Familienleben mit 4 (kleinen) Kindern? - Austausch und Erfahrungen

Hallo, wir haben 3 Kinder. Die Große ist 9 Jahre alt, die beiden Kleinen sind 2 Jahre und 6 Monate alt. Mein Mann arbeitet Vollzeit, z.T. im Homeoffice, ich bin in Elternzeit. Im Moment ist es natürlich anstrengend, aber machbar. Die Große geht zur Schule und ist sehr lieb und vernünftig, der Mittlere geht von 08.00 bis 14.00 zur Tagesmutter und ist verhältnismäßig pflegeleicht, das Baby schläft zwar nicht besonders gut, ist ansonsten aber im Tragetuch zufrieden und kein Schreikind. Ich verbringe gerne viel Zeit mit den Kindern, es ist mehr der Haushalt, der mich ziemlich nervt. Die Wäsche ist mein Endgegner...

Wir wünschen uns auch noch ein viertes Kind, sind allerdings nicht mehr die Jüngsten. Spätestens nächstes Jahr müssten wir loslegen, sonst sind wir wirklich zu alt (knapp 40).
Im Grunde stimmt alles: Wir haben Platz, Zeit und Geld, ich könnte nach dem 4. Kind problemlos noch 3 Jahre zu Hause bleiben und könnte danach in Teilzeit mit ganz wenigen Stunden (vielleicht 15 Stunden) wieder arbeiten.
Eigentlich wäre mir ein etwas größerer Altersabstand lieber. Wir hätten dann 3 Kinder unter 5#schwitz Der Wunsch nach einem 4. Kind ist aber so groß...

Gibt es hier Familien mit einer ähnlichen Konstellation, bzw. auch mehreren kleinen Kindern? Wie erlebt ihr euren Alltag? Habt ihr Tipps und Tricks? Wie organisiert ihr euch?
Ich möchte meinen Kindern auf jeden Fall ermöglichen, Hobbies nachzugehen (die Große hat 2 Termine in der Woche, der Mittlere geht einmal die Woche zum Eltenkindturnen) und möchte jedem Kind auch sonst noch gerecht werden können.
Wir haben ein Großelternpaar hier in der Nähe, das allerdings auch noch berufstätig ist. Ansonsten könnten wir uns auch Hilfe in Form eines Babysitters (auch mal 1-2 Stunden am Nachmittag) einkaufen.

Bearbeitet von 4Kinder
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Also ich habe 4 Kinder, aber in größeren Abständen und muss sagen, ich fand bei Ankunft unseres 4. Kindes fing die stressigste Zeit meines gesamten Lebens an.

Ich kann diesen Wunsch irgendwie kaum nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin. Ich bin mir nicht sicher, was daran wundervoll sein soll. Es sei denn, Du kannst enorm gut mit einem hohen Stresspegel umgehen und kannst auch jetzt schon alles gut unter Kontrolle halten und alle deine Kinder bekommen ohne Probleme immer deine Aufmerksamkeit und es fehlt ihnen wirklich an nichts.



Aber das ist nur meine Sicht.

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Ich habe in etwa deine Konstellation. Statt Nachzügler quasi einen "Vorzügler". Nach ca 5 Jahren dann kind Nr. 2, nach weiteren 21 Monaten kind Nr. 3 und nach weiteren 2 Jahren Kind nr. 4 mit 40. Was bei uns anders ist, wir arbeiten beide Vollzeit. Von daher kann ich da nicht mit Erfahrungen dienen. Aber wenn ihr beide euch einig seid und du schaust wie deine finanzielle Absicherung, Rente etc. Ist, go for it.

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Danke für deine Antwort! Meine finanzielle Absicherung ist zum Glück gut. Hast du das Gefühl, allen Kindern gut gerecht werden zu können? Ich denke an die Schule und Organisatorisches wie Fahrdienste.

