Achtung Lange Post muss einiges loswerden.
Ich bin das einzige Kind meiner Eltern und Ich selbst bin zurzeit alleinerziehend mit einem 5-jährigen Sohn. Meine Eltern sind bereits im Ruhestand und um die 70 Jahre alt.
Zunächst einmal das Gute: Sie sind sehr liebevolle Eltern/und Großeltern. Meine Mutter würde mir und meinem Sohn jede Sekunde ihre Nieren/Herz gleichzeitig spenden, wenn es nötig ist, ohne Frage. Sie hat ihr ganzes Leben für mich geopfert und ich bin mir dessen bewusst. Dank meiner Mutter bin ich heute erfolgreich im Leben mittlerweile mit einer Vollzeitjob in einer Führungsposition, die mich relativ gut bezahlt, so dass ich meinen Sohn ohne finanzielle Sorgen allein erziehen kann. Dafür bin ich meiner Mutter ewig dankbar und möchte im Gegenzug in diesem Lebensabschnitt auch um sie kümmern.
Aber nun das Negative. Ich bin schon 34, habe mein eigenes Leben gut im Griff. Nur meine Mutter will das nicht einsehen. Sie hat bis heute nicht gelernt, mich loszulassen. Bis 30 habe ich mich damit abgefunden. Irgendwann ging es einfach nicht mehr und ich habe angefangen, mehr und mehr mein Leben zu leben ohne Rücksicht auf meiner Mutter. Das Extremste, was ich für meine Mutter je getan habe, war, zu heiraten und ein Enkelkind für sie zu bekommen. Ja Krass und JA, ich liebe mein Kind und tue nur das Beste. Aber, ich hatte mein Leben anderes vorgesellt. Ich hätte erst jetzt, an diesem Punkt des Lebens, ein Kind mit einem "richtigen" Mann bekommen und nicht mit 28, als ich geistig noch lange nicht bereit war für diese Riesenverantwortung. Dann wäre ich vielleicht auch nicht alleinerziehend. Es war alles der Druck meiner Mutter. Mein Leben drehte sich damals nur darum Mutter glücklich zu machen.
Mit etwa 30 war mir das Ganze mit meiner Mutter und meinem Ex-Mann (andere Geschichte) zu viel. Hatte mich ende 2019 kurz vor Corona mich geschieden mit damals noch zweijährigem Kind noch arbeitslos. Dann mein Leben von Grund auf in den letzten Jahren neu aufgebaut. (darauf bin ich auch stolz, was ich in den letzten Jahren alles gemeistert habe) Heute bin ich eine starke Frau mit viel mehr Selbstvertrauen. Ich habe seit der Scheidung positiv weiterentwickelt Ich weiß was ich will und treffe Entscheidungen ohne Einfluss.
Nur meine Mutter will das nicht sehen. Sie meint, sie müsse mich unterstützen und mich durch das Leben führen. Wenn ich ihr sage, dass sie genug getan hat, ist sie wütend auf mich. Vor allem will sie gar nicht hören, dass ich geheiratet und Kind bekommen hatte, um sie glücklicher zu machen. Nein das will sie gar nicht einsehen.
Sie darf ja vor mir aus auch Vorschläge/Meinungen für äußern. Aber nicht darauf bestehen, dass ich genau das tue, was sie sagt. Muss meine Entscheidungen akzeptieren. Inzwischen höre ich nicht mehr auf sie. Sie folgt mir auf Schritt und Tritt. Wenn meine Entscheidungen nicht ihren Vorstellungen entsprechen, dann wird sie wie ein Feuer vor Wut und schreit mich an. Bin doch kein Kind mehr. (Auch Kinder würde ich niemals so anschreien) Darum kann ich heute noch gewisse Sachen nicht machen, weil sie mich so total verletzt. Aber sagt ständig, dass ich sie verletzte, nur weil ich mein eigenes Ding tue. Ist ein Tägliche Kampf mit ihr. Ich könnte noch viel mehr mich selbst weiter entwickeln und im Leben noch einiges besser machen. Aber meine Mutter kostet mir schon so viel Energie und Zeit. Ich will sie ja nicht komplett blockieren. Ich Weiß gar nicht mehr wie ich mit dem umgehen soll. Ich will doch irgendwann mal auch einen Mann kennenlernen und mein Leben leben und nicht immer mit Mutter beschäftigt sein. Jetzt bin ich schon seit fast 4 Jahren Single. Langsam, aber sicher ist das Bedürfnis da wieder ein Mann kennenzulernen. Als alleinerziehende ist es so wie so schwierig und meine Mutter macht es nicht unbedingt einfach.
