Lebensmodell

Habt ihr bewusst aus mehreren Optionen gewählt, euch Gedanken gemacht was euch entspricht oder seid ihr in die Art wie ihr lebt rein gerutscht?
Wo habt ihr euch Gedanken gemacht und wo habt ihr übernommen was eure Eltern bzw euer Umfeld euch vorgelebt haben?
Habt ihr das Gefühl ihr habt euch ausreichend damit beschäftigt, was ihr möchtet oder ist es so, dass die Situation in der ihr jetzt lebt, nicht das ist was ihr wollt?
Also habt ihr das Gefühl selbstbestimmt zu leben und selbstwirksam zu sein?

Bearbeitet von Polli
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Mein Lebensmodell ändert sich genauso wie ich mich entwickle.
Mein Leben besteht aus vielen Abschnitten und für jeden Abschnitt hatte ich das passende Lebensmodell. Wer weiß, vielleicht lebe ich bald in Patchwork. Oder ich Kauf mir 5 Katzen. Vielleicht ziehe ich wieder nach Afrika wenn die Kinder aus dem Haus sind. Ich lass es auf mich zu kommen.

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Puh ich bin da tatsächlich rein gerutscht aber sehr glücklich so. Wäre ich nicht spontan nach Österreich gezogen hätte ich nie meinen verlobten kennengelernt, hätte jetzt nicht Hunde, wäre nicht in einem Job gelandet den ich jetzt zwar nicht mehr mache aber der mir enorm viel gebracht hat, wir hätten keinen Van zum Reisen und ich wäre vermutlich nächstes Jahr nicht um Ausland zum Reisen und arbeiten. Aber wer weiß, wo ich sonst jetzt wäre :)

Ich denke mein "Lebensmodell" ändert sich so wie ich mich auch ändere.

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Interessante Frage.

Reingerutscht trifft es bei mir gut. Je älter ich wurde, desto klarer wurde mir, was ich will und was nicht.

Meine Eltern haben immer auf Sicherheit gebaut und mich dazu motiviert, nach dem Abi eine kaufmännische Ausbildung zu machen. Ich war damals völlig planlos und wusste mit 18 nicht, was ich mal werden wollte. Mir hätte ein Jahr Auszeit in Form eines FSJ besser getan, aber das war damals noch nicht so populär.

Schließlich stellte ich durch die Ausbildung fest, dass das überhaupt nicht mein Ding ist und meine Stärken eher im sozialen Bereich liegen. Über Umwege arbeite ich heute in diesem Bereich und es erfüllt mich, obwohl es manchmal sehr anstrengend (und nicht gut bezahlt) ist.
Das zum beruflichen Aspekt.

In Sachen Lebenseinstellung und innerer Frieden kann ich mich viel besser verwirklichen, seit ich Mutter geworden bin. Ich hinterfrage vieles, interessiere mich für Politik (früher fand ich das langweilig) und gebe mit zunehmendem Alter immer weniger auf die Meinungen anderer. Äußerlichkeiten und das Vergleichen mit anderen sind Themen, die mich zunehmend abstoßen. Das ist nichts, was ich meinem Kind mitgeben möchte.

In meiner Kindheit war das anders. In jenen Zeiten wurde oft geschaut, was der andere hat. Nach außen hin musste alles gut aussehen, Mädchen hatten schlank und lieb zu sein. Meine Herkunftsfamilie war diesbezüglich nicht so drauf, aber das allgemeine Umfeld hat mich hier immer beeinflusst. Ich glaube, ich war damals eher unsicher und oft verwirrt, weil ich spürte, dass es so nicht sein sollte, aber es um mich herum so gelebt wurde.


Ich kann jetzt gut für mich und meine Lieben einstehen.
Früher war ich wesentlich konfliktscheuer.

So gesehen lebe ich jetzt selbstbestimmt.

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Hallo.

>>Also habt ihr das Gefühl selbstbestimmt zu leben und selbstwirksam zu sein?<<

Ja, absolut. Natürlich im Rahmen der wirtschaftlichen Situation, aber grundsätzlich ein ganz deutliches "ja" von mir auf diese Frage.
In allem. Partnerschaft, Beruf, Kinder, Freunde...

