Meine toxische Mutter versaut mir die Geburt

Hallo :)
Was sagt ihr zu dieser Situation?
Übertreibe ich ? Sind das sie Schwangerschaftshormone oder wird es jetzt endgültig Zeit, den Kontakt zu meiner Mutter einzuschränken?

Kurz zur Vorgeschichte:
Meine Mutter und ich hatten nie ein gutes Verhältnis. Sie war immer sehr kühl, herrisch und zurückhaltend. Als Kind habe ich von ihr keinerlei Liebe bekommen und ab und zu wenn ich böse war, wurde ich auch geschlagen. Im Grundschulalter fing es an, dass wir öfter mal aneinander geraten sind und sie dann Wochen bis Monatelang nicht mit mir geredet hat. Mein Papa ist eigentlich komplett das Gegenteil von ihr, ein sehr herzlicher und lieber Mensch. Trotzdem konnte er mich nicht wirklich vor ihr „beschützen“ und er stand dann immer zwischen den Stühlen.
Als ich 15 Jahre alt war, ist ein eigentlich kleiner Streit zwischen meiner Mutter und mir ziemlich eskaliert und wir haben drei Jahre nicht mehr miteinander gesprochen, obwohl wir unter dem gleichen Dach gewohnt haben.
Nach meiner Ausbildung bin ich dann sofort ausgezogen und das Verhältnis wurde besser. Es ist immer noch sehr oberflächlich und distanziert aber okay. Über unsere Vergangenheit wird nicht gesprochen - die gab es einfach nicht.
Nun haben wir schon eine fast 5 Jährige Tochter, die meine Eltern sehr liebt. Vor allem mein Papa ist ihr Held und er ist auch ein toller Opa. Meine Mutter gibt sich auch Mühe.
Jetzt erwarten wir unser zweites Kind.
In 2,5 Wochen ist der ET und da ich insulinpflichtigen Schwangerschaftsdiabtes habe, wird es auf eine Einleitung hinauslaufen. Wahrscheinlich Ende nächster Woche schon. Meine Eltern wissen darüber natürlich schon Bescheid. Am Montag bekommen wir alles in der Klinik gesagt.

Nun war es von Anfang an so ausgemacht, dass unsere große Tochter, sobald es losgeht zu meinen Eltern geht. Der Vorschlag kam auch von ihnen aus!
Natürlich hatten wir auch noch einen Ersatz, falls meinen Eltern irgendetwas dazwischen kommen sollte ( Krankheit und co.), aber leider ist diese Person vor kurzem erkrankt und kann unter keinen Umständen auf unsere Tochter aufpassen.

Gestern eröffnete uns meine Mutter mit einem großen Grinsen im Gesicht, dass sie von Freitag bis Sonntag nächste Woche in ihre (eigene) Ferienwohnung fahren (etwa 400km) entfernt.
Ich dachte erst das wäre ein Scherz, aber dem ist leider nicht so.
Ich hoffe mich versteht hier niemand falsch, meine Eltern können in Urlaub fahren wann und so oft sie wollen ( sie sind vor einer Woche erst von einer zwei Wöchigen Kreuzfahrt heimgekommen), aber wenn man etwas vereinbart hat, sollte man sich doch daran halten!? Vor allem geht es hier nicht um eine Party oder so, sondern um die Geburt von unserem zweiten Kind.
Wir passen z.B. oft auf ihre Hunde auf, wenn sie solch einen Wochenendtrip machen. Oder fahren sie an den Flughafen, wenn sie eine Urlaubsreise antreten. Es ist eigentlich ein geben und nehmen bei uns.

Ich bin jetzt total traurig und weine viel. So wie es aussieht, muss ich unser zweites Kind alleine zur Welt bringen. Für manche mag das ok sein, aber meine erste Geburt lief schon alles andere als gut ab und deshalb wollte ich meinen Mann unbedingt dabei haben. Auch er ist total traurig und sauer.
Eine andere Begleitung für den Kreißsaal habe ich nicht, ich habe leider sonst keine Freunde oder Familie. Auch haben wir keinen Ersatz als Betreuung für unsere Tochter!
Wenn meine Eltern jetzt krank geworden wären, wäre das natürlich auch traurig gewesen, aber nicht zu ändern.
Aber mit Absicht in Urlaub zu fahren und das auch noch lustig zu finden, hat mich echt getroffen!