Hier sind zwei Beispiele aus 1000.
1) Ich habe mein Haus mit Garten auf dem Land verkauft und eine kleinere Stadtwohnung gekauft, weil es mein Leben viel einfacher macht um Arbeit und Kind unter einem Hut zu bringen. Mein Sohn geht jetzt in eine Privatschule mit Mittagessen und ganze Nachmittag Programm (wie Krippe), wo er von morgens bis abends beschäftigt ist. Es geht ihm auch ganz gut dabei. Ich hole mein Sohn dann nach der Arbeit ab oder manchmal holen meine Eltern ihn auch früher ab, damit er ein paar Stunden bei den Großeltern verbringen kann. Sind super Großeltern, soweit ist ja in Ordnung. Mein Sohn geniesst auch die Zeit mit Oma/Opa. Also, das will ich von ihn auf keinen Fall wegnehmen. Sowas war auf dem Land unmöglich und Ich musste immer hin und her rennen und war auch mehr von meinen Eltern abhängig. Jetzt bin ich flexibler. Also war das für mich das beste Entscheidung auf Stadt zu ziehen. Aber die Mutter wollte offenbar, dass ich dauernd abhängig von ihr bin. Sie erzählt mir jeden Tag, wie schrecklich es ist, ein schönes großes Haus mit Garten gegen eine kleine Wohnung mit Balkon getauscht zu haben. Und sie will auch noch, dass ich die neue Wohnung so einrichte, wie SIE es will. Überall will sie Ihre Hand von Küche, Bad bis zu dem Schlafzimmer, will Sie für mich alles einrichten und organisieren. Ich höre klar nicht auf sie. Das macht sie wütend und schimpft mich, dass ich einfach nur noch alles im Leben falsch mache. Sie lacht oder schaut nicht mal mehr mir ins Gesicht. Will meine stimme gar nicht mehr hören. Meine Meinung interessiert ihr nicht. Sie geht nur noch direkt zu meinem Sohn und tut so als wäre ich da nicht existieren. Alles was sie mit mir noch «spricht» sind nur noch REGELN. Ein normales wort auf normalen ton tauscht sie nicht mehr aus.
2) Ich habe über dieses Weihnachten schon einen Urlaub auf den Malediven und in Dubai mit einem Sohn gebucht. Mein Traumurlaub. Wollte immer mal mit ein Partner machen. Ging aber bis heute nicht. Nun gönne ich mir halt "alleine" mit Kind als Geschenk für mich selbst. Vorgestellt hatte ich als romantische Urlaub. wird halt ein lustige Urlaub mit kleiner Mann mit viel sand und wasser spiel. Ist ja auch schön. Ich mach es für mich selbst.
Die Mutter besteht darauf, dass ich den Urlaub storniere. Ich «darf» das nicht. Sie will uns beiden nicht alleine fliegen lassen. Gründe sind: Uns könnte ja was passieren. Ich bin schlechte Mutter und würde mein Kind nicht gut aufpassen. Auch wenn ich alleine gehe, ist ihr egal. Kind darf ich aber gar nicht mitnehmen. Jetzt macht sie schon ein Drama darum. Wenn dann sollte ich mit Eltern also mit ihr und mein Vater oder mit ein Partner (den ich nicht habe) gehen.Ja nicht alleine. Klar werde ich trotzdem jetzt in den Ferien fliegen mit Kind. Aber dieses Drama ist mir so was unerträglich. Das ist bei jede Ferien so ein drama nicht nur bei diesem.
Mich immer wieder als schlechte Mutter zu bezeichnen, geht ja nun mal nicht. Sie sieht sich selbst als «gute Mutter», das das leben für Kind geopfert hat (hat sie auch). Aber bin nun mal anders. Ich will das beste für Kind leben aber auch das beste für mich machen. Will nicht wie sie so depressiv enden. Hätte sie auch um sie sich gekümmert, hobbys gehabt, wäre sie wahrscheinlich anders.
Ich lasse mein Sohn mit 5 schon soweit es geht frei zu funktionieren, selbständig zu sein aber passe auch immer auf ihn gut auf, Als Resultat entwickelt er als ein glückliches/Zufriedenes Kind. Ich will ja nicht wie meine Mutter werden. Nur weil ich nicht so ein Kontrolfreak bin wie sie, sieht sie mich als schlechte Mutter.
Es ist mir alles einfach nur noch frustrierend mit meiner mutter. Will nicht ganze leben nur mit ihr beschäftigt sein. Weiss nur nicht was ich hier tun soll.
