im Alter von 11-12 Jahren forderte Mein Vater, der bis dahin als das Feindbild Nummer 1 dargestellt wurde, Besuchsrecht, ich wurde da nicht groß gefragt und so musste ich das alles über mich ergehen lassen. Daraus entstand dann aber wieder ein anbandeln meiner Mutter mit meinem Vater der zu diesem Zeitpunkt allerdings Verheiratet war.
Lange Rede kurzer Sinn, die beiden kamen wieder zusammen und bis zu meinem 18 Lebensjahr hatte ich dann nichts mehr zu lachen, wurde physisch von meinem Vater zerstört usw, sagen wir mal so, wenn ich damals zur Polizei gegangen wäre, hätte mich das Jugendamt garantiert geholt und meine Eltern, keine Ahnung....also meine Mutter hat alles mitbekommen und zugelassen
Mit Ende 18 dann Ausbildung angefangene mit Mutter zusammengewohnt kleine 3 Zimmerwohnung musste ich die Hälfte meines Azubigeldes abdrücken für Miete und Essen usw, also Unterstützung usw bekam ich nie finanziell und es wurde auch nix angelegt für mich usw wie man es oft kennt. Schule durfte ich auch nicht weitermachen ich wurde zur Ausbildung gedrängt um Geld zu verdienen.
Bald lernte sie einen Mann vom Ende Deutschlands kennen der bei uns einzog, ab da wurde ich regelrecht weggemobbt, ich wurde gezwungen mich um Wohnungen zu bewerben die ich mir nicht leisten konnte usw und mein halbes Zimmer war voller alter mögel von dem mann gestellt worden also alles wurde gemacht damit ich mich nicht wohlfühlte glaube ich
Irgendwann hatte ich dann meine erste Wohnung und kurz darauf entschloss meine Mutter sich dazu mit dem mann zurück in seine Heimat zu ziehen, sie hat ihren Job gekündigt und hat seit dem nie mehr gearbeitet(knapp 20 jahre) , ihren Freundeskreis aufgelöst/zurückgelassen und eben mich im alter von 22/24 jahren
Sie lebte dann dort 15-17 Jahre, ich war in der Zeit 2x dort, Kontakt gab es ansonsten nur wenn ich zum Telefon griff und eben an Geburtstagen usw, wobei ich auch hier sagen muss dass ich nicht einen Anruf bekommen habe zum Geburtstag immer nur nachrichten, also es ging telefonisch immer von mir aus, bzw wurde von mir erwartet
Irgendwann kam ihnen dann die Idee dass sie wieder hierher zurück ziehen wollten bzw sie mit ihm um ihren Lebensabend in der nähe der Verwandtschaft zu verbringen, da es mit der Wohnungssuche aber eher mau verlief wurde dann die erstbeste Wohnung in einem Ort cq 12 km entfernt genommen als Übergang um dann bei der besten nächsten Gelegenheit in den Heimatort zu ziehen
Die beiden hatten nicht viel Geld und ich sagte auch immer sie sollten sich Geld weglegen usw für den nächsten umzug, denn auch bei dem aktuellen hatten sie sich übers Ohr hauen lasse usw usw
In den folgenden 2 jahren sahen wir uns immer am Wochenende ( habe kein auto, meine Frau musste immer fahren) , ich kümmerte mich um einkaufe, ihre Haustiere, gab hier und da mal was finanziell und erledigte hier und da bürokratrischen kram, dann hatte sie eine OP am herzen und irgendwann gegen Ende, verließ sie ihr Partner und ging mal wieder zurück in seine Heimat so dass sie alleine da sas mit einer Wohnung die sie sich nicht leisten konnte.
Von dann an wurde es immer schlimmer, ich kann das alles gar nicht richtig beschreiben. Sie forderte immer mehr Gefälligkeiten, hatte immer mehr "bitten" bis hin zum Thema Geld und Geld Leihen usw..... ich sage dazu immer man reicht den kleinen Finger und bekommt die Hand abgerissen.
