Stelle ich mich zu sehr an?

Hallo zusammen,
Ich hoffe ich bin hier richtig. Ich versuche mich kurz zu fassen.

Seit der Geburt meiner Tochter (16 Monate) läuft bei uns irgendwie alles schief. Also das wir uns auch vorher gestritten haben ist natürlich klar aber seit dem irgendwie so richtig.
Wir lieben unsere Tochter über alles, dass ist es nicht, aber irgendwie kommen wir nicht auf einen Nenner.
Er ist selbstständig und dementsprechend selten zuhause, wo sie auch wach ist.

Wenn er sie dann sieht, versucht er mir sachen zu erklären von wegen ich würde dies falsch machen und jenes falsch machen. Er weiß aber ja gar nicht zb wenn sie a sagt, dass sie aber b meint etc. Ich hoffe ihr versteht mich.
Sie schläft auch seit geburt an sehr schlecht, wo es meiner Meinung auch normal ist, als mama mal an seine Grenzen zu kommen. 3 stunden brauchen zum einschlafen, nachts stunden wach, etc
Er hat mir selten nur geholfen oder sie mal genommen. Auf der einen Seite verstehe ich ihn auch, dass er den ganzen tag am arbeiten und machen ist, aber ich doch auch???
Seine Lösung ist immer seine mutter. Geh doch zu meiner mutter, sie hilft dir... schlaf doch dort, dann steht sie auf und so weiter.
Naklar würde ich das auch in Anspruch nehmen aber doch erst wenn er es überhaupt mal versucht hat, oder nicht? Schließlich ist er doch mein Ehemann. Habe ja ihn geheiratet. Ich möchte nicht nachts neben meiner Schwiegermutter schlafen und sie dann wecken dass sie sich um meine Tochter kümmern soll... versteht mich da einer oder reagiere ich über???
So jetzt nebenbei bin ich noch in der 36 Woche schwanger, der kleine war geplant, aber nicht jetzt...
Ich freue mich soooo sehr auf mein 2. Baby aber auf der anderen Seite auch nicht, weil ich weiß das ich mich in keinster Weise auf meinen Mann verlassen kann. Ist das nicht normal das man nicht rund um die Uhr Leute um sich haben will sondern einfach mit seiner eigenen kleinen Familie sein möchte? Und nein es liegt nicht an meiner Schwiegermutter, ich will auch nicht das meine mutter ständig hier ist.
Aufjedenfall ist es seit der 2. Schwangerschaft noch schlimmer weil ich jetzt gegen Ende hin nicht mehr so viel machen kann und er versteht es einfach nicht. Ich würde nichts im Haushalt machen (ab und zu liegt halt Staub, aber der ist dann am nächsten Tag weg), oder ich könne mich nicht um meine Tochter kümmern (weil er 1 bis 2 Stunden von 24 mitbekommt und sich dazu natürlich ne Meinung machen kann).

Heute kam die Krönung weshalb ich grad evht am Ende bin.

Er kam früher heim, hat essen mitgebracht, musste es nur noch kochen quasi (ich war seeeehr dankbar). So dann dachte ich mir ich leg mich mal auf die Couch, nö da lag er am Ende und hat 3 Stunden lang Youtube Videos geschaut. Unsere Tochter war so glücklich das er zuhause war aber nichts da er hat sich null mit ihr beschäftigt, blieb dann wieder an mir hängen alles.
Durch die Schwangerschaft bin ich auch sehr vergesslich geworden und da bezeichnet er mich ständig als dumm und alles.
Ich weiß nicht ob es an den Hormonen oder an ihm liegt (weil er mich so runter macht) aber ich werde sooo schnell sauer und sensibel ich könnte nur weinen.

Habe schon in google geschaut (ja ich weiß, dass ist nie richtig), aber es kommt mir langsam so vor als leider ich am Mama Burnout.