Gestern Abend kam dann noch eine Nachricht von meiner Mutter, sie würden evtl. noch zwei Tage dranhängen.
Wir würden das schon hinbekommen, ich solle die Beine zusammenpressen 😉
Das hat mir den Rest gegeben, ich bin so enttäuscht.

Wie findet ihr das Verhalten?
Übertreibe ich mit meinen Gefühlen?
Ich merke meine Mutter tut mir nicht gut, aber wegen meiner Tochter wollte ich das „gute Verhältnis“ was wir mittlerweile haben nicht zerstören. Evtl. muss ich mich doch wieder etwas von ihr distanzieren..

Ist etwas lang geworden, aber vielleicht macht sich jemand die Mühe und liest sich alles durch.

Liebe Grüße 😊

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Oh krass.
Tut mir echt leid für dich 🥲 du übertreibst nicht. Finde das geht gar nicht. Macht dein Vater da mit?

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Damit die TE das vielleicht liest. Deine Tochter geht doch bestimmt in den Kindergarten? Vielleicht kannst du eine der Erzieher*innen fragen (am besten die ohne eigene Kinder). Bei uns hat das eine tatsächlich gemacht. Liebe Grüße 🌼

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Ich verstehe, dass du traurig bist. Wo wohnt ihr denn? Ich komme gern vorbei und passe auf eure Tochter auf. 😊

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Hahahaha, genau das wollte ich auch anbieten!!! Aber geht ja nicht, das Kind kennt uns ja gar nicht und hätte bestimmt Angst bei Wildfremden.

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Oh das glaube ich nicht.😊

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Hi,

Puhh, da fällt es mir wirklich schwer passende Worte zu finden. Ich finde du und deine Mama habt überhaupt kein Vertrauensverhältnis und das zeigt sich seit deiner Kindheit. Es tut mir jedenfalls sehr leid, in welche Situation dich das gebracht hat.

Rat habe ich nicht wirklich aber ich würde mir ernsthaft überlegen den Kontakt aus Selbstschutz zu auf das Minimum zu reduzieren und mich in Zukunft nicht mehr versuchen auf sie zu verlassen.

Ich finde nicht, dass du überreagiert und würde mich genau so schlecht fühlen :/

Alles Liebe für deine anstehende Geburt! 🍀😊

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Könnte meine Mutter sein... Also ganz ehrlich wir werden auch 2 Mädels haben, im August soll Baby Nr 2 kommen und wenn ich als Mama weiß, dass einer meiner Töchter in der Woche entbinden wird durch Einleitung, dann fahre ich doch nicht in den Urlaub. Hast du eine Doula in der Nähe? Ich meine die passen in der Zeit auch auf die Kinder auf,musst du nur leider selbst bezahlen.
Ganz ehrlich, da meine Mutter und ich ebenfalls kein gutes Verhältnis haben, ich jahrelang unteranderem wegen ihr in Therapie war, wäre das der Grund endgültig zu sagen, dass sie in eurem Leben keinen Platz mehr hat. Klar für diese Tochter ist es schwierig aber ich kann mir gut vorstellen, dass deine Mutter dann bei deiner Tochter über dich ablästert.
Meine Schwiegermama z.B war nicht begeistert, dass wir Baby Nr 2 bekommen aber sie fahren auf keinen Fall in der Zeit,wo die Entbindung sein könnte in den Urlaub um auf unsere große aufzupassen

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Die Doula kommt mit zur Geburt und betreut keine Kinder. Wäre aber trotzdem eine Idee, um nicht alleine durch die Geburt zu müssen.
Oder die TE organisiert von irgendwoher noch einen Babysitter. Die Familie einer Kita- oder Schulfreundin vielleicht.