Dahin zu kommen war ein Prozess und nichts, was mir von Tag 1 in die Wiege gelegt wurde. So hatte ich z.b vor der Geburt des ersten Kindes ein anderes Bild von mir als Mutter. Allerdings hatte das wenig mit mir zu tun, sondern mehr damit, was gesellschaftlich erwartet wird.
In der Elternzeit habe ich dann mich selbst, meine Tochter und das Leben an sich (neu) kennengelernt und habe schnell den Mut gefunden, im Rahmen unserer Möglichkeiten nach meinen eigenen Regeln zu spielen.
Dieses "frei werden" von gesellschaftlichen Erwartungen, von der Meinung Außenstehender, ist das Wichtigste, was ich je im Leben für mich erreicht habe.

Ich habe mich ab einem bestimmten Punkt sehr intensiv damit beschäftigt, welches Modell ich/wir leben möchten und bin froh darüber.
Und das ist niemals in Stein gemeißelt. Wir verändern uns, Umstände ändern sich, Kinder werden groß... dann wird angepasst und nachjustiert - so, dass wir ALLE so glücklich und zufrieden wie möglich sind.

Wie gesagt, es war ein Prozess und natürlich knirscht es auch mal, bis es passt. Aber am Ende passt es immer.

LG

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Wir haben bewusst gewählt, ja. Und wir (kann j zu 100% nur von mir selbst reden, aber mein Partner macht auch einen zufriedenen Eindruck) sind sehr glücklich so wie es ist.

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Bei mir hat sich einfach alles natürlich entwickelt. Unmögliches Elternhaus -> Umzug ins Ausland -> Studium -> Arbeit -> Mann -> Kinder ☺️ No way will ich so leben wie meine Eltern. Aber wenn sie nicht mehr sind, wandern wir wieder zurück in die Heimat. Wir sind glücklich und zufrieden mit unseren Plan.

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Ich wusste intuitiv immer schon ziemlich genau was mir gut tut, was ich will.
Ich habe meine Partner immer sehr 'bewusst' gewählt (ich wollte nur mit jemandem zusammen sein wenn zb moralische Vorstellungen und Überzeugungen ebenso übereinstimmten wie Lebensentwürfe und Ziele). Mein Mann ist (seit gut 15 Jahren ein Paar) fast 10 J. jünger als ich, er ergänzt mich perfekt. Wir haben uns zu perfekten Partnern entwickelt, wir können inzwischen konstruktiv streiten und unterstützen uns gegenseitig immer sehr gut.
Wir leben nun so wie es uns gefällt (sehr ländlich, Eigenheim, Kinder).
Lediglich beruflich bin ich inzwischen eher unzufrieden. Aber ich bin dabei auch das zu ändern 😏
Also ja: ich habe das Gefühl mein Keben bewußt gestallten zu können. Ggf waren aber auch meine Vorraussetzungen immer recht günstig 🤷‍♀️

Bearbeitet von HappyGirl3219
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Ich komme auch aus einem klassisch konservativen Umfeld, verheiratete Eltern, Haus mit Garten, Mutter Hausfrau.
Auch die Familien im dörflichen Umfeld haben genauso gelebt.
Als ich dann in einer großen Stadt studiert habe, hab ich mir Gedanken gemacht was ich möchte bzw hab mich getraut zu überlegen ob es der Weg mit Partner, Heirat, Kind sein soll.
Es war schwer meinen Weg zu gehen, da ich eben zum Ergebnis gekommen bin dass ich mich nicht dauerhaft auf einen Partner festlegen will.
Ich wollte in der Stadt leben und auch auf gar keinen Fall ein Haus mit Garten im Grünen.
Oft habe ich gehört, insbesondere von meiner Mutter, dass sie dachte, dass wenn ich ein Kind bekomme, ich doch ein Haus mit Garten will mit Platz und ruhig.
Anscheinend ist mein Lebensstil nur akzeptiert solange man Single ohne Kind ist.
Ich habe beruflich nie Ambitionen gehabt und wollte nur so viel Geld verdienen dass es gerade reicht.
Es hat mich einiges an Mut gekostet, dazu zu stehen.