So der Text ust doch ganz schön lang geworden, (könnte noch viiiieeel länger sein) aber ich hoffe es versteht mich jemand.

Weiß auch nicht was ich mir durch den Text erhoffe, vielleicht einfach etwas aufbauende Worte???

Liebe Grüße :)

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Nein, du stellst dich nicht zu sehr an.
Es ist schon ziemlich daneben, sich als Vater in der heutigen Zeit so rauszunehmen aus Erziehungsarbeit und Haushalt, aber dir dann auch noch Vorschriften und Vorhaltungen zu machen, ist echt unter aller Kanone.
Dein Mann hat noch das komplett veraltete Rollenbilder immKopf, wonach nur bezahle Arbeit „echte“ Arbeit ist und Kindererziehung uns Haushalt quasi Urlaub sind.
Ich würde knallhart einen Plan aufstellen, dass er sobald er zuhause ist, für 2 Stunden euer Kind überhehmen muss, sowie dich am We ausschlafen lässt und den Haushalt schmeisst.
Stell dich auf die Hinterbeine!
Du bist nicht deine Putzfrau und auch nicht seine Nanny. Ihr seid gleichberechtigte (und gleich -verpflichtete) Partner.

2

Hey!

"blieb dann wieder an mir hängen alles.
Durch die Schwangerschaft bin ich auch sehr vergesslich geworden und da bezeichnet er mich ständig als dumm und alles."
Wieso tust du dir das an?
Was glaubt er, wie es mit 2 Kindern läuft?

Liebe Grüße
Schoko

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Achso, krass. Das mit dem Staub hatte ich nicht richtig verstanden.
Ich würde nicht zur Schwiegermutter ziehen, sondern in eine eigene Wohnung.
Geht das große Kind in die Kita? Das würde ich so organisieren. Aber ich gehe stark davon aus, dass dir nach eurem Auszug eine große Last von den Schultern genommen wird.

3

Puhhh,
das hört sich nicht schön an.
Gib deine Tochter zur Oma und sprich in Ruhe mit deinem Mann.
Beleidigungen gehen gar nicht und das man mit Schlafentzug vergesslicher wird ist völlig normal.
Dein 2. Kind kommt sehr schnell, nach dem ersten. Dein Körper konnte sich ja gar nicht richtig erholen.
Schreib eine Liste, wo/ wann du welche Unterstützung benötigst. Also keine da hast du mir nicht geholfen Predigt, sondern was sollte anders laufen.
Dein Mann bringt sich kaum ein, aber er war wahrscheinlich schon vorher so. Die Omas sind hilfsbereit, dann bau sie in deinen Alltag ein.
Diese Entlastung hast du dann wenigstens. Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach! Er wird deiner Wunschvorstellung nicht entsprechen.

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Nein, du stellst dich überhaupt nicht an. Dein Mann ist eine Zumutung, aber garantiert kein Partner.
Ich denke, dir ist bewußt, das harte Zeiten auf dich zu kommen. Zwei so kleine Zwerge und dann einen Mann, der sich als Klogriff entpuppt hat. Du stehst kurz vor der Geburt, sieh zu, das du dich so einrichtest, das du da gut durch kommen kannst.

Und wnen er sich noch mal über Staub beschwert, dann hau ihm den Staublappen um die Ohren. Hätte mein Mann sich jemals so respektlos gegenüber mir verhalten, dann hätte ER zu seiner Mutter gehen können und bräuchte auch nicht wiederkommen.

"Er kam früher heim, hat essen mitgebracht, musste es nur noch kochen quasi (ich war seeeehr dankbar)." Dafür bist du dankbar? Für eine Selbstverständlichkeit bist du dankbar? Das ist doch wohl ein Scherz, besonders wenn er dann nicht mal kocht. Warum machst du dich so klein?
Warum bietest du so viel Angriffsfläche für sein unterirdisches Verhalten? Warum lässt du dich als dumm und faul bezeichnen? Was ist da mit dir los?

