Herzerwärmende Geschichten

Ich hatte einen mehr als bescheidenen Samstag. Ich muss ein paar Tage im Bett bleiben trotz strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, was ich wirklich abgrundtief hasse.

BITTE erzählt mir von euren anrührendsten Erlebnissen, herzerwärmenden Geschichten etc.

Ich habe alles totgeguckt, alle Bücher 1000mal gelesen und brauch was Schönes.

Danke euch ❤️

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Meine anrührendsten Geschichten haben eigentlich mit den größten Tiefpunkten meines Lebens zu tun.

Deshalb vielleicht nicht weiterlesen, wenn es dich zu sehr triggern würde ...

Als ich meine Hand verloren habe, hat meine Schwester gelernt, wie man sich mit einer Hand die Schuhe bindet, einen Zopf macht etc. Das hat sie mir dann alles beigebracht❤️

Als unser Sohn gestorben ist (viel zu früh geboren), hat die Putzfrau Kleidung für ihn genäht und uns still und heimlich vor die Tür gelegt❤️ Wir haben erst Wochen später herausgefunden, von wem die Sachen kamen.

Und auch kurz nach dem Tod unseres Sohnes: Da wollte am Telefon mein Schwager (Grundschüler) unbedingt noch sagen, dass er zwar echt traurig ist, aber auch neidisch, weil unser Sohn jetzt bei seiner Schwester im Himmel ist (die ist als Kind gestorben, er hat sie nie kennengelernt). Und die beiden spielen jetzt bestimmt miteinander. Das hat mich vor Rührung weinen lassen❤️

Und, wie begeistert unsere Tochter immer den Namen unseres Sohnes ruft, sobald wir einen Friedhof betreten❤️

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"Als ich meine Hand verloren habe, hat meine Schwester gelernt, wie man sich mit einer Hand die Schuhe bindet, einen Zopf macht etc. Das hat sie mir dann alles beigebracht❤️"

Wow, das macht mich sprachlos!!

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Liebe JaneDoe,
vielelicht hab ich was für dich? Ich hab vor etwa 10 Jahren einen kleinen Hühnerstall hergerichtet bekommen, ehemals Bauwagen und seitdem gerören Hühner zu meinem Leben. Viel erlebt seither, auch nicht so schöne Erfahrungen (wenn der Habicht zu Besuch war oder der Fuchs oder whatever...). Tatsächlich würde ich so eine Hühnerherde jedem angehenden Psychologen ans Herz legen. Jedenfalls hatte ich dieses Jahr wieder mal eine Henne, die brüten wollte. Hab ihr ein separates Nest hergerichtet, ganz pünktlich nach 21 Tagen sind Küken geschlüpft. "Nur" zwei, aber die sind so niedlich, flauschig und fit - das reinste Glück. Die Mama-Henne erlaubt mir, die Kleinen in die Hand zu nehmen und zu füttern. Meine Hühnerherde ist insgesamt sehr zutraulich, da sind auch einige dabei, die in den letzten Jahren hier geschlüpft sind. Sobald ich in Sichtweite bin folgen die mir auf Schritt und Tritt. Und wenn ich mal ganz schlech drauf bin setz ich mich für eine Zeit zu meinen Hühnern. Paar Körner in der Hand - schon sind sie da. Erzählen mir was vom Leben. Wie einfach es sein kann, wie schön, wie doof und am Ende doch wieder gut.
"... wenn die Hänne krähn am Morgen schlag ich die Augen auf und staun, und die Welt hat mein Vertraun..." (Karussell, wenn die Hähne krähn)
Alles Gute dir!

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Ich hab auch was Nettes mit Tieren. Ich hatte früher Katzen und Meerschweinchen, die waren richtig gute Kumpels. Die Meerschweinchen durften jeden Abend im Wohnzimmer frei laufen. Eines abends sind die beiden Mädels in den Flur und haben eine Runde durchs Schlafzimmer gedreht - keine Ahnung warum. Haben sie noch zweimal wiederholt. Bei der dritten Runde ist der Kastrat mitgelaufen, hat aber den Anschluss verloren und saß dann alleine mitten im Schlafzimmer. Er hat dann in einem bestimmten Ton gequiekt, mit dem Jungtiere die Mutter herbeirufen. Die Mädels haben ihn aber eiskalt im Stich gelassen.