Es gab dann auch oft 1x im Monat streit weil ich wohl nicht so für sie da war und nicht sprang wenn sie rief, weil sie sich wohl was anderes erhofft hatte in der Hinsicht, ich hatte das Gefühl dass ich für sie sorgen sollte und sie "pflegen" sollte, wobei sie trotz herz OP keine Pflegefall war oder so, sie bekam auch keine Pflegestufe oder ähnliches, aber sie hat einfach nichts mehr gemacht, immer mussten andere sie rumfahren oder ihr Sachen mitbringen oder dinge erledigen
Eines Tages spielte sie mir wieder eine "Herzattacke" vor, also log meiner Meinung nach mit ihrem Gesundheitszustand an einem tag an dem wir klar kommuniziert hatten dass wir nicht kommen, wollte sie dann unbedingt zu ihrer verwandschaft um sich sicherer zu fühlen und ich hatte dann die wähl, glaube ich ihr es oder pokere ich;
Ich sagte dann ich rufe den Notarzt und plötzlich war sie wieder munter und von da an sagte ich immer öfter NEIN, keine Extrawünsche mehr, kein Geld mehr, kein ausnutzen mehr
Anrufe gab es nie, nachrichten immer nur wenn SIE was wollte
Zuletzt wurde ich dann auch noch beim Umzug und dem Thema Geld belogen
Das fass zum überlaufen kam dann nach einem Einkauf:
Sie hatte vergessen EIER aufzuschreiben, wir sagten dann bringen wir nachte Woche welche mit und 2 tage später kam eine empörte Nachricht ob sie tatsächlich 1 Woche auf Eier warten soll, wir sollten die vorbeibringen (8Km mittlerweile nur noch, trotzdem noch)
Ich sagte nein und bekam dann ständig nachrichten mit dem immer selben Thema dass man reden müsse usw usw, aber wir haben so oft geredet , ich habe es ihr so oft erklärt warum es ist wie es ist und dass sie froh sein kann dass wir überhaupt Kontakt haben nachdem was war, sie versteht es nicht und erinnert sich nicht und es war ja alles nicht so wie ich es behaupten würde
Ich hatte zu dem Zeitpunkt Corona und war mit 40 grad eine gute Woche im Bett und sagte ihr dass ich jetzt auf gar nix mehr anworten würde weil ich flach liege und kaum ne stimme habe und dass mir das alles jetzt egal ist. Währenddessen und danach kam nicht eine anfrage wie es mir geht, zu Silvester schrieb ich ihr noch eine Nachricht mit frohes neues jähr usw , die wurde gelesen und seit 2 Monaten habe ich nichts mehr von ihr gehört
Jetzt stelle ich mir immer die frage ob ich ein schlechter Sohn bin, aber dann sage ich mir immer wieder wie mit mir früher aber auch die letzten 2 jahre umgegangen wurde und versuche mir damit ein besseres gewissen zu machen
Mir geht es jetzt auch etwas besser, da ich nahe am Burnout war weil ich mich um 2 leben kümmern musste bzw mit den Problemen von 2 Leben rumschlagen musste. Ich brauche sie nicht in meinem leben, aber es ist doch immer noch dieses "bei sie ist deine Mutter" Gefühl in mir.
Allerdings wenn man als Erwachsener auf alles zurückblickt sieht man vieles mit anderen augenlos wurde ich nie gut behandelt, auch in den letzten nachrichten wurde mir die schuld an allem gegeben, ich habe meine Mutter noch nie sagen gehört dass sie an etwas schuld hatte, immer die anderen die anderen, egal um welche Streitigkeiten es mit irgendwem ging. Genausowenig kann ich mich an irgendeine art von lob erinnern dass man was aus seinem leben gemacht hat
Wie kann ich am besten mit der Situation ins reine kommen
Kontaktabbruch mit Elternteil
Das solltest du am besten mit einer professionellen Therapie aufarbeiten. Da sitzt wohl viel sehr tief, was die Kompetenzen hier bei weitem übersteigt.
Ich glaube dieser Kontaktentzug deiner Mutter ist das Beste was dir passieren konnte. Man muss keine Beziehungen zu toxischen Menschen pflegen, auch wenn es die eigner Familie ist. Du hast viel durchgemacht. Suche dir professionelle Hilfe, um das alles zu verarbeiten. Deine Mutter kann dir deine Jugend (die sie dir meines Erachtens kaputt gemacht hat) nicht zurückgeben, du aber kannst dir alleine eine gute Zukunft ermöglichen.
Alles gute dir!
Habe in der tat schon paar mal nachgedacht über hilfe, hab mich dann aber immer wieder gefragt wie mir gespräche helfen sollen, die ich zbsp auch mit meiner frau führe/führen kann
Du stellst dir echt die Frage ob du ein schlechter Sohn bist? Lies nochmal wie deine Mutter mit dir umgegangen ist.
Ela
Ja ich weiss, man blickt mit anderen augen auf damals zurück, speziell auf die kindheit vor dem 11/12 lebensjahr und ich denke wenn man sich an nichts positives erinnert, sagt das schon viel aus.
Die positiven dinge passen auf ein paar fotos in einem fotoalbum
Ja ich hatte auch nicht viele gute Erfahrungen und noch ein paar andere. Somit versteh ich das gut. Aber irgendwann muss man Konsequenzen ziehen und hinschauen wie jemand wirklich mit einem umgeht.
Ela
Hallo,
einen Rat kann ich dir leider nicht geben. Aber ähnliche Erfahrung habe ich leider auch gemacht. Ich und meine Geschwister hatten auch eine schreckliche Kindheit geprägt von körperlicher und seelischer Gewalt.
Der finanzielle Mangel wurde auch mit zunehmenden Alter immer unerträglicher.
Ich denke, dass Kinder die in „normalen“ Verhältnissen aufwachsen, dass nie verstehen können, was wir in unsere Kindheit und Jugend durch gemacht haben und wie einen das noch Jahrzehnte später traumatisiert.
Deine Kindheit hat dich geprägt, das Verhalten deiner Eltern (speziell deiner Mutter) haben in dir das Gefühl von „Schuld“ manifestiert.
