Alkoholkranke und narzisstische Mutter

Hallo zusammen,

Im vorwege erwähnt, es dreht sich um meine Mutter (die starke Narzisstische Züge aufweist und zudem noch aktive Alkoholikerin ist).

Sie drangsaliert mich seitdem ich denken kann, ist jedoch meinen Brüdern gegenüber ein "angenehmerer" Mensch.

Ich konnte recht gut damit umgehen, dass sie ist wie sie ist. Den Kontakt habe ich so bedingt wie es nur geht gehalten und es war ertragbar für mich. Ich habe vor einigen Monaten geheiratet (und habe bereits eine Tochter aus einer vorherigen Beziehung) und seitdem geht einfach gar nichts mehr.

Es fing vor dem Standesamt an, alle gratulierten mir und freuten sich für mich, dass erste was meine Mutter mir vor allen Leuten sagte war: Tja, dass wars wohl mit deinem Erbanteil. - Weder ein kleines ich freue mich oder ähnliches. Als mein Schwiegervater dann zu mir kam, mich in den Arm nahm und mir sagte, dass ich wie eine Tochter für ihn sei sah ich sofort die Wut meiner Mutter und sie kam urplötzlich und umarmte mich so, wie sie noch NIE in meinem bisherigen Leben. Ernst einen konnte ich das natürlich nicht, es war einfach nur eine Art Besitzanspruch ihrerseits.

Von der Feier brauche ich gar nicht zu sprechen, sie war keine Stunde da und dies auch sternhagelvoll und musste dann nachhause gebracht werden (zum Glück). Dabei zeigte sie meinen Schwiegervater vor etwa 500 Gästen noch den Mittelfinger. 😞

Das war die kurze Vorgeschichte, nun zum eigentlichen Problem meiner Seite.

Mein Mann, meine Tochter und ich werden umziehen. Aktuell wohne ich direkt in ihrer Nähe, sehen tue ich sie aber kaum.
Gestern berichtete ich ihr davon und sie war natürlich alles andere als begeistert. Wie manipuliert ich doch wäre mit meinem Mann in eine andere Stadt (die wohlgemerkt keine 30 min von hier entfernt ist), es ja klar ist das mein 'ach so toller Schwiegervater' seine Hände über mir hat und ich nicht richtig denken kann deswegen.
Ich erklärte ihr, dass wir aus arbeitstechnischen und finanziellen Gründen eben näher an die Arbeitsstellen ziehen wollen lachte sie nur und das einzige was sie sagen konnte war: dein Schwiegervater hat sie doch auch nicht mehr alle.

Ich bin ehrlich, ich kann hier nicht weiter bleiben. In meiner Kindheit musste ich schreckliche Erfahrungen durch machen wie missbrauch innerhalb der Familie (von dem sie genau wusste, da ich es ihr anvertraute aber sie es lachend abwinkte und mir sagte dass ich spinne, ich aufhören soll zu lügen usw. Mittlerweile weis ich, dass es nicht nur mir so erging und sie genau wusste was da vor sich geht, wenn sie mich über Nacht als Kind dort lässt )und den alkoholkonsum meiner Mutter.

Ich verstehe nicht, warum ich mich trotz alle dem so beeinflussen lasse von dieser Frau, dass Ich gerade wirklich alles hinterfrage bzgl Umzug etc. 😞

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Weil sie deine Mutter ist und man doch irgendwo irgendwie immer hofft, dass sie sich doch verändert etc pp. Wird sie aber nicht. Sie ist alkoholkrank, wenn sie sich verändern sollte, dann in der Regel noch mehr ins Negative, bitte mach dir das klar.
Vielleicht würde es dir mal "gut tun", bzw es wäre hilfreich, wenn du dich an bestimmte Organisationen wendest für Angehörige für Alkoholsucht oder sogar für Co-Abhängige.
Ich würde meine Entscheidungen nicht anzweifeln und mich von ihr distanzieren und mein Leben ohne diesen Berg an Problemen leben wollen.
Alles Gute

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Eine Mutter muss ihr Kind vor Misshandlungen, Missbrauch und Süchten schützen. Genau das hat sie nicht getan. Sie verdient dich als Tochter nicht und schon gar nicht einen Besuch oder nur ein liebes Wort von dir. Lass dir bitte nicht von ihr runterziehen.