Nee, tut mir leid....dann lieber ganz ohne Mann, als mit so einer Flachpfeife.

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Ich finde nicht, dass du dich zu sehr anstellst.
Die Einstellung deines Mannes ist nicht in Ordnung und ich Frage mich immer....... naja, führt zu weit.

Allerdings möchte und ich dir raten, spätestens jetzt auf das Angebot mit deiner Schwiegermutter einzugehen. Du bist schon mir einem Kind erschöpft und nahezu am Ende der Belastbarkeit. Nach der Geburt von Nr. 2 wird es, aus meiner Erfahrung heraus, ungefähr 10x mal so hart. Deine Tochter schläft ja dann nicht auf einmal super und die 3 Stunden zum Einschlafen mit schreiendem Baby nebendran, werden dann vielleicht 4 oder 5. Dazu noch die Entthronung.
Ich würde wahrscheinlich komplett zur Schwiegermutter ziehen, dein Mann soll sich einfach um sich allein kümmern, vielleicht ist er immerhin damit nicht überfordert.

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Er verhält sich wie ein arsch und nimmt leider seine Pflichten als Mann und Vater null wahr.

Aber irgendwie wart ihr ja trotzdem der Meinung, es ist klug, 2 Kinder zu bekommen 🤷‍♀️

Anyway: hast du ne Hebamme? Die könnte ihn mal ins Gebet nehmen. Ansonsten vielleicht eine Familienberatung.

Letztlich müsst ihr irgendwie einen Weg finden. Ich bezweifle, dass er plötzlich zum Super-Dad wird und zum tollen, verständnisvollen Partner.

Akut solltest du dir eine Lösung fürs Wochenbett suchen, auf deinen Partner ist kein Verlass. Da würde ich Mutter/SM ins Boot holen!

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Das größte Problem (mal abgesehen davon, dass du einen totalen Deppen geheiratet hast), ist das ihr weit über den
Punkt hinaus seid, an dem einfaches Reden etwas bringt. Eure Strukturen sind viel zu festgefahren, als das ihr ohne harten Schnitt und massive Maßnahmen etwas ändern könnt, so fern ihr beide daran interessiert seid die Beziehung als gleichberechtigte Partner zu führen. Du bis zu unterwürfig, er zu egoistisch und ignorant. Ihr benötigt einen kompletten Neustart, ohne den habe ich da wenig Hoffnung.
Einfache Zuweisung von Arbeit und Aufgaben hätten vielleicht vor der ersten Schwangerschaft oder in den ersten Wochen, als das erste Kind da war etwas gebracht, aber hier wirken die Fronten völlig verhärtet. Er hat nie gelernt, was seine Zuständigkeiten sind und scheint auch nichts ändern zu wollen.

Ganz ehrlich, so wird das nichts, er fühlt sich für euer Familienleben nicht zuständig, er ist nur eine Randerscheinung und auch wenn andere Frauen solch einen Spagat schaffen, du kannst nicht mehr. Das ist nicht verwerflich oder schlimm. Zu einer Ehe gehören zwei Menschen, deren Aufgaben und Zuständigkeiten im stetigen Wandel sind und hier reicht die "Versorgerrolle" einfach nicht aus. Mehr noch, sie trampelt auf deinen Befindlichkeiten herum.

Könntest du für einige Zeit zu deinen Eltern gehen und dort Unterstützung bekommen? Du musst erst mal aus diesem "Loch" raus um etwas Kraft zu tanken. Du musst in den nächsten Wochen entbinden, dafür brauchst du alle Hilfe die irgendwie greifbar ist. Meine große Kinder sind auch nur 19 Monate auseinander, ich verstehe das also ein wenig.

Gleichzeitig solltet ihr euch externe Hilfe suchen um eure grundlegenden Probleme in den Griff zu bekommen. Natürlich nur wenn ihr an einer Änderung interessiert seid.