Es wird nie zu einer ehrlichen Aussprache kommen, deine Mutter möchte nicht die Verantwortung für ihr Handeln tragen. Sie kann sich nicht erinnern, sie möchte nicht über früher sprechen, und sowieso war alles nicht so schlimm… dich zerreißt es innerlich…aber das ist ihr völlig egal … wie früher haben ihre Interessen Vorrang.
Mir geht es besser, seitdem ich den Kontakt weitestgehend eingestellt hab. Komplett breche ich den nicht ab … aber emotional lasse ich sie nicht mehr an mich heran. Und ich habe deutliche Worte gefunden, nur weil sie nicht reden wollen, mussten sie dennoch zuhören … ich konnte mich damals auch nicht wehren.
Ja das ist halt auch so, will man mit jemandem reden der seine schuld nicht versteht oder einsieht und dann noch behauptet das war nicht so und so. Ich kann mir solche details sehr gut merken.
Das problem ist dann dass sie auf ihre ansichten beharrt und es alleine da schon immer streit gab weil sie es nicht einsah dass es eben nicht so war wie sie es in erinnerung haben sollte zum beispiel bei jahreszahlen usw
Mini beispiel:
Einschulung 1988, sie beharrte drauf 1987
Es gibt ein foto vor der einschulungstafel mit dem jahr 1988
Ihre antwort: Dann haben die das falsch beschriftet….. ja ist klar
Hand aufs Herz: Wie viele positive Sachen (Charakter, Erlebnisse) fallen dir in Bezug auf deine Mutter ein? Ich glaube, die Antwort kennst du schon.
Bei mir waren es tatsächlich 2-3 (!) Ereignisse während meiner gesamten Kindheit und davon war ein Erlebnis 'Eis essen in der Eisdiele mit meiner Mutter'. Würde ich jetzt noch Kontakt zu ihr haben, würde es mir bestimmt nicht gut gehen. Zum einem der negative Einfluss von ihr, zum anderen die Geschehnisse von früher. Ich bin daher absolut im Reinen mit mir.
Wäre eine Therapie ggf. was für dich? Wünsche dir auf jeden alles Gute .
Das kann ich einfach sagen
-spanienurlaub, mein erster urlaub, weil fotos exestieren
-ein bestimmtes geburtstagsgeschenk, weil es das einzige geschenk war bis zu meinem 18 lebensjahr von meinem wunschzettel dass ich auch bekommen hatte, vorher immer andere, möglichst billige sachen mit denen ich nix anfangen konnte
Als Usenstehende ist es unmöglich zu verstehen warum du den Kontakt nicht schon längst abgebrochen hast. Ich bekam Bauchweh beim Lesen, die Verletzungen, Respektlosigkeiten, Gemeinheiten sind ja permanent da. Ich hab nicht mal zu Ende richtig gelesen weil ich nicht fassen kann wie dumm frech abartig egoistisch diese Person ist, die sich Mutter nennt.
Wie hier vorgeschlagen wäre eine Therapie nötig, Anlaufstelle ist wohl der Hausarzt, der dir sagen kann wie es weiter geht. Ich weiß leider nicht wegen der Wartezeit bescheid oder der Kosten, aber ich würde mir das wirklich gönnen um heilen zu können.
Zurückblickend war ihr umzug weg damals für mich der kontaktabbruch weil sie mich hier „zurückgelassen“ hat als letzte verwandte sozusagen
Es war komisch und anfangs auch etwas hart klar, aber man kam dann damit klar und hat es akzeptiert.
Die rückkehr nach knapp 17 jahren war dann für mich wohl wieder nicht so toll wie sich jetzt nach 2 jahren zeigt
Wenn dich das geschriebene schon schockiert hat bin ich ja froh nicht in die details gegangen zu sein, aber ich sag mal so, wenn man von klein auf so und so erzogen wird bzw das leben leben lernt gewöhnt man sich an diverse dinge und umgänge, ähnlich wie bei hunden, da werden auch oft viele mies behandelt und hängen doch an ihrem besitzer weil sie es für normal empfinden.
Hey du!
Ich habe beim Lesen Beklemmungen bekommen. Deine Mutter hat sich in meinen Augen wirklich übel verhalten. Nicht du bist ein schlechter Sohn, sondern sie eine grottenschlechte Mutter.
Das tut mir sehr leid für dich 😪
Meine Meinung dazu ist: Wenn du dich besser fühlst ohne sie, dann lass sie nicht wieder in dein Leben.
Verdient hat sie dich jedenfalls nicht.
Hallo, dieses Gefühl "sie ist doch deine Mutter" kenne ich sehr gut. Das wird von unserer Gesellschaft sehr hoch gehalten. Du bist aber ihr Kind und sie hat es nicht auf die Reihe bekommen dich richtig zu behandeln.
Man kann jemanden lieb haben und trotzdem keinen Kontakt haben. Am Anfang ist es schwer aber es wird mit der Zeit leichter.
Menschen die einem schaden sollte man nicht mehr an seinem Leben teilhaben lassen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Selbstliebe für deinen Weg.