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Weil mein Text recht lang ist, würde ich gern hier noch mal kurz auf diese Fragen antworten.
Ganz allein würde ich diesen Dingen absolut nicht gerecht werden. Also wie sieht es mit dem Vater zeitlich aus (Feierabend, Wochenende)? Und wie sehr können mal die berufstätigen Großeltern einspringen? Evtl auch regelmäßig wenn das große Kind im Winter spät abends vom Training durch die ganze Stadt fahren muss.
Also Betreuungsmöglichkeiten und Hilfe genau anschauen. Die Große wird aber auf jeden Fall 1-2 Jahre etwas zurück stecken müssen.

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Hallo, ich berichte gern ein bisschen von mir, vielleicht sind das Gedankenanstöße.
Mein Großer war 10 Jahre alt, der mittlere immerhin 8 und die Jüngste 1 Jahr, als Nummer vier kam.

Was mir zuerst in den Sinn kommt: Schwangerschaft und Babyzeit mit Nummer drei waren traumhaft. Die beiden Ältesten waren vormittags in der Betreuung (also Schule) so hatte ich Zeit für mich und später das Baby. Konnte mich mal hinlegen etc. Die Großen waren zwar nicht die allerselbständigsten aber natürlich schon in vielerlei Hinsicht. Sie spielten allein, hatten ihre Freunde und Hobbys. Zum Fahren oder Zuschauen kam Baby mit.
Dann wurde ich unerwartet schwanger und da war alles anders weil Nummer drei erst später, mit 2 Jahren in die Krippe kam. Aber bei dir wird Nummer drei wahrscheinlich (weil dann 3 J. alt) auch täglich betreut sein. Das macht viel aus. Vorallem weil man nicht mehr 30 ist.

Klar ist es dann im Alltag ein Stück anstrengender, weil man - im schlimmsten Fall - gleich viermal Gemecker am Essen hat und gleich vier Kinder laut singen, pfeifen, meckern oder nach einem rufen. Aber sie spielen auch miteinander. Da würde ich meine Konstellation als etwas günstiger ansehen als deine. Die Großen und die Kleinen sind jeweils knapp 2 Jahre auseinander, also beschäftigen sie sich auch mal zusammen. Das ist Gold wert. Könnte aber auch sein, dass deine Nummer drei dir mit dem Baby (später Kleinkind) „hilft“. Das sehe ich auch oft, wenn Kinder 3 Jahre oder mehr auseinander sind, dass das Ältere von beiden ganz toll die große Geschwisterchenrolle übernimmt.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Ganze ein Stück mehr Arbeit ist. Es kommt immer auf die Kinder und etwas Glück an, dass sie miteinander gut klarkommen und sich beschäftigen. Dass nicht ständig jemand krank ist (das macht mich seit Dezember gerade etwas mürbe) und wie viel Unterstützung man hat. In erster Linie natürlich vom Kindsvater, wie ist da die Aufteilung. Oder auch von Großeltern. Denn zweimal im Jahr wird es mit zig Elternabenden (von Sportvereinen kommt bei uns auch noch dazu) und Lernentwicklungsgesprächen, die sich alle in 1-2 Wochen zusammenfügen, richtig stressig.

Ich liebe unsere Konstellation wie wir sie nun haben. Aber man weiß natürlich auch nie, was auf einen zukommt (Schreibaby oder gar Krankheit etc.).
Wie ist denn deine Große so vom Typ her? Meist sind Mädchen ja auch eher die Rolle, dass sie automatisch etwas mithelfen, beim Spielen oder einfach mal hinsehen. Nicht dass du dich darauf verlassen solltest aber mein Großer wollte von Babys null wissen und war (und ist) eher selber eine kleine Klette an mir und möchte seine Mamazeit. Er hat öfter mal erwähnt, dass er es gar nicht lustig findet, dass ich durch ein weiteres Baby müder und ausgelasteter bin/war. Jetzt wo die Jüngste 4 Jahre alt ist, bin ich wieder aus dem gröbsten raus und es tun sich auch für mich wieder neue Möglichkeiten auf (bin aber auch nicht der Typ der die Kinder 8 Std in die Kita gibt - ohne Wertung gemeint).