Ich habe selbst das Gleiche in meiner Familie erlebt und bin mit 18 Jahren Zuhause ausgezogen. Vier Jahre (mit 22) später habe ich sie zur Rede gestellt. Sie hat alles abgestritten. Jetzt habe ich seit 21 Jahren keine Kontakt mehr zur „ Familie“. Ohne diesen Menschen geht‘s mir viel besser. Ich fange nächsten Montag meine zweite Psychotherapie und danach mache ich noch eine Traumatherapie.

Warst du schonmal bei einem Psychologen und hast du über deine Kindheit und die Beziehung gesprochen?


LG Kinni 42 J und Tochter 17j

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Ich sehe das genau wie du, jedoch hinterfragt man bei sich selber doch. Warum auch immer…

Ja, ich war ca ein Jahr in Therapie und es hat mir das eine oder andere mal geholfen mir alles besprochene ins Bewusstsein zu holen.

Ich weis, dass ich mich eigentlich überhaupt nicht triggern lassen sollte aber an so Tagen wie heute bzw. nach diesem Gespräch gestern wieder zweifelt man doch schon.

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Der Umzug wir dir auf jeden Fall sehr gut tun. Alles Gute für den Neustart in deiner neuer Umgebung.

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Du bist Co-abhängig.. Einen Partner kann man verlassen.. Eine Mutter nicht.

Therapie und Distanz und alles aufarbeiten.

Halte dich an Menschen die dir gut tun, du hast einige um dich.

Alles gute

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Auch eine Mutter kann man verlassen!

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Ohje, wie schrecklich 😞

Was erwartest du noch von ihr? Wieso hältst du den Kontakt?
Glaubst du vielleicht noch, dass du ihr irgendwas schuldig bist oder sie sich noch ändern könnte?

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Hallo,

ich kann dich gut verstehen, ich habe auch eine narzisstische Mutter. Sie ist auch neidisch auf Dinge, die ich mache oder habe und gönnt sie mir als eigenes Kind nicht. Beispiel ein Urlaub. Sie hat regelrecht verrückt gespielt und Vorwürfe gemacht und gleichzeitig wollte sie mir Schuld zuweisen, indem sie Kommentare geliefert hat, dass sie nie irgendwo hingekommen ist usw.

Darüber hinaus lügt sie und intrigiert sie und hofiert die erwachsene Tochter meiner älteren Schwester. Sie ist für sie das "Goldkind". Sie darf alles, sie bekommt alles. Und selbst für sämtliche Untaten, wie Straffälligkeiten bzw. Vorstrafen, Schulden etc. wird sie in den Himmel gehoben und das Negative verschwiegen.

So eine Mutter wird sich nicht ändern. Bei mir geht das Spiel schon etwas mehr als 30 Jahre. 30 Jahre indem sie mich gedemütigt und zurückgewiesen hat. Damals als 9 Jähriges Kind fing es an, als sie mit mir und meinem Vater innerlich abgeschlossen hat. Die Enkeltochter wurde geboren und sie hat sich emotional vollkommen von ihrer eigenen Familie entfremdet. Sie hat nichts mehr mit uns zusammen gemacht. Wir bekamen ständig nur Schimpf und Schande, mein Vater ebenso. Sie übersähte uns mit Vorwürfen, die unhaltbar waren. Sie schlug mich und meine Schwester mit dem Teppichausklopfer und mit einer Rute. Sie war jähzornig und bösartig. Was meinen Vater betrifft musste er nach ihrer Pfeife springen, tat er es nicht, hat sie hysterische Heulkrämpfe bekommen und hat mit Scheidung gedroht.

Uns hat sie Kleidung und Essen vorgerechnet. Mein Vater musste neben seinem Vollzeitjob bzw. dann nachher, wo er in Rente war noch eine Nebentätigkeit aufnehmen, weil sie sämtliche Finanzen an das geliebte Goldkind geleitet hat. Als auch ihre Finanzen schwanden, hat sie sogar noch einen Kredit aufgenommen - ohne Wissen meines Vaters - um die Wünsche und Schulden der schon lange erwachsenen Enkeltochter zu tilgen bzw. weiter ihr großspuriges Leben zu finanzieren.