HILFE!!!
Sorry nochmals musste wirklich irgendwo das ganze loswerden und hoffentlich ein paar worte von anderen hören.
Danke
Mutter will ständig über mein eigenes Leben bestimmen - mit 34
Bei "schlechter Mutter" wäre ich raus, das ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit. Sowas hat mein Ex nur einmal zu mir gesagt.
Ich wünsche euch einen schönen Urlaub in Dubai und dass du den Abstand findest, den du brauchst.
Hallo,
Ich kenne das gut. Vor allem dieser Satz: „Sie hat ihr ganzes Leben für mich geopfert und ich bin mir dessen bewusst.“ ist für mich sehr bedeutend für diese Situation.
Mir hat eine Therapie geholfen um zu verstehen, dass es nicht meine Aufgabe ist, meine Mutter glücklich zu machen. Auch hat sie selbst! entschieden Kind(er) zu bekommen und „ihr ganzes Leben zu opfern“ - das für mich auch eine maßlose Übertreibung darstellt. Du hast das nicht eingefordert oder gewollt, wie auch.
Mein Verhältnis zu meiner Mutter ist erstmal abgekühlt um dann, unter neuen Voraussetzungen wieder besser zu werden. Ich habe aber auch ganz klar kommuniziert, dass es für mich so nicht weiter gehen kann. Wenn sie auch an einer guten Beziehung interessiert ist, muss sich was ändern.
Am meisten hat mir geholfen, das emotional nicht mehr an mich so ran zu lassen, so nach dem Motto, dann spinnt sie halt rum. Die Erfahrung zeigt, sie kommt schon wieder.
Ich hoffe du findest einen Weg dich abzugrenzen.
Hey!
Google mal "narzisstische Mütter". Die Beschreibungen, die du dann findest, klingen wie deine Schilderung.
Lies es dir selbst mal durch.
Letztlich ist es wurscht, ob sie nun diese Störung hat oder nicht- falls es aber zuträfe würde es bedeuten, dass irgendwelche einvernehmlichen Abnabelungen von ihr schlecht möglich sein werden.
Liebe Grüße
Schoko
Genau das gleiche dachte ich auch!
Ich würde den Kontakt drastisch reduzieren....und sie auch nicht mehr in die Wohnung lassen oder ihr irgendwelche Pläne mitteilen---
warum weiß sie jetzt schon vom Urlaub im Dez.?
Ich hätte das unter deinen Umständen max. 2 Tage vorher gesagt-- oder eine Nachricht vom Urlaubsort geschickt...
Wenn du Pech hast, bucht sie sich und deinen Vater einfach dazu... und dann war es das mit Urlaub...
Alles was sie nicht zwangsläufig wissen muss, würde ich nicht mehr kommunizieren--- warum?
Geht sie nichts an, fertig.
Warum muss sie in deiner Wohnung sein-- wenn nur Kritik kommt? Muss sie nicht....
Sie überschreitet massiv Grenzen und wenn sie das nicht sehen will, dann ist das so--- aber du musst ihr trotzdem Grenzen setzen...
Wenn sie schlecht über dich redet--- sofort aufstehen und gehen.... OHNE dagegen zu reden....
bekommt dein Sohn sowas mit? Dann würde ich auch da den Kontakt reduzieren--- ja Großeltern sind toll--
aber wenn sie schlecht über die Eltern reden NICHT....
denn dann sitzt das Kind zwischen den Stühlen.... und er ist 5-- er bekommt das ja schon mit....
Ich kann dir auch nur raten den Kontakt massiv einzuschränken und bitte erzähle ihr nicht alles. Je mehr sie weiß, desto mehr hat sie die Möglichkeit ihren Senf dazuzugeben.
Kontakt reduzieren, da du von ihr weder finanziell noch Betreuungstechnisch abhängig bist bist, kannst du da verfahren wie du es willst und brauchst.
Komisch ist dass du deinen Papa nie erwähnst als gäbe es ihn nicht.
Würde über ihn den Kontakt zu Oma und Opa halten, wegen dem Kleinen.
Ansonsten hilft hier wirklich nur Kontakt beschränken. Deine Mutter wird wahrscheinlich durchdrehen aber da musst du durch und kriegst es nicht mit weil du sie einfach blockierst und zwar überall..
Dann lass sie mal in ihrem eigenen Saft sieden.. Und erst wenn sie abgekühlt ist und man mit ihr vernünftig reden kann, darf sie sich dir wieder nähern.