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Wenn es die eigene Ferienwohnung ist die 400km weg ist, können sie doch jederzeit nach Hause? Das sind 3 Stunden Fahrt und eine Einleitung passiert ja nicht von einer Sekunde auf die andere. Hast du sie mal angesprochen?
"Hallo Maria und Heinz, ich mache mir etwas Sorgen um die Geburt. Ihr habt gesagt ihr passt auf Leonie auf während ich im KH bin. Ihr wisst, dass Tante Berta derzeit mit Schlaganfall im Krankemhaus liegt und Leonie nicht betreuen kann. Was stellt ihr euch vor zu tun, wenn am Samstag eingeleitet wird und ihr im Spreewald seid? Kann ich mich drauf verlassen, dass ihr sofort nach Hause kommt?"

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Ich glaube, auf diese Mutter kann man sich nicht verlassen. Aber fast noch trauriger finde ich , dass der Vater da mitspielt.

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Ich verstehe nicht ganz, weshalb die TE denkt, dass eine Person, die mit einem 15(!!!)-jährigen 3!!!! Jahre nicht spricht in irgendeiner Art und Weise einen Mehrwert für ihre Tochter darstellt. Ich verstehe auch nicht ganz, wieso das die einzige Kontakte sind, die die TE hat - wie soll das denn gehen, wenn das jüngere Kind ne Herztransplantation braucht und 3 Jahre im KH liegt? Wenn das große Kind 4 Wochen auf Reha muss? Wenn Mama und Papa nen Autounfall haben und 2 Tage zur Beobachtung im KH sind? Es geht ja noch nichtmal darum, dass ich jemanden brauche der jeden Donnerstag mein Kind betreut. Aber für den NOTFALL, und dafür zählt die Geburt von Kind 2 dazu, muss doch jeder irgendwen haben, der das Kind zur Not 8 Stunden vor den Fernseher setzt bis Papa das Kind holen kann? Es geht ja nicht um hochwertige Kinderbetreuung, sondern um eine Unterbringung ohne Kindeswohlgefährdung.

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Oh man, das tut mir echt leid für dich! Nicht nur wegen der Situation jetzt, sondern schon wegen deiner ganzen Kindheit! Ich hatte kurz den Drang dir anzubieten, dass ich auf deine Tochter aufpasse, wenn du ins Krankenhaus musst, damit dein Mann dabei sein kann, so leid tust du mir! Es ist wirklich nicht ok von deiner Mutter! Absolut nicht! Ein ungeplanter Notfall wäre was anderes, aber einfach so Kurzurlaub obwohl man zugesichert hat das Kind während der Geburt des Zweiten zu betreuen ist ein absolutes No-Go!
Gibt es wirklich gar niemanden, zu dem deine Tochter eine gute Beziehung hat, der sie in der Zeit kurzfristig nehmen kann???

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Hey, ich kann verstehen, dass du das Verhältnis auch deiner Tochter wegen aufrecht erhalten willst. Aber sie tut dir absolut nicht gut. 3 Jahre nicht mit der eigenen Tochter reden, das ist echt ein hartes Stück! Ich hätte an deiner Stelle auch Sorge um die eigene Tochter, wenn du sie da noch hinbringst.
Aber ich weiß auch, wie schwierig das alles ist. Es sind halt die Eltern und man wünscht sich Großeltern für die Kinder.
Was ist denn mit den Eltern deines Mannes oder Kitafreunden deiner Tochter? Könnte da jemand einspringen? Zumindest für ein paar Stunden?

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr eine Lösung findet.
Und die wünsche ich, dass du dich von dieser boshaften Frau lösen kannst

Bearbeitet von nadberlin
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Könnt ihr die Einleitung irgendwie ein paar Tage nach hinten verlegen ?

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Hast du deinen Papa mal konkret darauf angesprochen ?
Dass abgemacht war, dass sie aufpassen und du dich darauf verlassen hast ?
Was sagt er dazu ?

Könnten deine Eltern eure Tochter vielleicht mitnehmen ?

Sollten sie das mit dem Kurzurlaub wirklich durchziehen, bräuchten sie von mir nichts mehr erwarten.
Da wäre ich knallhart.

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Schließe mich an
Würde auch erstmal mit dem Vater reden. Und wenn der nicht endlich mal aus dem Schatten seiner Frau tritt, würde ich den kontakt stark einschränken