Keine starke Bindung?

Hallo, zurzeit bin ich etwas traurig. Unser Kind, 11 Monate, ist sehr fixiert auf den Papa. Teilweise werde ich auch abgelehnt, zum Beispiel darf ich nicht das Fläschchen geben oder beim Wickeln wird sich gewunden. Er schläft abends nur bei Papa ein. Beim Papa ist er ganz still. Für eine Art Loslösung von der Mutter und Hinwendung zum Vater ist es ja eigentlich noch etwas früh. Daher vermute ich, dass ich einfach nicht die erste Bindungsperson bin. Darüber denke ich nun viel nach, wie es dazu kommen konnte etc. Als ich hauptsächlich unser Kind betreut habe, war er noch viel fixierter auf mich, seit mein Mann Elternzeit hat, kümmert er sich mehr und mit der Zeit hat sich das dadurch gewandelt. Ich bin aber immer noch und weiterhin da.
Ich denke nun immer darüber nach, ob es an unserem Start lag. Leider hatte ich einen Kaiserschnitt, dann kam die Milch nicht, ich habe so lange versucht zu stillen, es klappte nie vollständig, dann musste ich aufgrund einer Erkrankung aufhören und kam eine Woche ins Krankenhaus. Ich konnte unser Baby einmal am Tag sehen, aber ich habe eine Woche verpasst. Da hat sich der Vater gekümmert. Hat ihm diese Zeit und unsere Bindung geschadet? Als ich wieder aus dem Krankenhaus kam, habe ich mich wieder gekümmert und alles getan. Da war ich eigentlich sehr glücklich über unsere Beziehung zueinander. Ich bin so unglücklich darüber, da ich eigentlich immer nur das Beste für unser Kind wollte und mir eine feste Bindung so wichtig war. Danke für eure Gedanken dazu. Nun habe ich Sorge ihn in den Kindergarten zu geben und damit noch mehr anzurichten.

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Für mich ist Elternschaft kein Wettkampf um die Gunst des Kindes und das Thema Bindung wird in den letzten Jahren generell viel zu sehr aufgebauscht.
Für mich ist es völlig selbstverständlich, das hier beide Elternteile eine enge Bindung zum Kind haben und es zu uns.....die Phasen, wo es einen bevorzugt bedeuten für mich nur Verschnaufpausen für den anderen Elternteil.
Auch ich hatte einen KS, habe gar nicht erst gestillt, na und?
Als meine Tochter 2 Jahre war hatte ich einen schweren Unfall, war von jetzt auf gleich 6 Monate weg. Musste wieder laufen lernen. Und meine Tochter hat mich komplett ignoriert....ich war raus, aber garantiert nicht, weil die Bindung gestört war....nee, der kleine und pfiffige Neandertaler in ihr hat einfach nur kapiert, das in der Zeit mein Mann für ihr Überleben sorgen wird, weil ich es nicht kann. Genauso schnell war ich wieder in ihrem Leben, als der Alltag langsam wieder einkehrte.

Mit eurer Bindung ist alles okay, um die zu zerstören....puh ja, wie soll ich es sagen....da müssten schon krasse Sachen bei euch ablaufen, aber selbst dann hängen die Kinder noch an ihren schrecklichen Eltern.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten, entweder du schaffst es alleine aus deinem falschem Gedankenkarussell auszusteigen oder du brauchst dafür Hilfe von Außen. Wie oben schon geschrieben, das ganze Bindungsthema wird heutzutage extrem aufgebauscht....spring von dem Zug ab, bei euch ist alles okay.

Nicht okay ist allerdings der Konkurrenzkampf den du daraus gerade machst.

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Kriegst von mir 10 Zustimmungsherzchen extra.