Hallo :)
Was du beschreibst kommt mir bekannt vor. Meine Mutter hat aber 3 Kinder - ich bin die älteste und habe 2 Brüder.
Ich bin 30, verheiratet, Abitur, Studiert, 1 Baby, Wohnung, Auto = Man könnte mich als eine eigenständige erwachsene Person bezeichnen. Und jetzt kommt das Aber: Für meine Mutter bin ich immer noch das kleine, unselbständige Mädchen und das obwohl ich ihren Papierkram erledige, Termine für sie mache usw. (Wir kommen aus der ehemaligen Sowjetunion :P)
Hier auch ein paar Beispiele und ein paar Aussagen:
- Sie hat jahrelang gehofft, dass ich meinen Freund verlasse. Jetzt ist er mein Mann Der war ihr zu Deutsch. Als ich nach 2 Jahren Beziehung, mit 24, mit ihm in den Urlaub gefahren bin hat sie mich als Schlampe bezeichnet.
- Sie hat ja nur wegen uns Kindern kein Deutsch gelernt, damit wir unsere Muttersprache nicht verlernen.
- Sie hat nur wegen uns nicht gearbeitet, weil wir ja sonst verhungern würden und nie saubere Klamotten hätten. Mit meinem Vater gab es ständig streit wegen Geld. Das hat mich extrem geprägt. Jetzt bin ich in Elternzeit, soll aber gefälligst später beim Kind bleiben.
- Seit ich 25 bin hat sich mich angebettelt um ein Enkelkind. Immer wenn ich gesagt habe, ich wäre nicht soweit, hat sie mich als egoistisch und selbstsüchtig bezeichnet.
- Urlaub geht gar nicht! Was habe ich in fremden Ländern verloren?... Seit dem ich 18 bin, bin ich 2 mal im Jahr mit einer Freundin in den Urlaub gefahren. Musste mir jedes mal anhören, dass es Schwachsinn ist wegzufahren. Jetzt mit Kind redet sie mir immer ein, dass man mit Kindern gefälligst daheim bleiben soll. Im Urlaub werden die nämlich krank.
- Unsere Generation ist egoistisch. Sie waren damals alle herzensgute Menschen. -> Das kam nachdem ich ihr gesagt habe, dass sie nicht einfach so bei mir im Garten auftauchen darf.
- Meine Kleidung, Schuhe, Aussehen werden ständig kommentiert.
- Erst letzte Woche habe ich gehört wie sie meinem 3 Monate alten Sohn gesagt hat, dass er nur wegen ihr auf der Welt ist. Ohne ihr Zutun hätte ich ja niemals ein Kind bekommen.
- Ich möchte kein 2. Kind. Ich liebe meinen Sohn, aber ich habe mir nie eine große Familie gewünscht. Bei der Aussage lächelt sie mich nur an und nimmt mich nicht für voll. Vor kurzem kam von ihr: Sie wird meinem Sohn ein Liedchen beibringen, das so geht "Ich habe kein Brüderchen, Ich habe kein Schwesterchen. Wie soll ich nur so weiter leben?"
- Und sie ist ständig krank. Ich habe nie erlebt, dass sie mal eine ganze Woche gesund wäre. Die Ärztin ist schon ganz genervt und verschreibt ihr irgendwelche Medikamente, nur dass sie Ruhe gibt.
Wie ich damit umgehe: Ignorieren. Es ist nicht meine Aufgabe das langweilige Leben meiner Mutter mit meiner Anwesenheit zu füllen. Ich fahre trotzdem in den Urlaub, gehe mit Freunden essen (und das obwohl Restaurants sinnlos sind ;P), und lebe mein Leben wie es mir gefällt. Ich erzähle ihr auch nicht alles. Wenn sie meinen Garten oder meine Wohnung kommentiert, sage ich nur "stört es dich?". Kontaktabbruch bringt niemanden weiter. Irgendeiner muss ja der Erwachsene in der Beziehung sein.
Aber an deiner Stelle würde ich weniger auf WhatsApp und Anrufe reagieren.
Viel Glück
Oh man, das klingt anstrengend. Ich würde den Kontakt reduzieren und nicht mehr so viele Informationen raus geben. Wenn man vorher nicht vom Urlaub erzählt, dann gibt es davor auch keine Diskussionen.
Spielen dabei auch kulturelle Unterschiede eine Rolle? Deine Gramatik klingt so als ob deutsch nicht oder nicht alleinige Muttersprache für dich ist. Wie war es denn als du noch verheiratet warst? Hat sie sich da auch so viel eingemischt?