Ich hatte das mal in einer Reha-Kur beim Gespräch beim Psychologen. Das Psychologengespräch war zwar auf Krankheitsbewältigung einer körperlichen Erkrankung gerichtet, aber wir sind schnell eben auch auf das Thema gekommen. Stress spielt ja da auch überall mit rein. Dieser bestätigte mir, dass das Verhalten meiner Mutter gegenüber der Enkeltochter krank ist. Außerdem prophezeite dieser, dass es bei Geburt des Urenkelkindes noch viel schlimmer werden wird. Alles ist eingetreten. Sie verhält sich noch rabiater als je zuvor und "schlägt wie eine Furie um sich" ....d.h. ihr Lügenkartenhaus wird immer größer, um ihr Goldkind nebst Ableger zu spiegeln und dabei zieht sie alle Register die eigenen Kinder madig zu machen. Und das ungerechtfertigt.

Nach diesen 30 Jahren habe ich verstanden, dass sie sich nie ändern wird, dass ich nie die Stellung bei ihr erreichen werden, wie die Enkeltochter. Ich könnte um den ganzen Erdball rutschen und nichts würde passieren. Das habe ich begriffen. Mein Vater ist mittlerweile verstorben. Er hat sich sein Leben und sein Rentendasein anders vorgestellt. Er war oft sehr verzweifelt, denn sie hat sich, wie erwähnt, nichts sagen lassen. Und für eine Scheidung hatte er einfach nicht mehr die Kraft in seinem Alter und mit seinen Erkrankungen.

Ich versuche mittlerweile Abstand zu gewinnen und mir immer wieder einzureden, dass sie krank ist. Und ich nie daran Schuld war. Mehr als das für sich zu tun, kann man nicht. In meinem Fall ist es so, dass ihr trotz alledem ja sowieso mehr geglaubt wird, weil sie ja "Mutter" ist, und "Mütter" lieben ihre Kinder. Das wird in der Gesellschaft noch falsch gesehen. Nicht jede Mutter verhält sich wie eine Mutter. Bei dir ist es vielleicht noch einfacher: Alkoholismus sieht man ja dann vielleicht schon eher....als eine verdeckte narzisstische Persönlichkeitsstörung. Meine Mutter ist ein Meister der Schauspielkunst. Es ist ja auch klar, so ist sie ja immer durchs Leben gekommen mit Manipulation.

Wichtig ist, dass du keinerlei Hoffnung mehr hegst, dass sie sich ändert. Sie wird es nicht. Es hat 30 Jahre gedauert, dass ich selbst zu dieser Erkenntnis gekommen bin.

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Liebe kk2000,

ich erinnere mich an deine Berichte über deine narzisstische Mutter und habe es für dich so gewünscht, dass du die Kraft findest, den Kontakt zu dieser Person und dem Teil der Familie komplett und nachhaltig abzubrechen …

Wie geht es dir denn inzwischen gesundheitlich? Konntest du die Therapie erfolgreich abschließen?

Alles Gute für dich!

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Hmmm... Bei mir war der Vater der Narzisst, und die Mutter trinkt. Mein Vater ist inzwischen gestorben, und ich habe nach Jahren und mit Therapie endlich kapiert, dass ich den Alkoholismus der Mutter akzeptieren muss. Ich kann ihr nur helfen, wenn sie selbst Hilfe will, alles andere ist leider verschwendete Energie.

Ich würde den Kontakt zur Mutter nicht ganz abbrechen, aber doch deutlich reduzieren. Aktive Narzissten sind mehr als toxisch und machen einen auf die Dauer fix und fertig.

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Zieh um Himmels Willen Guten Gewissens weg! Ich verstehe auch gar nicht wieso du noch soviel Kontakt zu deiner Mutter hast bei diesem Verhalten. Denn benehmen kann sie sich nicht, betrunken auf der Hochzeit geht gar nicht.
Meine Eltern kamen auch vor 20 Jahren zu meiner Hochzeit und danach gratulierten sie mir mit dem Satz:" Jetzt kannst du ja mal nachdenken was du gemacht hast"! Tja dachte ich mir die spinnen. Du siehst also es gibt noch mehr Bekloppte Eltern,. Vor dem Standesamt hatten sie sich noch aufgeführt das meine Schwiegermutter heulte nur weil mein Schwiegervater gefragt hatte wer sie seien. Die Parteien hatten sich selten gesehen und mein Schwiegervater war auch schon älter. Während der Trauung sind sie übrigens vor dem Amt geblieben und danach in Urlaub gefahren. Bitte, sollen sie! Seit 6 Wochen nach der Hochzeit hab ich übrigens keinen Kontakt mehr und das ist auch gut so! Ich brauch solche Leute die mich runterziehen in meinem Leben nicht. Die glauben eh immer was sie wollen und fertig. Von daher kannst du gut auf sie verzichten.

Ela