Meine Katze lag auf dem Bett und hat das ganze interessiert beobachtet. Auf einmal ist sie vom Bett gesprungen und hat sich ganz dicht neben ihn gelegt, die zwei saßen wirklich Fell an Fell. Als ob sie ihm vermitteln wollte "brauchst keine Angst haben, ich bin doch da".
Er hat dann aufgehört zu quieken und ich habe ihn zurück ins Wohnzimmer getragen.

Ich hoffe, es geht Dir bald wieder besser und es kommen noch einige schöne Geschichten, die Dich aufmuntern.

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Meine Schwester ist 3 Jahre älter als ich. Sie war schon immer groß für ihr Alter, sehr sportlich (aktiv im Schwimmen und Volleyball), und sehr outgoing. Ich war das genaue Gegenteil.
Als sie in der Pubertät war (ca. 13-15, und ich demzufolge 10-12), war sie besonders anstrengend: Sie war gefühlt ständig um mich herum, und nutzte jede Gelegenheit um mich zu provozieren. Sie behandelte mich oft wie ein kleines Kind, weil sie wusste dass es mich am meisten ärgerte.
Aber genauso haben wir auch Zeit verbracht, in der wir uns gut verstanden haben. Wir haben oft zusammen gespielt (für was sie ja "eigentlich" schon zu alt war), haben zusammen Kassetten aufgenommen, aus Spaß miteinander gerangelt, hatten gemalt und uns Geschichten ausgedacht (und dabei unsere Insider-Witze entwickelt), und fast jeden Abend waren wir beieinander im Bett gelegen und haben geredet. Natürlich mochte ich das damals gern - nur hätte ich es natürlich niemals zugegeben.

Besonders ist mir in Erinnerung geblieben, als ich an einem Abend allein mit ihr in ihrem Zimmer war, wir standen nebeneinander und verglichen unsere Körpergröße. Ich beneidete sie mal wieder, und sie machte sich daraufhin in überheblichem Tonfall über mich lustig, ich schaute traurig zu Boden. Dann ist was ganz Unerwartetes passiert: Sie beugte sich auf meine Höhe, nahm mein Gesicht in beide Hände, sagte dass sie mich süß findet und gab mir einen Kuss auf den Mund.
Das hat sie vorher noch nie bei mir gemacht. In dem Moment wusste ich erstmal nicht wie ich reagieren sollte. Normalerweise mochte ich es nicht, wie ein kleines Kind behandelt zu werden, aber diesmal fühlte es sich so an, als ob sie mich gar nicht ärgern wollte, sondern dass es ernst gemeint ist und sie mir eine Freude machen wollte. Wir schauten uns nur wortlos an und sie lächelte. Was danach passiert ist, weiß ich nicht mehr, ich glaube wir haben dann das Thema gewechselt.

Früher war ich immer genervt von ihr, aber heute weiß ich eigentlich gar nicht, wieso. Mir war es damals gar nicht so bewusst, aber aus heutiger Sicht finde ich, dass wir ein sehr enges Verhältnis hatten.

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Vielleicht ist diese Geschichte ja was, auch wenn sie zwischendurch auch sehr traurig ist.

Als mein Papa noch sehr klein war, so gute 3 Jahre alt, war er mit seiner Mutter alleine zu Hause. Mein Opa war wegen der Arbeit oft monatelang weg. Die Familie hatte gerade ein Haus gebaut und war gerade erst vor kurzem eingezogen. Bei der Haustüre gab es ein Problem, deswegen war der Schlosser der sie eingebaut hatte gerade nochmal da. Die Eltern von meinem Vater hatten sich beschwert, aber der Schlosser konnte wohl auch nichts dafür weil einfach die Wand schief war und das Problem daher kam. Während also der Schlosser versuchte das Problem trotzdem irgendwie zu beheben hatte meine Oma im Obergeschoss leider eine Plazentaablösung und ist zusammen gebrochen. Mein Papa hat es dann mit seinen 3 Jahren geschafft den Schlosser nach oben zu holen. Der hat meine Oma dann ins Krankenhaus gefahren. Wenn er nicht da gewesen wäre und schnell gehandelt hätte, dann wäre sie vermutlich gestorben.

Als mein Vater dann Erwachsen war und mit meiner Mutter zusammen war, hat er die Geschichte irgendwann seinen Schwiegereltern erzählt. So hat sich dann herausgestellt dass der Schlosser von damals zufällig mein Opa mütterlicherseits war, der der Familie meines Papas damals begegnet ist und meiner Oma väterlicherseits das Leben gerettet hat.

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Wow, was für eine Geschichte! :-)