Ich könnte aus der Hose springen, wenn ich hier immer diese unheilschwangeren Postings lese "mein Kind liebt den Papa, die Oma..." mehr als mich, was mach ich falsch ich schlechte Mutter.... "
So ein Blödsinn, das ist nur noch Konkurrenzkampf - anstatt dass die Mütter FROH wären, wenn das Kind eben NICHT 24 Stunden an ihnen klebt; das ist ja dann auch wieder nicht recht.
Gottseidank hing meine Enkelin auch sehr an ihrem Papa und an Oma/Opa, als ihre Mama zweimal mehrere Wochen ins Krankenhaus musste. Sie wusste ihre Maus bestens versorgt. Die switchte zwischen Papa und Oma hin und her und wurde verwöhnt nach Strich und Faden.
Bei Besuchen im KrHs erlebte ihre Mama ein fröhliches entspanntes Kind - und keines, welches sich heulend an sie klammerte 🙄
LG Moni

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Ist doch schön, wenn euer Kind so eine gute Bindung zum Papa hat. Da er ja gerade EZ hat, ist natürlich er die erste Bindungsperson, ist ja logisch.

Ich finde es komisch, wenn immer gesagt wird, dass bei einem zweiten Kind ja die Liebe auf beide gleichermaßen aufgeteilt wird, aber plötzlich wenn das Baby gerade in dem Moment (ist immer ein Momentaufnahme und wird sich noch 100 Mal ändern) den Vater präferiert, dann gleich alle Mamas traurig sind. Die Liebe von eurem Kind wird doch auch nicht weniger, nur weil es gerade den Papa präferiert.

Ihr habt eine tolle Bindung und die werdet ihr auch weiterhin haben, auch wenn gerade der Papa die Nr1 ist.

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Ich vermute in der Zeit als du im Krankenhaus warst, hat sich der Vater um das Baby gekümmert? Und auch sonst war er wahrscheinlich ein Vater, der sich auch einbringt? Aktuell ist er auch in Elternzeit und kümmert sich wohl viel. Es kann durchaus sein, dass euer Kind eine ähnlich enge Bindung zu euch beiden hat und momentan der Vater auf Platz 1 ist.
Was ich nicht verstehe ist die Wortwahl "noch mehr anzurichten". Du hast doch nichts angerichtet. Dem Baby geht es gut, es hat zwei enge Bezugspersonen und der Vater ist aktuell auf Platz 1. Warum sollte er da nicht sein dürfen? Bei unserem zweiten Kind ist es genauso. Wir haben uns 50:50 die Betreuung geteilt und jetzt hat sie keine klaren Präferenzen bzw. will immer von dem Elternteil in den Schlaf begleitet werden oder das Essen gemacht bekommen etc., der diese Aktivität in letzter Zeit am häufigsten gemacht hat und deshalb am kompetentesten wirkt. Die Kita hat daran auch nichts geändert.
Du stellst es so dar, als wärst du eine schlechte Mutter. Ich würde es eher so sehen, dass dein Partner ein guter Vater ist. Das ist doch schön. Wer genau bei was bevorzugt wird, kann sich über die Jahre auch noch öfter ändern.

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Hallihallo!

Bei uns war das auch so. Als mein Sohn 8 Monate alt war, sind wir in den Urlaub gefahren und da fing es an. Nur Papa, Papa.
Ich wurde sogar im Speisesaal von einer alten Dame angefeindet, warum denn alles der Papa machen würde (verbitterte alte Schachtel).
Mit 14 Monaten hat es sich wieder gedreht. Da war er wieder auf mich fixiert. Bis heute. Ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate alt. Kinder haben immer wieder mal so Phasen. Bei dem einen ist es ausgeprägter als beim anderen. Keine Sorge. Du machst nichts falsch. Und er hat deshalb auch keine schlechte Bindung zu dir.

Bearbeitet von hibbel14
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Von mir auch der Hinweis, dass die Präferenzen der lieben Kleinen immer wieder anders werden.

Mein Kind hat seit Monaten eine Präferenz für den Papa. Es ist schon 2, darum nicht vergleichbar. Egal ist es mir natürlich auch nicht, wenn mir ständig kommuniziert wird "nicht die Mama abholen, besser Papa!".