Also meine Frage wäre, hast du Lust wieder einem Einjährigen hinterher zu rennen und hast du Kräfte für eine weitere Trotzphase?
Alles andere wird sich schon finden und hängt auch etwas vom Glück/Pech ab. Es ist zwar zeitlich begrenzt, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Weil man (diesmal) eben noch nebenbei Hausaufgaben kontrolliert, Diskussionen - gute und sinnlose - mit den Großen führt, nicht um 20 Uhr Feierabend hat sondern die Großen länger auf sind (Thema: beschäftigen sie sich selbst bzw. mit lesen im Bett oder fordern sie erst recht dann ihre Zeit mit Mama/Papa ein - eigentlich eine schöne Möglichkeit, bei mir ist dann nun tatsächlich der Akku total alle).

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Hat nichts mit dem Thema zu tun...
Aber ich dachte beim Lesen dass das für mich ein absoluter Albtraum gewesen wäre, so leben zu müssen, ständig für die Kinder da sein, der will dies ,der braucht das...Trotzen, Schule, Krank sein, ständig ist was.
Was bleibt noch für einen selbst?
Fühlt sich das richtig an, so dauerhaft?
Ist man nicht irgendwann müde, oder denkt dann mit 50, oh man wo sind die letzten 20 Jahre geblieben, wo bin ch geblieben, als Mensch mit meinen Bedürfnissen, Wünschen und Vorstellungen?

Bearbeitet von Simse
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Also wir haben auch 4 Kinder (ich würde auch noch mehr nehmen) und ich habe zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir etwas genommen wird. Ich glaube, spätestens nach Kind 2, wenn man sich auch von der Vorstellung verabschiedet hat, Elternschaft sei Zuckerwatte mit Streuseln, kennt man doch die Mechanismen und weiß, ob man es leben und "ertragen" kann. Manche merken schon nach einem Kind, dass es für sie reicht, andere haben noch Ressourcen, die sie gerne teilen wollen.

Niemand "muss" so leben, man kann. Ich mag es und würde nicht tauschen. Ich habe alles gemacht, was ich machen wollte (gut, außer die Promotion nicht weiter verfolgt, aber da hatte ich anderes zu tun). Würde man mir die Chance geben noch mal 20 Jahre zurück zu gehen, würde ich es nicht tun, aus Angst, ich könnte irgendeine Entscheidung treffen, die mich nicht zu jenem Punkt führt, an dem ich nun stehe.

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Hallo,

das hört sich erstmal alles ganz gut an. Genug Zeit und Geld, super.
Die kleinen sind allerdings noch nicht in der Schule, das kann mit regelmäßiger Unterstützung bei den Hausaufgaben schon noch Anstrengender werden. Wenn Geld für Nachhilfe oder Au Pair oder sonstige Unterstützung da ist, ok.

Bei uns ist beim 1. Kind seit dem er 5 war ADS diagnostiziert, jetzt mit 7 Jahren kommt raus, wahrscheinlich auch beim 2. Kind. (Sind am abklären.) Das macht das Familienleben nicht einfacher. Gerade in der beginnenden Pubertät mit 11 sind Wutanfälle hier an der Tagesordnung.

Was ich sagen wollte, ich würde nicht nur vom jetzigen Standpunkt gucken. Wie ist es in 3 Jahren, wie in 5 Jahren wenn alle in der Schule sind. Ist dann auch noch genug Zeit und Energie für alle Kinder da? Seid ihr bereit Unterstützung anzunehmen, wenn es nicht so läuft wie geplant?

Nur als Denkanstoß. Entscheiden müsst ihr selber. Alles Gute!

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Meine ersten vier sind innerhalb von 4,5 Jahren geboren das wollten wir so . Klar ist es auch mal anstrengend und man muss gut organisiert sein aber ich bin immer gut klar gekommen und mit meinen Aufgaben gewachsen . Meine sind auch erst mit 3 in die Kita gekommen ich war ja ohnehin in Elternzeit oder schwanger . Omas die helfen gibt es keine wir hatten gelegentlich mal einen Babysitter für abends .