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Das sehe ich ganz genau so

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>>>Naklar würde ich das auch in Anspruch nehmen aber doch erst wenn er es überhaupt mal versucht hat, oder nicht? Schließlich ist er doch mein Ehemann. <<<

Ob er dein Mann ist oder nciht..er ist der Vater des Kindes, das ist Grund genug, dass er zuständig ist.

Ich würde ihm sagen, dass ein Gespräch nötig ist. Und dann würde ich nciht drüber reden, was ich an Hausarbeit usw. verlange. Ich würde ihm sagen, dass ich gerne abgleichen würde was wir unter Ehe, Familie, Elternschaft, und Liebe verstehen. Ihr solltet mal überprüfen, ob ihr da gleiche Vorstellungen habt...denn wenn nciht kannst du aufhören zu hoffen, dass er irgendetwas tut und sich dabei gut fühlt. So ein paar Eckpfeiler sollten schon übereinstimmen. Sowas wie. WIR sind Eltern nciht nur die Mama, WIR haben einen Haushalt, nciht nur die Mama, Kinderbetreuung und Erziehung ist keine Freizeit, Respekt ist nicht situationsabhängig, oder tagesformabhängig...und all sowas. Wenn er da anders tickt...tja..dann hast du dich wohl in ihm getäuscht und er ist gar nciht der Mann, mit dem du FAmilie und Ehe leben möchtest. Außer, du willst und kannst deine Definitionen von Familie, Liebe und Ehe ändern und seinen anpassen.

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Hallo!

Glückwunsch, zu einem solchem "Prachtexemplar" von Mann!

Weißt Du, immer wenn ich solche Beiträge lese (die gefühlt fast jeden Tag hier auftauchen), dann frage ich mich, ob man nicht vor einer Schwangerschaft hätte (etwas) kritischer sein sollen, oder ob Frau so sehr auf ein Baby versessen ist, daß sie alles um sich herum ausblendet. Um dann ganz schnell von der Realität eingeholt zu werden, daß es sich eben nicht um den strahlenden Friede-Freude-Eierkuchen-Fernseh-Werbung-Familienvater handelt.

Ach übrigens, im Partnerschaftsforum gibt es gerade einen ähnlichen Beitrag ("Partner unterstützt mich 0 beim Baby.").

Im Prinzip gibt es kaum etwas, was nicht schon in allen anderen (ähnlichen) Beiträgen nicht geraten wurde. Deshalb mein Rat: Nutz die Suchfunktion und lies Dich quer.

Viele Grüße
Trollmama

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"Weißt Du, immer wenn ich solche Beiträge lese (die gefühlt fast jeden Tag hier auftauchen), dann frage ich mich, ob man nicht vor einer Schwangerschaft hätte (etwas) kritischer sein sollen, oder ob Frau so sehr auf ein Baby versessen ist, daß sie alles um sich herum ausblendet. Um dann ganz schnell von der Realität eingeholt zu werden, daß es sich eben nicht um den strahlenden Friede-Freude-Eierkuchen-Fernseh-Werbung-Familienvater handelt"

Ich nenne es nicht umsonst die rosarote Kinderwunschbrille.

In ca. 50% der betroffenen Familien geht das "Gejammer" (sorry, es ist meines Erachtens nichts anderes) schon bei der Nachsorge los, also 6-8 Wochen nach der Geburt. Und wenn ich mir die Mühe mache und nachfrage kommt in den allermeisten Fällen ans Tageslicht, dass der Gatte schon vor der SS so war. Ich frage mich auch immer, woher dieser naive Gedankengang kommt, dass sich Männer nur durch die Geburt eines Kindes um 180° drehen? Warum sollten sie auch? Das Leben ist doch bequem so und das bissl Gemecker von der Frau halten sie aus... Und dann noch zwei, drei weitere Kinder (das verstehe ich dann noch weniger)...

Ach, ich könnte Bücher schreiben... Es wird sich nie ändern 🙄