Aber ich weiß auch, dass sich das wieder ändern kann. Der, der aktuell entweder viel Zeit mit dem Kind hat, oder in seiner Betreuungszeit einfach viel anbieten kann, ist dann mal die bevorzugte Person.

Wenn sich die Betreuungszeit bei Euch wieder ändert, so dass Du genausoviel Zeit mit dem Kind hast (oder mehr), dann kann sich das alles komplett verschieben. Dein Kind hat zu Euch beiden eine gute Bindung. Präferenzen sind einfach ständig im Wandel.

Drum sei nicht traurig. Versuch es aktuell zu genießen, dass Dein Kind mit Euch beiden gut kann. Und es wird ganz sicher auch wieder anders.

Bearbeitet von Inaktiv
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Die 1. Bezugsperson ist meist die, die sich am meisten kümmert und am meisten Zeit mit dem Kind verbringt. Das ist jetzt eben der Vater, weil er in Elternzeit ist. Das hat nichts mit eurer Bindung zu tun. Diese wird dadurch nicht schlechter.
Wenn sich die Mutter hauptsächlich kümmert, ist sie 1. Bezugsperson. In der Entwicklung eines Kindes kann diese Position immer mal wechseln. Freue dich, dass auch die beiden eine gute Bindung haben.

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Das ist doch kein Wettbewerb. Dein Kind hat zwei Menschen um sich, die es lieben, und es liebt euch beide ebenso. Das reicht doch. Alles gut! (Und diese Phase geht auch vorbei. Und nein, die Kita wird nichts "anrichten".)

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Ihr seid die Eltern, ihr seid beide die Hauptbezugspersonen. Das ist kein Ranking um die Nummer 1.
Du hast keinen Schaden angerichtet. Ganz bestimmt nicht. Wie auch?
Kam mein Mann von der Arbeit war ich auch abgeschrieben. Mich hatten sie den ganzen Tag. Klar, dass er dann interessanter war. Soll ich dir was sagen? Ich habe es genossen zum Leidwesen meines Mannes, denn er hatte keine Pause. Aber er hat es gern gemacht.
Selbst heute, Jahre später kommen sie mit gewissen Dingen zu mir und mit anderen zu ihm.
Dein Mann ist in Elternzeit um mehr Zeit für euer Kind zu haben. Die Rechnung geht auf, die beiden bauen eine engere Bindung auf. Genau das ist doch der Sinn der Sache.
Lehn dich entspannt zurück und lass die beiden machen. Euer Kind liebt euch beide gleichermaßen.
Wäre doch auch blöd, wenn das Baby nur an dir kleben würde und den Vater nicht akzeptiert.

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Das Verhalten deines Kindes hat ncihts mit der Bindung zu tun würde ich sagen.
Sondern mit einer Vorliebe im Moment.

Euer Kind hat eine (sichere) Bindung zu euch beiden. (wo mehr oder wenig ist irrelevant und die Bindung ist auch unterschiedlich, das lässt sich nciht vergleichen). Und aktuell verbringt es gerne Zeit mit Papa. Vielleicht weil er grad mehr Zeit hat in der elternzeit, vielleicht weil er grad weniger gestresst ist, vielleicht weil er so eine schöne dunkle beruhigende Stimme hat...

Für das Kind wäre es übrigens gut, wenn es Papa einfach bevorzugen darf, ohne dass Mama traurig wird...dass es sich auch mal von Mama abwenden, sie sogar doof finden darf, ohne das mama traurig wird. Das schafft Bindung "auch wenn ich meinen Weg gehe und meine Bedürfnisse verfolge, auch wenn ich es anders mache als du dir wünscht, lässt du mich gehen, ohne schlechtes Gewissen zu machen und liebst mich. Weil klar ist, dass wir zusammengehören und unsere Beziehung durch soetwas nciht in Gefahr ist. Darauf vertraust du...das gibt mir als Kind sicherheit in uns".

Bearbeitet von ERE-Katha333