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Wir hatten sogar drei unter 2🙈
Wir haben mittlerweile 9 Kinder. Die jüngsten sind Zwillinge, die anderen haben je 18 bis 22 Monate Altersabstand.
Erst war mein Mann Alleinverdiener, mittlerweile ich. Wie es beruflich mit meinem Mann weitergeht, müssen wir entscheiden, wenn die beiden Kleinen in den Kindergarten gehen, bzw. wenn sie in die Schule kommen. Wir werden sehen, was und wie viel möglich ist (sein Job hat besondere Bedingungen). Wir beide sind im Schichtdienst (Homeoffice unmöglich).
Die Kinder kommen/kamen mit 3 Jahren in den Kiga (halbtags), die Großeltern helfen nur aus, wenn die Hütte brennt, dann aber sehr gern.

Die Waschmaschine läuft täglich. Wir sortieren direkt in den Tonnen nach Farben. Das kriegen auch die Kleineren schon hin (Farbe wie der Deckel).
Wir schreiben To-Do-Listen, die priorisiert und abgearbeitet werden.
Möglichst viele Aufgaben verbinden wir miteinander.

Hobbies haben unsere Kinder erst ab der Einschulung. Viele Wege bestreiten sie allein - ansonsten: Hinbringen, die Zeit zum Einkaufen nutzen, zurückfahren ...
Bei vier Kindern kann man auch noch gut Wocheneinkäufe machen. Das spart unfassbar viel Zeit.

Ich liebe unser Familienleben. Wir nehmen uns ganz bewusst Zeit für jedes Kind. Das muss oft nichts Krasses sein, sie ziehen Begeisterung aus den kleinen Dingen.
Ich würde immer wieder so entscheiden, auch mit den Altersabständen😊😍 Es ist toll, die Kinder gemeinsam zu sehen, wie sehr sie sich lieben und einander unterstützen.
Ein weiteres wird es trotzdem nicht geben.

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Das ist wirklich rosarot.

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie man ALLEN Kindern gerecht werden will.

Das klappte schon bei den Wollnys nicht!

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Mir scheint das auch tatsächlich unmöglich. Ich verbringe täglich ca. 1 bis 2 Stunden allein mit jedem Kind: Einzelgespräche (ja, jeder will auch mal alleine was erzählen und es braucht auch mal eine Zeit, bis die wahren Probleme rauskommen), Hausaufgaben, Optiker, Arzt, zum Turnier begleiten, Klamotten aussuchen, gemeinsam kochen, kuscheln, Film schauen... Bei neun Kindern wären das mindestens 9 Stunden täglich - ausgeschlossen, wenn man auch noch einkaufen, kochen, putzen, Wäsche waschen, Karriere (o.k. hier wohl nicht) und den Ehemann unter einen Hut bringen will. Irgendwas bleibt zwangsläufig auf der Strecke.

Jedes Kind hat eigene Bedürfnisse, die man besser wahrnehmen kann, wenn nicht gleichzeitig acht andere reinquatschen. Ich habe vermutlich inzwischen schon mehr tiefe Gespräche mit dem Freund meines Sohnes geführt als dessen eigene Mutter (fünf Kinder, davon drei unter fünf). Ganz oft merkt man, dass er es gar nicht gewohnt ist, einen Erwachsenen nur für sich zu haben.

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Unser 1. Sohn ist 8 Jahre alt und bald wird unser 5. Sohn geboren.

Wir finden es so schön mit unseren Söhnen! Sie haben sich so lieb und spielen immer so schön zusammen.
Sie helfen viel in kleinen Aufgaben. Sie dürfen auch Hobbys machen. Unsere großen Söhne gehen viel alleine, wenn der Weg sicher ist. Sie sind sehr vernünftig.
Unsere Familie ist nicht hier.