Bearbeitet von Polli
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"Ich habe beruflich nie Ambitionen gehabt und wollte nur so viel Geld verdienen dass es gerade reicht.
Es hat mich einiges an Mut gekostet, dazu zu stehen."

Wie spannend! Toll, so eine Aussage zu treffen und danach zu leben. Ich habe immer das Gefühl, dass vor allem die heutigen "jungen Familien ab 30" sehr viel Wert legen auf Neubau + 2 Autos + Garten mit Trampolin & Pool + hochwertige Einbauküche in weiß, usw. Also Ansehen durchs Eigenheim und viel Materielles.

Darf ich fragen: Wie lebst Du Dein Leben mit dem Geld, dass "gerade so reicht"?

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Juhu....ja,für uns läuft es genau so,wie wir es geplant habe ...mit hier und da ein paar Umwege (was ja normal ist im Leben 😅)

Mein Mann hat den Job geweselt, von der Altenpflege auf einen Job von MO-Fr

Und ich gehe Teilzeit in meinem Beruf arbeiten.

Ich wollte schon vor den beiden kleinen Kids auf Teilzeit reduzieren,weil mein Job in Vollzeit nichts mehr für mich ist. In Teilzeit macht er mir jedoch nun wieder Spass und Freude

Also habe ich erstmal in Vollzeit weiter gearbeitet,bis ich schwanger wurde,und habe nach dann der EZ reduziert

So habe ich genug Zeit für Arbeit und Familie,ohne das gefühl zu haben,dass irgend wer zu kurz kommt.

Dadurch ,dass mein Mann den Job geweselt hat als Kind 3 unterwegs war,war es für uns auch ein komplett neues Lebensgefühl.
Dadurch konnte er viel mehr Zuhause anfangen und auffangen ,ist an Wochenende und Feiertagen Zuhause ,und ist nun auch endlich flexibel,wenn eins der Kinder krank wird und wir können es viel besser aufteilen. Und das obwohl er Vollzeit arbeitet.
Aber halt nicht mehr in der Altenpflege,sondern nun ein Bürojob

Wir sind beide mega zufrieden so wie es läuft,haben das Model bewusst so gewählt,und es passt aktuell so zu uns

Mein Eltern haben komplett anders gearbeitet, ebenso unser Umfeld . Da gehen fast alle beide Vollzeit ,bzw der eine Vollzeit und der andere wenigstens 30 Std arbeiten .
Werd immer doof angeschaut,dass ich mit meinen nur 19,5 Std zufrieden bin 🤣aber da steh ich total drüber

Und oh Gott, ich war 4 Jahre in elternzeit...das ging ja null 😅

Für uns passt es,und wir sind zufrieden und haben vorher alles durchdacht,geplant und angepasst

Und wenn es nicht mehr für uns passt,dann werfen wir halt wieder um,und planen von vorn 😋

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Bei uns ist alles irgendwie 'passiert'.
Das wir zwei Kinder wollten, das war geplant, aber nicht, dass sie im Ausland zur Welt kommen, relativ kurz nach einander, wir alle paar Jahre quer durch die Welt umziehen, ich deshalb immer noch (obwohl die beiden schon 'gross' sind) zuhause bin (und jetzt langsam in meinen Traumberuf einsteige)

Ich plane eigentlich immer gerne alles, klappt aber nicht. Ich habe gelernt flexibel zu sein und ich denke wir sind recht zufrieden mit dem was wir (erreicht) haben.
Unsere Eltern waren da eher das Gegenteil, das ganze Leben denselben Job, derselbe Ort 🤷🏻‍♀️

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Oh schön. Mich trifft es jetzt auch mit dem „quer durch die Welt reisen“ aufgrund der Arbeit meines Mannes. Meine Zukunft wird evtl auch so aussehen, dass dann die Kinder zuerst kommen und ich mich dann erst beruflich verwirklichen kann.
Meine Angst ist, dass ich dann schon „zu alt“ bin, um nochmal durchzustarten. Du machst mir gerade Mut, danke.